Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bleiakku mit Notebook-Netzteil laden


von GR (Gast)


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Hallo,

ich will auf einfache Weise einen 12V-Bleiakku laden.

Habe ein 15V-2A-Notebook-Netzteil.

Der Akku darf mit max. 1,2A geladen werden.

Wenn man zwischen das Notebook-Netzteil und den Akku eine dicke Si-Diode 
und einen Hochlastwiderstand klemmt, müsste es doch eigentlich gehen.

Die Si-Diode verringert die NT-Spannung auf etwa 14,4V und der 
Hochlastwiderstand (versuchsweise erst mal 1 Ohm) begrenzt den Strom, 
wenn der noch mehr oder weniger leere Akku angeschlossen wird.

Wenn jemand von dieser Lademethode abrät, möge er (oder auch sie) jetzt 
sprechen oder für ewig schweigen!
;-)



+15V-----|>|--------[==]----> Akku
........Diode    Widerstand

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Quick & Dirty geht das so schon, allerdings wird die Spannung über der 
Diode etwas geringer, wenn weniger Strom rüberfliesst, also am Ende der 
Ladezeit. Miss am besten während der ersten paar Versuche über dem Akku, 
damit da nichts anfängt, zu gasen.

von GR (Gast)


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Danke, werde das beachten!

Wie groß müsste in etwa der Widerstand sein, um den Anfangs-Strom bei 
einem leeren Akku auf etwa 1A zu begrenzen?

(wenn man das überhaupt berechnen kann)


Der Akku selber hat 4,7Ah, falls das dafür eine Rolle spielt.

von Torsten B. (tbrox)


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Naja, du gehst halt von der Restspannung des Akkus aus, bildest die 
Differenz zu 15V abzüglich der Diodenspannung und dann nach Herrn Ohm 
...
Bei bereits sehr tief entladenen Akkus sollte man aber mit sehr viel 
weniger Strom als 1A anfangen um ihnen zunächst eine gewisse Erholung 
zuzugestehen.

Die Kapazität des Akkus entscheidet dann nur noch darüber wie lange das 
ganze dauert ;-)

von GR (Gast)


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Danke für die Infos!

Der Strom nimmt ja beim Laden immer mehr ab.

Ab welchem Strom kann man den Akku als geladen betrachten?

von Harald W. (wilhelms)


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GR schrieb:

> Die Si-Diode verringert die NT-Spannung auf etwa 14,4V

Das ist eine "urban legend", die auch durch häufige Widerholung
nicht wahrer wird.

> Wenn jemand von dieser Lademethode abrät, möge er (oder auch sie)
> jetzt sprechen oder für ewig schweigen!

Ich habe gesprochen. Hugh.

von GR (Gast)


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Danke für das Wort des Häuptlings!

Wie lautet denn die Wahrheit über die Si-Diode und deren 
Spannungsabfall?

(im Leerlauf fallen an der Diode jedenfalls tatsächlich nur 0.2V ab)

von Mac Gyver (Gast)


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Mac Gyver würde das vielleicht so machen, wenn er kurz vor dem nächsten 
Campingtrip seinen Bleiakku laden möchte, aber nichts außer einer 
Büroklammer, einem Notebooknetzteil und einer Diode zur Verfügung hat. 
Den Bindfanden knotet er sich dann um den Finger...

Schau dir mal eine Diodenkennlinie an. Angenommen der Bleiakku wäre nach 
Zeit x voll und zieht keinen Strom mehr, fällt auch keine 
Vorwärtsspannung über die Diode ab. Das heißt die Spannung am Akku 
steigt über deine 14,4 V. Abgesehen davon fangen Bleiakkus je nach 
Fabrikat und Temperatur auch schon mal bei 13,8 V an auszugasen.

Falls es dein Ziel sein sollte ein billiges Ladegerät für deinen Akku zu 
basteln, bau dir zu deinem Netzteil einen Linearregler mit 13,8 V. Dann 
bist du auf der sicheren Seite.

von Harald W. (wilhelms)


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Mac Gyver schrieb:

> Falls es dein Ziel sein sollte ein billiges Ladegerät für deinen Akku zu
> basteln, bau dir zu deinem Netzteil einen Linearregler mit 13,8 V. Dann
> bist du auf der sicheren Seite.

Linearregler, die mit 1,2V Drop auskommen, sind aber schon selten.
Da muss man schon gezielt nach "LowDrop" suchen.

von Jobst Q. (joquis)


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Wenn du ein bischen Ahnung von Elektronik hast und das Netzteil nur zum 
Laden brauchst, kannst du über die Regelung die Spannung auf 13,8 Volt 
reduzieren. Meist wird die Spannung über einen dreibeinigen Shuntregler 
wie TL431 geregelt, mit einem Widerstand oder Trimmer von + zum 
Reglereingang lässt sich die Ausgangsspannung einstellen. Der 
Reglereingang lässt sich daran erkennen, dass 2,5 Volt daran liegen, 
manchmal auch 1,25 V. Liegt alles auf der Sekundärseite, von der 
Primärseite lass die Finger.

Statt einem Niederohm-Widerstand würde ich eine starke Halogenlampe 
nehmen, ist fast wie eine Stromregelung. Geeignet sind zB alte Lampen 
von Autoscheinwerfern, bei denen meist nur das Abblendlicht kaputt ist, 
das Fernlicht aber ok.

von GR (Gast)


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Danke für die Antworten!

Das ganze soll keine Dauerlösung sein.

Auf dem Akku steht
Zyklisch: 14,4 bis 15,0V

Glaube also nicht, dass er ausgast.

Er soll auch nicht unbeaufsichtigt geladen werden.

Wenn ich noch ein NT mit 18V gehabt hätte, hätte ich es mit dem 
Linearregler versucht.

Danke für die vielen Antworten!


Letzte Frage, ab wann kann man den Akku als voll betrachten? Wenn der 
Ladestrom unter 100mA gefallen ist?

von Harald W. (wilhelms)


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GR schrieb:

> Letzte Frage, ab wann kann man den Akku als voll betrachten?

Normalerweise wenn die Spannung 14,4V erreicht hat (bei Zimmertemp.).

von GR (Gast)


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Danke!

Für Interessierte hier noch der praktische Aufbau mit Fotos:

Beitrag "Re: Quick&dirty - schnelle Problemlösungen selbst gebaut"

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