Hallo, Habe den Auftrag bekommen ein Defektes Lion Ladegerät(für Akku Schrauber)zu reparieren ! Diagnose: -Am Ausgang vom Ladegerät liegt keine Spannung an, die eigentlich mehr als 18 Volt haben sollte, da der Akku schon eine Nennspannung von 18 Volt hat ?! -Die grüne und rote LED bleiben dunkel obwohl der Akku angestöpselt ist Die eigentliche Ladeelektronik befindet sich direkt im Akku, aber das hat ja nichts mit dem Netzteil zutun.. Hab mich ja schon ein bischen belesen, zur Fehlersuche in Schaltnetzteilen... Wenn die Elkos kaputt wären, würde da nicht trotzdem eine Spannung erzeugt werden ? Ich würde aus meiner Sicht als erstes den Gleichrichter prüfen..ist das der richtige Ansatz ?? Danke schon mal !?
Hans Schreiber schrieb: > Ich würde aus meiner Sicht als erstes den Gleichrichter prüfen..ist das > der richtige Ansatz ?? Ich würde mit der Sicherung (das Bauteil direkt da wo der blaue Draht des Netzkalbels auf die Platine geht) anfangen und diese prüfen.
Wie immer bei so etwas - sei bloss vorsichtig. Der dicke Elko unten rechts speichert die 325V nach dem Gleichrichter noch für eine ganze Weile. Also, es sollten am Elko 325V Gleichspannung stehen, wenn das der Fall ist, sind Sicherung, Gleichrichter und Eingang ok. Am mittleren Bein des Leistungstransistors gegen Minus des Elko auch 325V. Als nächstes richtet sich der Verdacht auf die Startschaltung. Dazu müsstest du mal ein Foto der Unterseite der Platine machen. Immer für eine Überraschung sind auch die beiden kleinen Elkos gut, durch die auf dem Bild das Netzkabel gezogen ist. Wenn einer der beiden keine Kapazität mehr hat, tickt die Schaltung oft nur leise vor sich hin und startet nicht.
Andrew Taylor schrieb: > Hans Schreiber schrieb: >> Ich würde aus meiner Sicht als erstes den Gleichrichter prüfen..ist das >> der richtige Ansatz ?? > > Ich würde mit der Sicherung (das Bauteil direkt da wo der blaue Draht > des Netzkalbels auf die Platine geht) anfangen und diese prüfen. Die Sicherung hat durchgang.. Hier das Bild von unten:
So jetzt habe ich den Transistor gegen Minus gemessen(mittlerer Pin) habe das Multimeter aus Vorsicht mal auf den 1000er Bereich gestellt(Gleichspannung)...nun kommt er über den Messbereich..das würde heißen: mehr als 1000V DC ??..
OVERLOAD: Kann auch z.B. einfach bedeuten das der Schaltregler arbeitet. Nun kannst du sekundärseitig messen an den Trafoanschlüssen. Dann nach dem sek. Gleichrichter. U.s.f. solange bis Du den Fehler (defketes Bauteil) gefunden hast.
Habe jetzt den Trafo ausgelötet und jetzt kommts er ist OK..alle Wicklungen haben Durchgang(! Habe auch Primär gegen Sekundär gemessen auch alles OK kein Kurzschluss oder ähnliches.. Also kann das Problem eigentlich nur auf der Primär Seite liegen ?! Aber wie gesagt der Mosfet auf der Primär seite hat am Drain Pin eine sehr hohe DC Spannung...verstehe das nicht?
Hans Schreiber schrieb: > Habe jetzt den Trafo ausgelötet und jetzt kommts er ist OK Das habe ich ehrlich gesagt auch so erwrtet. Normalerweise ist der Übertrager der Letzte im Netzteil, der den Geist aufgibt. Hast Du getan, was Matze riet? Zitat: >Als nächstes richtet sich der Verdacht auf die Startschaltung. >Immer für eine Überraschung sind auch die beiden kleinen Elkos gut, >durch die auf dem Bild das Netzkabel gezogen ist. Wenn einer der beiden >keine Kapazität mehr hat, tickt die Schaltung oft nur leise vor sich hin >und startet nicht. Zitat Ende Löte den Mosfet aus und prüfe ihn im Freien. MfG Paul
Habe jetzt einen von den kleinen besagten Elkos ausgebaut..kann mit dem Multimeter nur auf Durchgang prüfen(hatte er nicht)und einen sehr kleinen Wiederstand hatte er auch nicht. Hätte ich jetzt passende Typen da(47uF/50V), würde ich die einfach austauschen aber das ist leider nicht Fall. Den Mosfet habe ich auch im ausgebauten Zustand gemessen, dieser ist auch OK.
Nikolai.H. schrieb: > Mal die Gleichrichterdiode auf der Sekundärseite überprüft? Es kommt keine Spannung auf der Sekundärseite..
Hans Schreiber schrieb: > Es kommt keine Spannung auf der Sekundärseite.. Diode auslöten und auf Durchgang/Widerstand prüfen!
Hinweis: Die meisten Multimeter können AC nur bis 400Hz messen. Wenn Du die AC am Trafo beim Schaltnetzteil messen willst, brauchst Du entsprechend hochwertige Messgeräte.
Hans Schreiber schrieb: > Es kommt keine Spannung auf der Sekundärseite.. Wo hast du gemessen? Wenn D3 oder D3A einen Kurzschluss hat, wird das Netzteil vermutlich immer wieder starten und stoppen, das sollte evtl. hörbar sein. An C9 und C3 sollte im Falle einer funktionierenden Sekundärwicklung und Dioden dann eine Gleichspannung zu messen sein. Es bleiben noch die drei Strommesswiderstande mit je 0,33 Ohm (orange-orange-silber), die sehr niederohmig messen sollten, sonst sind sie putt.
Habe eben beide Dioden(D3, D3A) ausgebaut und eine davon ist hinüber ! (Endlich mal ein Erfolg)? Müsste das Netzteil nicht trotzdem funktionieren es sind ja 2 Dioden die parallel geschaltet sind..es kann dann halt nicht so viel Strom entnommen werden ?! Berichtigt mich bitte?
Hans Schreiber schrieb: > Müsste das Netzteil nicht trotzdem funktionieren es sind ja 2 Dioden die > parallel geschaltet sind.. Ja. Probier erstmal Ohne Last und Ohne Batterie. Bei Netzteilen dieser Leistungsklasse ist es üblich, zwei Dioden parallel zu schalten, um die Verlustleistung/Wärme besser zu verteilen. Die Gleichrichterdioden auf der Sekundärseite müssen einiges abkönnen...
Die intakte Diode vorher natürlich wieder einlöten. Dann testen.
Nikolai.H. schrieb: > Hans Schreiber schrieb: >> Müsste das Netzteil nicht trotzdem funktionieren es sind ja 2 Dioden die >> parallel geschaltet sind.. > > Ja. Probier erstmal Ohne Last und Ohne Batterie. > Bei Netzteilen dieser Leistungsklasse ist es üblich, zwei Dioden > parallel zu schalten, um die Verlustleistung/Wärme besser zu verteilen. > Die Gleichrichterdioden auf der Sekundärseite müssen einiges abkönnen... Es funktioniert??????!!!(mit einer Diode) Jetzt habe ich Sekundärseitig 20V(am Glättungskondensator C9 und am Ausgang)?? Jetzt hört man es auch leise "schnurren".. Die Dioden sind: 2x SR5150 Ich würde wenn dann beide ersetzen welche könnte ich als Ersatztypen nehmen, das sind wahrscheinlich irgend welche Chinesischen Teile.. Es macht wirklich spaß mit euch...vielen Dank !
Hans Schreiber schrieb: > Ich würde wenn dann beide ersetzen welche könnte ich als Ersatztypen > nehmen, das sind wahrscheinlich irgend welche Chinesischen Teile.. Du brauchst eine Shottky-Diode mit min. 150V Reverse-Voltage und min. 5A Average Current. Wenn du bei Conrad einkaufst, dann kannst du dir z.B. diese holen: http://www.conrad.de/ce/de/product/160614/Schottky-Diode-IXYS-DSA30C200PB-Gehaeuseart-TO-220-IF-2-x-15-A-IFAV-2-x-15-A-URRM-200-V?ref=list Es sind zwei Dioden in einem Gehäuse. Das Gehäuse ist etwas größer. Aber den Platz solltest du haben.
Nikolai.H. schrieb: > Hans Schreiber schrieb: >> Ich würde wenn dann beide ersetzen welche könnte ich als Ersatztypen >> nehmen, das sind wahrscheinlich irgend welche Chinesischen Teile.. > > Du brauchst eine Shottky-Diode mit min. 150V Reverse-Voltage und min. 5A > Average Current. > Wenn du bei Conrad einkaufst, dann kannst du dir z.B. diese holen: > http://www.conrad.de/ce/de/product/160614/Schottky-Diode-IXYS-DSA30C200PB-Gehaeuseart-TO-220-IF-2-x-15-A-IFAV-2-x-15-A-URRM-200-V?ref=list > > Es sind zwei Dioden in einem Gehäuse. Das Gehäuse ist etwas größer. Aber > den Platz solltest du haben. Ich habe ja auch Ersatzteile, so ist es ja nicht? Diesen hier habe ich im Sortiment: http://www.mospec.com.tw/pdf/fast/F12C05-F12C20.pdf ...müsste passen oder ?!
Hans Schreiber schrieb: > ...müsste passen oder ?! Welcher ist es denn genau? F12C05, F12C10, F12C15 oder F12C20? F12C15 oder F12C20 sind OK. Die anderen sind zu knapp mit der Sperrspannung.
Das ist der C20er...das C steht für die Anschlussvariante(gemeinsame Kathode), das wäre in dem Fall die richtige.. Muss ich der Schottky Diode noch ein zusätzliches Kühlblech "spendieren", eigentlich habe ich ja im vergleich zu den einzelnen Dioden 2 Ampere Reserve?!
Hans Schreiber schrieb: > Muss ich der Schottky Diode noch ein zusätzliches Kühlblech > "spendieren", eigentlich habe ich ja im vergleich zu den einzelnen > Dioden 2 Ampere Reserve?! Das ist ein falscher Ansatz. Die F12C20 hat eine etwas höhere Vorwärtsspannung (vergleich die Diagramme im Datenblatt). Sie "droppt" etwas mehr / es fällt etwas mehr Spannung ab und somit entsteht auch etwas mehr Verlustleistung. Die F12C20 wird wahrscheinlich etwas wärmer. So weit die Theorie. Ein Kühlblech hat noch niemandem geschadet.
Das ist die Komplettierung? Die Betriebs LEDs leuchten und nichts qualmt? Kann ich jetzt einfach an das Kühlblech fassen um zu fühlen wie warm das Teil unter Last wird...Ich bin mir jetzt nicht sicher was da für Spannungen vor den Dioden anliegen..mein Messgerät hat wahrscheinlich ein Problem mit den Frequenzen der Spannung...
Musste gerade feststellen das der Kühlkörper ziemlich heiß unter Last wird.. Ich nehme jetzt einfach mal den maximalen Spannungsabfall von 1V an und 10A fließen zum Verbraucher, dann hätte ich eine Verlustleistung von 10W? Wenn man 2 Doiden parallel schaltet(wie vorher)addiert sich dann der Spannungsabfall ?...
Sieht schön aus :-) Auf der Sekundärseite darfst du idR alles anfassen, also das Kühlblech der Diode schon, dass des Transistors eher nicht...
Nein der Spannungsfall bleibt gleich egal wieviele Dioden du hast. Deshalb war da auch eine Schottky drin. Die haben so in etwa 0,4V und somit nur 4 Watt Verlust.
Meinst du wirklich dass da 10 Amp fließen? Sieht gar nicht nach nem 180-200 Watt Netzteil aus...
Ahh ...OK danke für die Aufklärung ! Dann teilen sich die 4 Watt auf die 2 Dioden auf....aber ohne Kühlung ist das trotzdem schon ganz ordentlich oder ?
Hans Schreiber schrieb: > Dann teilen sich die 4 Watt auf die 2 Dioden auf....aber ohne Kühlung > ist das trotzdem schon ganz ordentlich oder ? Finde ich auch. Ich würde da vermutlich eine dicke Doppeldiode aus einem alten PC Netzteil verbauen und die an einen Kühlkörper schrauben. Aber ist ja schön, das du den Fehler gefunden hast, der vermutlich genau auf diese hohe Verlustleistung zurückzuführen ist.
Ja, dann kann ich mir vorstellen wie manch einer hier an einem PC Netzteil verzweifelt.. Ich habe jetzt nochmal auf das Etikett an der Unterseite geschaut und die Angaben machen mich irgendwie stutzig: Input: 230V 50W Output: 18V 1,5A Wie kommt man auf 1,5A ? Nach den Angaben hätte ich maximal 2 Watt verlust an der Schottky, aber bei der Temperatur aktuell niemals..
Es werden reell 2A beim Ladevorgang verbraucht das habe ich gerade gemessen..irgendwie verwirrt mich das ! Warum wird die Schottky trotzdem so heiß ?
Wie heiß wird sie denn? Bis ca. 70℃ wäre ja noch vertretbar. Deine Diode hat bessere Schalteigenschaften aber schlechte Flussspannung.
Das weiß ich nicht genau, da ich kein geeignetes Thermometer da habe..werde morgen mal ein passendes kaufen.. Den finger kann man nicht länger als 2 Sekunden daran halten..
Hans Schreiber schrieb: > Den finger kann man nicht länger als 2 Sekunden daran halten.. Das sind dann aber schon mehr als 70°C. Wenns bei einem nassen Finger zischt, sinds ja über 100°C.
Hans Schreiber schrieb:
>Den finger kann man nicht länger als 2 Sekunden daran halten..
Wenn man es überhaupt noch anfassen kann, dann ist es noch nicht zu
heis. Hätten es 100°C, dann würde man es nur noch kurz antippen können,
wenn die Hornhaut auf den Fingern nicht gerade milimeterdick ist (und
selbst da ist es noch nicht kritisch für die Diode - 150°C sind ja
offiziell tragbar, wenn auch nicht empfohlen).
Wenn der nasse Finger tatsächlich zischt, dann würde ich erst anfangen,
mir Sorgen machen ... (wenn es um solch geringe Verlustleistungen geht)
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