Forum: PC Hard- und Software Kaufempfehlung für USB-Stick, auf dem man "richtig" arbeiten kann


von Ralf (Gast)


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Hallo,

kann jemand einen USB-Stick empfehlen, auf dem man richtig arbeiten 
kann?
Mein Problem ist, dass ich Daten an mehreren Rechnern bearbeite, also 
hab ich es bisher so gehandhabt, dass ich die Daten vom Stick auf den 
jeweiligen Rechner schubse, bearbeite und dann wieder auf den Stick 
schiebe.

Hat den Nachteil, dass man immer hin und her kopiert, und wenn man 
vergisst die Daten auf einem Rechner zu löschen, dann tappt man evtl. in 
die Falle dass man auf einem alten Stand weiter arbeitet.
Freilich hab ich den Versuch gemacht, die Daten direkt auf dem Stick zu 
bearbeiten, aber gefühlt würde ich sagen, dass das noch viel träger ist 
als Stick->PC->Stick, sprich meine Sticks taugen wohl wirklich nur als 
Speichermedium.

Ralf

von fuelre F. (fuelre)


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grundsätzlich ist die schreib/lesegeschwindigkeit das Problem.

von daher einen USB 2.0 Stick der die Schnittstelle ausnutzt oder einen 
3.0 Stick der die Leistung auch bringt, allerdings sind die nicht 
unbedingt günstig. Lies dir einfach ein paar Reviews durch.


Eine andere möglichkeit könnte ein NAS sein das Zentral die Daten zur 
Verfügung stellt. Allerdings schreibst du ja nicht viel über die 
Anwengund und die Umgebung von daher sind alle Tipps relativ 
Oberflächlich.

: Bearbeitet durch User
von 3162534373 .. (3162534373)


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wie wäre es mit einer NAS ?
Also zentralen Netzwerkspeicher?

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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fuelre F. schrieb:
> grundsätzlich ist die schreib/lesegeschwindigkeit das Problem.

@Ralf (Gast): Wie sind Deine Rahmenbedingungen?

Ich klinke mich mal ein, weil ich ein ähnliches Problem habe. Allerdings 
kann ich vom einen PC nicht auf das NAS zugreifen, welchels ich vom 
anderen PC nutzen könnte.

Welcher USB-Stick hat die beste schreib/lesegeschwindigkeit für das 
gleiche Geld?

Ich denke, so ist auch die Frage von "Ralf (Gast)" gemeint. Oder?

: Bearbeitet durch User
von Peter II (Gast)


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Torsten C. schrieb:
> Welcher USB-Stick hat die beste schreib/lesegeschwindigkeit für das
> gleiche Geld?

es ging Samsung SSD-Festplatten als USB. Das ist ausreichend schnell

> Ich denke, so ist auch die Frage von "Ralf (Gast)" gemeint. Oder?

ich hätte fast vermutet, er sucht eine PC im USB-Stick Format. So ein 
Adroid-HDMI-Stick.

von Michael B. (alter_mann)


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Und was spricht gegen eine externe 2.5"-HDD?

von Ralf (Gast)


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@fuelre &  3162534373 :
> grundsätzlich ist die schreib/lesegeschwindigkeit das Problem.
Aber es scheint wohl auch so zu sein, dass es einfach auch schlechte 
Sticks gibt, oder täusche ich mich da? Unter anderem ist ein Sandisk 
CruzerEdge Stick im Einsatz, scheint jedenfalls nicht viel zu taugen. 
Oder kann es am verwendeten FileSystem liegen -> NTFS?

> von daher einen USB 2.0 Stick der die Schnittstelle ausnutzt oder einen
> 3.0 Stick der die Leistung auch bringt, allerdings sind die nicht
> unbedingt günstig. Lies dir einfach ein paar Reviews durch.
Genau das wäre nun mein Ziel gewesen. Ein guter 2.0 müsste es tun, USB 
3.x Schnittstellen habe ich nicht.

> Eine andere möglichkeit könnte ein NAS sein das Zentral die Daten zur
> Verfügung stellt. Allerdings schreibst du ja nicht viel über die
> Anwengund und die Umgebung von daher sind alle Tipps relativ
> Oberflächlich.
Naja, ich hab ein "Light-NAS", sprich einen weiteren Stick an der 
FritzBox, ist auch nicht der Hit. Und ich vergaß zu erwähnen, dass nicht 
alle Rechner am gleichen Netz hängen, ein richtiges NAS wäre also nur 
für einzelne Netzwerke die Lösung.

Ralf

von Ralf (Gast)


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@Torsten:
> Ich denke, so ist auch die Frage von "Ralf (Gast)" gemeint. Oder?
Genau, wobei ich gern bereit bin, in einen gescheiten Stick zu 
investieren. Die 32GB 10€-Dinger aus den diversen "Superdupermärkten" 
bringen es jedenfalls nicht, egal welcher Name drauf steht. You get what 
you pay for...

@Peter II:
> es ging Samsung SSD-Festplatten als USB. Das ist ausreichend schnell
Stimmt, aber so'n Ding willst du nicht ständig in der Hosentasche 
mitschleppen - Verwechslungsgefahr mit dem Smartphone =)

> ich hätte fast vermutet, er sucht eine PC im USB-Stick Format. So ein
> Adroid-HDMI-Stick.
Nein nein, ich brauch einfach nur ein kleines und flottes mobiles 
Laufwerk in der Größe eines Sticks.

@Michael:
> Und was spricht gegen eine externe 2.5"-HDD?
Der Formfaktor. Festplatten mitschleppen kann man machen, wenn man eh 
einen Laptop samt Tasche dabei hat.

Ralf

von fuelre F. (fuelre)


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nein Filesystem ist kein Problem

natürlich gibt es unterschiedliche Qualitätsstufen bei USB Sticks - ist 
wie bei Autos - ein Fiat 500 fährt genauso wie ein Audi Q7 von A nach B, 
doch der Audi ist einfach schneller, größter, komfotabler ...
Deshalb gibt es auch USB3 Sticks die langsamer als USB2 Sticks.

Da ich nicht mehr im Bilde bin was aktuell die Top Geräte sind kann ich 
dir leider bloß sagen, dass du Tests lesen kannst.
zb. auf PCGH, Computerbase, ...

aber was ganz sicher die Leistung bringt sind sogenannte USB-SSDs, aber 
mit 10€ Sticks haben die nicht mehr viel zu tun.

: Bearbeitet durch User
von Volker S. (vso)


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Moin,

die USB-Schnittstelle ist letztendlich der "Flaschenhals".
Ansonsten werden für Sticks doch i.d.R. die möglichen Transferraten 
angegeben, so dass man eine Orientierung hat.
Und selbstverständlich wird "schnellerer Stick" immer auch "teurerer 
Stick" bedeuten.

Aber in Anbetracht der Tatsache, dass es Zeiten gab, in denen man sich 
eine Speichermenge von z.B. 16 GB nur als Lagerhalle voller Festplatten 
vorstellen konnte, sollten uns die paar Euronen kein Kopfzerbrechen 
bereiten.

;-)

von Simon S. (-schumi-)


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Ralf schrieb:
> Oder kann es am verwendeten FileSystem liegen -> NTFS?

Ich habe mal ein Linux auf einem USB Stick installiert und dann versucht 
so weit wie möglich zu optimieren. Mit den richtigen Mountoptionen 
(noatime,..), filesystem, alignment, readahead, writecaches, 
io-scheduler etc. kann man je nach Anwendung schon nochmal viel 
herausholen. Bei USB 2 könnte man sogar überlegen, ob man mit einem 
filesystem mit eingebauter Komprimierung den USB Flaschenhals ein 
stückweit umgehen könnte.

Aber da du anscheinen mit Windows arbeitest (ntfs) sind dir da wohl 
ziemlich die Hände gebunden, schon alleine die Liste der unterstützten 
filesysteme ist ein Witz...

von fuelre F. (fuelre)


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wie es der Zufall will:

http://de.engadget.com/2015/04/16/envoy-pro-mini-ssd-usb/

die Homepage ist eig. zu vergessen da nicht vom Fach aber sowas in die 
Richtung (auch Kommentar) könnte es werden.

von Icke ®. (49636b65)


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von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Die Lösung liegt vermutlich in der Windows-Option "für schnelles 
Auswerfen optimieren", diese deaktivieren, dann wird der Schreibcache 
eingeschaltet. Andernfalls kannst du das vergessen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Simon S. schrieb:
> Bei USB 2 könnte man sogar überlegen, ob man mit einem filesystem mit
> eingebauter Komprimierung den USB Flaschenhals ein stückweit umgehen
> könnte.
>
> Aber da du anscheinen mit Windows arbeitest (ntfs) sind dir da wohl
> ziemlich die Hände gebunden, schon alleine die Liste der unterstützten
> filesysteme ist ein Witz...

Da NTFS seit etwa zwei Jahrzehnten* Kompression auf Dateisystemebene 
unterstützt, sind hier niemandem die Hände gebunden.

Einen "schneller" USB-Stick kann man sich aus der Kombination eines 
USB3-SATA-Adapters (in Form eines 2.5"-USB3-Festplattengehäuses) und 
einer SATA-SSD zusammenbauen. Das ist dann halt etwas klobig, aber 
schnell, solange es an einem USB3-Host betrieben wird.

Bei einem USB2-Host ist die Datenrate auf etwa 30..40 MByte/sec 
beschränkt.

Kleiner wird es bei der Verwendung einer mSata-SSD und eines 
entsprechenden Adapters; mir ist im Moment aber nicht bekannt, ob es so 
etwas auch mit praktischem Gehäuse gibt.

*) das Feature wurde mit NT3.5 oder 3.51 eingeführt.

von operator (Gast)


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Ralf schrieb:
> @Peter II:
>> es ging Samsung SSD-Festplatten als USB. Das ist ausreichend schnell
> Stimmt, aber so'n Ding willst du nicht ständig in der Hosentasche
> mitschleppen - Verwechslungsgefahr mit dem Smartphone =)

Nein, ich denke er hat damit eine SSD gemeint, welche die Grösse eines 
USB-Sticks aufweist und auch solch einen anschluss hat.
Einfach mal nach 'SSD USB Stick' googeln. Tomshardware zeigt dir z.B. 
solch einen.

von Reinhard S. (rezz)


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Ralf schrieb:
> @fuelre &  3162534373 :
>> grundsätzlich ist die schreib/lesegeschwindigkeit das Problem.
> Aber es scheint wohl auch so zu sein, dass es einfach auch schlechte
> Sticks gibt, oder täusche ich mich da? Unter anderem ist ein Sandisk
> CruzerEdge Stick im Einsatz, scheint jedenfalls nicht viel zu taugen.

Ja, die Cruzer-Teile sind langsam, hab auch einen solchen im Einsatz. 
4-6 MB/s schreibend sind jetzt nicht die Wucht, zumindest bei Video.

von oszi40 (Gast)


Angehängte Dateien:

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Es muß nicht am Hersteller liegen. Die bauen, was der Markt braucht: 
A-Klasse bis S-Klasse. Hier Beispiel Kingston: Langsame 8GB-Sticks und 
10x schnellere.

von jan (Gast)


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Ralf schrieb:
> Hat den Nachteil, dass man immer hin und her kopiert, und wenn man
> vergisst die Daten auf einem Rechner zu löschen, dann tappt man evtl. in
> die Falle dass man auf einem alten Stand weiter arbeitet.

Den Stick als SVN Repo nutzen und zum Arbeiten auf den Rechner 
auschecken?
Ich weiß allerdings nicht, ob das bei deinen Dateiformaten sinnvoll ist 
(nicht gut für binär Dateien) und mit wievielen Schreibzyklen der Stick 
dadurch belastet wird.

Grüße

von Peter D. (peda)


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Sticks sind in der Regel als FAT32 formatiert und das ist der 
Flaschenhals.
Formatier ihn als NTFS und er geht ab.
Du mußt dann allerdings vor dem Abziehen warten, bis die LED nicht mehr 
flackert oder ihn auswerfen.

Und es sollte schon ein USB3 Stick sein. Alten USB2 Schrott sollte man 
nicht mehr kaufen.

von A. B. (funky)


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Mit was für Files arbeitest du denn auf den Sticks? Werden da jedesmal 
GB an Daten bewegt?

von oszi40 (Gast)


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Peter Dannegger schrieb:
> Formatier ihn als NTFS und er geht ab.

FAT od. NTFS ist auch eine Rechtefrage. Wenns dumm kommt, hat der andere 
User unter NTFS andere Rechte und kann nicht alles lesen. Linuxe wie 
Kubuntu haben mich da schon verwundert.

von Peter II (Gast)


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Peter Dannegger schrieb:
> Und es sollte schon ein USB3 Stick sein. Alten USB2 Schrott sollte man
> nicht mehr kaufen.

es gibt gute USB2.0 Stickt die schneller sind als billige USB3 sticks.

und 30Mbyte/s reichen im Normalfall bequem aus. Sticks die viel 
schneller sind können auch nicht mehr so klein sein, weil dort wieder 
wärme entsteht.

das ganze USB3 ist doch fast nur Marketing, schnell sind sie dabei 
selten geworden.

von Icke ®. (49636b65)


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Peter Dannegger schrieb:
> Sticks sind in der Regel als FAT32 formatiert und das ist der
> Flaschenhals.
> Formatier ihn als NTFS und er geht ab.

Kann ich nicht bestätigen. NTFS verlangsamt aufgrund seiner Jounaling 
Funktion die Zugriffe eher noch (praktisch nachvollzogen). Der 
Flaschenhals bei den billigen Sticks ist der Controllerchip. So sind 
schlechte USB3-Sticks u.U. sogar langsamer als gute USB2-Sticks.

> Du mußt dann allerdings vor dem Abziehen warten, bis die LED nicht mehr
> flackert oder ihn auswerfen.

Das sollte man sich grundsätzlich angewöhnen.

: Bearbeitet durch User
von Rolf Magnus (Gast)


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Volker S. schrieb:
> die USB-Schnittstelle ist letztendlich der "Flaschenhals".

Bei vielen Sticks stimmt das nicht. Die Schreibrate praktisch aller 
billigen USB-Sticks liegt erheblich unter dem, was USB2 liefern könnte. 
Und auch beim lesen nutzt längst nicht jeder Stick die mögliche 
Datenrate auch aus.

> Ansonsten werden für Sticks doch i.d.R. die möglichen Transferraten
> angegeben, so dass man eine Orientierung hat.

Oft werden da nur Leseraten angegeben. Das ist dann ein eindeutiges 
Zeichen dafür, daß die Schreibraten unterirdisch sind. Die sind nämlich 
fast immer erheblich geringer als die Leseraten.

oszi40 schrieb:
> Es muß nicht am Hersteller liegen. Die bauen, was der Markt braucht:
> A-Klasse bis S-Klasse. Hier Beispiel Kingston: Langsame 8GB-Sticks und
> 10x schnellere.

Nicht nur auf der Seite hängt es vom Markt ab. Teilweise können auch 
Sticks vom selben Typ sehr unterschiedlich in der Geschwindigkeit sein, 
wenn z.B. der anfangs verwendete Flash-Typ gerade nicht verfügbar ist 
und dann ein anderer langsamerer als Ersatz verwendet wird. Deshalb kann 
man leider auch nicht immer den Tests vertrauen. Das ist wie früher bei 
den CD-Rohlingen. Da konnten auch Rohlinge von ein und dem selben Typ 
von verschiedenen Herstellern und komplett unterschiedlicher Qualität 
sein.
Umd das auf dein Beispiel mit den Autos zu übertragen: Das ist dann 
ungefähr so, als ob du eine S-Klasse kaufst und die dann nur mit einem 
A-Klasse-Motor geliefert wird, weil es bei den S-Klasse-Motoren gerade 
einen Lieferengpass gibt.

Peter Dannegger schrieb:
> Und es sollte schon ein USB3 Stick sein. Alten USB2 Schrott sollte man
> nicht mehr kaufen.

Das ist so in seiner Pauschalität falsch. USB3 ist kein Garant für hohe 
Geschwindigkeit. Es gibt USB3-Sticks, die deutlich langsamer sind, als 
das, was mit USB2 erreichbar ist. Ein schneller USB2-Stick ist daher 
immer noch besser, als ein langsamer USB3-Stick.

von Rolf Magnus (Gast)


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Bei geizhals gibt es eine sehr große Liste von USB-Sticks, die man auch 
nach vielen Parametern wie z.B. Lese- und Schreibrate filtern kann. Das 
hilft evtl. bei der Auswahl: http://geizhals.de/?cat=sm_usb

von Peter D. (peda)


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Rolf Magnus schrieb:
> USB3 ist kein Garant für hohe
> Geschwindigkeit.

Ist aber meine Erfahrung. Alle meine 3-er sind erheblich schneller als 
die 2-er.
Natürlich auch nur am 3-er Anschluß. Am 2-er Anschluß ist kaum ein 
Unterschied.

von Peter D. (peda)


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Icke ®. schrieb:
> NTFS verlangsamt aufgrund seiner Jounaling
> Funktion die Zugriffe eher noch (praktisch nachvollzogen).

Der Witz an NTFS ist, daß es den Windows-Cache benutzt, FAT32 aber 
nicht.
Man sieht das sehr schön daran, daß die Stick-LED noch weiterblinkt, 
obwohl das PC-Programm schon lange fertig ist.

Es kommt bei kleinen Dateien daher garnicht auf die reale 
Geschwindigkeit des Sticks an. Erst bei vielen großen Dateien (z.B. 
100GB Filmsammlung) kommt die Schreibgeschwindigkeit des Sticks zum 
Tragen.

Manche USB-Treiber erlauben einen zusätzlichen Cache. Mit Cache ist dann 
der Explorer in 2GB-Häppchen gesprungen und hat gigantische Schreibraten 
angezeigt. Die LED blinkt natürlich gleich lange, wie ohne Cache.

Natürlich muß man unter Computerschutz für den Stick den Schutz auf 
"Aus" stellen. Sonst kostet es nur unnötig Zeit und Speicherplatz.

von Icke ®. (49636b65)


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Peter Dannegger schrieb:
> Der Witz an NTFS ist, daß es den Windows-Cache benutzt, FAT32 aber
> nicht.
> Man sieht das sehr schön daran, daß die Stick-LED noch weiterblinkt,
> obwohl das PC-Programm schon lange fertig ist.

Ich kann mir denken, was bei dir gelaufen ist. Windows hat für deinen 
NTFS-formatierten Stick den SCHREIB-Cache aktiviert und beim 
FAT-formatierten nicht. Letzteres ist für Wechseldatenträger Standard, 
kann jedoch unabhängig vom Dateisystem in den Laufwerkeigenschaften 
geändert werden.

> Es kommt bei kleinen Dateien daher garnicht auf die reale
> Geschwindigkeit des Sticks an. Erst bei vielen großen Dateien (z.B.
> 100GB Filmsammlung) kommt die Schreibgeschwindigkeit des Sticks zum
> Tragen.

Es ist gerade umgedreht, weil das Öffnen und Schließen von Dateien 
zusätzlichen Overhead verursacht. Bei gleicher Gesamtgröße dauert daher 
das Kopieren einzelner Dateien länger als bei einer einzigen großen.
Eben nachvollzogenes Praxisbeispiel:

Stick Transcend Jetflash 620 4GB, einmal FAT32, einmal NTFS formatiert.

Kopierdauer Ordner mit 100 Unterverzeichnissen und 881 Dateien:

FAT32 1:41 min / NTFS 1:52 min.

Kopierdauer einzelne AVI-Datei mit 701MB:

FAT32 1:23 min. / NTFS 1:23 min.

von Peter D. (peda)


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Ralf schrieb:
> Unter anderem ist ein Sandisk
> CruzerEdge Stick im Einsatz, scheint jedenfalls nicht viel zu taugen.

Ich habe einen ähnlichen rot/schwarzen (16GB), der hat nur 15% 
Schreibrate gegenüber meinen anderen USB2 Sticks.

: Bearbeitet durch User
von Gero (Gast)


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ich habe den Kingston DataTraveler HyperX 3.0 64 GB.
Der ist nicht ganz billig dafür mit USB3.0 und unter USB2.0 reizt er 
auch bei kleinen Dateien schon die max. Geschwindigkeit von USB2.0 aus.

Anders als viele anderen USB-Sticks hat der HyperX keinen 
USB-Speicherkontroller sondern einen SSD-Speichercontroller. Die 
Rezessionen bei Amazon sprechen für sich.

Hab den Stick jetzt seit gut einem Jahr fast täglich im Einsatz...

von Ralf (Gast)


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Hallo zusammen,

vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

Ich denke auch, dass nicht USB selbst der Flaschenhals ist, sondern der 
entsprechende USB-Controller bzw. der Flash-Chip.

Ich werde den Stick nun probehalber mal noch mit ExFAT formatieren und 
auch den Schreibcache aktivieren, und schauen ob es sich bessert. 
Ansonsten kommt das Ding in die Tonne.
Es wurde erwähnt, dass bei USB 2.0 die Datenrate auf etwa 30-40MB 
beschränkt ist - ich wäre froh wenn ich das hätte, das wäre dann okay. 
Bei mir sind es laut Windows zwischen zwei und sechs MB schreibend, das 
ist nicht brauchbar.
Das passt auch zu der Aussage von Reinhard, dass die Cruzer-Sticks murks 
sind.

Parallel werd ich mir die Suche nach SSDs im Stick-Format gönnen, das 
hat sich sehr interessant angehört. Ich wusste nicht, dass es sowas 
(schon) gibt. Aber da wäre ich auch bereit etwas tiefer in die Tasche zu 
greifen.

Besten Dank an alle.

Ralf

von Meister Eder (Gast)


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Ich kann diesen hier empfehlen:

http://www.chip.de/artikel/Transcend-JetFlash_780_64GB-USB-3.0-Stick-Test_65142711.html

Mit ExFAT formatiert läuft dieser sehr schnell.
Praktisch erreiche ich Schreibraten über 100MByte / Sekunde.
Im Lesen erreicht er ca. 200MByte.

von Exzess (Gast)


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Gero schrieb:
> Rezessionen

wie kann man diesen Fehler nur machen?

von Rainer G. (gera)


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Such einfach nach "Windows To Go" zertifizierten Sticks.
http://geizhals.at/de/?cat=sm_usb&xf=477_%22Windows+To+Go%22+zertifiziert#xf_top

Die sind dafür ausgelegt darauf zu arbeiten.
Nicht ganz billig :-)

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Icke ®. schrieb:
> Eben nachvollzogenes Praxisbeispiel:
>
> Stick Transcend Jetflash 620 4GB, einmal FAT32, einmal NTFS formatiert.
>
> Kopierdauer Ordner mit 100 Unterverzeichnissen und 881 Dateien:
>
> FAT32 1:41 min / NTFS 1:52 min.
>
> Kopierdauer einzelne AVI-Datei mit 701MB:
>
> FAT32 1:23 min. / NTFS 1:23 min.

probier das mal mit total fragmentierter FAT und total fragmentiertem 
Speicher. Wäre interessant ob das einen Unterschied macht. (vermute 
ersteres schon, letzteres nicht)

von Peter II (Gast)


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Vlad Tepesch schrieb:
> Icke ®. schrieb:
>> Eben nachvollzogenes Praxisbeispiel:
>>
>> Stick Transcend Jetflash 620 4GB, einmal FAT32, einmal NTFS formatiert.
>>
>> Kopierdauer Ordner mit 100 Unterverzeichnissen und 881 Dateien:
>>
>> FAT32 1:41 min / NTFS 1:52 min.
>>
>> Kopierdauer einzelne AVI-Datei mit 701MB:
>>
>> FAT32 1:23 min. / NTFS 1:23 min.
>
> probier das mal mit total fragmentierter FAT und total fragmentiertem
> Speicher. Wäre interessant ob das einen Unterschied macht. (vermute
> ersteres schon, letzteres nicht)

wie soll denn die FAT Fragmentiert

Vlad Tepesch schrieb:
> probier das mal mit total fragmentierter FAT und total fragmentiertem
> Speicher. Wäre interessant ob das einen Unterschied macht. (vermute
> ersteres schon, letzteres nicht)

wie soll denn die FAT Fragmentiert sein? Das ist doch ein fester block 
wo nur eingetragen ist welchen Sektor belegt ist.

von Icke ®. (49636b65)


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Vlad Tepesch schrieb:
> probier das mal mit total fragmentierter FAT und total fragmentiertem
> Speicher.

Fragmentierung wirkt sich bei Sticks genausowenig aus wie bei SSDs. Der 
Flashspeicher muß keinen Kopf positionieren oder warten, bis der 
gewünschte Sektor vorbeikommt. Das interessiert nur bei mechanischen 
Festplatten.

von Rolf Magnus (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> Fragmentierung wirkt sich bei Sticks genausowenig aus wie bei SSDs. Der
> Flashspeicher muß keinen Kopf positionieren oder warten, bis der
> gewünschte Sektor vorbeikommt.

Nun kann Flash-Speicher aber typischerweise keine Sektoren einzeln 
löschen, sondern nur deutlich größere Blöcke (z.B. 128kB). Somit muss 
erst ein ganzer Block gelesen, zwischengespeichert, modifiert, dann das 
Original gelöst und der neue Block geschrieben werden. Werden aber 
mehrere Sektoren in einer Reihe geschrieben, kann das zusammengefasst 
werden.
Mir ist jetzt nicht bekannt, ob es dafür bei USB-Sticks auch sowas wie 
TRIM gibt, mit dem das Dateisystem dem Controller sagen kann, ob die 
restlichen Blocke überhaupt gebraucht werden, aber davon gehört habe ich 
bisher nicht.
Somit kann ich mir gut vorstellen, daß Fragementierung zwar nicht beim 
lesen, aber beim schreiben sich durchaus auswirkt.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Und wie lange hält der Stick dann beim ständigen Schreiben?

von Pete K. (pete77)


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Ralf schrieb:
> Mein Problem ist, dass ich Daten an mehreren Rechnern bearbeite

Also ich habe das mit einem SVN Server auf meinem Webspace gelöst.
Es ist zwar etwas aufwändig, einmalig pro Gerät eine Syncronisation 
durchzuführen, aber danach schiebt man nur noch die Deltas rüber.

Backup macht der Hoster, da kann dann auch kein USB Stick verlorengehen.

Nachteil: Langsam, wenn keine ausreichende Netzverbindung vorhanden.

von Icke ®. (49636b65)


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Rolf Magnus schrieb:
> Nun kann Flash-Speicher aber typischerweise keine Sektoren einzeln
> löschen, sondern nur deutlich größere Blöcke (z.B. 128kB). Somit muss
> erst ein ganzer Block gelesen, zwischengespeichert, modifiert, dann das
> Original gelöst und der neue Block geschrieben werden. Werden aber
> mehrere Sektoren in einer Reihe geschrieben, kann das zusammengefasst
> werden.

Das ist prinzipiell richtig, aber anders als bei Magnetfestplatten 
müssen bei Flashmedien im Dateisystem logisch aufeinanderfolgende Blöcke 
durch das Wearleveling nicht unbedingt auch auf dem physischen Flash 
zusammenhängen. Also könnte eine Defragmentierung im ungünstigen Fall 
sogar eine Verschlechterung bewirken.

von Ralf (Gast)


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Hallo,

ein kurzes Update: das Formatieren mit ExFAT hat den Stick schon etwas 
beschleunigt, wobei freilich die Datenraten immer noch nicht an das ran 
kommen, was USB 2.0 High-Speed zu bieten hat. Ich kann nun wenigstens 
akzeptabel mit dem Stick arbeiten, aber langfristig muss etwas 
schnelleres her, das werd ich dann in einem zweiten Schritt machen, 
Empfehlungen gab es ja bereits einige, danke hierfür an alle.

Fazit: der Overhead durch NTFS auf einem Stick scheint tatsächlich eine 
Rolle zu spielen, und das umso auffälliger, je "billiger" der Stick ist.

Ralf

von Bernd K. (prof7bit)


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Ralf schrieb:
> Mein Problem ist, dass ich Daten an mehreren Rechnern bearbeite, also
> hab ich es bisher so gehandhabt, dass ich die Daten vom Stick auf den
> jeweiligen Rechner schubse, bearbeite und dann wieder auf den Stick
> schiebe.

Schonmal drüber nachgedacht stattdessen sowas wie SyncThing oder 
vergleichbares zu verwenden und dann komplett auf diese archaischen 
USB-Sticks zu verzichten?

Und was sind das überhaupt für Dateien die Du da bearbeitest? Eventuell 
wäre ja sowas wie git oder svn für das Problem weitaus angemessener?

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