Forum: Platinen Womit löten Chinesen?


von Holger (Gast)


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Ich habe hier einige Platinen (Brushless-ESCs) chinesischer Herkunft, an 
die offensichtlich von Hand mit bleifreie Lot dickere Kabel (2.5qmm++) 
angelötet worden. Ich komme öfters mal in die Verlegenheit, daran 
herumzulöten. Allerdings verhält sich mein bleifreies Lot (Stannol 
Sn95Ag4Cu1) merkwürdig, wenn es sich mit dem originalen vermischt.

Welches Lot empfielt sich für solche Reparaturarbeiten? Ich würde es 
weniger lustig finden, wenn sich die Lötstelle bei 100A selbst auslötet, 
aufgrund eines eventuell stark herabgesetzten Schmelzpunktes bzw. stark 
erhöhten Widerstands.

Grüße
  Holger

von Crazy Harry (crazy_h)


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Schick mir eine Probe des Original-Lotes dann kann ich das analysieren.

von Timmo H. (masterfx)


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Evtl. ist die "Merkwürdigkeit" auch den großen Masse-/VCC-Flächen 
geschuldet die bei ESCs nicht unüblich sind. Die saugen dir die ganze 
Hitze aus der Lötspitze, selbst wenn du einen 80W Lötkolben hast.

von Stefan (Gast)


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Die löten bestimmt nicht mit silberhaltigem Lot.

von Axel R. (Gast)


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Die haben den Lötkolben eingespannt und bewegen das zu lötende Werkstück 
am Lötkolben entlang. DAS muss man gesehen haben!

von Drei Chinesen (Gast)


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Holger schrieb:
> Womit löten Chinesen?

... mit dem Kontrabass? :-)

Holger schrieb:
> Allerdings verhält sich mein bleifreies Lot (Stannol
> Sn95Ag4Cu1) merkwürdig, wenn es sich mit dem originalen vermischt.

Was meinst Du denn mit "merkwürdig"?

von Bussard (Gast)


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Wenn ich an industriell hergestellten Platinen nachlöten muß, nehme ich 
grundsätzlich bleihaltiges Lot (Privatbereich), da mir die unsaubere 
Oberfläche bei einfachem Dazuführen von bleifreiem Lot nicht gefällt 
(sieht bei mir meist ähnlich aus wie eine hingezitterte Lötung mit 
bleihaltigem Lot).
Davor bepinsele ich die Kontaktflächen nach alter Schule mit 
Kolophonium-Lösung. Dann klappts prima.

von Jens B. (fernostler)


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In China lötet man mit irgendeinem billigen Pb-free Lot. Beim ESC wirst 
du ne Menge Watt brauchen, ich vermute dein Lötkolben schafft das nicht.

von michael_ (Gast)


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Drei Chinesen schrieb:
> Was meinst Du denn mit "merkwürdig"?

Das hatte ich auch schon. Das Zeug verflüssigte sich nicht, es war eher 
ein pulveriger Brei.

von Soul E. (Gast)


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Diese Phasenbildung hast Du dann, wenn die Legierung nicht stimmt. Oder 
wenn verschiedene Lote gemischt werden (z.B. bleifrei normal 
drübergelötet).

von Wolfgang (Gast)


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Holger schrieb:
> Ich würde es
> weniger lustig finden, wenn sich die Lötstelle bei 100A selbst auslötet,
> aufgrund eines eventuell stark herabgesetzten Schmelzpunktes bzw. stark
> erhöhten Widerstands.

Warum sollte sich der Widerstand durch dein Lötzinn wesentlich erhöhen. 
Oder baust du deine Schaltungen aus Lötzinnstangen zusammen. Ansonsten 
sollte bei einer anständigen Lötstelle die Zinndicke zwischen den zu 
verbindenden Teilen so gering sein, dass trotz des wesentlich höheren 
spezifischen Widerstandes von Lötzinn (verglichen mit Cu) keine 
nennenswerte Temperaturüberhöhung auftritt. Falls du, egal mit welchem 
Lötzinn, eine nennenswerte Eigenerwärmung feststellst, solltest du die 
Leiterquerschnitte, die die Wärme letztendlich von der Lötstelle 
ableiten und/oder deine Verbindungstechnik überdenken.

von Mladen G. (mgira)


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Würde empfehlen unbekanntes Lot zu entfernen bevor man unbekannte 
Legierungen erschafft.
Dabei ist egal ob verbleit/unverbleibt.

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