Hallo, ich möchte über einen MC erkennen, ob auf bestimmten Leitungen 230V anliegen oder nicht. Das wollte ich mit einem AC-Optokoppler und Kondensatornetzteil mit X-Kondensator, Sicherung und zwei Widerständen (für Spannungsfestigkeit) machen, wurde dann aber unsicher wegen des Platinenlayouts für Netzspannung usw und beschloss einen LDR an diese* Lampen zu kleben, um alles ganz ordentlich gemacht zu haben. Als ich die Lämpchen hier hatte, siegte meine Neugier und ich habe eines zerlegt (siehe Anhang). Jetzt bin ich völlig irritiert. In dem Led-Modul ist offensichtlich ein 1kOhm-Widerstand und ein Brückengleichrichter vor der LED, soweit so gut, aber der Kondensator hat die Aufschrift "104K100V", was mir 100V Spannungsfestigkeit suggeriert und ist kein X-Kondensator. Ist das Lämpchen "nach den anerkannten Regeln der Technik" konstruiert (warum dann 100V und kein X?), oder ist es gefährlicher Müll (warum darf das dann verkauft werden?)? * http://www.pollin.de/shop/dt/ODE3NzY0OTk-/Bauelemente_Bauteile/Aktive_Bauelemente/Signalleuchten/LED_Signalleuchte_DAYLITE_LSL_29230W_230_V_weiss.html
Christoph H. schrieb: > Ist das Lämpchen "nach den anerkannten Regeln der Technik" konstruiert > (warum dann 100V und kein X?), oder ist es gefährlicher Müll (warum darf > das dann verkauft werden?)? Vorausgesetzt, dass die Zahl wirklich die Spannungsfestigkeit angibt, ist das natürlich nicht fair. Die Lebensdauer des Kondensators ist hier reine Zufallssache und dann muss der Sicherungswiderstand hoffentlich zuverlässig funktionieren. Wenn er das zuverlässig tut, ist zwar die Leuchte defekt, aber keine Gefahr damit verbunden. Also darf das durchaus in Verkehr gebracht werden. Wer solche Lösungen in Verkehr bringt, riskiert trotzdem Einiges. Wenn die "Sicherung" versagt, wäre die Haftung eher beim in-Verkehr-Bringer als beim Anwender gegeben.
Peter R. schrieb: > Wenn er das zuverlässig tut, ... dann heizt bei defektem C (Kurzschluss) der 1k-Widerstand bis zu seinem geplanten ableben ganz schön das kleine Gehäusevolumen der Lampe auf...
Naja die Dioden und die LED werden nur wenig Heizen erlauben bis sie durchbrennen. Kann denn jemand bestätigen, dass die "100V" 100V Spannungsfestigkeit bedeuten? Dann verbaue ich die gar nicht erst.
Wenn man schon den Kondensator ansieht: Der war für die Verwendung mit parallelen Anschlussdrähten gedacht, nicht für das gewaltsame Verbiegen der Drähte in axiale Ausführung. Da ist sicher die Vergießung bereits beschädigt.
Christoph H. schrieb: > Naja die Dioden und die LED werden nur wenig Heizen erlauben bis sie > durchbrennen. Die meiste Leistung fällt am Widerstand ab und er brennt zuerst durch. Ist ja am Ende ohnehin sene einzige Aufgabe in der Schaltung. > Kann denn jemand bestätigen, dass die "100V" 100V Spannungsfestigkeit > bedeuten? Dafür würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen. So lange nicht der Hersteller des Kondensators bekannt ist, kann man unmöglich sagen, was der Aufdruck nun im Detail bedeutet. Möglich wäre es sicher. Pollin verramscht am Ende auch nur China-Krempel.
> Die meiste Leistung fällt am Widerstand ab und er brennt zuerst durch. > Ist ja am Ende ohnehin sene einzige Aufgabe in der Schaltung. Der Widerstand begrenzt den Einschaltstrom: Trifft man beim Einschalten das Spannungsmaximum, fliessen bei 1 kOhm ca. 300 mA - der Kondensator ist ja entladen. Das ist bei vielen LED mehr, als im Datenblatt spezifiziert ...
Christoph H. schrieb: > Ist das Lämpchen "nach den anerkannten Regeln der Technik" konstruiert Nein. Sicherung oder Sicherungswiderstand muss in Reihe, Bleeder-Kondensator parallel, und ein ordentlicher (Polypropylen) Kondensator sollte man verwenden. Aber für einen Optokoppler reichen auch 100uA, also ein simpler 2.3MOhm Vorwiderstand an einen Wechselspannungsoptokoppler) wenn man sekundär nur 25uA schalten muss (Eingang mit internem pull up),
Die gezeigte LED besitzt keinen Brückengleichrichter wie angegeben. Es handelt sich hier um eine Doppel-LED mit 2 antiparallelgeschalteten LED-Gruppen (LED1 und LED2) auf einem Chip. LED1 schließt die erste Halbwelle der Wechselspannung kurz und schützt so LED2 welche gerade in Durchflußrichtung betrieben wird und dabei leuchtet. danach schließt LED2 die zweite Halbwelle kurz und schützt so LED1 welche sich jetzt in Durchflußrichtung befindet und leuchtet. Äusserlich beschaltete Bauteile sind der Kondensator als kapazitiver Vorwiderstand (er muss für den zulässigen LED-Strom ausgelegt sein) und der ohmsche Vorwiderstand zur Strombegrenzung des Einschaltstroms bei entladenem Kondensator. Die Kapazität des Kondensators berechnet man wie folgt: C=I / ( 2 Pi f (Ub-Uled )) C= Kapazität F I = Strom A f = Frequenz Hz Ub = Spannung V Uled = z.B. 1,7V Kreisfrequenz 2 Pi = 6,28
> Die Kapazität des Kondensators berechnet man wie folgt: > ... Wenn man's genau haben will, muss man natürlich beachten, dass die LED-Helligkeit durch den arithmetischen Strom bestimmt wird, NICHT durch den Effektivstrom. Und der Kondensator wird eben nicht ganz bis auf den Spitzenwert der Netzspannung aufgeladen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.