Hat hier wer Erfahrung mit dem Betrieb eines Gartengewächshauses im Winter? Besonders in Sachen Temperatur halten, Beleuchtung etc.? Angedacht wäre ein Gewächshaus welches im Winter so 25° halten kann, vielleicht noch mit künstlicher Beleuchtung. Gewächshaus steht schon, Gerüst aus Holz und die "Scheiben" sind aus Plexiglas. Dach besteht aus Holzlatten und Plastikabdeckung. Isolierung könnte man nachträglich einbauen. Bisher muss ich meine Pflanzen im Winter immer in die Wohnung holen, da ist es aber auch nicht immer optimal... Die Pflanzen stehen in erhöhtem Boden, aber nicht in extra Boden. Denkt ihr der Bodenfrost zieht dann trotzdem ins Gewächshaus? Also Umrüstung auf große Töpfe? Dachte auch daran im Sommer die Belüftung automatisch zu regeln. Winter dann eben noch beheizen und falls nötig noch extra Beleuchtung. Strom dafür vielleicht über alte Photovoltaikanlage?
So was ähnliches hatte ich mit meinem Gewächshaus auch mal vor. Ist ein bekanntes aus dem Baumarkt, mit Fundament und Aluramen. (ich glaube 9m²) Denn bei längern Frostperioden zieht die Kälte trotzdem rein. Und die dünnen Holkammerplatten sind nicht wirklich gut. Aber sobald die Sonne scheint sind im Winter schon mal 25Grad drin, bei draußen -2 Grad Wenn man mediterrane Pflanzen überwintern will ist das ist das eigentlich Glückspiel. Nachts wird das schnell mal ein Problem. Hängt natürlich auch von den Pflanzen ab, und was die abkönnen. Aber das Ding permanent auf 25 Grad zu halten ist Utopie. Da fressen dich die Energiekosten auf. Man könnte vielleicht zuheizen, damit die Temperatur einen bestimmten Wert nicht unterschreitet. Wenn mit Solar, dann aber nicht elektrisch.(außer Beleuchtung) Solarthermie wäre vielleicht eine Lösung. Wobei der technische Aufwand und die kosten zu berücksichtigen sind. Mache auf jedenfall ein Funkthermometer rein, am besten eins mit Temperaturwächter.
Klaus Ausderkasse schrieb: > Gewächshaus steht schon, Gerüst aus Holz und die "Scheiben" sind aus > Plexiglas. Du möchtest also ein sagen wir 3 x 2 x 2 m grosses Haus im Winter wenn es -25 GradC hat auf 25 GradC heizen ? Dazu benötigst du 8kW Heizleistung und verbrauchst in 5 Monaten 10 Megawattstunden. Das entspricht den durchschnittlichen Heizkosten eines modernen Hauses. Kauf dir doch einfach im nächsten Jahr neue Blumen.
Das kannste knicken. Ohne Isolierglas, am besten 3fach, wird das nichts. Jaja, die Orangerien früher und die botanischen Gärten heute machen das auch so, aber: 1. Sind das riesige Gewächshäuser, da ist das Verhältnis Hüllfläche zu Volumen besser. 2. Müssen die im Winter massiv zuheizen. Und die Alugewächshäuser mit Doppelstegplatten sind so undicht, da zieht schon der Wind die warme Luft raus. Am besten ist noch ein Wintergarten am Haus, da entfällt schonmal eine Wand für die Wärmeverluste. Und wie gesagt, Isolierglas, stabiler Aufbau, keine Zugluft. Denk auch an eventuelle Schneelast. Perimeterdämmung am Fundament. Nach unten musst Du nicht isolieren, die Wärme geht seitlich weg. Fussboden- / Fussraumheizung (Infrarotstrahler machen nur oben warm, da Du die Pflanzen im Winter gießen musst, ist die Erde nass aber kalt, die Wurzeln verfaulen). Eine Abschattung über dem Dach - haben die großen Gewächshäuser im Botanischen Garten auch - verhindert Überhitzung im Sommer und vermindert Wärmestrahlung im Winter. Ausreichend Abstand zu den Scheiben halten, sonst platzen die unter der Abschattung.
Ich war die Tage beim örtlichen Pflanzenhändler. Deren Gewächshaus verbraucht im Winter tatsächlich viel Energie. Für Private so erst mal nicht interessant. Als ich mit einem Verkäufer der auch Privat züchtet gesprochen habe kam zufällig ein Rentner des Weges. Der hat sich ein Gewächshaus gebaut das zwar nicht komplett Winterfest ist aber nahezu. Wie genau das funktioniert weiß ich (noch) nicht aber er hat schon ein wenig erzählt. Zum einen hat er Plexiglasscheiben verbaut die ähnlich einer Dreifachverglasung sind. Was genau kann ich derzeit nicht sagen, soll aber nicht all zu teuer gewesen sein. Er meinte auch das könnte man sich selbst zusammenbauen(wahrscheinlich wenn man Zeit hat :)). Des weiteren hat er auf dem Dach eine Art Gartenschlauch verlegt. Das so gewonnene Warmwasser leitet er dann in eine Zisterne im Boden welche er ausgiebig isoliert hat. Wohl auch mit altem Dämmmaterial vom Wertstoffhof, was genau weiß ich ebenfalls (noch) nicht. Über den Tag muss er wohl kaum mit dem gewonnen Warmwasser heizen da das Gewächshaus auch so schon sehr warm wird. Über die Nacht schaltet dann die Pumpe ein und das Wasser fließt durch das Gewächshaus und heizt. Soll wohl ganz gut funktionieren und den "Sommer" deutlich verlängern. Die Spalten im Gewächshaus hat er einfach mit Silikon dicht gemacht und an die automatisch öffnenden Fenster/Luken, hat er Gummidichtungen ran gemacht. Letztlich muss man nur bei Schneefall das Dach frei räumen, damit man eben mehr Sonnenenergie nutzen kann. Dann hat er auch noch einen Regler eingebaut der erkennt wann es lohnt den Warmwasserkreislauf auf dem Dach zu starten und wann dieser besser still steht um nicht kälteres Wasser in die Zisterne zu pumpen. Natürlich alles Marke Eigenbau. Bin mal gespannt ob ich bei dem mal vorbei schauen kann. Klingt schon interessant was er da gemacht hat. €: Sein Gewächshaus ist auch selbst gebaut aus Holz. Mit den fertigen die man kaufen kann ist er wohl nicht so glücklich geworden.
Timm Thaler schrieb: > Und die Alugewächshäuser mit Doppelstegplatten sind so undicht, da zieht > schon der Wind die warme Luft raus. Ist jetzt etwas übertrieben, aber richtig dicht muss das schon sein, keine Frage. Wenn da nachts der kalte Ostwind durchpfeift nützt das ganze Gewächshaus nichts. Unten am Fuß über dem Fundament ist eine Schwachstelle. Entweder rundherum selber eine Konstruktion aus imprägniertem Holz drum bauen, oder mit Erde anhäufen. Normalerweise (nach Bauanleitung) werden ja die Hohlkammerstegplatten nur mit Klammern fixiert. Ich habe die Platten zusätzlich noch mit Silikon eingedichte, aber trotzdem sind mir durch den Sturm 2 Platten weggeflogen. Mein Funkthermometer ist auch abgesoffen. Und meine Chilizucht wartet auf dem Fensterbrett geduldig auf schönes Wetter :-) Gruß Thomas PS: Ich habe das Gewächshaus 1994 gekauft. Damals für 1500 DM
Chilis hab ich auch im Programm. Versuche mich gerade darin eine neue Art zu kreuzen aus der purple jalapeno und einer Cayenne chili.
Klaus Ausderkasse schrieb: > Chilis hab ich auch im Programm. > Versuche mich gerade darin eine neue Art zu kreuzen aus der purple > jalapeno und einer Cayenne chili. Selber kreuzen tu ich jetzt nicht, gibt ja mittlerweile im Internet ein zahlreiches Angebot an Saatgut. Und man braucht auch Zeit und Geduld. Ich habe zur Zeit nur Jalopeno, darunter auch „Jalopeno Early Jumbo“ Letztes Jahr hatte ich „Habanero Orange“ aber die kann man kaum essen. Dann hatte ich sie getrocknet und als Pulver verarbeitet. Den Fehler mache ich auch nicht noch mal. Trotz Schutzbrille und Handschuhe habe ich am nächsten Tag da noch was gemerkt. Vom abendlichen duschen rede ich mal lieber nicht. Mann darf da nichts mehr anfassen, nicht mal die Nasenspitze :-)
Die Habaneros sind mir auch viel zu scharf. Ich kann nicht nachvollziehen wie man die noch irgendwie schmackhaft verarbeiten will. Allein wenn es schon los geht mit Schutzbrille und Handschuhe... Ich kreuze im Grund auch nur rein aus Interesse. Finde es schon sehr interessant zu beobachten und zu sehen was dann dabei rüber kommt. Mein großes Ziel wäre ein Chili die in unserem Klima gut gedeit, aber dennoch eine starke Schärfe hat und auch im Geschmack selber Punkten kann. Mal sehen was da die nächsten Jahre so raus kommt.
Gut, dass Du jetzt schon überlegst, denn der nächste Winter ist wahrscheinlich schneller da als das Gewächshaus. Aber noch ein Hinweis: Kritischer Punkt ist bei solchen Häusern der Frost. Man sollte solche Häuser möglichst tief in den Boden setzen und die Wärmeisolierung zwar zur Seite hin gut auslegen aber nach unten weglassen. Schließlich hat der Boden die Erdwärme, die zwar nicht hoch ist, aber eben doch bei 10...8 Grad liegt. Und diese Wärme sollte man mitnutzen.
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