Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Jobwechsel Elektro => Mechanik


von JoeBlack (Gast)


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Hallo zusammen.

Ich habe ein interessantes Jobangebot vorliegen.
Es entspricht meinem Wunsch mich breiter aufzustellen und mehr 
Erfahrungen zu sammeln in verschiedenen Bereichen der Technik.

Von Hause aus bin ich E-Ing mit BWL Zusatzstudium, Mitte 30...
Seit einigen Jahren bin ich bei
- einer mittelständischen Firma (150 Mitarbeiter, 15 Mio Umsatz)
- Leiter der Elektroabteilung
- mit Verantwortung für um die 15 Mitarbeiter...
- insgesamt bin ich gut 10 Jahre bald in der Firma
- Gehalt ist gut (92k€ inkl. Dienstwagen)
- junges flexibles Team, guter Zusammenhalt
- Klima stimmt
- Arbeitsweg (Stunde oneway) nervt, geht aber
- klar stören einige Dinge, aber das wird überall so sein...
- insgesamt kann man zufrieden sein...
- nur es gibt keine Entwicklungsmöglichkeiten mehr, keine neuen 
Herausforderungen, keine wirklcihen Perspektiven, etc... 
(Hauptwechselgrund)

Konkretes Jobangebot (mehrere Gesprächsrunden durch, man will mich) 
sieht wie folgt aus:
- Leiter der mechanischen Konstruktion
- Perspektive als Technischer Leiter in Aussicht gestellt, Job soll 
darauf vorbereiten um dann Elektro und Mechanik zu kennen... schriftlich 
bekommt man dies natürlich nicht zugesichert...
- Gehalt ~80t€ Fix + erfolgsabhängige Prämie bis zu 50% des 
Jahresbrutto, realistisch seien mindestens 30% laut Aussage der Firma, 
kein Dienstwagen
- 15 Mitarbeiter in der Abteilung
- Teambuilding eine der Hauptaufgaben
- Firma schnell gewachsen, konstruktive Variantenvielfalt ausgeartet...
- alle Altersgruppen vertreten Anfang 20 - 60 jahre, insgesamt höher 
qualifizierte Mitarbeiter
- Arbeitsweg besser (20-25 Minuten oneway)
- Firma auch Mittelstand 150 Mitarbeiter (45 Mio Umsatz), aber Konzern 
zugehörig (2000 Mitarbeiter)

Meine Gedanken:
- Ewig will ich nicht mehr in der jetzigen Firma bleiben
- Weg von Elektro zumindest von zu sehr spezialisiert, zu sehr darauf 
festgelegt will ich auf jeden Fall
- Gehalt ist jetzt iO und soll auch mindestens in gleichem Rahmen 
bleiben
- mechanische Kenntnisse bisher eher rudimentär, lerne aber schnell und 
traue mir das zu, soll ja nicht konstruieren, sondern die Abteilung 
leiten...
- Verlassen des jetzigen Arbeitgebers und des jetzigen Fachbereichs 
schon ziemliches Risiko...

Mich würde eure Meinung zu diesem Thema interessieren.
Wie schätzt ihr das Risiko ein, was würdet ihr machen, wo seht ihr die 
größten Probleme, Fragenzeichen... etc etc...

Grüße
Joe

von JoeBlack (Gast)


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Region: beides Hamburg...

von Kai M. (kai_mauer)


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JoeBlack schrieb:
> - mechanische Kenntnisse bisher eher rudimentär, lerne aber schnell und
> traue mir das zu, soll ja nicht konstruieren, sondern die Abteilung
> leiten...

Klasse Vorrausetzungen.
->Keine Ahnung vom Fach ->macht nichts ->bin ja Chef

Vielleicht hast Du Glück und fällst gleich in der Probezeit auf die 
Schnauze, wenn Dich die Mitarbeiter mit fachlichen Fragen belästigen und 
Du nur die Schultern zucken kannst.

von JoeBlack (Gast)


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Also, ich bin weder Troll noch bin ich mir nicht darüber im Klaren, dass 
die fachliche Kompetenz sehr wohl auch ein Element darstellt, das 
betrachtet werden muss...

Dies ist auch nicht meine erster Beitrag unter dem Namen JoeBlack in 
diesem Forum...

Vielleicht kommt ja noch jemand mit konstruktiven Gedanken zu diesem 
Thema, ansonsten mache ich mir natürlich selber meine Gedanken... und 
ja, die Voraussetzungen eine mechanische Konstruktion zu leiten setzt 
sicher auch ein gewisses Grundverständnis voraus... aber ebenfalls ein 
verfahrenstechnisches und auch ein Gesamtverständnis für die zu 
bauenenden Maschinen. Die Abteilung die ich dort übernehmen könnte 
organisiert sich seit gut 2 Jahren selber, von daher ist genug 
Fachwissen vorhanden und zu schade um mich anfangs Fortzubilden und mich 
gegebenenfalls durchzufragen bin ich mir sicher nicht...

Grüße
Joe

von Kire L. (Firma: HTW) (sachse88)


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JoeBlack schrieb:
> - Teambuilding eine der Hauptaufgaben
> - Firma schnell gewachsen, konstruktive Variantenvielfalt ausgeartet...

Hallo Joe,

für mich als Entwicklungsingenieur & Projektleiter Mechanik ergibt sich 
folgendes Bild:

+ Firma vermutlich Maschinen/Anlagenbauer
+ seit 2 Jahren Kopflose Mechanik- Entwicklung, wo jeder macht wie er 
denkt
= Variantenvielfalt
+ Offenbar keine Führungspersönlichkeit(en)in der Abteilung, sonst wäre 
es nicht so weit gekommen / würden von Innen jemand benennen.

Meine Einschätzung? Der Trend geht zwar zu mechatronischer 
Produktentwicklung aber auf absehbare Zeit steht im Maschinenbau immer 
die Mechanik am Anfang, mir ist jedenfalls noch keine (marktfähige) 
Maschine bekannt, die um die Elektrik oder gar um die Software 
herumgebaut wurde. Ich weis daher nicht wie die Firma auf die Idee 
kommt, da einen Elektrotechniker auf eine Leitungsposition für die 
Mechanik zu setzten. Würden Sie dich direkt als Leiter Technik haben 
wollen, gut OK, da hättest du noch einen Hauptverantwortlichen unter 
dir, bzw. könntest dir einen einstellen. (Wobei ich persönlich finde, 
der Leiter Technik von einem Maschinenbauer sollte immer einen 
mechanischen Hintergrund haben und so ist es auch in allen mir bekannten 
Fällen)

Als Leiter Mechanik wirst du zwar selten selbst ein CAD bedienen, aber 
du solltest mechanische Konzepte entwerfen und vor allem beurteilen 
können. Ob du das kannst, musst du selbst wissen. Du solltest Ahnung von 
Pneumatik, Hydraulik und Fertigungstechnik haben und die entsprechenden 
Pläne und Zeichnungen lesen können. Ich persönlich würde niemanden als 
Chef (der Mechanik) akzeptieren, der nicht schon einmal eine komplexe 
Maschine serienreif entwickelt hat.

Das Ding wird für dich zu einem Himmelfahrtskommando.

: Bearbeitet durch User
von JoeBlack (Gast)


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Hallo.

Eine gute Antwort, danke.

Die Situation stellst du richtig dar.
Anlagenbauer, 1 Jahr war irgendein Interimsmanager der "Kopf" der 
Abteilung und davor einer der Konstrukteure aus der Abteilung (60 Jahre 
alt, der erfahrenste). Dieser erfahrene Konstrukteur ist von sich aus 
von dieser Position weg, weil er ein fachlich super Mitarbeiter ist, 
aber die Abteilung nicht führen kann.
1 Jahr war dann komplett niemand der Kopf der Abteilung...
Der 60 Jährige ist noch da und steht fachlich als mentor und 
unterstützend mir zur Seite... und ist auch nicht der Typ der einem 
Steine in den Weg legen will.

Technische Leiter kenne ich auch nur von der Maschinenbauseite her, 
stimmt wohl.

Mit dem Selbstmordkommando ist auch mein Bedenken... wie die Firma 
darauf kommt, das weiß ich selber nicht ganz genau. Ursprünglich ging es 
mal um einen anderen Job (Richtung Elktro) bei der Firma und während der 
Gespräche hat man seitens der Firma diese Position mit der Perspektive 
in den Raum gestellt.

Ich hatte fast den Verdacht, dass man mich da irgendwie einbinden möchte 
aber nicht ganz zu Ende gedacht war/ist, wie...

Die Perspektiven und Möglichkeiten locken sehr... auch die breitere 
Fächerei reizt... aber das Risiko für mich ist sehr hoch... für die 
Firma aber auch ähnlich und die sind sich bewusst, dass sie einen 
Artfremden als Abteilungsleiter einsetze wollen. Und wollen es trotzdem.

Hm...

von Mark B. (markbrandis)


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Die Situation, dass ein "Manager" die Entwicklung von etwas leiten soll, 
woran er selbst nie mit entwickelt hat, gibt es heutzutage in vielen 
Firmen.

Meines Erachtens kann so etwas funktionieren, muss aber nicht. Damit es 
funktionieren kann, müssen gewisse Vorraussetzungen erfüllt sein:

-Der Manager weiß, dass er nichts weiß. Dementsprechend verhält er sich: 
Er fragt die Leute um Rat, die das richtige Wissen haben.

-Wichtige Entscheidungen werden nur unter Einbeziehung der Leute 
getroffen, die Ahnung von der Sache haben um die es geht.

-Eine der Aufgaben des Managers ist es, dafür zu sorgen dass die 
Entwickler möglichst in Ruhe ihre Arbeit machen können. Was benötigen 
sie für ihre Arbeit? Haben sie das, oder fehlt ihnen etwas um effizient 
arbeiten zu können? Wenn etwas fehlt, wie kann man es organisieren?

-Der Manager muss dafür sorgen, dass die richtigen Aufgaben von den 
richtigen Leuten bearbeitet werden. Dafür muss er wissen, wer was kann 
und wem welche Aufgaben liegen. Langweilige Routineaufgaben lässt man 
z.B. nicht von einem teuer bezahlten Senior-Ingenieur erledigen. Wenn 
eine niedrigere Gehaltsklasse einen bestimmten langweiligen Routinejob 
machen kann, dann sollte man dafür sorgen dass dies auch so durchgeführt 
wird.

Alles, was die Effizienz in einer Abteilung steigert, ist gut. Um zu 
wissen, wo die Ineffizienzen liegen, muss man die Leute fragen die den 
Job täglich machen. Aus dem Elfenbeinturm heraus betrachtet wird man es 
nicht erfahren können.

: Bearbeitet durch User
von JoeBlack (Gast)


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Hallo.

Danke für die Antwort.

Mark Brandis schrieb:
> -Der Manager weiß, dass er nichts weiß. Dementsprechend verhält er sich:
> Er fragt die Leute um Rat, die das richtige Wissen haben.

Guter Punkt und meines Erachtens durch den Seniorkonstrukteur der 
zeitweise die Abteilung geleitet hat gewährleistet.

Mark Brandis schrieb:
> -Wichtige Entscheidungen werden nur unter Einbeziehung der Leute
> getroffen, die Ahnung von der Sache haben um die es geht.

So agiere ich sowieso immer, der Einbezug der relevanten Personen ist 
elementarer Bestandteil meiner Führungsphilosophie.

Insgesamt finde ich mich in den Ausführungen sehr gut wieder und das mag 
auch der Gedanke sein, der die Firma treibt mich für diese Position als 
gute Besetzung zu sehen...

Trotzdem bleibt natürlich immer die Frage der Akzeptanz in der 
Abteilung... wenn die Mitarbeiter einen nicht als fachlich kompetent 
ansehen kann es Probleme geben. Einzige Möglichkeit in meinen Auge wäre 
von Anfang an mit dieser Wissenlücke offensiv umgehen und die Aufgaben 
wie du ausführst als wichtigste Ziele darstellen. Dies entspricht ja 
auch der Wahrheit.

LG

von DumDiDum (Gast)


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>... wenn die Mitarbeiter einen nicht als fachlich kompetent
>ansehen kann es Probleme geben.

Würde man einem Fußballtrainer vertrauen, wenn der keine Ahnung von 
Fußball hat?

von Possetitjel (Gast)


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DumDiDum schrieb:

>>... wenn die Mitarbeiter einen nicht als fachlich
>> kompetent ansehen kann es Probleme geben.
>
> Würde man einem Fußballtrainer vertrauen, wenn der
> keine Ahnung von Fußball hat?

... oder gar einem Dirigenten, der selbst nicht alle
Orchesterinstrumente perfekt beherrscht?

SCNR

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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DumDiDum schrieb:
> Würde man einem Fußballtrainer vertrauen, wenn der keine Ahnung von
> Fußball hat?
Muss ein Trainer automatisch auch gut Fussball spielen können?

Ein Elektriker kann auf jeden Fall mit abstrakten Plänen locker was 
anfangen. Er muss für Hydraulik und Pneumatik ja nur neue 
"Schaltsymbole" lernen. Und ganz ehrlich: das "bisschen" Mechanik, das 
ein Leiter braucht, das kann er sich noch erarbeiten.

Eigentlich ist es doch so, dass eine Maschine ohne geeignete 
Elektronik und Antriebe einfach nur Käse macht. Das sollten sich die 
Konstrukteure unbedingt hinter die Ohren schreiben und nicht einfach vor 
sich hinmalen und dann eine unsteuerbare Maschine präsentieren, wo man 
gleich den Softie noch auf den LKW laden kann. Es kann sein, dass sich 
das Management genau so eine Symbiose aus Elektronik&Mechanik erhofft...

von Helmi (Gast)


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DumDiDum schrieb:
>>... wenn die Mitarbeiter einen nicht als fachlich kompetent
>>ansehen kann es Probleme geben.
>
> Würde man einem Fußballtrainer vertrauen, wenn der keine Ahnung von
> Fußball hat?

Würde man einem Chirurgen vertrauen, der von Chirurgie keine Ahnung hat? 
Ich glaube eher nicht.

von Possetitjel (Gast)


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Helmi schrieb:

> DumDiDum schrieb:
>>>... wenn die Mitarbeiter einen nicht als fachlich
>>>kompetent ansehen kann es Probleme geben.
>>
>> Würde man einem Fußballtrainer vertrauen, wenn der keine
>> Ahnung von Fußball hat?
>
> Würde man einem Chirurgen vertrauen, der von Chirurgie
> keine Ahnung hat? Ich glaube eher nicht.

Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.

Können wir bitte mit den sterbenskranken Vergleichen aufhören?
Die tragen nix zum Thema bei.

von Mark B. (markbrandis)


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DumDiDum schrieb:
> Würde man einem Fußballtrainer vertrauen, wenn der keine Ahnung von
> Fußball hat?

Wenn er generell etwas von Sport versteht und davon, wie man heutzutage 
richtig trainiert und wie man Leute motiviert - ja, natürlich.

Besser ein guter ehemaliger Handballer als Fußballtrainer denn ein 
schlechter ehemaliger Fußballspieler.

: Bearbeitet durch User
von Mark B. (markbrandis)


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Hier sind ja mal wieder richtige Intelligenzbolzen unterwegs.

@Lothar: Du weiß was zu tun ist.

von Kai M. (kai_mauer)


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Mark Brandis schrieb:
> Hier sind ja mal wieder richtige Intelligenzbolzen unterwegs.

Dann verschwinde doch, wenn Du Dich zu diesen nicht zugehörig fühlst.
;-)
----------------------------------------------------------------------
Ich habe einen bahnbrechenden Vorschlag:

Da ja das Fachgebiet des Maschinenbaus und/oder der Mechanik schlechthin
von einem E-Ingenieur mit zusätzlicher BWL-Ausbildung mühelos abgedeckt 
werden kann, schlage ich vor, entsprechende Studien- bzw. 
Ausbildungsrichtungen ersatzlos abzuschaffen. Selbst der Moderator ist 
ja dieser Meinung:

Lothar Miller schrieb:
> Ein Elektriker kann auf jeden Fall mit abstrakten Plänen locker was
> anfangen. Er muss für Hydraulik und Pneumatik ja nur neue
> "Schaltsymbole" lernen. Und ganz ehrlich: das "bisschen" Mechanik, das
> ein Leiter braucht, das kann er sich noch erarbeiten.

Da bleibt mir außer der Spucke weg nur noch das Zollen größten 
Respektes.

von F. F. (foldi)


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Nimm doch mal drei Tage Urlaub und gehe mal in die Abteilung.
Schau welche Köpfe da so rum rennen und auf wen du dich in technischen 
Fragen stützen könntest. Schau, ob dich die erfahrenen älteren 
Mitarbeiter als Chef akzeptieren können und dich unterstützen würden.
Spiel vor allem mit offenen Karten und sage offen, dass du im Anfang 
ohne ihre Unterstützung nicht überleben kannst.
Schau dir danach die Gesichter genau an. Wenn sie dich wollen, willst du 
sie auch. Wenn nicht, dann machen die dich in kürzester Zeit fertig. Und 
das Schlimme, du merkst es erst, wenn es zu spät ist.

So wie du für die Elektronik sicher "ein Gefühl" entwickelt hast und 
weißt was klappen könnte, so hat das ein erfahrener Mitarbeiter auch in 
der Mechanik und er wird dir gleich sagen, ob man dies oder das so oder 
so machen kann. Noch ohne irgendwelche Pläne und Berechnungen.
Wenn die dich mögen geht das gut, wenn nicht, dann ist das genau das 
Mittel um dich fertig zu machen.

Du weißt ja, es fliegt immer der Trainer, nicht die Mannschaft.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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A)
JoeBlack schrieb:
> - insgesamt bin ich gut 10 Jahre bald in der Firma
> - Gehalt ist gut (92k€ inkl. Dienstwagen)
B)
JoeBlack schrieb:
> - Gehalt ~80t€ Fix + erfolgsabhängige Prämie bis zu 50% des
> Jahresbrutto, realistisch seien mindestens 30% laut Aussage der Firma,
> kein Dienstwagen
> - 15 Mitarbeiter in der Abteilung


Von A nach B ohne irgendeine Verbesserung?

Gibt keinen Sinn!

von Possetitjel (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:

> Von A nach B ohne irgendeine Verbesserung?
> Gibt keinen Sinn!

Sinn liegt im Auge des Betrachters.

Der TO hat klar geschrieben, dass sich bei B die Wegezeit
ungefähr halbiert (A: 2x 1h; B: 2x 25min), und dass er bei
A keine berufliche Perspektive mehr sieht.

Es charakterisiert primär Dich selbst, wenn Du nur Geld
und Statussymbole anführst und dann "keinen Sinn" siehst.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Kai Mauer schrieb:
> Da ja das Fachgebiet des Maschinenbaus und/oder der Mechanik schlechthin
> von einem E-Ingenieur mit zusätzlicher BWL-Ausbildung mühelos abgedeckt
> werden kann, schlage ich vor, entsprechende Studien- bzw.
> Ausbildungsrichtungen ersatzlos abzuschaffen.
Kai, es geht HIER nicht darum, dass ein LEITER eine Maschine 
KONSTURIEREN können muss. Er muss sie nur VERSTEHEN und in geeignete 
Bahnen LENKEN (***).

Was ist denn an der aktuellen "Standardsituation" in der Industrie 
besser? Derzeit sind anerkanntermaßen hauptsächlich Mechaniker in der 
technischen Leitung. Diese Mechaniker leiten dann aber "nebenher" auch 
Elektronik- und Softwareentwicklung mit. Können die denn korrekt 
abschätzen ob die Elektronik und die Software das können kann, was sie 
wollen?

Ohne Elektronik und Software wäre so eine Maschnien nur ein Haufen Stahl 
und Platik, der nichts mehr tut. Die Zeiten, wo Maschinen noch 
mechanisch gesteuert wurden (Kurvenscheiben, Getriebe, Nocken und 
Mitnehmer) ist längst vorbei, dieses Wissen ist für einen LEITER unnötig 
(und sogar für einen Konstrukteur nur noch am Rande interessant). Er 
muss aber im Idealfall verstehen können, ob bestimmte Abläufe mit 
Hardware und software umgesetzt werden können. Und dort verlassen sich 
zwangsläufig die meisten technischen Leiter auf die Aussagen der 
Spezialisten in der Hard- und Softwareentwicklung.

Ich sags mal so: da soll mal ein komplett unbeleckter, normal 
ausgebildeter Mensch mit einer (Eplosions-)zeichnung und einem 
Schaltplan an eine Anlage gehen und einfach nur zwei darauf rot 
markierte Teile finden. Was wird ihm schneller gelingen?

> Selbst der Moderator ist ja dieser Meinung
"Der Moderator" hat einen Namen. Man kann "ihn" mit diesem anreden. Das 
gehört zu den halbwegs normalen Umgangsformen.


(***) Oder wie könnte sonst ein hochdotierter MANAGER heute den Konzern 
A leiten und morgen den Konzern B, der ganz was anderes macht? Oder wie 
könnte ein MINISTER heute das Ministerium A und morgen das ganz andere 
Ministerium B leiten? Obwohl...

: Bearbeitet durch Moderator
von Kire L. (Firma: HTW) (sachse88)


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ES kommt sehr darauf an, was die Firma genau sucht, bzw. von der 
Position/Person erwartet. Mir ist aufgefallen das viele Manager und 
Leiter als identisch betrachten, dies ist für mein Verständnis nicht der 
Fall. Basierend auf meinen beruflichen Erfahrungen:

Leiter
Primär technische Tätigkeit, trifft abschließend Entscheidungen über 
Konzepte  Entwicklungen basierend auf eigenen Erfahrungen  Wissen 
(lässt natürlich Empfehlungen einfließen), oberster Konstrukteur / 
Entwickler Mechanik, erster Ansprechpartner der Fertigung, nicht 
zwingend Personal/Budgetverantwortung Wirkt (meist) aktiv an der 
Entwicklung mit

Manager
Primär kaufmännische Tätigkeit, Termine, Budget, Controlling, 
Personalplanung etc. trifft keine technischen Entscheidungen, und wenn 
dann auf Empfehlungen die er aber nicht selbst umfassend beurteilen 
kann.

Die Übergänge sind natürlich fließend. Ich behaupte, dass wenn auf der 
Position Entscheidungen über technische Sachverhalte (aus dem Bereich 
Mechanik) getroffen werden müssen, steht und fällt sein Erfolg auf 
dieser Stelle mit der Qualität seiner 2ten Führungsebene / Empfehlungen. 
Finde ich ein heißes Eisen.

von Udo S. (urschmitt)


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Lothar Miller schrieb:
> Was ist denn an der aktuellen "Standardsituation" in der Industrie
> besser? Derzeit sind anerkanntermaßen hauptsächlich Mechaniker in der
> technischen Leitung. Diese Mechaniker leiten dann aber "nebenher" auch
> Elektronik- und Softwareentwicklung mit.

Schön wärs, oft genug sind geschniegelte BWL Fuzzies am Leiten, die 
Entwicklung (und oft genug die Qualität) leidet dann darunter.

von Kire L. (Firma: HTW) (sachse88)


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Lothar Miller schrieb:
> (***) Oder wie könnte sonst ein hochdotierter MANAGER heute den Konzern
> A leiten und morgen den Konzern B, der ganz was anderes macht? Oder wie
> könnte ein MINISTER heute das Ministerium A und morgen das ganz andere
> Ministerium B leiten? Obwohl...

Wie nah dran sind denn solche Manager noch am eigentlichen Geschäft der 
jeweiligen Firmen? Du kannst eine 150 Mann Firma schlecht mit einem 
Konzern von 300.000 vergleichen, wo noch x Führungsebenen zwischen 
reinen Managern und dem eigentlichen Arbeiter stehen.

"Können" ist ja wohl recht dehnbar, Minister sind ja wohl eher 
Marionetten.

von Kai M. (kai_mauer)


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>> Selbst der Moderator ist ja dieser Meinung

Lothar Miller schrieb:

> "Der Moderator" hat einen Namen. Man kann "ihn" mit diesem anreden. Das
> gehört zu den halbwegs normalen Umgangsformen.

Der Moderator hat aber dann KEINEN Namen, wenn die Nachricht erscheint:
"Beitrag xxxxx wurde von einem Moderator gelöscht"

Da dann dort nicht steht: "Dieser Beitrag wurde von Lothar gelöscht,
weil der sich auf den Schlips getreten fühlte", finde ich nicht, daß 
meine
o.g. Feststellung den halbwegs normalen Umgangsformen widerspricht.

von Mark B. (markbrandis)


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Kai Mauer schrieb:
> Der Moderator hat aber dann KEINEN Namen, wenn die Nachricht erscheint:
> "Beitrag xxxxx wurde von einem Moderator gelöscht"

Warum der Name nicht dabeisteht, verstehe ich auch nicht, aber
der Moderator hat die Foren-Software nicht programmiert. Also liegt es 
nicht an ihm.

Des weiteren hast Du vergessen, hierauf etwas zu entgegnen:

Lothar Miller schrieb:
> Kai, es geht HIER nicht darum, dass ein LEITER eine Maschine
> KONSTURIEREN können muss. Er muss sie nur VERSTEHEN und in geeignete
> Bahnen LENKEN (***).
>
> Was ist denn an der aktuellen "Standardsituation" in der Industrie
> besser? Derzeit sind anerkanntermaßen hauptsächlich Mechaniker in der
> technischen Leitung. Diese Mechaniker leiten dann aber "nebenher" auch
> Elektronik- und Softwareentwicklung mit. Können die denn korrekt
> abschätzen ob die Elektronik und die Software das können kann, was sie
> wollen?

Oder wolltest Du nicht, weil Du dann zugeben musst dass Lothar Recht hat 
und Du nicht?

: Bearbeitet durch User
von Andreas H. (ahz)


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F. Fo schrieb:
> Nimm doch mal drei Tage Urlaub und gehe mal in die Abteilung.
> Schau welche Köpfe da so rum rennen und auf wen du dich in technischen
> Fragen stützen könntest. Schau, ob dich die erfahrenen älteren
> Mitarbeiter als Chef akzeptieren können und dich unterstützen würden.

Eigentlich eine gute Idee. Aber schwer zu realisieren.

Dein Problem ist, dass Du als "Fachfremder" darauf angewiesen bist 
KORREKTE und VOLLSTÄNDIGE Informationen zu bekommen. Wie willst Du das 
überprüfen ?

Wenn da irgendwelche Grabenkämpfe ablaufen dann bist Du ganz schnell in 
der Schusslinie der GL. Die "Grabenkämpfer" schieben sich gegenseitig 
den schwarzen Peter zu und Du kannst u.U. nicht beurteilen, wie die 
Situation wirklich aussieht (man spielt hier ja oft mit kritischen 
Details - genau die kennst Du evtl. nicht).

Und angenommen, die Abteilung organisiert sich wirklich seit 2 Jahren 
selber. Dann kann es Dir auch passieren, dass Dich einige Leute dort 
einfach ignorieren und der GL gegenüber (sogar "historisch" 
verifizierbar) sagen "Der bringt mir keinen Mehrwert".

Kire L. schrieb:
> Das Ding wird für dich zu einem Himmelfahrtskommando.


Sehe ich auch so. Kann zwar klappen (und dann wirds richtig toll), muss 
aber nicht. Und gut stehen die Chancen mMn eher nicht.

Trotzdem viel Erfolg

/regards
Andreas

von Kai M. (kai_mauer)


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Mark Brandis schrieb:
> Oder wolltest Du nicht, weil Du dann zugeben musst dass Lothar Recht hat
> und Du nicht?

Wenn Du eine Marionette brauchst, die Dir zu Willen ist, dann besorge 
Dir eine solche aus einem Theaterfundus.
Noch ist es vollkommen mir überlassen, wie und ob ich auf Irgendetwas 
antworte. Das dazu.
-----------------------------------------------------------------------
Offenbar unterscheiden sich die Meinungen Lothars und die meine zu sehr.
Ich habe nicht die Absicht, ihn davon abzubringen, so wenig, wie er mich 
von meiner abbringen kann.

In der Praxis wird sich erweisen, daß der TO Schiffbruch erleiden und 
mit Bibbern und Barmen seiner bisherigen Arbeitsstelle gedenken wird.
Es ist eben NICHT so, daß jeder Alles erlernen kann -dazu stehe ich.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Kai Mauer schrieb:
> Der Moderator hat aber dann KEINEN Namen
Um "diesen" Moderator ging es im angesprochenen Fall aber nicht, Kai. 
Der betreffende und vor dir zitierte Post ist klar&deutlich namentlich 
gekennzeichnet.

> Da dann dort nicht steht: "Dieser Beitrag wurde von Lothar gelöscht,
> weil der sich auf den Schlips getreten fühlte", finde ich nicht, daß
> meine o.g. Feststellung den halbwegs normalen Umgangsformen widerspricht.
In dem Thread hier wurde keiner deiner Posts gelöscht.

Kai Mauer schrieb:
> Offenbar unterscheiden sich die Meinungen Lothars und die meine zu sehr.
Ich habe kein Problem damit, wenn andere Menschen eine unterschiedliche 
Meinung haben. Aber ich lasse mir auch nicht mit arroganten abfälligen 
Bemerkungen auf der Nase herumtanzen. Und nicht umsonst habe ich im Satz 
'das "bisschen" Mechanik' das 'bisschen' in Anführungszeichen gesetzt.

> In der Praxis wird sich erweisen, daß der TO Schiffbruch erleiden und
> mit Bibbern und Barmen seiner bisherigen Arbeitsstelle gedenken wird.
Angesichts der Fakten bin ich auch auf das Ergebnis gespannt. Aber WARUM 
muss das denn so ABSOLUT BOMBENSICHER schiefgehen?

> Es ist eben NICHT so, daß jeder Alles erlernen kann -dazu stehe ich.
Das ist klar. Daran ändert auch die Gemeinschaftsschule nichts. Wenn 
einer bisher Rohre geschweißt hat und das zudem sehr gut, ist es nicht 
garantiert, dass er auch genauso gut Versicherungen verkaufen kann.
Aber die Tendenz im Fall hier ist eben so, dass JoeBlack, der bereits 
jetzt bei einem Maschinenbauer eine technische "Abteilung" mit +-15 
Leuten führt, in Zukunft bei einem anderen Maschinenbauer eine andere 
technische Entwicklungsabteilung mit +-15 Leuten führt.
JoeBlack wechselt ja nicht zujm strategischen Einkauf oder in die 
Produktion, wo tatsächlich ganz andere Spielregeln gelten.

Auf jeden Fall wird das erste Jahr sehr stressig werden. Das wiegt die 
an der Fahrzeit gewonnene Stunde pro Tag sicher nicht auf...

BTW: ist irgendjemandem eigentlich aufgefallen, dass bei vielen 
Deutschen dieses "Schubladendenken" vorherrscht, dass man nur einen 
einzigen Beruf erlernen kann und den bis zum bitteren Ende ausführen 
muss?

: Bearbeitet durch Moderator
von Udo S. (urschmitt)


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Kai Mauer schrieb:
> In der Praxis wird sich erweisen, daß der TO Schiffbruch erleiden und
> mit Bibbern und Barmen seiner bisherigen Arbeitsstelle gedenken wird.

Du solltest "wird" mit "kann" bzw. "könnte" ersetzen, ansonsten klingst 
du schlimmer als ein Prophet.

Kai Mauer schrieb:
> Es ist eben NICHT so, daß jeder Alles erlernen kann -dazu stehe ich.

Muss man ja auch nicht. Wenn man dich so hört, dann dürfte es keinen 
Fachfremden geben, der irgendwo eine leitende Tätigkeit innehat. In der 
Realität sind die aber in der Überzahl.

Kai Mauer schrieb:
> Offenbar unterscheiden sich die Meinungen Lothars und die meine zu sehr.
> Ich habe nicht die Absicht, ihn davon abzubringen, so wenig, wie er mich
> von meiner abbringen kann.

Irgendwie ist das Diskutieren mit die ein bischen so als wollte man mit 
Zeugen Jehova diskutieren. Argumente die dir nicht passen werden einfach 
ignoriert. Vieleicht solltest du den Argumenten anderer einfach mal die 
kleine Chanche geben und wenigstens mal darüber nachdenken.

: Bearbeitet durch User
von Kratak (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> DumDiDum schrieb:
>> Würde man einem Fußballtrainer vertrauen, wenn der keine Ahnung von
>> Fußball hat?
>
> Wenn er generell etwas von Sport versteht und davon, wie man heutzutage
> richtig trainiert und wie man Leute motiviert - ja, natürlich.
>
> Besser ein guter ehemaliger Handballer als Fußballtrainer denn ein
> schlechter ehemaliger Fußballspieler.

Würdest du deine Hunde zu einem ausgebildeten Hundetrainer um die Ecke 
schicken oder lieber zu einem berühmten Katzendompteur (Siegrfried & 
Roy)?

von Kai M. (kai_mauer)


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Udo Schmitt schrieb:
> Wenn man dich so hört, dann dürfte es keinen
> Fachfremden geben, der irgendwo eine leitende Tätigkeit innehat. In der
> Realität sind die aber in der Überzahl.

Das ist ein entscheidender Teil des Problems -nicht dessen Lösung.
Ich habe mehrfach (im übertragenen Sinne) Bäcker auf der Position eines 
Friseurs gesehen. Überraschung: Es funktionierte entweder gar nicht, 
oder schlechter als es hätte sein können.

Fazit: Der TO wollte seine vorgefasste Meinung bestätigt haben: Ja, Du 
bist in jedem Falle den neuen Aufgaben gewachsen, mach es, Alles wird 
gut.

Und dann kommen ein paar Leute, die das nicht so sehen. Da geht das 
Donnerwetter los.
-----------------------------------------------------------------------

So, mir genügt das hier vollauf, ich wende mich anderen Sachen zu.

von JoeBlack (Gast)


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Hallo.

Einiges passiert seit ich das Letzte Mal hier geschaut habe...
Die Vegleiche sind alle nett, aber wenig hilfreich.

Kai Mauer schrieb:
> Fazit: Der TO wollte seine vorgefasste Meinung bestätigt haben: Ja, Du
> bist in jedem Falle den neuen Aufgaben gewachsen, mach es, Alles wird
> gut.

Hm, ich habe noch 2 Wochen um mich zu entscheiden, wenn meine Meinung 
komplett stünde würde ich hier nicht mehr schreiben...

Kai Mauer schrieb:
> In der Praxis wird sich erweisen, daß der TO Schiffbruch erleiden und
> mit Bibbern und Barmen seiner bisherigen Arbeitsstelle gedenken wird.
> Es ist eben NICHT so, daß jeder Alles erlernen kann -dazu stehe ich.

Die große Gefahr, dass es so kommt sehe ich auch. Deshalb hier ja auch 
zusätzlich noch Außenstehende Meinungen zu dem Thema gefragt...

Andreas H. schrieb:
> F. Fo schrieb:
>> Nimm doch mal drei Tage Urlaub und gehe mal in die Abteilung.
>> Schau welche Köpfe da so rum rennen und auf wen du dich in technischen
>> Fragen stützen könntest. Schau, ob dich die erfahrenen älteren
>> Mitarbeiter als Chef akzeptieren können und dich unterstützen würden.
>
> Eigentlich eine gute Idee. Aber schwer zu realisieren.
>
> Dein Problem ist, dass Du als "Fachfremder" darauf angewiesen bist
> KORREKTE und VOLLSTÄNDIGE Informationen zu bekommen. Wie willst Du das
> überprüfen ?

Gar nicht zu realisieren und wie schon geschrieben ist der Nutzen zudem 
fraglich.

Andreas H. schrieb:
> Kire L. schrieb:
>> Das Ding wird für dich zu einem Himmelfahrtskommando.
>
> Sehe ich auch so. Kann zwar klappen (und dann wirds richtig toll), muss
> aber nicht. Und gut stehen die Chancen mMn eher nicht.

Alle die die Wahrscheinlichkeit zu scheitern groß ansehen frage ich mal 
Folgendes:
Wie soll ein Elektrotechniker auf eine Gesamttechnik leitende Position 
kommen, wenn nicht auf diesem Weg...
Klar, irgendwo stand, direkt als technischer Leiter... da hätte ich dann 
aber 2 Abteilungen ohne Kopf dort! (Elektro und Mechanik!)
Diese Aufgabe in der Firma stelle ich mir noch schwerer vor...

Artfremde Abteilungsleiter sind nicht sooo ungewöhnlich. Ich finde eher 
technikferne Abteilungsleiter ungewöhnlich, also nur BWLer etc...
Technisches Gesamtverständnis ist als Leiter fast jeder technischen 
Abteilung eines Maschinenbauers notwenig. Dazu gehört auch das Konzept, 
die Möglichkeiten und die Funktion der Maschine zu verstehen.

Ich persönlich tendiere derzeit zu einer Absage.
Viele der hier aufgeführten Punkte sind nämlich auch meine Bedenken...

Allerdings ist es auch insgesamt schwer, wenn man etwas mehr 
ganzheitlich sich aufstellen will aus der plakatierten 
Elektrotechnikecke rauszukommen. Diese Chance bieten einem auch nur 
wenige Firmen, gerade wenn man "erst" Mitte 30 ist...

Alle die, die die Erfolgschance eher gering einschätzen wäre ich 
dankbar, wenn sie mal aus ihrer Sicht skizzieren, wie ein möglichst 
risikoarmer Weg zu weiterem Aufstieg, möglichst eben auch etwas 
entfernend von der allzu tiefen Elektrotechnik in ihren Augen aussehen 
kann.

MfG
JoeBlack

von hauspapa (Gast)


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Sag Bescheid wenn Du Dich entschieden hast. Ich muss noch den Rest der 
Familie überzeugen, aber wenn Du wechselst übernehm ich Dich den alten 
Job.

Leiter sollten vor allem leiten können. Nach meiner Erfahrung beruht das 
weniger auf Fachwissen als auf charakterlichen Eigenschaften. Die 
wirklich heissen Kartoffeln holt nicht der Abteilungsleiter aus dem 
Feuer sondern häufig eine hochgeschätzte graue Emminenz in der Abteilung 
gibt die Idee, die Fleissarbeit macht man dann gemeinsam. Ein Schatz wer 
so jemanden an seiner Seite  und einen charakterfesten Vorgesetzten hat.

viel Erfolg
Hauspapa

von Kire L. (Firma: HTW) (sachse88)


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JoeBlack schrieb:
> Klar, irgendwo stand, direkt als technischer Leiter... da hätte ich dann
> aber 2 Abteilungen ohne Kopf dort! (Elektro und Mechanik!)
> Diese Aufgabe in der Firma stelle ich mir noch schwerer vor...

Du sollst dir ja nicht die Leiter Mechanik und Elektrik sparen und deren 
Job machen, sondern als Leiter Technik könntest und solltest du (mögl. 
schnell!) die Posten mit passend qualifizierten Personen besetzten, von 
Außerhalb wenn es Intern keine gibt.

von JoeBlack (Gast)


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Kire L. schrieb:
> Du sollst dir ja nicht die Leiter Mechanik und Elektrik sparen und deren
> Job machen, sondern als Leiter Technik könntest und solltest du (mögl.
> schnell!) die Posten mit passend qualifizierten Personen besetzten, von
> Außerhalb wenn es Intern keine gibt.

Nun ja, das steht ja nicht zur Diskussion in der Firma...
Fakt ist eben, beide Abteilungen, Elektro und Mechanik haben derzeit 
keinen Kopf... Als erstes ging es um den Job des E-Kopfes... dann drehte 
die Firma um und bot mir Mechanik mit Perspektive Technischer Leiter...

Denen geht es eher um bessere Zusammenarbeit Mechanik und Elektrik und 
deren Hoffnung ist wohl, das ein Mechanik Chef mit E Hintergrund das 
Verständnis für die Schnittstellenprobleme aufbringt und die Abteilungen 
zum reden und zusammenarbeiten animiert und stärkt damit das ganze 
Gerüst Entwicklung.

Die Gesamtidee überzeugt mich schon, die Gefahren in der eigentlichen 
Abteilung Mechanik bleiben trotzdem...

von Kire L. (Firma: HTW) (sachse88)


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Das mit dem fehlenden E-Chef hatte ich wohl überlesen, bitte 
entschuldige. Kann dir am Ende keiner abnehmen die Entscheidung. Risiko 
ist deutlich höher als bei einem "normalen" Jobwechsel, aber das ist dir 
inzwischen sicher bewusst ^^

Falls du es machst würde ich mich freuen, wenn du nach 1-2 Jahren hier 
ein Feedback posten würdest.

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Nach deinem letzten Post wird klar, dass du als Versuchskaninchen 
eingestellt werden sollst.

Promoviere und such dir einen Job in deinem Fachbereich. Die Gefahr dort 
verheizt zu werden ist viel zu groß.
In dem Laden stimmt doch schon etwas nicht, wenn die Abteilungen nicht 
zusammen arbeiten können.
Da wirst du zum Spielball.
Wärst du mein Sohn, so würde ich dir mit allen Mitteln abraten.
Arbeitsweg ist kein Argument bei dem wo du gern hin kommen möchtest.
Incl. Dienstwagen verdienst du jetzt schon richtig gut und der Weg nach 
weiter oben ist ganz sicher mit einem Umzug verbunden.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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JoeBlack schrieb:
> dann drehte die Firma um
Das ist das grundlegend Bedenkliche an der Sache: die Leitung der 
Konzerntochter hat von oben Druck bekommen, den "Saustall" aufzuräumen. 
Und irgendwie wissen die offenbar selber nicht, wie das gehen soll: erst 
suchen sie einen Leiter für die Elektrik, dann soll der die Mechanik 
leiten und kann später aber beides zusammen haben.
Im ersten Post hat sich das noch wesentlich zielgerichteter nach einem 
Plan entsprechend einer Strategie angehört. Das scheint mir nun nicht 
der Fall zu sein...

von Andreas H. (ahz)


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JoeBlack schrieb:
> Wie soll ein Elektrotechniker auf eine Gesamttechnik leitende Position
> kommen, wenn nicht auf diesem Weg...

Na so wie üblich:

Man arbeitet erst eine Weile in dem neuen Bereich in NICHTleitender 
Position und wechselt dann auf die Führungsstelle.

So werden eigentlich die meisten Positionen besetzt.
Eigentlich besetzt keine ernstzunehmende Firma eine Führungsstelle mit 
einer "Risikoposition", egal ob fachfremd oder nicht.
Und um als Fachfremder ein branchenspezifisches Angebot zu bekommen, 
muss man schon mit irgend etwas punkten können. Eigentlich logisch, oder 
?

Grüße
Andreas

von oszi40 (Gast)


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"Der Meister kann's kaum glauben, mit dem Hammer kann man schrauben."

> "Risikoposition", egal ob fachfremd oder nicht.

"Die Herrn" werden sich etwas gedacht haben? Bevor ich da irgendetwas 
sagen/unterschreiben würde, hätte ich schon längst die neuen Kollegen 
besucht und persönlich die Lage gepeilt! Wenn man den mechanischen Jungs 
dort verklickern kann, daß durch bessere Zusammenarbeit mit den E-Jungs 
vieles leichter wird, wäre es ja ein Fortschritt? Allerdings ohne jemals 
eine Feile in der Hand gehabt zu haben und eine CAD-Zeichnung 
angefertigt zu haben, würde ich mich hüten dort anzufangen WENN diese 
Mechanik-Mitarbeiter es nicht unbedingt WOLLEN. Sie werden Dir sonst 
bald erzählen, daß im Himmel Jahrmarkt ist und alle lustigen 
Lehrlingsspäße nochmals mit Dir treiben.

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