Hallo Leute, ich habe die Aufgabe bekommen, ein LCL Filter für eine Netzanwendung auszulegen (siehe Bild, Quelle siehe [1]). Hauptzweck ist zunächst die Unterdrückung der Differential Mode Signale, d.h. die Oberwellen, die durch die PWM entstehen. Jetzt geht es um die Auswahl eines geeigneten Gehäuses des magnetischen Kerns (E, U, Toroid etc.). Ich habe schon einiges an Literatur gesucht, aber keine wirkliche Antwort gefunden. Was ich bisher herauslesen konnte: E, U Core: Gute Ausnutzung des Füllfaktors -> Geringes Volumen -> Hohe Leistungsdichte. Allerdings aufgrund der Geometrie nachteilig hinsichtlich EMV (Die Feldlinien verteilen sich nicht gleichmäßig im Kern, speziell an den Ecken und Kanten entsteht eine Verengung der Feldlinien). Der hohe Füllfaktor bedeutet, dass die Wicklungskapazität der Drossel relativ groß ist, was bei höheren Frequenzen ebenfalls die Common Mode Signale verstärkt durchlässt. Das führt dann dazu, dass das Common Mode Filter größer ausgelegt werden muss. Toroid: Aufgrund der Donout-Form entsteht eine gleichmäßige Verteilung der Feldlinien, was am Ende der EMV zu Gute kommt. Ferner kann man die Induktivität mit einem Single Layer realisieren, was die Wicklungskapazität stark verkleinert, was am Ende die Common Mode Signale stärker unterdrückt bei höheren Frequenzen. -> Common Mode Filter kann dadurch u.U. kleiner ausgelegt werden. Was meine (Gesamt) Aufgabe ist: Die physikalische Größe des gesamten Ausgangsfilters (Differential Mode und Common Mode) in Abhängigkeit der Schaltfrequenz zu untersuchen. Startpunkt ist die Auslegung des Differential Mode Filters und im zweiten Schritt dann das Common Mode Filter. Sooo, nach langem Text, meine Frage an euch: Was für Kerne (E, U, Toroid etc.) werden für Differential Mode Filter eingesetzt? Für aktive PFC Anwendungen sehe ich hauptsächlich Toroids in den Hochsetzstellern verbaut, was m.M.n. wegen der Common Mode Signale so gehandhabt wird. Gibt es vielleicht jemanden, der damit in der Praxis zu tun hat und seine Erfahrung schildern kann? Angaben zum Prototypen: Dreiphasiger Wechselrichter, Ausgangsleistung pro Phase ca. 1.5kW, Peak-Strom durch die Drossel ca. 10A, Schaltfrequenz von 16kHz - 100kHz. Ziel: LCL sowie Common Mode Filter auslegen mit minimalen (Gesamt) Volumen Quelle: [1] http://www.degruyter.com/view/j/ijeeps.2013.14.issue-5/ijeeps-2013-0015/graphic/ijeeps-2013-0015_figure1.gif
Alexander schrieb: > Für aktive PFC Anwendungen sehe ich hauptsächlich Toroids in > den Hochsetzstellern verbaut, was m.M.n. wegen der Common Mode Signale > so gehandhabt wird. Das war wohl vor >10Jahren so. Da es sich um Speicherdrosseln handelt (diffential mode) ist ein Luftspalt unumgänglich. Hier wurden aus Kostengründen Eisenpulverkerne verwendent ("distributed gap"), bekannt für ihre hohen Magnetisierungsverluste. Im Zuge der erhöhten Anforderungen an den Wirkungsgrad sind diese Toroide inzwischen weitestgehend verschwunden. Stattdessen werden Ferritkerne mit Luftspalt verwendet. Wenn es nicht so aufs Geld ankommt, nimm Gleichtaktdrosseln von VAC. Es gibt weltweit keine besseren auf kleinstem Raum. Btw - wie kommst Du beim PFC auf common mode signale?
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Hi Mark, Mark Space schrieb: > Im Zuge der erhöhten Anforderungen an den Wirkungsgrad sind diese > Toroide inzwischen weitestgehend verschwunden. Stattdessen werden > Ferritkerne mit Luftspalt verwendet. Hmm, Ferrit ist doch nur das Material. Ein Ferritkern ist dementsprechend eine Drossel bestehend aus Ferrit. Denn es gibt ja auch Ferrit als Ringkerne/Toroids. http://www.mag-inc.com/products/ferrite-cores/ferrite-toroids "Toroidal inductors and transformers are passive electronic components, typically consisting of a circular ring-shaped magnetic core of high magnetic permeability material such as iron powder or ferrite, around which wire is coiled to make an inductor." Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Toroidal_inductors_and_transformers > Wenn es nicht so aufs Geld ankommt, nimm Gleichtaktdrosseln von VAC. Es > gibt weltweit keine besseren auf kleinstem Raum. Ich habe mal bei VAC herumgestöbert. Die Kerne und Drosseln, die ich gefunden habe, bestehen alle aus Ringkernen. Mir geht es im Moment weniger um das Kernmaterial, sondern eher um die Bauform. Ringkern, E-Kern, U-Kern etc. > Btw - wie kommst Du beim PFC auf common mode signale? Common Mode im Sinne von unsymmetrischem PCB Layout / kapazitiven Kopplungen und hochfrequente common mode Ströme. Siehe Links: http://www.exergia.info/Lightning/lightning1_files/lightn4.gif http://www.dei.unipd.it/~pel/Articoli/1998/Intelec/Intelec98.pdf Ich dachte, das nennt man so auch auf Deutsch (lebe im englisch sprachigen Raum) Ergo, zurück zur eigentlichen Frage: Speicherdrosseln / Differential Mode Filter: Welcher Kern -> Ring/Toroid, E-Kern, U-Kern etc. ? Cheers, Alexander
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