Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik DCF77-Modul Empfang weiter verbessern.


von Matze (Gast)


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Hallo,

Ich komme aus der gegend um Ulm und möchte das DCF77-Zeitsignal 
empfangen.

Es fing mit einem Pollin DCF77 Modul an, da dieses niemals etwas 
empfangen hat, vermutete ich es würde mit einer größeren Antenne besser 
funktionieren.

Also wurde ein 20cm Ferritstab beschafft, worauf auf voller Länge 0.1mm 
Kupferlackdraht aufgewickelt wurde. Dann wurde die Induktivität mit 8mH 
ausgemessen. Es wurde ein Passender Kondensator an die Enden des Drahtes 
und auf das DCF77-Modul gelötet. So dass es Praktisch keine 
Zuleitungslänge gibt.

Direkt an die Pind des Moduls wurden ein 100nF Kerko + ein 22uF Tantal 
gelötet. Die Zuleitung mit 3 Adern wurde 7 mal auf einen Ferritkern 
gewickelt.

Hiermit gab es mit einem Labornetzteil als Spannungsversorgung, die 
ersten Empfangserfolge.

Doch auf einer echten Schaltung als Uhr mit 7Segment-Anzeigen , Atmega16 
und 4MHZ-Quartzoszillator ging erstmal noch garnichts. Dabei hatte das 
DCF77-Modul bereits einen eigenen Spannungsregler.

Nachdem die Spannungsversorgung des DCF77-Moduls mit 
Gleichrichter-Dioden, Induktivitäten, vielen Kondensatoren und einem 
2,7K Widerstand auf ein Tau von 1,3 Sec getunt worden war funktionierte 
es.

Es funktionierte eben nur eine Zeit lang, denn nun Funktioniert es 
wieder nicht. Es gibt immer einen High-Pegel aus.

Dieser geht auf den eingang eines LM2904 welcher bis zu 14uA vom Modul 
ziehen kann, vielleicht liegt hier noch ein Problem?

Woran kann das liegen und wie kann ich dem Empfang weiter verbessern?
Habt ihr Tips?

Ich weiss das dieses Problem bereits oft diskutiert wurde, aber auch 
einiges darüber zu lesen scheint mir grade nicht weiter zu helfen.

von Matze (Gast)


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C18 hat 220pF

von holger (Gast)


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DCF77 und gemultiplexte LEDs sind wie Feuer und Wasser;)

von Bernd K. (prof7bit)


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Matze schrieb:
> Dann wurde die Induktivität mit 8mH
> ausgemessen. Es wurde ein Passender Kondensator an die Enden des Drahtes
> und auf das DCF77-Modul gelötet.

Hast Du bei diesem Schwingkreis nach dem Einbau auch mal die 
Resonanzfrequenz gemessen und genau abgestimmt oder hast Du es bei 
diesem Pi-Mal-Daumen Kondensator belassen?

von Stefan (Gast)


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Wo kommt denn die Versorgungsspannung
her ? Oder besser wie wird sie erzeugt ?

von Matze (Gast)


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holger schrieb:
> DCF77 und gemultiplexte LEDs sind wie Feuer und Wasser;)

Stimmt! Aber sonst müsste ich wohl ein LCD-Display ohne Controller 
verwenden, und das ist von den Ansteuerspannungen her ja recht komplex?

Bernd K. schrieb:
> Hast Du bei diesem Schwingkreis nach dem Einbau auch mal die
> Resonanzfrequenz gemessen und genau abgestimmt oder hast Du es bei
> diesem Pi-Mal-Daumen Kondensator belassen?

Stimmt, das hätte ich noch tun können, werd ich direkt mal machen.

Also auf Antenne+Kondensator 77,5Khz geben und mit Oszi messen, dann 
sollte eine Überhöhung auftreten?

Stefan schrieb:
> Wo kommt denn die Versorgungsspannung
> her ? Oder besser wie wird sie erzeugt ?

Zuerst wurde die Schaltung mit einem Labornetzteil versorgt, nun von 
USB.
Habe um Störungen zu vermeiden direkt am USB-Port einen 100nF kerko, 
danach auf GND+VCC Je 1mH, danach 220uF+100nF.

Auf der Versorgungsspannung des Moduls lässt sich kein Ripple mehr 
nachweisen. Der Oszi-Strahl bedeckt etwa 1mV (was vermutlich allgemeines 
Rauschen ist) und bricht bei Ausgabe des High-Pegels nochmals um 1mV 
ein.

von S. Landolt (Gast)


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> Aber sonst müsste ich wohl ein LCD-Display ohne Controller verwenden

Einmal pro Tag auf DCF synchronisieren, z.B. um 03:06, für 2 Minuten die 
Anzeige abschalten - also mich hat das noch nie gestört.

von OhneName (Gast)


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Du machst irgendwas falsch, jeder billige Wecker von Aldi für 3,95€
funktioniert ohne solche Verrenkungen.

von S. Landolt (Gast)


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Nachtrag: wenn ich nachts aufwache und nichts sehe, gibt es genau drei 
Möglichkeiten:
- meine Uhr ist defekt
- der Strom ist ausgefallen
- es ist 03:07

von Bernd K. (prof7bit)


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Matze schrieb:
> Also auf Antenne+Kondensator 77,5Khz geben und mit Oszi messen, dann
> sollte eine Überhöhung auftreten?

Nicht direkt anschließen! Nur ganz lose koppeln um es nicht zu 
beeinflussen.

Am besten machst Du das mit einem Grid-Dipper. Siehe hier: 
https://en.wikipedia.org/wiki/Grid_dip_oscillator oder Du baust Dir eine 
behelfsmäßige sinngemäß ähnliche Anordnung für diesen Zweck.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian S. (amateur)


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>Du machst irgendwas falsch, jeder billige Wecker von Aldi für 3,95€
>funktioniert ohne solche Verrenkungen.

Stimmt! Meiner ticke sogar am Wörthersee.

von Günter Lenz (Gast)


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Matze schrieb:
>Also wurde ein 20cm Ferritstab beschafft, worauf auf voller Länge 0.1mm
>Kupferlackdraht aufgewickelt wurde.

Ich vermute mal das du den Resonanzpunkt nicht gefunden hast.
Den Ferritstab nicht auf voller Länge bewickeln,
sondern nur 1/4 der Länge, auf ein Pappröhrchen.
Durch hin und her schieben hast du dann eine
Abgleichmöglichkeit. Dann müßte man noch die Eingangsipedanz
des Moduls wissen. Wenn die niederohmig ist, müstest du
mit einer Anzapfung ankoppeln, sonst wird der Schwingkreis
stark bedämpft.

von Matze (Gast)


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S. Landolt schrieb:
> Einmal pro Tag auf DCF synchronisieren, z.B. um 03:06, für 2 Minuten die
> Anzeige abschalten - also mich hat das noch nie gestört.

Ja, so werd ich's wohl auch machen ;)

Bernd K. schrieb:
> Nicht direkt anschließen! Nur ganz lose koppeln um es nicht zu
> beeinflussen.

Genau das ist's ich hatte die einspeisung zuerst über 4,7KOhm gekoppelt, 
und eine Abweichung zwischen 75 und 80kHZ war kaum erkannber.

Das Dipmeter in form einer 470uH Spule bringts.

Meine Resonanz liegt zu tief, ich messe bei 77050HZ 7,2V, jedoch bei 
77.480HZ "nur" noch 6,8V Spitze-Spitze.
Genauer kann ich's leider nicht einstellen.

Da L und C in der Formel für den Parallelschwingkreis unter liegen 
müsste ich wohl C wegnehmen --> kleinerer Kondensator.

Ist aber die Frage wie viel kleiner?
Da der momentane keine Aufschrift hat, und ich seinen Wert nicht mehr 
weiß.

Wie soll ich nun vorgehen?, Induktivität neu mit Oszi bestimmen?
Zusätzlich zu fest-Kondensator einen Kleinen Drehkondensator beschaffen 
(einige pF) und drehen bis es passt?
Als Kondensatormaterial NPO?

Günter Lenz schrieb:
> Dann müßte man noch die Eingangsipedanz
> des Moduls wissen. Wenn die niederohmig ist, müstest du
> mit einer Anzapfung ankoppeln, sonst wird der Schwingkreis
> stark bedämpft.

Wird wohl hochohmig sein, sonst wäre das Modul ja grundsätzlich falsch 
aufgebaut.


Hab grade das den Original-Ferritstab mit dem Dipmeter gemessen, seine 
Resonanz liegt bei 77,3KHZ, er ist deutlich Schmalbandiger und kommt bei 
Resonanz auf deutlich höhere Spannungen >10V.
Dennoch konnte ich mit ihm garnichts empfangen.

von S. Z. (moennky)


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Matze schrieb:
> Es fing mit einem Pollin DCF77 Modul an, da dieses niemals etwas
> empfangen hat

Poste mal den zu diesem Projekt zugehörigen Code für den m16.

: Bearbeitet durch User
von Matze (Gast)


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S. Z. schrieb:
> Poste mal den zu diesem Projekt zugehörigen Code für den m16.

Ich kann ihn morgen früh Posten.
Jedoch Empfing das Modul schon an Labornetzteil + Oszi nichts, es gab da 
noch gar keinen Code.

von S. Z. (moennky)


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Matze schrieb:
> Jedoch Empfing das Modul schon an Labornetzteil + Oszi nichts, es gab da
> noch gar keinen Code.

Das wundert mich nicht. Dich etwa?

von Matze (Gast)


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S. Z. schrieb:
> Das wundert mich nicht. Dich etwa?

Warum soll mich das nicht wundern?
Bei Empfang könnte man am Oszi die Zeit ablesen,
bzw. mit 20cm Antenne geht das auch wirklich.

von Bernd K. (prof7bit)


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Matze schrieb:
> Meine Resonanz liegt zu tief, ich messe bei 77050HZ 7,2V, jedoch bei
> 77.480HZ "nur" noch 6,8V Spitze-Spitze.
> Genauer kann ich's leider nicht einstellen.
>
> Da L und C in der Formel für den Parallelschwingkreis unter liegen
> müsste ich wohl C wegnehmen --> kleinerer Kondensator.

Ich würde die Ferritantenne nochmal neu bauen. Ich hab zu meinen 
Radiobastelzeiten immer erst ein verschiebbares Röllchen aus Papier 
untergelegt und darauf dann gewickelt. Das Röllchen kann man später 
verschieben und so kann man wunderbar abgleichen.

Auf folgende Dinge musst Du außerdem achten: Man kann zwar für jedes L 
ein passendes C ausrechnen, aber ein Schwingkreis mit großem L und 
kleinem C hat andere Eigenschaften als einer mit kleinem L und großem C, 
es beeinflusst die Impedanz und die Güte. Spätestens wenn die 
Eingangsimpedanz des Empfängers hinzukommt kann das den entscheidenden 
Unterschied machen.

Du könntest nun zum Beispiel die mitgelieferte Originalantenne ausmessen 
und Dich bei deiner Selbstgewickelten ungefähr an deren Induktivität 
orientieren, möglicherweise bringt das schon eine entscheidende 
Verbesserung. Du kannst auch eine Spule mit großem L wickeln und 
dementsprechend kleinem C für einen Schwingkreis mit hoher Impedanz und 
hoher Leerlaufgüte und eine zweite kleinere Wicklung zusätzlich 
aufbringen mit der Du die Antenne an die Impedanz des Empfängereingangs 
anpasst. Oder Du baust noch eine möglichst hochohmige Verstärkerstufe 
mit FET nahe an der Antenne in Verbindung mit einer möglichst hohen 
Impedanz (viele Wicklungen, kleines C).

Es gibt etliche Möglichkeiten und alle laufen auf eines hinaus: Mit 
einer guten und richtig angepassten Antenne steht und fällt alles. 
Wirklich absolut alles! Der ganze Aufstand mit Deiner 
Versorgungsspannung ist wahrscheinlich erstmal weit weniger wichtig als 
die Antenne und deren Anpassung an den Eingang optimal hinzubekommen.

Also viel Spaß beim Spulen Wickeln!

: Bearbeitet durch User
von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Matze

Kontrolliere mal die Bandbreite des des Schwingkreises. Dazu das Oszi an 
die Ferritantenne anschließen. Ein langes Kabel nehemn und damit den 
Ausgang des Funktionsgenerators mit Ground verbinden, normalerweise 
haben die einen 50 Ohm Widerstand eingebaut. Eine Windung bilden und in 
die Nähe der Ferritantenne legen.

Das Maximum in der Nähe von 77,5kHz suchen. Dann nach rechts drehen bis 
zum -3dB Punkt (0,7 fach). Nun nach links drehen bis zum anderen -3dB 
Punkt. Die Differenz der beiden Punkte nennt man Bandbreite. Dann ist 
die Güte:

Q = fmax / (fgo - fgu)

Die Güte sollte mindestens 50 betragen, 100 sind aber theoretisch auch 
möglich. Falls du weit unter 50 liegst, wird der Schwingkreis zu stark 
von der Schaltung belastet. Dann mach mal die selbe Messung nochmal ohne 
angeschlossenes Modul. Der Schwingkreis-Kondensator muss aber dran sein.

Nochwas, auch wenns blöd klingt:
Die Breitseite muss nach Mainflingen schauen, nicht die Längsseite.

Gruß, Bernd


Nachtrag:
Die Antennenimpedanz hängt von der Windungszahl ab. Mit der Doppelten 
Windungszahl sinkt die Impedanz auf 1/4. Dann belastet die Schaltung den 
Schwingkreis wesentlich stärker. Das Signal bricht ein und zusätzlich 
nimmt die Selektivität der Antenne ab.

Frage:
Gibt es auf dem Empfangsmodul einen 77,5 Khz Quarz? Falls nicht, stellt 
die Antenne das einzige selektive Teil dar.

: Bearbeitet durch User
von Bernd K. (prof7bit)


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B e r n d W. schrieb:
> Mit der Doppelten
> Windungszahl sinkt die Impedanz auf 1/4.

Umgekehrt, oder? Mehr Windungen -> höhere Impedanz.

von B e r n d W. (smiley46)


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Autsch, falscher Fehler, nochmal:

Mit der doppelten Windungszahl steigt die Impedanz auf das vierfache und 
damit reagiert das Antennensignal viel empfindlicher auf Belastungen 
durch das Modul.

von S. Z. (moennky)


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Matze schrieb:
> Ich kann ihn morgen früh Posten.

Wann ist morgen früh?
Bisher hast du den Code jedenfalls noch nicht gepostet.
Auch wäre ein Schaltplan deines individuellen Aufbaus interessant.
Im Speziellen, welche Aufmerksamkeit du dem PON Anschluß des 
pollin-Moduls gewidmet hast.

von Peter R. (pnu)


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Wie hast Du das am Antennenschwingkreis entstehende Signal ausgekoppelt?

Direkter Anschluss an das Modul ist da schlecht, da durch die Belastung 
mit dem Eingangswiderstand des Moduls die Spannung zusammenbricht und 
auch die Bandbreite des Schwingkreises größer wird.

Da wäre eine extra Auskoppelwicklung auf der Hauptwicklung, mit etwa 
zehn Windungen besser. Das ergibt dann wahrscheinlich eine bessere 
Anpassung und schmalere Bandbreite der Antenne.

Oder man schließt einen JFet (BF245) direkt an den Schwingkreis an, der 
ist bei 77,5 kHz recht hochohmig.

Die beste Lösung ist aber, die Antenne mit einem Koaxkabel weit weit weg 
von den ganzen Digitalsignalen im Innern der Uhr zu platzieren.

von Frank T. (frank_t40)


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Warum so eine komplizierte OPV-schaltung?
USB-Ahschluß = Schaltnetzteil DCF77 Empgänger funktioniert definitiv 
nicht.
Nimm einen Netztrafo oder gleich Batterie für DCF77,dann mit 
Optokoppler.
Anmerkung:
Schaltplan nach Redemann

von Frank T. (frank_t40)


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Funktioniert natürlich auch mit 5V,wenn DCF77-Modul dafür ausgelegt ist.
Overkill Röhrenfernseher und Röhrenmonitore in einem Abstand von weniger 
wie 1,5mtr.Eigene Erfahrung.DC/DC-wandler im Schaltplan für 
"Bahnhofsuhr" gleicher Effekt.Inverse Funktion:DCF77 Ausgang auf minus 
OVP .Plus OVP auf
Ausgang.Probiere erst mal mit LED und Trafonetzteil.LED muß 59xBlinken 
ünd
1xPause.

von Kai M. (kai_mauer)


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S. Landolt schrieb:
> Nachtrag: wenn ich nachts aufwache und nichts sehe, gibt es genau drei
> Möglichkeiten:
> - meine Uhr ist defekt
> - der Strom ist ausgefallen
> - es ist 03:07

-Du bist mit Sonnenbrille ins Bett gegangen
-Dein Kopf befindet sich hinter dem Kissen

von Peter X. (peter_x)


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Nur in/bei Ulm geht ein DCF-Empfänger nicht. Da brauchts gigantische 
Antennen oder höchste Selektivität.
Denke, matze hat das Datenplatt des Receivers vom pollin nicht 
verstanden.

von Alex D. (allu)


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Frank T. schrieb:
> Warum so eine komplizierte OPV-schaltung?

Weil das Pollin-DCF-Modul nach meiner Erfahrunungen nur unbelastet 
sauber funktioniert. Und Pon einfach mit Masse verbinden.

von Peter X. (peter_x)


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Alex D. schrieb:
> Und Pon einfach mit Masse verbinden.
Schreibt jemand, der das Forum nicht durchsucht hat und selbst das 
Datenplatt vom pollin-Modul auch nicht verstanden, geschweige denn, 
gelesen hat.

: Bearbeitet durch User
von Alex D. (allu)


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Peter Xuang schrieb:
> Schreibt jemand, der das Forum nicht durchsucht hat und selbst das
> Datenplatt vom pollin-Modul auch nicht verstanden hat.

Funktioniert aber problemlos mit meinem Pollin-Modul. Wo sollte auch der 
Sinn sein etwas mir einer Flanke einzuschalten? Probier es mal ohne aus!

von npn (Gast)


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Alex D. schrieb:
> Peter Xuang schrieb:
>> Schreibt jemand, der das Forum nicht durchsucht hat und selbst das
>> Datenplatt vom pollin-Modul auch nicht verstanden hat.
>
> Funktioniert aber problemlos mit meinem Pollin-Modul. Wo sollte auch der
> Sinn sein etwas mir einer Flanke einzuschalten? Probier es mal ohne aus!

Richtig, lesen und verstehen ist das eine. Aber selbst in Betrieb nehmen 
ist was anderes. Ich habe es auch an Dauer-GND laufen - ohne Probleme.

von Frank T. (frank_t40)


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Ja und was macht der OPV nach Redemann? Er dient als Impedanzwandler und 
Spannungsfolger.Was machen der 10µ Elko und der 10K Widerstand ? Sie 
geben dem PON- Eingang einen negativen Puls beim Einschalten und Sorgen 
für ein schnelles Starten des DCF77-Moduls = kleiner 60 sek.Nix mit 5 
und mehr Minuten wie beim Funkwecker von Aldi und co.Einfach die 
Schaltung mal aufbauen und Testen und erst anschließend Meckern wenn der 
Start 65 sek gedauert hat!

von Peter X. (peter_x)


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npn schrieb:
> Ich habe es auch an Dauer-GND laufen - ohne Probleme.

Dann seid ihr Glückspilze.
Ich kann mich jedenfalls daran erinnern, dass der Pin PON zeitverzögert 
getoggelt werden muß, damit das Receiver-Modul losläuft. Hatte mich 
schon amüsiert, wodoch selbst skandinavische Modelle des VAG-Konzerns 
auf Wunsch mit DCF77-Modulen ausgerüstet werden.
Vielleicht hilft den Newcomern ein Blick auf das 
Ausbreitungskartenmaterial des Zeitzeichensignals der PTB.

von Oldie (Gast)


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Ob Billig-Wecker, Pollin, Reichelt, Conrad,... - die DCF-Module
funktionieren auch in 3 mal so großer Entfernung (Berlin) und
auch noch etliche 100 km weiter recht sicher, wenn man ihnen den
DCF-Empfang nicht unmöglich macht!

Schon ein TP 100 Ohm / 100 nF an U+ wirken oft Wunder!

Die Hauptfehler:

(1) Ferritantenne muss (ungefähr!) quer zur Empfangsrichtung zeigen.

(2) Im Stahlbetonbau, Tunnel, U-Bahn, Bergbau, U-Boot, Bunker gibt
    es einfach keinen DCF-Empfang.

(3) Geringer Abstand zu Störstrahlern (die eigene Schaltung?).

Mit einer geschirmten Audio-Leitung (2 Innenleiter: U+ und DCF) von
1...100 m Länge zum Originalmodul (!) lässt sich Problem (2) und (3)
meist lösen.

von Peter X. (peter_x)


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Wenn man allerdings in Moskau mit einem SUV mit DCF-gesteuerter Uhr 
unterwegs ist, helfen vermutlich die Tips der HF-Fraggles.

von Alex D. (allu)


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Peter Xuang schrieb:
> Ich kann mich jedenfalls daran erinnern, dass der Pin PON zeitverzögert
> getoggelt werden muß, damit das Receiver-Modul losläuft.

Habe ich zuerst auch so probiert, aber MEINEM Pollin-Modul war es egal, 
an Masse ,ferdisch.

: Bearbeitet durch User
von Matze (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Oder Du baust noch eine möglichst hochohmige Verstärkerstufe
> mit FET nahe an der Antenne in Verbindung mit einer möglichst hohen
> Impedanz (viele Wicklungen, kleines C).

Das werde ich wohl erstmal versuchen. Da der Aufwand die Spule "Gut" zu 
wickeln schon ziemlich groß war.

B e r n d W. schrieb:
> Das Maximum in der Nähe von 77,5kHz suchen. Dann nach rechts drehen bis
> zum -3dB Punkt (0,7 fach). Nun nach links drehen bis zum anderen -3dB
> Punkt. Die Differenz der beiden Punkte nennt man Bandbreite. Dann ist
> die Güte:
>
> Q = fmax / (fgo - fgu)

Habe die Güte nun 2 mal gemessen. Jedoch sind meine Ergebnisse nicht 
Reproduzierbar. Waren es bei der letzten Messung noch 77,05KHZ bei 
Resonanz, so sind es nun 79,96KHZ-Fmax, 78,3KHZ-FUG, 79,8KHZ-FUG --> 
Güte = 52. Nun suchte ich einen Trimmerkondensator und fand auch einen. 
Habe die Resonanz auf 77.5KHZ eingestellt, FOG = 78,58KHZ, FUG = 77,0KHZ 
--> Güte =49.

B e r n d W. schrieb:
> Nochwas, auch wenns blöd klingt:
> Die Breitseite muss nach Mainflingen schauen, nicht die Längsseite.

Habe zwar keinen Kompass,  aber es sollte einigermassen stimmen.

B e r n d W. schrieb:
> Die Antennenimpedanz hängt von der Windungszahl ab. Mit der Doppelten
> Windungszahl sinkt die Impedanz auf 1/4. Dann belastet die Schaltung den
> Schwingkreis wesentlich stärker. Das Signal bricht ein und zusätzlich
> nimmt die Selektivität der Antenne ab.

Habe extra viele Windungen draufgewickelt um eine hohe Amplitude zu 
erreichen, da ich denke das Modul ist Hochohmig.
Währen weniger Wiklungen wirklich besser?

B e r n d W. schrieb:
> Gibt es auf dem Empfangsmodul einen 77,5 Khz Quarz? Falls nicht, stellt
> die Antenne das einzige selektive Teil dar.

Das Modul hat einen Quartz.

S. Z. schrieb:
> Bisher hast du den Code jedenfalls noch nicht gepostet.
> Auch wäre ein Schaltplan deines individuellen Aufbaus interessant.
> Im Speziellen, welche Aufmerksamkeit du dem PON Anschluß des
> pollin-Moduls gewidmet hast.

Der PON liegt auf GND, der restliche Schaltplan ist im 1. Post zu sehen.
Der Code kommt jetzt, ist aber noch nicht übermässig gut.

Peter R. schrieb:
> Direkter Anschluss an das Modul ist da schlecht, da durch die Belastung
> mit dem Eingangswiderstand des Moduls die Spannung zusammenbricht und
> auch die Bandbreite des Schwingkreises größer wird.

Dann werde ich einen Vorverstärker davor setzen, da gibt es ja einige 
Schaltungen mit BF245 oder ähnlichem.

Peter R. schrieb:
> Da wäre eine extra Auskoppelwicklung auf der Hauptwicklung, mit etwa
> zehn Windungen besser. Das ergibt dann wahrscheinlich eine bessere
> Anpassung und schmalere Bandbreite der Antenne.

Könntest du das etwas genauer beschreiben, wie die Auskoppelwicklung an 
die Hauptwicklung ran kommen soll. In Reihe?

Peter R. schrieb:
> Die beste Lösung ist aber, die Antenne mit einem Koaxkabel weit weit weg
> von den ganzen Digitalsignalen im Innern der Uhr zu platzieren.

Das Kabel dämpft das bereits "schwache" Signal, da hätte ich bei 
mehreren metern bedenken.

Frank T. schrieb:
> Warum so eine komplizierte OPV-schaltung?
Weil ich den Pegel an den Atmega Anpassen muss, er erkennt 2 V nicht als 
High.

> USB-Ahschluß = Schaltnetzteil DCF77 Empgänger funktioniert definitiv
> nicht.
Das geht schon, die Versorgungsspannung ist sehr sauber gefiltert.

> Nimm einen Netztrafo oder gleich Batterie für DCF77,dann mit
> Optokoppler.
Batterie mit Optokoppler, wie lange sollte das Funktionieren.
Ein 230V-Extra-Netrzteil möchte ich dafür nun nicht bauen.

> Schaltplan nach Redemann
Der Schaltplan
Der Schaltplan ist bis auf 10K und 10uF realisiert.

Frank T. schrieb:
> Ausgang.Probiere erst mal mit LED und Trafonetzteil.LED muß 59xBlinken
> ünd
> 1xPause.
Das Funktionierte ja schon, und es ging auch schon mit USB+Atmega, nur 
Freitagabend ging es über Stunden nicht.

Frank T. schrieb:
> Was machen der 10µ Elko und der 10K Widerstand ?

Kann ich ja noch versuchen...

Oldie schrieb:
> Mit einer geschirmten Audio-Leitung (2 Innenleiter: U+ und DCF) von
> 1...100 m Länge zum Originalmodul (!) lässt sich Problem (2) und (3)
> meist lösen.

Werde ich dann auch Probieren...

von Matze (Gast)


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Matze schrieb:
> so sind es nun 79,96KHZ-Fmax, 78,3KHZ-FUG, 79,8KHZ-FUG -->
> Güte = 52.

Sollte heißen:
so sind es nun 78,96KHZ-Fmax, 78,3KHZ-FUG, 79,8KHZ-FUG -->
Güte = 52.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Matze

Ob die Güte 52 oder 49 beträgt, das ist die Strichstärke beim Ablesen 
des Oszilloskops. Jedenfalls zeigt sich eine saubere Resonanz. Je nach 
Eingangsimpedanz der Platine kann es passieren, dass ein zusätzliche 
JFet keine Verbesserung bringt.

Falls die Antenne ohne Platine ein deutlich höheres Q hat, dann lohnt 
sich der JFet. Erhöht sich das Q von 50 auf 100, verdoppelt sich auch 
die Ausgangsspannung. Mit JFet ist keine Koppelwicklung notwendig.

Gruß,
Bernd

von Peter R. (pnu)


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Matze schrieb:
> Könntest du das etwas genauer beschreiben, wie die Auskoppelwicklung an
> die Hauptwicklung ran kommen soll. In Reihe?

Als ob Du einen  Trafo bauen würdest: Primärwicklung z.B. 100 Windungen 
auf dem Stab. Sekundärwicklung etwa 10...20 Windungen als zweite Lage, 
möglichst verschiebbar auf Papierröllchen gewickelt.

Durch Verschieben kann man über den Bereich der Primärwicklung kommen, 
der am nächsten zur Masseseite der Primärwicklung ist.

Empfang von DCF ist nur deswegen schwierig, weil der Störnebel in diesem 
Frequenzbereich durch die vielen Leuchtstofflampen, Schaltnetzgeräte und 
Energiesparlampen gewaltig ist. In der Nähe von geschalteten Displays, 
PCs oder gar TV-Geräten ist ein Empfang fast unmöglich. Besonders die 
5.Harmonische der Zeilenfrequenz von TV-Geräten liegt nur 625Hz neben 
den 77500Hz von DCF

Schon dran gedacht: Ein Metallgehäuse  oder auch nur eine geschlossene 
Leiterschleife um die Ferritantenne herum schirmt den Empfang von DCF 
ab.

Matze schrieb:
> Das Kabel dämpft das bereits "schwache" Signal, da hätte ich bei
> mehreren metern bedenken.

Bei 77500Hz oder gar den Ausgangsimpulsen dürftest Du keine messbare 
Dämpfung durch das Kabel haben, sie liegt höchstens im Prozentbereich. 
Störsignale würden durch Abstand aber auf 20% oder gar 10% oder noch 
weniger reduziert.

von Mark S. (voltwide)


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Peter Xuang schrieb:
> Nur in/bei Ulm geht ein DCF-Empfänger nicht. Da brauchts gigantische
> Antennen oder höchste Selektivität.
> Denke, matze hat das Datenplatt des Receivers vom pollin nicht
> verstanden.

Das halte ich nun für ein Gerücht. Mit einem selbstgebauten Empfänger 
habe ich sogar in Venedig DCF-77 empfangen, und auch dekodieren, können.

von npn (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Schon dran gedacht: Ein Metallgehäuse  oder auch nur eine geschlossene
> Leiterschleife um die Ferritantenne herum schirmt den Empfang von DCF
> ab.

Stimmt. Wenn das Gehäuse aber geschlitzt ist und damit keine 
Kurzschlußwindung bildet, dann schirmt es gegen die vielen elektrischen 
Störungen ab, aber die magnetische Komponente bekommt die Ferritantenne 
dennoch zu "sehen". Das sollte den Störabstand nochmals deutlich 
vergrößern.

von Oil of Olaf (Gast)


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npn schrieb:
> Richtig, lesen und verstehen ist das eine. Aber selbst in Betrieb nehmen
> ist was anderes. Ich habe es auch an Dauer-GND laufen - ohne Probleme.
Hier ebenso.
Das Ding empfängt einwandfrei neben meinem Elektronikverhau, wo mein 
Funkwecker schon streikt, der empfängt in der Ecke nämlich nix egal wie 
ich die Uhr ausrichte.

von Lurchi (Gast)


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Wie gut der Empfang klappt hängt auch davon ab, wie man das Signal 
auswertet das vom Modul ausgegeben wird. Eine Gute Schaltung kann da 
einiges an Störungen ignorieren und braucht dann nur etwas länger für 
die richtige Zeit. Schlechte Wecker gehen dann nach einer Störung für 
einen Tag schon mal ein paar Stunden falsch statt es noch einmal zu 
probieren.

Eine bessere Antenne reduziert das Rauschen und ggf. Elektrische 
Störungen. Magentische Störungen kann die Antenne aber nicht vom Signal 
trennen.

Das Signal wird auch nicht gleichmäßig mit dem Abstand zum Sender 
schwächer, sondern es gibt eine Zone wo sich Boden und Raumwellen 
überlagern. Da schwankt der Empfang dann prinzipbedingt stark und man 
hat nicht zu jeder Tageszeit bzw. bei jedem Wetter einen zuverlässigen 
Empfang.

von Wolfgang (Gast)


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Matze schrieb:
> Schaltplan_Uhr.png

Hast du Sorgen, dass dir der Empfänger über leitungsgebundene Störungen 
von hinten den Spannungsregler durcheinander bringt oder warum sind da 
so viele Kondensatoren (C4..C18) vom DCF77-Modul aus gesehen hinter der 
Ferrit-Drossel?

von Peter D. (peda)


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Matze schrieb:
> Also wurde ein 20cm Ferritstab beschafft, worauf auf voller Länge 0.1mm
> Kupferlackdraht aufgewickelt wurde.

Dann läßt die Antennenwirkung stark nach, wirkt dann eher als 
Stabdrossel.

Maximal zu 25% der Länge bewickeln und die nötige Windungszahl in Lagen 
übereinander.

von Markus (Gast)


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Wenn er aus dem Raum Ulm kommt (müsste Baden-Würtemberg sein) kann er da 
zu den Amateurfunken gehen. Die haben aufgrnd der Technologiefirmen 
einige Kapazitäten in der Nachrichtentechnik!

von lrep (Gast)


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Peter Dannegger schrieb:
> Matze schrieb:
>> Also wurde ein 20cm Ferritstab beschafft, worauf auf voller Länge 0.1mm
>> Kupferlackdraht aufgewickelt wurde.
>
> Dann läßt die Antennenwirkung stark nach, wirkt dann eher als
> Stabdrossel.
>
> Maximal zu 25% der Länge bewickeln und die nötige Windungszahl in Lagen
> übereinander.

Und außerdem nicht direkt auf den Ferritstab wickeln, sondern auf das 
Pappröllchen, das andere schon erwähnten.
Dies nicht nur wegen der (bescheidenen) Abgleichmöglichkeit durch 
Verschieben der Spule, sondern vor allem, weil eine direkt auf den 
Ferritstab aufgebrachte Wicklung eine hohe Dämpfung hat.

Laß ruhig 1mm Platz zwischen Ferrit und Wicklung und wickle eine kurze 
Spule, etwa so lang wie dick.
Es ist sogar vorteilhaft, wenn du "wild" wickelst, also kreuz und quer 
mit viel Luft dazwischen, anstatt die Spule "schön sauber" lagenweise zu 
fertigen.

von Matze (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Ob die Güte 52 oder 49 beträgt, das ist die Strichstärke beim Ablesen
> des Oszilloskops. Jedenfalls zeigt sich eine saubere Resonanz. Je nach
> Eingangsimpedanz der Platine kann es passieren, dass ein zusätzliche
> JFet keine Verbesserung bringt.

Genau dass wollte ich nun Ausprobieren, habe die Antenne abgestimmt auf 
77.5KHZ an 10cm verdrillten Draht gelötet. Als Ergebniss gibt gibt sie 
nur noch 47-50KHZ her. Die Kapazität des drahtes ist wohl ganz schön 
viel zu hoch.

Daher denke ich nun, wenn ich sie "Verstärken" möchte muss ich sie wohl 
nochmal mit endgültiger Eingangsstufe des Verstärkers abstimmen.

Die Schaltung besteht momentan aus einem BF245A, dessen Drain auf 5V 
hängt.
Sein Source ist über 1K Ohm auf Masse verbunden.
Am Gate hängt die Antenne.

Wenn ich die Signale an der Antenne und an Source Addiere und Source 
invertiere zeigt sich dass der Spannungsfolger so bereits recht gut 
arbeitet. Bei einem Eingangssignal von 4mVpp ergubt sich eine Abweichung 
nicht über 1mV.

Bei dieser Impedanz-Wandlung kommt einiges an HF-Störungen hinzu.
Ist es sinvoll ihn durch Tief/Bandpass wegzumischen?

Verliere ich an Signal wenn die Kondensatoren nicht direkt an der 
Antenne sind, sondern auf der Verstärker-Platine?

Wolfgang schrieb:
> Hast du Sorgen, dass dir der Empfänger über leitungsgebundene Störungen
> von hinten den Spannungsregler durcheinander bringt oder warum sind da
> so viele Kondensatoren (C4..C18) vom DCF77-Modul aus gesehen hinter der
> Ferrit-Drossel?

Ja genau diese Bedenken hatte ich.

Peter Dannegger schrieb:
> Maximal zu 25% der Länge bewickeln und die nötige Windungszahl in Lagen
> übereinander.

Werde ich beim nächsten mal machen, aber wie wird das dann gewickwelt?
Wie kommt man bei den Lagen zurück nach Links/Rechts.

lrep schrieb:
> Es ist sogar vorteilhaft, wenn du "wild" wickelst, also kreuz und quer
> mit viel Luft dazwischen, anstatt die Spule "schön sauber" lagenweise zu
> fertigen.

Warum, so hatte ich's ja grade nicht vor.

von Lurchi (Gast)


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Die wilde Wicklung hat durch die extra Luft eher etwas weniger interne 
Kapazität, und das Magnetfeld kann den Drähten Ausweichen, so dass auch 
die Wirbelstromverluste klein sind. Die kleine Kapazität dürfte hier 
noch nicht wichtig sein - man hat ja noch einen Kondensator dran.

Der Kondensator sollte schon nicht so weit weg von der Antenne sein. Die 
Leitung gibt nur Dämpfung und damit weniger Güte. Wenn die erste 
Verstärkerstufe dicht ( < 5 cm) an der Antenne ist, darf der Kondensator 
auch da sein. Der FET hat ja auch schon etwas an Eingangskapazität - so 
weit weg sollte der also auch nicht sein. Das hilft auch damit man sich 
nicht zusätzliche HF Störungen einfängt.

Gegen eine Rückkopplung vom Pollin Modul zur Antenne wäre es ggf. 
sinnvoll, wenn zwischen der Antenne mit dem FET und dem Modul und dem µC 
etwas Abstand (z.B. 1-2 m) ist. Sonst sollte man zumindest die relative 
Lage zu einander fest lassen.

von B e r n d W. (smiley46)


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> die Antenne abgestimmt auf 77.5KHZ an 10cm verdrillten Draht gelötet.
> Als Ergebniss gibt gibt sie nur noch 47-50KHZ her

Falls die Empfangsplatine auch dran war, dann gibt es dort 
möglicherweise einen weiteren Kondensator, welcher dann parallel zum 
Schwingkreis liegt.

> momentan aus einem BF245A, dessen Drain auf 5V hängt.
> Sein Source ist über 1K Ohm auf Masse verbunden.

Auch hier die Befürchtung, falls es diesen Kondensator auf der Platine 
gibt, liegt er nun Parallel zum 1k Widerstand und reduziert das Signal.

> Bei dieser Impedanz-Wandlung kommt einiges an HF-Störungen hinzu.
> Ist es sinvoll ihn durch Tief/Bandpass wegzumischen?

Eine hohe Schwingkreisgüte ist das beste Vorfilter. Irgendwas 
dazuschalten verringert das Nutzsignal stärker als die Störung. Der 
Quarz auf der Platine filtert das Meiste der Störungen weg.

Können durch Bewegen der Antenne die Störungen beeinflusst bzw. 
angepeilt werden oder sind die immer gleich stark? Möglicherweise gibt 
es eine Störquelle in der Nähe. Störungen an der Quelle zu entfernen, 
ist immer die bessere Lösung.

> Verliere ich an Signal wenn die Kondensatoren nicht direkt an der
> Antenne sind, sondern auf der Verstärker-Platine?

Bei dieser niedrigen Frequenz nur minimal.

> anstatt die Spule "schön sauber" lagenweise zu fertigen.
> Warum, so hatte ich's ja grade nicht vor

Wenn die Drähte schön parallel dicht an dicht liegen, werden jeweils 
Wirbelströme im Nachbardraht erzeugt (Proximity-Effekt). Deshalb hat 
eine Spule mit Seide umsponnenem Draht eine höhere Güte als ein 
einfacher Kupferlackdraht. Die parasitäre Kapazität spielt für die Güte 
eine untergeordnete Rolle.

: Bearbeitet durch User
von Uwe (Gast)


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Hi,
ich habe die Erfahrung gemacht das Kondensator nicht Kondensator ist.
Da sind bei gleichem gemessenem C-Wert Resonazspannungen bis zum 
3-fachen
gegenüber schlechten Typen möglich. Hatte mal ein Modul von C.. wo der C 
war einfach nur Grottenschlecht war, ein ähnliches Modul von R.. wo der 
C genauso ausschaut war, bis auf die Resonanz=77,2KHz, nicht zu 
verbessern.
Übrigens DCF77 reicht so ca. 2000 Km um Meinflingen rum. Es sind aber 
manchmal recht böse Störer unterwegs.

Viel Erfolg, Uwe

von npn (Gast)


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Uwe schrieb:
> Hatte mal ein Modul von C.. wo der C
> war einfach nur Grottenschlecht war, ein ähnliches Modul von R.. wo der
> C genauso ausschaut war, bis auf die Resonanz=77,2KHz, nicht zu
> verbessern.

Hallo Uwe,

hab mich gerade köstlich amüsiert. Ich hab das Gefühl, du hast Angst 
gesteinigt oder gevierteilt zu werden, wenn du "Conrad" oder "Reichelt" 
im Klartext schreibst. Keine Angst, diese Hinrichtungsmethoden sind 
mittlerweile aus der Mode gekommen :-)))

Schönen Abend!

von lrep (Gast)


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Matze schrieb:
> Die Schaltung besteht momentan aus einem BF245A, dessen Drain auf 5V
> hängt.
> Sein Source ist über 1K Ohm auf Masse verbunden.

Warum lässt du den Transistor nicht verstärken?
Mit Source an Masse kann er das ganz gut.

von Matze (Gast)


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lrep schrieb:
> Warum lässt du den Transistor nicht verstärken?
> Mit Source an Masse kann er das ganz gut.

Müsste man versuchen...

Hab einige Stunden Recherche betrieben, BF998, BF981, BF256, 2SK2380 
(hat erstaunliche Parameter)...
und bin auf den LTC6244 gestossen.

Verglichen mit den Parametern dieses OPs sehen konventionelle 
Transistorschaltungen schlecht aus.

Hab ich was (ausser des Preises) übersehen, oder warum wird er nicht in 
DCF77-Schaltungen verwendet.
Man findet zumindest "noch" keine mit ihm.

von Matze (Gast)


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Bzw. Braucht man wirklich Tranisitoren für 700MHZ oder 1GHZ?

Kann das der OP mit 50MHZ nicht auch, ist immerhin noch die >600 fache 
Frequenz von 77,5KHZ.

von Lurchi (Gast)


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Die Dual gate MOSFETs nimmt man in Empfängerschaltungen gerne, weil man 
damit die Verstärkung regeln kann. Sonst braucht man die hohe 
Grenzfrequenz hier nicht, eher die geringe Rückwirkung. Man fängt sich 
damit aber auch leicht HF-Störungen ein, die man nicht unbedingt haben 
will.

Beim OP muss man ggf. aufpassen: so klein ist die Eingangskapazität 
nicht, und auch so etwas wie der Rauschstrom bei 77 kHz ist auch nicht 
unbedingt so klein, wie man es gerne hätte. Schließlich neigen einiges 
OPs bei sehr hochohmiger oder resonanter Beschaltung am Eingang zum 
schwingen.
Der LTC6244 ist vom Rauschen her auch nicht so toll - das können JFETs 
wie der BF245 deutlich besser. Auch der Stromverbrauch ist mit dem OP 
oft höher.

Man nimmt für die erste Stufe auch deshalb gerne JFETs, weil man den 
Verstärker so einfach über ein Koax kabel anschließen kann, ohne extra 
Leitung für die Versorgung.

Bei 77 kHz ist man auch nicht unbedingt durch das Rauschen des 
Verstärkers begrenzt, sondern oft durch externe Störer. Ein Verstärker 
mit weniger Rauschen, und auch die größere Antennen hilft dagegen nicht. 
Wichtiger ist da eher der richtige Platz und die Ausrichtung der 
Antenne, sowie eine hohe Güte der Antenne, wenn die Trennschärfe des 
Empfängers nicht so gut ist.

von Matze (Gast)


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Lurchi schrieb:
> Man nimmt für die erste Stufe auch deshalb gerne JFETs, weil man den
> Verstärker so einfach über ein Koax kabel anschließen kann, ohne extra
> Leitung für die Versorgung.

Habe schon einige Schaltungen damit gesehen.
Problem dabei ist das Koax-Kabel nur 2 Leitungen haben, ein GND, eine 
Empfangsleitung. Aber wo soll die Versorgung herkommen?

Lurchi schrieb:
> Antenne, sowie eine hohe Güte der Antenne, wenn die Trennschärfe des
> Empfängers nicht so gut ist.

B e r n d W. schrieb:
> Wenn die Drähte schön parallel dicht an dicht liegen, werden jeweils
> Wirbelströme im Nachbardraht erzeugt (Proximity-Effekt). Deshalb hat
> eine Spule mit Seide umsponnenem Draht eine höhere Güte als ein
> einfacher Kupferlackdraht.

Genau dass habe ich nun versucht, habe aus einem Alten ausgemusterten 
(2005) Radio den LW/MW-Ferrit und seine aus HF-Litze gewickelte Spule.

Es sind 2 Wicklungen, eine mit Güte 77 (Große Induktivität
und eine mit 63 (kleine Induktivität).
Jeweils gemessen mit 2,2nF NPO-Kondensator

Die Große braucht einen Kondensator von 6.11nF, um mit etwas Schieben 
(auf 20cm-Ferrit) auf 77,5KHZ abgestimmt werden zu können.
Problem ist jedoch die Güte von "Nur" noch 50.
6,11nF werden zusammengesetzt aus 2*2,2nF, 1*1nF, 1*470pF, 1*220pF.

Der Empfang mit dieser Kombination ist so gut, dass das Oszi auf DCF77 
der Antenne triggern kann und erkennbar ist, wann und wie Lange der 
Pegel abgesenkt wird.

Mit der Anzahl der Kondensatoren steigen wohl die Verluste, doch ein 
X7R- Kondensator hat an sich schon größere Verluste.
Ist hier Folie die beste Wahl?
B.z.w. wie komme ich abgestimmt auf DCF77 auf eine Güte von 77?

von Lurchi (Gast)


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Die Güte hängt unter anderem auch vom Ohmschen Widerstand der Spule ab. 
Wie viel das ausmacht, hängt von der Frequenz ab. Bei der niedrigeren 
Frequenz nimmt der Einfluss des Widerstandes zu. Am Kondensator selber 
dürften die Verluste noch nicht liegen, jeden falls nicht mit NP0 oder 
Folien Typen. Ob jetzt als ein großer Kondensator oder mehrere parallel 
macht bei 77 kHz noch keinen Unterschied.

6 nF bei 77 kHz sind nur rund 300 Ohm Impedanz. Entsprechend muss die 
Spule schon niederohmig (< 6 Ohm) sein, um überhaupt die Güte von 50 zu 
erreichen.

Eventuell könnte man versuchen beide Spulen zusammen (in Reihe) zu 
nutzen, das könnte eine ein wenig besser Güte bringen.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo,

gerade hab ich einen Versuch durchgeführt. Die abgebildete Ferritantenne 
hat normalerwase zwei Spulen, eine für Mittelwelle und eine für 
Langwelle. Wird nur die LW-Spule verwendet zusammen mit einem 1nF 
Folienkondensator, stimmt die Frequenz recht gut für DCF77.

Die einzelne LW-SPule hat folgende Daten:
-> 4,3 mH und 7,75 Ohm, Resonanz mit 1nF bei 77,5kHz und Güte von ~60.

Die erste Idee war, zwei Spulen parallelzuschalten:
-> 3,4 mH, 3,88 Ohm, Resonanz mit 1nF bei 86kHz und ein Q = 49

Bei der letzten Variante hab ich die Spulen in Reihe geschaltet
->  22,3 mH, 15,5 Ohm, Resonanz mit 194 pF bei 76,5kHz und ein Q = 123
(76150-76770 bei -3dB)

Da die Güte 2,5 mal so hoch war und die Windungszahl sich verdoppelt 
hat, war das Signal um Faktor 5 größer. Damit bekomme ich jetzt ein 
Signal mit 5mVss. Bei einem weiteren Versuch hab ich eine Spule auf die 
linke Hälfte geschoben, die andere auf die rechte Hälfte und mit beiden 
Spulen symetrisch das Maximum gesucht. Damit bekam ich gut 7mVss. Die 
Entfernung beträgt ca. 150km Luftlinie.

Die höhere Amplitude erkläre ich mir mit der besseren Ausnutzung des 
Magnetischen Flusses im Ferritstab.

Eigentlich dürften zwei Spulen mit gutem Koppelfaktor maximal den 
vierfachen Wert ergeben, also etwa 17mH. Allerdings hab ich sie bei den 
Gütemessungen irgendwohin geschoben, womit die Abweichung erklärt werden 
kann.

Gruß, Bernd

von WehOhWeh (Gast)


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Ich wohne im Chiemgau (noch viel südlicher als ULM) und noch dazu sind 
ein paar recht hohe Berge (>1700m) zwischen mir und Mainflingen. 
Trotzdem bekomme ich mit dem Pollin-Modul einen passablen Empfang  mit 
der mitgelieferten "Antenne".

Ich habe die Versorgung mittels 100E / 10µ Tantal + 100n Kerko 
gefiltert, nicht mehr. Keine Ferrite, keine Serienwiderstände in der 
Datenleitung.

Daher müsste das in Ulm mit dem mitgelieferten Mist hervorragend laufen.

Was sich als wichtig herausgestellt hat sind folgende Punkte:
- Ein für die Anzeige verwendeter Schaltregler verschlechtert den 
Empfang
- Das System (Masse) muss geerdet sein
- Die "Ausrichtung" der Antenne muss stimmen
- Mit Segger J-Link am µC geht nichts mehr
- Die "Antenne" darf nicht unmittelbar auf Metall aufliegen (<1cm)

Das Signal das das Modul liefert ist schlecht, aber auswertbar. Die 
Zeiten für LOW und HIGH schwanken bei mir um mehr als +-20%, Glitches 
habe ich einzelne, wenn die Antenne nicht ausgerichtet ist.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich einige Zeit mit verschiedenen 
Implementierungen der Zeitmessungen verbracht habe, bis das rund 
gelaufen ist. Aktuell taste ich das Signal alle paar ms ab und zähle die 
1-en. Das ist sehr simpel und offensichtlich robust.

Auf Wunsch kann ich das auch hochladen.

von lrep (Gast)


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WehOhWeh schrieb:
> Ich wohne im Chiemgau (noch viel südlicher als ULM)

Das sind aber recht bescheidene Daten.
Ich habe da mehr zu bieten: Türkei, genauer gesagt 2384km auf dem 
Großkreis, wie ich gerade nachgemessen habe.
Erreicht mit einem mit einer 1,5V Mignonzelle betriebenen Wecker, den 
ich ca. 1988 im Zigarrenladen gekauft habe.
Dieser Wecker läuft meist als Quarzuhr, aber schaltet kurz vor der 
vollen Stunde auf Empfang, um sich mit der amtlichen Zeit zu 
synchronisieren.
Als besonderes Schmankerl besitzt er noch ein zweistelliges Display 
00-99, in welchem er anzeigt, seit wie vielen Stunden er keinen Empfang 
mehr hatte.
Daher weiss ich, dass der Empfang dort tagsüber unmöglich war, aber in 
den frühen Morgenstunden, iirc etwa bis 04:00, ist es regelmäßig 
gelungen die richtige Zeit zu empfangen.


Ein anderer billiger DCF-Wecker hat im nördlichen Ruhrgebiet noch in 
1200m Tiefe binnen kurzer Zeit die Minuten synchronisiert, obwohl dort 
wegen der 5kV Starkstromleitungen wirklich schwierige 
Empfangsbedingungen herrschen.

von HildeK (Gast)


Angehängte Dateien:

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Matze schrieb:
> Habe schon einige Schaltungen damit gesehen.
> Problem dabei ist das Koax-Kabel nur 2 Leitungen haben, ein GND, eine
> Empfangsleitung. Aber wo soll die Versorgung herkommen?

Ist kein Problem - siehe Anhang.

von Peter (Gast)


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Hallo,
hast du evt. ein Modul erwischt, dass einen open collector Ausgang hat 
erwischt? Bei mir hat ein einfacher Pullup nach 2Tage suche Wunder 
gewirkt.
Gruß
Peter

von Philipp K. (philipp_k59)


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Habe ein ganz komisches Empfangsproblem mit meinem Pollin Modul..

Habe meine Uhr letztes Jahr im Frühling gebaut und diese hat auch Super 
funktioniert für einige Monate, dank Antennensymbol auch immer gleich 
erkannt das das Signal Empfangen wurde..

Da die Uhr am Rechner steht und mit diesem einschaltet musste ich 
feststellen das diese mehrere Monate über den Winter kein Signal 
empfangen konnte.. erst vor 2 Wochen am ersten 25° Tag ist das Symbol 
wieder aufgetaucht :|

Ich benutze eine Schaltung aus dem Forum mit 2 Transistoren in Kaskade.

: Bearbeitet durch User
von Ottmar K. (wil1)


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@Philipp K

Wo ist das Problem?
Meine Uhr steht direkt auf dem Tower-PC mit eigener Stromversorgung.
Immer wenn ich meinen PC ausschalte, dauert es eine kurze Zeit bis meine 
DCF-Uhr wieder das Zeitsignal empfängt. Schalte ich den PC ein, ist der 
Empfang weg. Der PC erzeugt eben jede Menge störende HF, so dass die 
DCF-Uhr mit dem DCF-Signal nichts mehr anfangen kann...

mfG Ottmar

von Thomas D. (thomasderbastler)


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OhneName schrieb:
> Du machst irgendwas falsch,

Die Pollin Empfänger sind einfach Schrott. Nimm mal vom ELV, habe schon 
zig verbaut ohne riesen Netzteilklimbim und sonstige HF Voodoo drumherum 
sogar mit gemultiplexten LEDs, gehen nach 3 Minuten bereits.

Bei meiner Nixie Uhr ist der Empfänger in ca. 20 cm Abstand, ohne 
Probleme.
Testweise habe ich mal den DCF Empfänger vom Reichelt angeschlossen, hat 
schon mal einen halben Tag gebraucht. ELV weniger als 5 Minuten.

Habe mal den Test gemacht, gleiche Uhr, also Hardware unverändert bloss 
aus 5V 3.3 gemacht Pollin Schrott angeschlossen, ( Position ist 
unverändert )selbst nach 2 Tagen war die Uhr nicht syncronisiert. Das 
Zeug weggeschmissen den Empfänger von ELV dran wie gesagt in 3 Min war 
die Uhr Syncron.

Also Fazit : Wegen 5 Euro Preisunterschied, macht man nicht lange 
rum.Die sog. Verbessurgen kosten schon  mehr.

: Bearbeitet durch User
von Philipp K. (philipp_k59)


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Ottmar K. schrieb:
> Wo ist das Problem?

Das ich schon alles von vernünftigen Netzteilen und Standortwechsel im 
Winter ausprobiert hatte.. ohne Erfolg. (Hatte die Uhr wegen Fehlersuche 
sogar wieder geöffnet) Erst jetzt war wieder einfach so Empfang da.

Das ELV Teil schaue ich mir mal an!

: Bearbeitet durch User
von Walter M. (wfjm)


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Ich denke gerade über eine Selbstbau DCF77 Empfänger nach (siehe auch 
Beitrag "Re: DCF77 Selbstbauempfänger") und bin auf die 
DCF77 Antennen von HKW gestossen. Die gibt es in drei Groessen, alle 
haben ein Q von ca 100. Die angegebenen Sensitivitäten für 100 uV/m sind
- 77,5 kHz 8x40mm     8.0 uV
- 77,5 kHz 10x60mm    2.6 uV
- 77,5 kHz 10x100mm   2.2 uV

Die Antenne mit dem längsten Stab hat die niedrigste Sensitiviät, die 
mit den kürzesten Stab die höchste. Das ist sehr kontra-Intuitiv. Das 
passt auch nicht recht zum Tenor der Aussagen in diesem Thread.

Kann das jemand erklären ?

von Franz (Gast)


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Vermutung: Die kurze Spule wird dementsprechend hochohmiger bei der 
Resonanzfrequenz sein. Die 8.0 uV/(100 uV/m) erzielt man nur bei 
unendlich hochohmigen Verstärkern. Bei schlechten Verstärkern bricht die 
Spannung so sehr ein, dass die Spannung der anderen Spulen sogar höher 
liegen wird.

von Wolfgang (Gast)


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Walter M. schrieb:
> Die Antenne mit dem längsten Stab hat die niedrigste Sensitiviät, die
> mit den kürzesten Stab die höchste. Das ist sehr kontra-Intuitiv.

Kontra-Intuitiv ist wahrscheinlich nur deine Interpretation der Daten.

Ein Empfänger mit einer Empfindlichkeit von 2.2 µV ist empfindlicher als 
einer, der 8µV benötigt. Je kleiner die erforderliche Spannung für ein 
auswertbares Signal, um so empfindlicher.

von Franz (Gast)


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Ich denke Walter liegt da richtig: Das sind die Spannungen, die an der 
Spule bei einer Feldstärke von 100uV/m anliegen werden.

von Walter M. (wfjm)


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Die Formulierungen in den Datenblaettern sind eindeutig:
- 2,2μV Antennen Ausgangs-Spannung bei einer wirkenden Feldstärke von 
100 μV/m
- 2,6μV Antennen Ausgangs-Spannung bei einer wirkenden Feldstärke von 
100 μV/m
- 8μV Antennen Ausgangs-Spannung bei einer wirkenden Feldstärke von 100 
μV/m

Alle drei Antennen haben einen 4.7 nF Kondensator und sind mit Q > 100 
und Bandbreite < 700 Hz spezifiziert. Daraus folgt fuer alle drei mit 
den einschlaegigen Formeln
- L = 0.9 mH
- R_coil = 4.3 Ohm
- Resonanz-Widerstand = 44.5 kOhm

Man braucht also sicher einen hochohmigen Eingang, JFET oder CMOS OpAmp.
Da dies aber fuer alle drei gilt, verstehe ich den Trend 
Empfindlichkeits-Trend nicht.

von Walter M. (wfjm)


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Unter 
https://www.robkalmeijer.nl/techniek/electronica/radiotechniek/hambladen/ukw-berichte/1984/page042/index.html 
gibt es eine exzellente Zusammenfassung der relevanten Formeln um 
Rahmen- und Ferrit-Antennen zu berechnen.

Aus der mu_w Grafik (Bild 3) kann man sofort den Einfluss von 
Durchmesser und Laenge der Ferrit-Stabes auf die Antennen-Effektivitaet 
ablesen.

Aus den in den HKW Datenblaettern angegebenen Daten kann man die Antenne 
sehr gut nachrechenen. Aus C bekommt man L, aus L, N und der Ferrit 
Geometrie kann man mu_w, sie wirksame Permeabilitätszahl, berechnen, und 
dann daraus die die zu erwartenende Antennen-Effektivitaet Ueff/E.

Fuer die 8x40mm Antenne sind alle Daten vorhanden, und die Rechnung 
ergibt eine Antennen-Effektivitaet von 0.8 cm, und nicht die angegebenen 
8 cm. Fuer 8 cm braeuchte man ein mu_w von 210, das ist in der 8x40mm 
Geometrie physikalisch unmoeglich. Fuer die 10x60mm und 10x100mm 
Antennen ist die Windungszahl nicht spezifiziert, wenn man 134 wie bei 
8x40mm annimmt, passen die berechnenten Werte aber einigermassen. 
Allerdings sollte 10x100mm ca 50% besser als 10x60mm sein.

von HildeK (Gast)


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Matze schrieb:
> Ich komme aus der gegend um Ulm und möchte das DCF77-Zeitsignal
> empfangen.
>
> Es fing mit einem Pollin DCF77 Modul an, da dieses niemals etwas
> empfangen hat, vermutete ich es würde mit einer größeren Antenne besser
> funktionieren.

Vielleicht ist das Modul kaputt. Ich wohne nahe Stuttgart, etwa 50km 
näher an Mainflingen als Ulm und hatte mit diversen DCF-Empfängern, auch 
einem Eigenbau, noch nie Signalprobleme. Du solltest auch in Ulm ein 
perfektes Signal empfangen können.

Gut, das Pollinmodul liegt mir nicht vor.

von Harald W. (wilhelms)


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HildeK schrieb:

> Vielleicht ist das Modul kaputt. Ich wohne nahe Stuttgart, etwa 50km
> näher an Mainflingen als Ulm und hatte mit diversen DCF-Empfängern, auch
> einem Eigenbau, noch nie Signalprobleme. Du solltest auch in Ulm ein
> perfektes Signal empfangen können.

Mit einem gewöhnlichen, gekauften "DCF-Wecker" habe ich das Signal
sogar auf den kanarischen Inseln empfangen, allerdings nur nachts.

von Manfred (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Du solltest auch in Ulm ein
>> perfektes Signal empfangen können.
> Mit einem gewöhnlichen, gekauften "DCF-Wecker" habe ich das Signal
> sogar auf den kanarischen Inseln empfangen, allerdings nur nachts.

Meine Armbanduhr hat es am Flughafen London geschafft, sich zu 
synchronisieren.

Eigentlich wollte ich nur die Zeitzone ändern, aber nun ja, ohne 
Anleitung ist das schwierig und ich hatte ungewollt den Empfang 
getriggert.

Was ich im Forum lese, ist meist das gleiche Spiel: Unsaubere Versorgung 
der Empfängermodule, Schaltnetzteil ...

von Harald W. (wilhelms)


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Manfred schrieb:


> Meine Armbanduhr hat es am Flughafen London geschafft, sich zu
> synchronisieren.

Uf DCF oder auf MSF? Meine Armbanduhr kann beides.

von Manfred (Gast)


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Harald W. schrieb:
>> Meine Armbanduhr hat es am Flughafen London geschafft, sich zu
>> synchronisieren.
>
> Uf DCF oder auf MSF? Meine Armbanduhr kann beides.

Gute Frage! In der Anleitung wird ausschließlich DCF erwähnt, aber 
ausschließen kann man das nicht, da Aldi auch in anderen Ländern aktiv 
ist.

Ich finde nichts weiter dazu als die deutschsprachige Anleitung.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


Angehängte Dateien:

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Hallo zusammen,

die Pollin Uhr ist sicher nicht das ultimative Teil. Bei mir läuft sie 
aber mehr als zufriedenstellend als Steuerung einer WSPR Bake seit über 
5 Jahren 7/24 auf der Fensterbank im 2. OG. In all den Jahren hat sie 
2mal die Synchronisation verloren, ein Reset hat es gerichtet.
Entfernung Maidenhead JO31fc Mönchengladbach  -> JO40ma  Mainflingen ca. 
220km. Nach Ulm sind es ca. 200km. Daran kann es nicht liegen.

73
Wilhelm

PS: mehr zu WSPR
https://www.wsprnet.org/drupal/
https://de.wikipedia.org/wiki/Weak_Signal_Propagation_Reporter

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