Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hauptgrund Toleranz von Spulen / Induktivitäten


von Max C (Gast)


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Hallo liebe Elektronik-Gemeinde

gerade eben habe ich mal Kataloge von ein paar Händlern gewälzt. 
Bezahlbare  Induktivitäten bekommt man selten unter 10% Toleranz. 
Deshalb frage ich mich weshalb das so ist. Das hat doch sicherlich nicht 
nur etwas mit den parasitären Eigenschaften bedingt durch die Bauweise 
und Skineffekt zu tun?

Viele Grüße

Max

von Noch einer (Gast)


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Wer braucht schon Induktivitäten mit geringerer Toleranz. Bzw. wer will 
da 1/2 Cent Aufpreis für den zusätzlichen Aufwand bezahlen?

von Harald W. (wilhelms)


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Max C schrieb:

> Bezahlbare  Induktivitäten bekommt man selten unter 10% Toleranz.
> Deshalb frage ich mich weshalb das so ist.

Das ist bei fast allen Sachen so: je kleiner die Toleranzen,
desto höher der Preis.

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Soweit ich weiß, hat Ferritmaterial erhebliche Fertigungstoleranzen. 
Wenn man eine Serie herstellen will kauft man am besten eine große Menge 
aus derselben Produktion.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Bei Spulen ist das Umfeld auch noch ein Wenig beinflussend...
Und wenn dann unwissende auf einem Prozent beharren, gibt das auch 
Umtriebe.

Bei Ferritmaterial ist der Betriebspunkt auch noch beeinflussend, Die 
Permeabilitaet nimmt mit dem Strom ab... bei Saettigung hat man noch 
eine Luftspule.

: Bearbeitet durch User
von Peter R. (pnu)


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1. Ferritmaterial verhält sich nichtlinear. Man müsste da bei wenigen 
Prozent Toleranz ganz bestimmte Betriebsbedingungen festlegen (Strom, 
Frequenz, Montageform usw.
2. Die Induktivität ist sehr abhängig von der Form der Wicklung: 
Drahtdicke, Lackierungsdicke, Auslauf des Drahtes zum Anschluss, sodass 
die Fertigungsstreuung sehr hoch ist.
3. Widerstände lassen sich am Ende des Fertigungsweges abgleichen. Bei 
Induktivitäten geht das nicht. Man kann also Fertigungsstreuungen bei L 
nicht so gut ausgleichen wie bei R.

von MaWin (Gast)


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Max C schrieb:
> Deshalb frage ich mich weshalb das so ist.

Bei nicht trimmbaren Ferritkernen ist das so, weil man nur eine 
geradzahlige Anzahl von Windungen drauf machen kann, 0.38 Windungen sind 
kaum herzustellen, und 1000 Windungen sind unüblich.

Aber es gibt trimmbare Spulen, z.B. mit Schalenkern, und die lassen sich 
genauer als 0.1% einstellen.

Allerdings gilt das nur bei einer bestimmten Tempersatur und weit weit 
weg von der Sättigung. Wurde aber in Filtern so gemacht.

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