Forum: Ausbildung, Studium & Beruf aktuelles kleines unternehmen oder konzern


von frischling (Gast)


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Hallo,

ich bin gerade dabei meine Abschlussarbeit bei einem 170 Mann betrieb zu 
machen. Ich könnte nach dem Abschluss dort bleiben....bin bei einem 
unternehmen demnächst in die zweite runde gekommen beim 
bewerbungsgespräch....Konzern mit 7000 ma.

Bei der aktuellen stelle pendel ich ca 50 min für eine Strecke. Außerdem 
wüsste ich, dass ich das vom Aufgabenfeld wohl packe.
Beim Konzern müsste ich 200 km umziehen und ich habe die Ungewissheit, 
ob ich dem überhaupt gewachsen bin....wurde im Vorstellungsgespräch 
Sachen gefragt wie:"können sie Assembler" lol. Ich habe nur blöd 
gegrinst und gesagt das ich das mal hatte an der Hochschule aber können 
wäre meilenweit übetrieben.
Naja dort hätte ich erst mal einen befristetenvertrag von 0,5 Jahren. 
Beim kleinen betrieb hätte ich einen Vertrag für 2 Jahre....
Das Arbeitsklima im kleinenbetrieb ist wohl ganz gut, aber auch nach 
längerer Probezeit fühle ich mich noch nicht wirklich als teil des 
Teams....mit einigen verstehe ich mich ganz gut, aber bei anderen habe 
ich das Gefühl, dass die mich nicht leiden können......das äußert sich 
so,dass kein großer Smalltalk mit mir statt findet....da versuche ichnet 
zu sein,aber ich werde mit einem Wort ab gespeist.....keine Ahnung ob 
das wirklich nicht leiden können ist, oder ich denen einfach zu 
langweili g bin...
Wenn man das jetzt so liest wird wohl jeder sagen geh zum 
Konzern.....aber wenn ich dort nach der Probezeit nicht übernomen werde, 
habe ich wenig berufserfahrung und ich hätte Angst was neues zu 
bekommen. Also tendiere ich zum kleinen betrieb....schauen wie es sich 
entwickelt und dann nach ca 1 Jahr nach etwas neuen umschauen?

Möchte gerne mal andere Einschätzungen hören.....

Grüße

von Rick M. (rick-nrw)


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frischling schrieb:
> Bei der aktuellen stelle pendel ich ca 50 min für eine Strecke. Außerdem
> wüsste ich, dass ich das vom Aufgabenfeld wohl packe.

frischling schrieb:
> Also tendiere ich zum kleinen betrieb....schauen wie es sich
> entwickelt und dann nach ca 1 Jahr nach etwas neuen umschauen?
>
> Möchte gerne mal andere Einschätzungen hören.....

Gehe nach Deinem Bauchgefühl.

von frischling (Gast)


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Mein Bauch sagt morgens kleiner betrieb und abend Konzern....ahhhh 
verdammt......egal wie mans macht....rückblickend werde ich mich 
bestimmt ärgern :D....

von Rick M. (rick-nrw)


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frischling schrieb:
> .egal wie mans macht....rückblickend werde ich mich
> bestimmt ärgern :D....

Das gehört mit dazu.
Das große was wäre wenn gewesen wäre.
Es ist und bleibt deine Entscheidung, nur deine.

Der Rest kann nur Gedankenanstösse geben.

von Wollmilchsau (Gast)


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frischling schrieb:
> Naja dort hätte ich erst mal einen befristetenvertrag von 0,5 Jahren.

Würde ich mich nicht drauf einlassen, weil unseriös.
Sehr wahrscheinlich das du da nur ein kleines Projekt erledigen sollst.
Nicht gerade sehr motivierend.

> Beim kleinen betrieb hätte ich einen Vertrag für 2 Jahre....
> Das Arbeitsklima im kleinenbetrieb ist wohl ganz gut, aber auch nach
> längerer Probezeit fühle ich mich noch nicht wirklich als teil des
> Teams....

Wenn du da schon sechs Monate bist, dürfte sich die Probezeit damit
zumindest erledigt haben, aber die Firmen sind ja kreativ.

> mit einigen verstehe ich mich ganz gut, aber bei anderen habe
> ich das Gefühl, dass die mich nicht leiden können

Liegt wohl daran, dass du kein Festangestellter bist. Geht Leuten von
DL genauso. Ist normal. Außerdem gewöhnen sich die Leute meist nur
an denen die auf Dauer bleiben.

> ......das äußert sich
> so,dass kein großer Smalltalk mit mir statt findet....da versuche ichnet
> zu sein,aber ich werde mit einem Wort ab gespeist.....keine Ahnung ob
> das wirklich nicht leiden können ist, oder ich denen einfach zu
> langweili g bin...

Ne, die wollen eben keine Zeit und Mühe mit dir verschwenden wenn deine
Tage schon gezählt sind. Das kann und wird sich schnell ändern.


Von dem Konzern würde ich die Finger weg lassen. Das riecht verdächtig
nach einem Feuerwehreinsatz, also nur ein temporäres Gastspiel.
Dann lieber die zwei Jahre bei einer bekannten Firma und dann siehste
weiter. Vielleicht entwickelt es sich ja besser als du denkst.

von Antimedial (Gast)


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frischling schrieb:
> habe ich wenig berufserfahrung und ich hätte Angst was neues zu
> bekommen.

Deine Angst und deine Entscheidungsschwäche ist das größte Problem.

Die Kunst ist, immer einen Plan B (C,D,E,F...) zu haben. Dann spielt 
eine Fehlentscheidung auch keine große Rolle Rolle. Wenn eine falsche 
Entscheidung zwangsläufig zur Katastrophe führt, wird man früher oder 
später eine solche treffen.

In dem Sinne: Beide Entscheidungen können "richtig" oder "falsch" sein. 
Das weißt du erst, wenn es soweit ist. Und du wirst nie heraus finden, 
ob die andere Entscheidung besser gewesen wäre. Darüber grübeln führt 
schnurstracks zu Depressionen.

von oszi40 (Gast)


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frischling schrieb:
> müsste ich 200 km umziehen und ich habe die Ungewissheit,
> ob ich dem überhaupt gewachsen bin....wurde

Bleib mal 2 Jahre in der kleineren Firma und halte Augen und Ohren auf. 
Wenn die Anderen Dich wirklich nötig brauchen, dann klopfen sie wieder 
an. Aus Spaß umziehen und noch das Risiko Probezeit dazu lohnt sich erst 
bei doppeltem Geld.

von Inschenör (Gast)


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frischling schrieb:
> Naja dort hätte ich erst mal einen befristetenvertrag von 0,5 Jahren.
> Beim kleinen betrieb hätte ich einen Vertrag für 2 Jahre

0,5 Jahre... und davon dann 0,5 Jahre Probezeit? Stinkt zum Himmel!

Achte drauf, dass in nem befristeten Vertrag das Recht auf ordentliche 
Kündigung drinsteht. Es sei denn du willst wirklich die ganze 
Vertragslaufzeit dort arbeiten.

Umziehen kostet nicht viel und je öfter du umziehst, desto 
anpassungsfähiger/überlebensfähiger wirst du. Und falls es doch mal 
scheiße ist, zieh halt wieder um. Kaum eine Firma will jemanden, der aus 
Feigheit/Bequemlichkeit nie den Absprung von der Heimat geschafft hat 
bzw. schaffen wird (Stichwort "Standortschließung").

von meckerziege (Gast)


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frischling schrieb:
> Naja dort hätte ich erst mal einen befristetenvertrag von 0,5 Jahren.

LOL. Ich will dir jetzt nicht zu nahe treten, aber: Hast du gemerkt, 
dass sie dich verarschen wollen?
Im Ernst mal: Du hast vermutlich ein halbes Jahr Probezeit? 
Währenddessen kannst du praktisch gesehen von heute auf morgen 
rausgeworfen werden. Wird entweder passieren sobald du ihnen nicht mehr 
passt, oder dann eben nach 0,5 Jahren. Ich sehe da kein Interesse bei 
ihnen, dich langfristig in die Firma zu integrieren.
Oder nach dem halben Jahr bekommst du den nächsten 0,5 Jahresvertrag.

Zum Vergleich: Ich hatte zwei Angebote. Einmal auf 3 Jahre befristet und 
einmal unbefristet. So in der Richtung ist das eigentlich üblich.


Bleib erstmal bei der kleinen Firma, das sieht doch ganz anständig aus. 
Perfekt wirst du nie mit allen klar kommen. Die Leute im großen Konzern 
kennst du nur noch nicht.


Inschenör schrieb:
> Umziehen kostet nicht viel und je öfter du umziehst, desto
> anpassungsfähiger/überlebensfähiger wirst du.

JA GENAU! VERBIEG DICH. PASS DICH AN WO ES NUR GEHT. Werde zum 
willenlosen Arbeitsgerät. Lass dein Leben hinter dir, jetzt musst du 
ausgebeutet werden. Unterwirf dich.

Inschenör schrieb:
> Kaum eine Firma will jemanden, der aus
> Feigheit/Bequemlichkeit nie den Absprung von der Heimat geschafft hat
> bzw. schaffen wird

Und ich will keine Firma, die mich aus meiner Heimat reißen will. Ich 
arbeite nur 8 von 24 Stunden. Die restlichen 16 Stunden verbringe ich da 
wo es mir gefällt: Hier mit meiner Freundin, der Familie, meinen 
Freunden und allem sonst noch um mich herum. Das würde ich niemals 
aufgeben, ist alles viel zu wertvoll.
Das sind keine leeren Worte. Hab auch schon meinen Job gewechselt, weil 
der Standort zugemacht wird. Im Nachhinein: RICHTIGE ENTSCHEIDUNG!


Kurz gesagt: Das Verlassen deiner Heimat ist nicht notwendig, auch wenn 
dies immer wieder propagiert wird (steht aufm gleichen Niveau wie der 
angebliche "Fachkräftemangel"). Das ist DEIN Leben. Wenn du weg willst, 
dann geh. Wenn du bleiben willst, dann bleib. NUR DU musst damit 
glücklich sein.

von Antimedial (Gast)


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meckerziege schrieb:
> Kurz gesagt: Das Verlassen deiner Heimat ist nicht notwendig, auch wenn
> dies immer wieder propagiert wird (steht aufm gleichen Niveau wie der
> angebliche "Fachkräftemangel").

Doch, bei bestimmten Berufen kann das unter Umständen nötig sein. 
Ingenieur fällt darunter. Wenn man natürlich in der Nähe einer 
Ingenieurshochburg (Stuttgart, München, Nürnberg) wohnt, hat man genug 
Auswahl. Als Kassierer beim Discounter muss man natürlich auch nicht 
umziehen.

Viele Menschen sehen den Umzug auch als wertvolle Lebenserfahrung an. 
Denen macht ein bisschen Abwechslung nichts aus.

Zum Thema Freunde: Erst mit etwas Entfernung merkt man, wer die echten 
Freunde sind.

von HugoET (Gast)


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meckerziege schrieb:
> Hier mit meiner Freundin, der Familie, meinen
> Freunden und allem sonst noch um mich herum. Das würde ich niemals
> aufgeben, ist alles viel zu wertvoll.

...und im nächsten Bewerbungsgespräch klingt das dann wie "Umziehen? 
Naja, kommt drauf an..." ?

> Das sind keine leeren Worte. Hab auch schon meinen Job gewechselt, weil
> der Standort zugemacht wird. Im Nachhinein: RICHTIGE ENTSCHEIDUNG!

Ein sinkendes Schiff zu verlassen um nicht arbeitslos zu werden - 
äußerst souveräne Entscheidung. Ein Mitarbeiter der weiß was er will, 
echter Vordenker. Wirst es noch zu was bringen!!!111eins

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