Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Diode am Ausgang von Netzteilen


von Pong (Gast)


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Hallo Zusammen,

was ist der Sinn/Funktion von der Diode D4 am Ausgang mancher LM317 
Netzteilschaltungen erklären?

Danke :)

von M. K. (sylaina)


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Das ist ein Verpolungsschutz, das "Netzteil" könnte ja auch einen Akku 
laden sollen und wenn man Plus und Minus des Akkus "vertauscht" baut man 
praktisch einen Kurzschluss. Damit also der Spass mit der Diode auch was 
bringt sollte da zwischen Ausgangsklemme und Netzteilausgang noch ne 
Sicherung oder ähnliches rein.

von Pong (Gast)


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Also im Grunde kann man die auch weglassen wenn man davon ausgeht das 
man keinen Akku an den Ausgang machen will.

Vielen Dank.

von Gabriel M. (gabse)


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Oder als Freilaufdiode fals man eine Induktive last (z.B. Relais) 
anschliest und das Netzteil ausschaltet

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Pong schrieb:
> was ist der Sinn/Funktion von der Diode D4

Der viel wichtigere Grund für diese Diode ist, daß man Netzteile gern 
mal in Reihe schaltet, z.B. um eine höhere Spannung zu erhalten oder für 
eine symmetrische Spannungsversorgung. Wenn man dann diese Reihen- 
schaltung strommäßig überlastet (z.B. durch einen Kurzschluß - wozu auch 
ein ungeladener Elko genügt) dann wird das Netzteil das am wenigsten 
Strom liefert am Ausgang umgepolt.

Die Diode verhindert dann daß die Spannung am Netzteil-Ausgang um mehr 
als eine Diodenflußspannung verpolt wird und schützt so das Netzteil.

von MaWin (Gast)


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Pong schrieb:
> Also im Grunde kann man die auch weglassen wenn man davon ausgeht das
> man keinen Akku an den Ausgang machen will.

Wenn an den (postiven) Ausgang kein (in Beug auf Masse) negative Spannug 
kommen kann, dann braucht man die Diode nicht.

Bei Netzteilen mit +xx Volt und -xx Volt ist die aber üblich, damit 
nicht der eine (negative) Ausgang den anderen (positiven) Ausgang am 
hochkommen hindert und unter Masse zieht (oder umgekehrt).

von Pong (Gast)


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wow .. danke für die ausführliche Erklärung. Entgegen dem was ich oben 
schrieb kommt die Diode dann wieder rein.
Vermutlich am besten direkt an den Klemmen damit der "falsche Strom" 
sich seinen Weg nicht noch über Leiterbahnen suchen muss bis er von der 
Diode kurzgeschlossen wird.

von Harald W. (wilhelms)


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Pong schrieb:

> wow .. danke für die ausführliche Erklärung. Entgegen dem was ich oben
> schrieb kommt die Diode dann wieder rein.

Im Gegensatz dazu kannst Du die Diode oben links wirklich weglassen.
Die macht bei 5V-Netzteilen nämlich keinen Sinn.

von Route_66 H. (route_66)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Im Gegensatz dazu kannst Du die Diode oben links wirklich weglassen.
> Die macht bei 5V-Netzteilen nämlich keinen Sinn.

Das wird aber im Datenblatt für Ausgangskondensatoren über 25 µF 
empfohlen. Da steht nichts von 5 V, sondern es geht um die Höhe des 
Stromes.

Der TO hat im obigen Schaltplan zwar nur 1 µF, bei einem 
Universalnetzteil weis man aber nicht, welche Kapazitäten angeschlossen 
werden.

Nochmal: es geht nicht um die Spannungsfestigkeit des Reglers rückwärts, 
sondern um die begrentzte Stromtragfähigkeit rückwärts. Im Datenblatt 
wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß dies eine Besonderheit dieser 
Regler (LM317) gegenüber anderen Typen von integrierten 
Positiv-Spannungsreglern ist!

Die Diode am Adjust-Pin ist dagegen erst ab 25 V Ausgangsspannung nötig, 
weil ein interner Widerstand bis zu dieser Spannungshöhe den 
Rückwärtsstrom auf ungefährliche Werte begrenzt.

Dieses ständige, unüberlegte Palaver: "bei 5 V braucht man sowas nicht" 
sollte endlich aus Euren Köpfen verschwinden, zumindest für den LM317 
und Konsorten.

von Andrew T. (marsufant)


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Route 66 schrieb:
> Dieses ständige, unüberlegte Palaver: "bei 5 V braucht man sowas nicht"
> sollte endlich aus Euren Köpfen verschwinden, zumindest für den LM317
> und Konsorten.

dem stimme ich vollkommen zu.

von MaWin (Gast)


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Route 66 schrieb:
> Dieses ständige, unüberlegte Palaver: "bei 5 V braucht man sowas nicht"
> sollte endlich aus Euren Köpfen verschwinden, zumindest für den LM317
> und Konsorten.

Dieses ständige Gesülze von Route55, der nicht im geringsten weiss und 
verstanden hat wie ein linearer Spanungsregler funktioniert, sollte mal 
unterbleiben.

> Das wird aber im Datenblatt für Ausgangskondensatoren über 25 µF
> empfohlen. Der TO hat im obigen Schaltplan zwar nur 1 µF,

Richtig, also braucht er sie nicht.

> es geht nicht um die Spannungsfestigkeit des Reglers rückwärts,
> sondern um die begrentzte Stromtragfähigkeit rückwärts

Was genau ist an
"No protection is needed for output voltages of 25V"
nicht zu verstehen ?

> Im Datenblatt wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß dies
> eine Besonderheit dieser Regler (LM317) gegenüber anderen
> Typen von integrierten Positiv-Spannungsreglern ist!

Nö, eher nicht.

"In the LM117, this discharge path is through a large junction that
is able to sustain 15A surge with no problem. This is not true of other 
types of positive regulators."

heisst: Der LM317 hält (angeblich) viel mehr aus als übliche positive 
Regler.

ERSTENS kann ein Strom nur dann rückwärts fliessen, wenn der Eingang 
auch mit diesem Strom kurzgeschlossen wird.

Bei einem Netzteil aus Trafo, Gleichrichter, Siebelko ist das nicht mal 
dann der Fall, wenn am Siebelko noch eine zweite Last hängt, denn die 
wird keine 1A5A durchlassen.

Desweiteren wird der Strom erst fliessen, wenn die Spannung hoch genug 
ist, und das Innenschaltbild des LM317
http://www.m0ukd.com/static/homebrew/alkaline_battery_charger/LM317_Internal_Schematic_Diagram.jpg
zeigt, daß dazu mindestens eine BE-Strecke rückwärts zu überwinden ist, 
also 6-7V notwendig sind - wie bei anderen positiven 
Linearspannungsreglern auch.

Also Bitte, lass dein Geschwätz.

von M. K. (sylaina)


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Route 66 schrieb:
> Die Diode am Adjust-Pin ist dagegen erst ab 25 V Ausgangsspannung nötig,
> weil ein interner Widerstand bis zu dieser Spannungshöhe den
> Rückwärtsstrom auf ungefährliche Werte begrenzt.

Nanana, da steht weniger als 25V Ausgangsspannung und eine Kapazität 
kleiner 10 uF ;)

TI-Datenblatt zum LM317, Seite 11 bzgl. der Bypass-Diode:
"No protection is needed for output voltages of 25V or less and 10 μF 
capacitance."

von M. K. (sylaina)


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MaWin schrieb:
> Dieses ständige Gesülze von Route55

In diesem Fall hat er aber recht, das Datenblatt zum LM317 spricht immer 
von den Stromspitzen und dass diese bei entsprechend kleiner Spannung 
und Kapazität durch die interne Beschaltung des LM317 ausreichend 
begrenzt werden sodass die Schutzdioden dann nicht nötig sind.

OK, das mit den 5V stimmt natürlich auch, ich denke da ist das 
Datenblatt des LM317 etwas ungenau. Wenn die CE-Strecke von Q26 
"überbrückt" wird bremsen da nur noch 0.1 Ohm den Strom, das könnte sehr 
eng werden.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Michael Köhler schrieb:
> das Datenblatt zum LM317 spricht immer
> von den Stromspitzen und dass diese bei entsprechend kleiner Spannung
> und Kapazität durch die interne Beschaltung des LM317 ausreichend
> begrenzt werden sodass die Schutzdioden dann nicht nötig sind.

Richtig.

Michael Köhler schrieb:
> In diesem Fall hat er aber recht

Nö. Eben gerade nicht. DIESER Fall ist 5V mit 1uF und ohne realistische 
Eingangskurzschlussgefahr.

von Andrew T. (marsufant)


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MaWin schrieb:
>> In diesem Fall hat er aber recht
>
> Nö. Eben gerade nicht. DIESER Fall ist 5V mit 1uF und ohne realistische
> Eingangskurzschlussgefahr.

Schön das Du durhc sinnfreies Zitieren von **Teilen** der Ausführung die 
route_66 gemacht das Deine These zu retten versuchst.

Lies einfach nach was er da zu "zusätzlichen Kapazitäzten schreibt" und 
warum.

Dann dämmert Dir vielleicht was...

Im übrigen ein völlig sinnloser Streit den Du da anfachst.

von Route_66 H. (route_66)


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Hallo!
Ich werde diesem Forum mit Euch nie diskutieren, weil ich immer 
richtig liege.

An den TO (pong) noch zur Information:
Du hast die Beschaltung des Spannungsreglers mit der verpolten Diode am 
Ausgang hinterfragt. Dir wurde hier die richtige Antwort gegeben, daß 
sie nur im Zusammenhang mit der übrigen Verwendung, Sinn macht.
Dir wurde die halwahre bis falsche Information zu den übrigen Dioden 
gegeben.
Auch hier ist die eigentliche Anwendung der springende Punkt. Rein 
funktioal sind in der Grundschaltung überhaupt keine Dioden vorhanden.

Die Dioden schützen vor zu hohem Rückwärtsstrom für den Fall: 
Ausgangsspannung größer Eingangsspannung. Das kann bei hohen 
Lastkapazitäten und zu schnell zusammenbrechender Eingangsspannung sein 
(aus welchen Gründen auch immer), das kann bei Anschluss eines geladenen 
Kondensators oder Akkus bei ausgeschaltetem Netzteil sein, oder auch im 
Normalbetrieb, wenn durch einen Defekt am Eingang des Reglers ein 
Kurzschluss auftritt.

Für Dich ist es wichtig, die Funktion jeder Diode zu kennen, und für 
Deinen Anwendungsfall die richtige Beschaltung zu wählen.

von MaWin (Gast)


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Andrew Taylor schrieb:
> Schön das Du durhc sinnfreies Zitieren von **Teilen** der Ausführung die
> route_66 gemacht das Deine These zu retten versuchst.

Im Gegenteil.

Blöd, daß du merkst daß deine Zustimmung zum Route 66 seinen Schwachsinn 
wohl voreilig war.

Er behauptet, die 25V würden nur für den ADJ Kondensator gelten, und 
auch bei 5V müsste man für den Ausgangskondensator eine Schutzdiode 
legen, wenn der grösser sein könnte.

Das ist schlicht falsch.

Erstens fliesst unterhalb von 6-7V noch kein Strom, zweitens gibt es vor 
dem Regler keinen Kurzschlussgrund deer mehr als 15A abziehen könnte.

Und seine Aussage

Route 66 schrieb:
> Dieses ständige, unüberlegte Palaver: "bei 5 V braucht man sowas nicht"
> sollte endlich aus Euren Köpfen verschwinden, zumindest für den LM317
> und Konsorten.

ist einfach Humbug, der LM317 ist sogar robuster als der 7805.

von M. K. (sylaina)


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Route 66 schrieb:
> Ich werde diesem Forum mit Euch nie diskutieren, weil ich immer
> richtig liege.

Hm, auch eine Einstellung. Problem nur: Auch MaWin hat recht. Schau dir 
unbedingt noch mal das Schaltbild vom LM317 an. Dann wirst du sehen, 
dass, für einen nennenswerten Kurzschlussstrom, Q26 die Schwachstelle 
ist und der ist locker bis 6-7 V spannungsfest (BE-Diode in 
Sperrrichtung + CE-Diode in Flussrichtung für den Fall dass die 
Ausgangsspannung größer als die Eingangsspannung am LM317 ist),  was 
wiederum bedeutet, dass die Reverse-Diode vom Ausgang zum Eingang am 
LM317 bei grade mal 5 V Ausgangsspannung schlicht nicht erforderlich 
ist. Sie schadet nicht, keine Frage, aber sie nützt auch nicht bzw. sie 
nützt nur dem, der sie verkauft hat.

von Harald W. (wilhelms)


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Route 66 schrieb:

> Ich werde diesem Forum mit Euch nie diskutieren, weil ich immer
> richtig liege.

Wie schön für Dich. :-)

von Soul E. (Gast)


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MaWin schrieb:

> "In the LM117, this discharge path is through a large junction that
> is able to sustain 15A surge with no problem. This is not true of other
> types of positive regulators."
>
> heisst: Der LM317 hält (angeblich) viel mehr aus als übliche positive
> Regler.

Vorsicht -- das gilt für den von Robert A. Pease entwickelten und von 
National Semiconductor vertriebenen LM117/LM317.

Ob das auch auf Chinabilligplunder von Reichelt zutrifft, sei 
dahingestellt. Durch Verkleinern des Transistors kann man Chipfläche und 
damit Geld sparen. Da berücksichtigt heutzutage keiner mehr, dass der 
geniale Designer auch Sicherheitsfunktionen eingebaut hat, die für die 
Primärfunktion nicht notwendig sind.

Selbst die heute von TI produzierten NSC-Bauteile laufen auf anderen 
Prozessen und mit anderen Maskensätzen.

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