Es geht hier nicht um fachliche Weiterbildung, sondern um soziale und kommunikative Kompetenz. Ich habe mir von Youtube ein paar bekannte Coaches angehört, z.B. Sabine Algodom. Da merkte ich, es gibt bei mir etliches zu "verbessern". Beindruckt hat mich auch Carmen Brablec, sie hat als Hauptthema, wie man (z.B. als Freiberufler) seine eigene "Marke" kreiert und präsentiert. Sie prägt auch den Begriff "optische Kompetenz". Wer hat schon Serviceleistungen von einem Coach in Anspruch genommen und kann Erfahrungen weitergeben? Zahlt sich sowas aus?
Softwerker schrieb: > Wer hat schon Serviceleistungen von einem Coach in Anspruch genommen und > kann Erfahrungen weitergeben? > Zahlt sich sowas aus? Für den Coach? Klar!
Als Freiberufler hat man keine Marke, die man vertreibt, denn täte man dies, wäre man gewerblich tätig und das ist sowohl wirtschaftlich, als auch steuerlich etwas völlig anderes. Soweit schonmal zur Kompetenz dieser Coaches. Die meisten, die sich als Coach darstellen, versuchen, irgendwie ihren eigenen Mangel an Substanz wettzumachen, indem sie Oberfläche verkaufen und dabei noch proagieren, man müsse selber in die Oberfläche investieren. Das Ergebnis sind lauter Selbstdarsteller und Posaunen, wie sie auf Xing und LinkedIn herumhängen und sich selber anpreisen. Bei den Freiberuflern sind solche Dinge nicht wichtig. Wichtig ist ein gutes Kontaktnetzwerk, gutes Auftreten und Bescheidenheit. Niemand will einen Grosskotz als Berater oder Hilfegebe. Ich kenne Ingenieure, die in der Audiobranche arbeiten und gut gebucht sind, die nicht mal eine Homepage haben.
> Für den Coach? Klar!
ich denke, dass ein Coach wirtschaftlich schlechter dran ist, da sollte
man nicht knausern.
Als SW-Entwickler bekomme ich Aufträge von Firmen und kann pro Woche ca
40h abrechnen.
Ein Coach hat viele Kurz-Aufträge, besonders bei Privatpersonen, da
kommt am Ende weniger rein.
Aber bitte nicht diskutieren, wie böse die Menschen sind, die irgendwas
anbieten und dafür Geld verlangen.
Ach so: Ich habe auch keine, laufe im Pullunder rum und verwende kein Channel Nummer 6. Ich habe auch keine super Rhetorik und kann nur wenig english. Ich bin weder in der Lage, mit PowerPoint umzugehen, noch mache ich Juhtube Videos. Ich habe auch keinen linked-in account und bin auch nicht bei Facebook. Ich hatte mich nur mal bei xing registriert, mich aber wieder abgemeldet. Da man dort sein Profil aber nicht löschen kann, gibt es das noch. Und: Ich muss 2 von 3 Aufträgen ablehnen. Wozu also Coach? Das ist doch dieselbe Nummer, wie die Arbeitslosen, die Geld für Berater ausgeben sollen, die ihre Mappe verbessern. Ich habe noch nie eine Mappe gebraucht. Ich schicke immer nur na mail irgendwo hin und habe ein kleines PDF dran. Ein DIN A4 mit meinen Fähigkeiten. Reicht. Im Fernsehen gibt es momentan massig Werbung für den "Dark Tenor". Ein Typ, der mittelmässig singen kann und mies aussehen muss, um sein Gesicht verbergen zu müssen. Warum wird da nur so aggressiv geworben? Richtige Tenöre haben ein Engagement an einem grossen Haus und kassieren 6-stellige Beträge im Jahr!
Das ist schon ein interessantes Thema, würde mich interessieren was hier so die Meinung ist: Ich als Ingenieur ganz direkt, je wneiger mainstream die Leute isch präsentieren desto mehr glaube ich an ihre Kompetenz. Auf fachlicher Basis erkennt man natürlich auch recht schnell wer was kann und wer nur redet, oder meint ihr das kann man verbergen?
stefan schmitt schrieb: > Ich als Ingenieur ganz direkt, je wneiger mainstream die Leute isch > präsentieren desto mehr glaube ich an ihre Kompetenz. so würde ich das auch tun. Aber die Entscheidungen über Projektvergabe wird oft von Leuten gemacht, die nur wenig oder nicht die Person fachlich beurteilen können, und dann achten sie auf andere Codes.
> Wer hat schon Serviceleistungen von einem Coach in Anspruch genommen und > kann Erfahrungen weitergeben? > Zahlt sich sowas aus? Mit den richtigen Angeboten, ja, an deiner Persöhnlichkeit. Das Herausforderung ist den passenden Coach für die Themen zu finden die gerade für dich aktuell sind. Offenes ehrliches Feedback und andere Blickrichtungen sind in unserer Gesellschaft selten. Hochglanzlack auf Rost macht nicht viel her. Schaue lieber in dich, als auf den virtuellen Gehaltscheck.
Hallo, Softwerker schrieb: > Da merkte ich, es gibt bei mir etliches zu "verbessern". Da musst Du ein wenig aufpassen. Unter Umständen treten hier Effekte ähnlich wie bei Horoskopen auf: Ganze Lehren basieren auf dem Geschick ihrer Schöpfer, so genannte Barnum-Sätze zu bauen. Sätze die jeden ansprechen, weil für jeden etwas dabei ist, was er wiedererkennt. Fachlich korrekte Ansätze klingen in der Regel deutlich weniger ansprechend, weil langweiliger. > Beindruckt hat mich auch Carmen Brablec, sie hat als Hauptthema, wie man > (z.B. als Freiberufler) seine eigene "Marke" kreiert und präsentiert. per se führt selbstverständlich auch ein Freiberufler eine Marke, nicht zwingend im Sinne des MarkenG, nahezu unabdingbar allerdings im Sinne des Marketings. Die Gegenteilige Behauptung hier im Thread ist trivial Nonsens: Das Führen einer MarkenG-Marke ist keine Kriterium für eine gewerbliche Tätigkeit. Weder hinreichend noch notwendig und spricht auch nicht gegen eine freiberufliche Tätigkeit. Die interessante Frage ist sicherlich, wie so eine Markenführung aussehen soll. Auch die Herren hier im Thread, die behaupten sie hätten keine Markenführung, haben natürlich eine, nur eben eine andere als die Leute auf die sie herabschauen. Generell glaube ich aber schon, dass Markenführung für freiberufliche Einzel-Ings. ein Thema mit eher geringer Relevanz ist, vermutlich nicht mal in den Top-Ten. Wobei auch Dinge wie autorisierte Referenzen zu sammeln natürlich zur Markenführung gehören, aber da braucht man wohl kaum einen Coach, möchte ich hoffen ... > Wer hat schon Serviceleistungen von einem Coach in Anspruch genommen und > kann Erfahrungen weitergeben? > Zahlt sich sowas aus? Das dürfte sehr stark von Deiner Branche abhängen! Je mehr Wettbewerber Du hast und je undifferenzierter Dein Produkt (also Deine Fähigkeiten) sind, um so wichtiger wird es für Dich, herauszustreichen, wie einzigartig Du bist, das nennt man Marketing und da kann ein Coach als in diesem Fach Fachkundiger und neutraler Berater eine wertvolle Stütze sein. Das ist also die Frage, die Du Dir stellen solltest: Wie groß ist Dein Markt, wie viele wie Dich gibt es und wie dick sind Deine Eier. Vom Ergebnis hängt ab, ob ein Coach für Dich nützlich sein kann. Vlg Timm
:
Bearbeitet durch User
Frag die Berater, Bewerbungshelfer, Coaches,... was sie vorher gemacht haben. Die meisten von denen waren lange arbeitslos. Das sind Eunuchen die wissen wie man es richtig macht, haben es aber selber noch nie getan. Früher ging man zum Schamanen, Pfaffen, Kartenlegerin,... heute geht man zum "Coach".
Konkretes Beispiel: Ich habe gewollte Lücken im Lebenslauf. Der Grund ist mein Wunsch, mehr Lebenslauf außerhalb des Getriebes der Erwerbsarbeit zu verbringen. Mir ist klar, sowas gefällt den Chefs, v.a. den Personalern nicht. Die sagen gleich: der hat erfolglos gesucht. Wenn ich im Projekt bin und mich mit anderen darüber unterhalte, finde ich sofort Verständnis (vllt. auch Neid) und man sagt: "Eigentlich hat er Recht". Lange dachte ich, es kommt auf das WAS an, um auf die Frage (warum Lücken?) zu antworten. Jetzt denke ich eher: das WIE, und wie überzeugend es ist, macht es aus. Und das könnte man vllt mit einem Coach schon üben?!
Holzhammer schrieb: > Früher ging man zum Schamanen, Pfaffen, Kartenlegerin,... heute geht man > zum "Coach". Das Schlimme ist, dass solche "Coaches" dann oft in die Personalabteilungen reingenommen werden und sichten dürfen. Schlimme Tanten habe ich da schon wahrgenommen ...
Softwerker schrieb: > Konkretes Beispiel: > Ich habe gewollte Lücken im Lebenslauf. Der Grund ist mein Wunsch, mehr > Lebenslauf außerhalb des Getriebes der Erwerbsarbeit zu verbringen. > > Mir ist klar, sowas gefällt den Chefs, v.a. den Personalern nicht. > Die sagen gleich: der hat erfolglos gesucht. Haste kein Phantasie sie zuzufüllen? Mann, warum lieferst du Angriffsflächen? Sorg dafür, dass die verschwinden!
Ing. schrieb: > Das Schlimme ist, dass solche "Coaches" dann oft in die > Personalabteilungen reingenommen werden und sichten dürfen. Schlimme > Tanten habe ich da schon wahrgenommen ... Ja und?
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.