Im Datenblatt (http://www.pollin.de/shop/downloads/D120216D.PDF) dieser Leuchtdiode steht: Derating-Linear: MAX: 0,25 mA / °C Das heißt doch, dass wenn eine bestimmte Temperaturschwelle erreicht ist, der Strom mit maximal 0.25 mA / °C absinken wird um die LED vor einer Überhitzung zu schützen. Bezieht sich diese Angabe auf die oben angegebene maximale Verlustleistung von 100 mW und dem maximalen Betriebstemperaturbereich ( Operating Temperature Range: MAX: 75 °C ) ? Dann würde sich doch bei der "Operating Temperature Range: MAX: 75 °C" um die Temperaturschwelle handeln nachdem die LED "gedrosselt" wird, oder?
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Die Daten sind bei Ta=25°C angegeben (rechts oben im DB). Mit einem linearen Derating von 0,25mA/°C des If von 80mA bei 25°C, so würde ich jedenfalls das DB verstehen, da diese Angabe in der Tabelle für die "Absolut Maximum Ratings" auftaucht, bleiben von den 80mA nur noch 67,5mA bei 75°C übrig. Wäre das Derating in mW/°C angegeben würde es sich vmtl. auf die max. Verlustleistung beziehen. Was hier aber nicht gegeben ist.
Die Angaben des Datenblatts beziehen sich auf 25°C (siehe rechts oben: Ta=25°C). Du hast unter ander anderem den "Peak Forward Current" mit 80mA definiert (achtung: nicht dauernd, sondern nur bei der angegebenen Pulsform). Pro K Erwärmung solltest du den Strom um 0,25mA reduzieren, also z.B. bei 65°C um 10mA. Das geschieht nicht automatisch, dfür solltest du sorgen (und für gute Kühlung...). Die max. Betriebstemperatur sollte nicht überschritten werden - es ist also nicht zulässig diese durch weiteres Derating zu erhöhen.
Tamer M. schrieb: > Das heißt doch, dass wenn eine bestimmte Temperaturschwelle erreicht > ist, der Strom mit maximal 0.25 mA / °C absinken wird um die LED vor > einer Überhitzung zu schützen. Der wird nicht absinken quasi als Selbstschutz der LED, sondern der muss von dir abgesenkt werden, du musst sie vor Überhitzung schützen.
Das versteh ich nicht so richtig. Die Angabe Ta gleich 25 °C ist doch die Umgebungstemperatur, oder? (Ambient Temperature). Die Betriebstemperatur ist von 75 °C bis -25 °C angegeben. Ich weiß, dass wenn die Betriebstemperatur steigt, Dioden durchlässiger werden und somit die Flussspannung abnimmt - was einen höheren Flussstrom zur Folge hat. Also muss ich innerhalb dieser Betriebstemperatur den Strom um 0,25 mA pro °C senken, wenn die Temperatur um 1 °C ansteigt?
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Tamer M. schrieb: > Das versteh ich nicht so richtig. Die Angabe Ta gleich 25 °C ist doch > die Umgebungstemperatur, oder? (Ambient Temperature). Die > Betriebstemperatur ist von 75 °C bis -25 °C angegeben. Ich weiß, dass > wenn die Betriebstemperatur steigt, Dioden durchlässiger werden und > somit die Flussspannung abnimmt - was einen höheren Flussstrom zur Folge > hat. Nur über Vorwiderstand an konstanter Versorgungsspannung. Mit einer Konstantstromquelle versorgt wird/sollte der Strom nicht(!) ansteigen. > Also muss ich innerhalb dieser Betriebstemperatur den Strom um 0,25 mA > pro °C senken, wenn die Temperatur um 1 °C ansteigt? Du mußt es nicht, wenn Du von Anfang an, die max. mögl. Ta (also die Umgebungstemperatur, eben "ambient Temperature") mit einbeziehst. Leg sie z.B. gleich auf die 67,5mA fest und Du hast vorrasusichtlich nie diesbezügliche Probleme. Den Helligkeitsunterschied zw. 67,5mA und 80mA wirst Du kaum wahrnehmen können, dank unseres logarithmischen Helligkeitsempfinden. Heutzutage machen übrigens nur wenige Leuchtmittelhersteller eine Temperaturkompensation. Obwohl es z.B. schon Power-LEDs gibt, die einen integrierten Temp.-Sensor auf dem Modul haben (ich glaube es war Osram oder Cree).
Tamer M. schrieb: > Also muss ich innerhalb dieser Betriebstemperatur den Strom um 0,25 mA > pro °C senken, wenn die Temperatur um 1 °C ansteigt? Ja, wobei das natürlich ziemlich krückig formuliert ist: es gibt keine Angabe für einen maximalen Dauergleichstrom bei 25 °C, sondern nur eine für die maximale Verlustleistung. Da die Flussspannung aber exemplarabhängig einen weiten Streubereich hat, ist der sich ergebende zulässige Dauergleichstrom auch exemplarabhängig. Den wiederum sollst du dann um 250 µA/K reduzieren … Wenn du von worst case ausgeht, wäre die Flussspannung 4,0 V, damit ergibt sich ein Maximalstrom von 25 mA. Bei der maximalen Arbeitstemperatur von 75 °C (50 K Temperatudifferenz zu den Nennwerten) sollst du den um 12,5 mA reduzieren, es würden also noch 12,5 mA verbleiben. Eigentlich hätten sie sinnvollerweise das Derating in mW/K angeben sollen.
Raimund Rabe schrieb: > Leg sie z.B. gleich auf die 67,5mA fest Bloß nicht, dann raucht sie sofort ab! Das ist ein maximaler Impulsstrom bei 10 % Tastverhältnis!
Jörg Wunsch schrieb: > Raimund Rabe schrieb: >> Leg sie z.B. gleich auf die 67,5mA fest > > Bloß nicht, dann raucht sie sofort ab! > > Das ist ein maximaler Impulsstrom bei 10 % Tastverhältnis! DAS war implizit gemeint. ;-) Wollte die Daten des DBs nicht komplett wiederholen. ABER, so ganz konform gehe ich mit Deiner Annahme nicht, das sich das Derating auf den kontinuierlichen Vorwärtsstrom [If] so einfach übertragen läßt. Beim Ipeak wären die 67,5mA noch gute 84% von den 80mA und beim 'If' nach Deiner Rechnung nur noch 50% (12,5mA von 25mA). Dies dürfte nicht passen! Zu den "Recommended Operating Conditions" bzw. den nicht gepulsten Betriebsmodus kotzt sich das DB ja leider nicht aus. :-(
Raimund Rabe schrieb: > ABER, so ganz konform gehe ich mit Deiner Annahme nicht, das sich das > Derating auf den kontinuierlichen Vorwärtsstrom [If] so einfach > übertragen läßt. Es steht nirgends dabei, dass sich das Derating überhaupt auf den Spitzenstrom bezieht. Das vermutest du nur, weil beide Angaben direkt untereinander stehen. > Beim Ipeak wären die 67,5mA noch gute 84% von den 80mA und beim 'If' > nach Deiner Rechnung nur noch 50% (12,5mA von 25mA). Dies dürfte nicht > passen! Doch, das passt recht gut: bei 75 °C Umgebungstemperatur kann man dann letztlich (ungefähr, wegen des negativen Tk der Flussspannung) die halbe Verlustleistung gegenüber 25 °C umsetzen. Wenn man davon über 75 °C hinaus extrapoliert, würde das eine maximale Betriebs-Sperrschichttemperatur von 125 °C bedeuten, was nicht unrealistisch ist. > Zu den "Recommended Operating Conditions" bzw. den nicht > gepulsten Betriebsmodus kotzt sich das DB ja leider nicht aus. :-( Das Ding verdient eigentlich nicht einmal den Namen „Datenblatt“.
Ich versuche hier gerade die Deratingkurve zu zeichnen, leider ist das irgendwie nicht möglich, denn folgendes weiß ich nicht: Bis zur welcher Temperatur, bräuchte ich den Strom "NICHT" zu senken? Jede Deratingkurve beinhaltet doch einen Bereich, in dem der Strom bis zu einer gewissen Verlustleistung oder Temperatur konstant gehalten werden kann ... Ich verstehe nicht, wieso die nicht einfach im Datenblatt die Deratingkurve gezeichnet haben. Dann könnte man sich doch sowas ersparen.
> Ich verstehe nicht, wieso die nicht einfach im Datenblatt > die Deratingkurve gezeichnet haben. Vielleicht weiß der Hersteller es selbst nicht. Für ein detailliertes Datenblatt müsste man ja umfangreiche Tests durchführen. Die hat man sich vielleicht zum Teil gespart. Oder die Kurve sah fragwürdig aus und da hat man sie lieber weg gelassen, um unangenehme Fragen der Anwender zu vermeiden.
Tamer M. schrieb: > Ich verstehe nicht, wieso die nicht einfach im Datenblatt die > Deratingkurve gezeichnet haben. Weil das Ding kein ordentliches Datenblatt hat, sondern offenbar nur ein paar eher lausige Herstellerangaben, aus denen Pollin dann ein Datenblatt gezimmert hat. Mangels besserer Angaben kannst du also beim Derating nur davon ausgehen, dass es für alle Temperaturen oberhalb von 25 °C gilt. Das ist übrigens gar nicht so unüblich, ich hänge mal ein ordentliches Datenblatt (für eine Kingbright-LED, fix bei RS rausgepickt) an, da fängt das Derating ebenfalls bei 25 °C an.
Vielen Dank für das Datenblatt! Dann werde ich die Deratingkurve so aufzeichnen, dass ab 25 °C Umgebungstemperatur der Strom um 0.25 mA / °C gesenkt werden sollte. Die Umgebungstemperatur ist aber in der Betriebstemperatur nicht enthalten oder? Das würden ja insgesamt 100 °C ergeben.
Tamer M. schrieb: > Die Umgebungstemperatur ist aber in der Betriebstemperatur nicht > enthalten oder? Wenn du die Umgebung wegräumen kannst während des Betriebs, dann ist sie da nicht enthalten. ;-) Nein, die Frage hat so keinen Sinn. Ich denke, du vermasselst hier absolute Temperaturen (°C) und Temperaturdifferenzen (die Pollin hätte in K angeben sollen, aber auch °C geschrieben hat). Ansonsten: theoretisiere nicht zu viel herum. Auf 10 % kommt's da nicht an. Nimm dir die maximale Betriebstemperatur, für die du das Gerät verwenden können willst, und ermittle daraus den Strom, den du da durchschicken kannst.
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Unten im Datenblatt steht bei Forward Voltage: MAX 4V und der Strom (Testing Condition) betrug dabei I_F 20 mA. Dann kann ich doch ohne Groß nachzudenken mein Labornetzgerät einfach auf Konstantstrombetrieb unter 20 mA einstellen.
Tamer M. schrieb: > Dann werde ich die Deratingkurve so > aufzeichnen, dass ab 25 °C Umgebungstemperatur der Strom um 0.25 mA / °C > gesenkt werden sollte. Woraus schließt du, dass der Maximalstrom unterhalb von 25°C nicht von der Temperatur abhängt? Natürlich ist das Derating auch unterhalb von 25°C zu beachten. Die angegebene Strom bezieht sich auf eine Temperatur von 25°C, oberhalb sinkt er mit steigender Temperatur, unterhalb steigt er mit sinkender Temperatur.
Woraus schließt du das? Die Angaben sind so ungenau, dass man meines Erachtens fast nur raten kann, wie die Deratingkurve nun genau aussieht. Ich werde jetzt einfach auf Konstantstrombetrieb gehen bei 15 mA.
Tamer M. schrieb: > Ich werde jetzt einfach auf Konstantstrombetrieb gehen bei 15 mA. Das ist 'ne sinnvolle Größenordnung.
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