Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kapazitätsverlust vom Kondensator.


von skorpionx (Gast)


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Vor einigen Monaten habe ich für mein Garagentor einen neuen 
Sender-Empfänger aus China via Ebay gekauft (etwas ähnliches habe ich 
auch bei Pollin gesehen) . Alles funktionierte gut über Monate aber vor 
kurzem hat die Qualität der Funktionalität  nachgelassen. Manchmal
musste ich mehr mal Sendertaste drücken.  Als übler Verursacher habe ich 
den Kondensator festgestellt. Gemessene Kapazität 160nF statt 820nF. Der 
Kondensator zusammen mit einem Widerstand und eine Graetz-Brücke  bilden 
das Netzteil. Hat jemand eine Idee, was für einen
Kondensator soll man nehmen, um so etwas zu vermeiden.

von MaWin (Gast)


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skorpionx schrieb:
> Hat jemand eine Idee, was für einen
> Kondensator soll man nehmen, um so etwas zu vermeiden.

Einen, auf dem X2 als Qualitätsmerkmal steht.
http://de.rs-online.com/web/p/polypropylen-folienkondensator/8386144/

Desweiteren ist die interessant Frage, ob das Netzteil einen 
Parallelwiderstand (680k Ohm) zum Kondensator hat, oder einen 
Serienwiderstand (68 Ohm).

Es sollte beide geben. Der Parallelwiderstand darf auch 1.5MOhm haben 
muss aber für dauerhaft 250V ausgelegt sein (3 kleine in Reihe), der 
Serienwiderstand darf auch 220 Ohm / 1W bekommen, sollte aber ein 
Sicherungswiderstand sein, als 0.6W Modell eher 100 Ohm.

von skorpionx (Gast)


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MaWin schrieb:
> Parallelwiderstand (680k Ohm) zum Kondensator

ja.

von lrep (Gast)


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skorpionx schrieb:
> Gemessene Kapazität 160nF statt 820nF.

Immerhin also selbstheilend.
Die Spannungsfestigkeit war mit mit 400V= aber zu gering. Reicht 
vielleicht für amerikanische Netze, aber zum Anschluß an 220V~ waren 
hier Kondensatoren mit 630V= üblich.
Gerne auch mehr, da wir bekanntlich mittlerweile 230V~ haben.

Die Spezifikation X2, oder die bessere X1, sagt eigentlich nur, dass der 
Kondensator dauerhaft an die Netzspannung angeschlossen bleiben darf.
Das Brandverhalten im Fehlerfall spielt bei dieser Qualifikation eine 
wichtige Rolle.
Oft werden als X2 Kondensatoren auch MP-Kondensatoren eingesetzt, weil 
diese ein besseres Selbstheilverhalten haben als MK..-Kondensatoren.
Leider werden fallen die MP-Kondensatoren nach einigen Jahren häufig 
duch Feuchtigkeitseinwirkung aus.

Daher verwende ich an Stelle von Kondensatoren mit guter Selbstheilung 
lieber solche, die sich nicht heilen brauchen, weil sie nicht 
durchschlagen.
Seit ich solche X-Kondensatoren regelmäßig durch 1000V MKP-Typen 
ersetze, habe ich keine Ausfälle mehr erlebt.

von lrep (Gast)


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P.S.:

skorpionx schrieb:
>> Parallelwiderstand (680k Ohm) zum Kondensator
>
> ja.

Das ist aber zweitrangig, denn dieser Widerstand soll nur den 
Kondensator entladen, wenn man den Netzstecket zieht.
Sonst könnte man beim Berühren der Steckerstifte einen kleinen 
Stromschlag bekommen.
Da ein Garagentoröffner aber gewöhnlich angeschlossen bleibt, besteht 
nur eine geringe Chance, dass diese Situation jemals eintritt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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skorpionx schrieb:
> Kondensator.jpg

Ich finds schon recht frech, was die Herren da eingebaut haben. Hätte 
genauso gut auf Kurzschluss gehen können, der Drecks-Kondensator.

von Peter R. (pnu)


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Matthias Sch. schrieb:
> Ich finds schon recht frech, was die Herren da eingebaut haben. Hätte
> genauso gut auf Kurzschluss gehen können, der Drecks-Kondensator.

Dann hätte er den 68-Ohm Widerstand seiner vorgesehenen Bestimmung 
zugeführt, der ist nämlich ein Sicherungswiderstand.

Wieso frech? Es wird das Maximum geliefert, das für diesen Preis machbar 
ist.

von michael_ (Gast)


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400V ist etwas knapp, besser wären 600V.
Einen X2 braucht es hier nicht. Der C wird gleichspannungsmäßig 
betrieben.
Wer da dranrumlötet, braucht sich nicht wundern, wenn er eine geschossen 
kriegt. Ohne den genannten Entladewiderstand hält die Spannung sehr 
lange.
Die Erfahrung dazu war etwas schmerzlich.

von Stephan H. (stephan2807)


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Peter R. schrieb:
> Wieso frech? Es wird das Maximum geliefert, das für diesen Preis machbar
> ist.

Bzw. das Minimum gebaut, das kurzzeitig funktionieren kann, und dann 
über eBay der maximal dafür erzielbare Preis ermittelt.

von lrep (Gast)


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michael_ schrieb:
> Einen X2 braucht es hier nicht. Der C wird gleichspannungsmäßig
> betrieben.

Wie kommst du denn auf diese dünne Brett?

von MaWin (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Dann hätte er den 68-Ohm Widerstand seiner vorgesehenen Bestimmung
> zugeführt, der ist nämlich ein Sicherungswiderstand.

Wohl nicht, der 68Ohmer war ein 680kÖhmer Bleeder Widerstand, aber eine 
Sicherung ist extra drin.
Ein Serienwiderstand sollte aber hinzugebaut werden.

von MaWin (Gast)


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michael_ schrieb:
> 400V ist etwas knapp, besser wären 600V.
> Einen X2 braucht es hier nicht. Der C wird gleichspannungsmäßig
> betrieben.

Der C wird natürlich mit Wechselspannung betrieben, aber, während es X2 
sicherheitstechnisch hier nicht braucht, ist die Belastung identisch. So 
ein X2 taugt für mehr als 400V, eher für kurzzeitig 2500V.

Leider funktioniert die Selbstheilung bei vielen X2 nur wenn sie direkt 
am Netz hängen, nicht über Vorwiderstand, daher muss eine Sicherung 
hinzu.

von michael_ (Gast)


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lrep schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Einen X2 braucht es hier nicht. Der C wird gleichspannungsmäßig
>> betrieben.
>
> Wie kommst du denn auf diese dünne Brett?

Mach doch mal den Test. Schließlich ist da fast immer ein Gleichrichter 
mit im Spiel.
Mach den Entladewiderstand heraus und messe mal, ob an dem C eine 
Restspannung steht.
Mit Mut kannst du auch die Finger nehmen :-)

von Andrew T. (marsufant)


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michael_ schrieb:
> lrep schrieb:
>> michael_ schrieb:
>>> Einen X2 braucht es hier nicht. Der C wird gleichspannungsmäßig
>>> betrieben.
>>
>> Wie kommst du denn auf diese dünne Brett?
>
> Mach doch mal den Test. Schließlich ist da fast immer ein Gleichrichter
> mit im Spiel.


Du irrst michael_, da Du aus Deinem "Test" die falsche Schlußfolgerung 
ziehst.

Natürlich wird dieser C an diem Punkt des Kondensatornetzteils 
WECHSELSPANNUNGSMÄßIG betrieben. Alles andere wäre ja auch nicht 
zielführend.

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