Hallo Kollegen ich habe da eine Frage. Und zwar habe ich einen DC/DC Wandler gebaut mit LM2676. Einmal für Eingangsspannung 28..36V auf 24V, und dann von den 24V auf 3.3V runter und auf +/-5V. Die Schaltung ist gemäss LM2676 Datenblatt-Prozedur penibel genau berechnet und sollte so eigentlich funktionieren. Was sie auch tut. Allerdings stelle ich fest, dass die Effizienz nicht so gut ist wie gewünscht. Ich habe mal mit der Infrarot-Kamera ein paar Bilder gemacht. Zuerst als Referenz ein Bild des ausgeschalteten Reglers (poweroff.png). Danach bei eingeschaltetem Regler also mit 28V Eingangsspannung (unloaded.png) und dann noch zwei Bilder wo jeweils der 24V Zweig und der 3.3V Zweig mit rund 2.5A belastet werden. Wie ihr seht, wird das Ding recht warm. Die LM2676 habe ich mit vielen Vias auf eine Massefläche auf der Unterseite der Leiterplatte angebunden, die dann als Kühlkörper fungieren sollte und die die Wärme auch in der Tat sehr effektiv aufnimmt. Trotzdem finde ich, das Teil wird zu warm. Wo konnte ich beginnen zu optimieren, um die Verlustleistung zu senken? Edit: habe noch einen Schreibfehler im Foto gesehen. Es sollte 3.3V heissen, nicht 12V, habe da in geistiger Umnachtung was falsch Beschriftet :-)
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Tobias Plüss schrieb: > Hallo Kollegen > > ich habe da eine Frage. Und zwar habe ich einen DC/DC Wandler gebaut mit > LM2676. Einmal für Eingangsspannung 28..36V auf 24V, und dann von den > 24V auf 3.3V runter und auf +/-5V. Die Schaltung ist gemäss LM2676 > Datenblatt-Prozedur penibel genau berechnet und sollte so eigentlich > funktionieren. Was sie auch tut. Allerdings stelle ich fest, dass die > Effizienz nicht so gut ist wie gewünscht. > > Ich habe mal mit der Infrarot-Kamera ein paar Bilder gemacht. Zuerst als > Referenz ein Bild des ausgeschalteten Reglers (poweroff.png). Danach bei > eingeschaltetem Regler also mit 28V Eingangsspannung (unloaded.png) und > dann noch zwei Bilder wo jeweils der 24V Zweig und der 3.3V Zweig mit > rund 2.5A belastet werden. Wie ihr seht, wird das Ding recht warm. Die > LM2676 habe ich mit vielen Vias auf eine Massefläche auf der Unterseite > der Leiterplatte angebunden, die dann als Kühlkörper fungieren sollte > und die die Wärme auch in der Tat sehr effektiv aufnimmt. Trotzdem finde > ich, das Teil wird zu warm. Wo konnte ich beginnen zu optimieren, um die > Verlustleistung zu senken? > > > > Edit: > habe noch einen Schreibfehler im Foto gesehen. Es sollte 3.3V heissen, > nicht 12V, habe da in geistiger Umnachtung was falsch Beschriftet :-) Wird heiß bei 60W und dann nur 45°C auf diesem engen Raum ist... eh nicht soooo übel. ohne Iin/Uin Iout/Uout und entsprechnder Wirkungsgradrechnerei geht da nix..... ohne die fehlenden Schaltungsunterlagen kann man aber auch nur... raten. Oder meinst Du die Optimierungen lassen sich ohne Schaltplan, ohne Messwerte und vor allem ohne Layout anhand ein paar Fotos erledigen? Abgesehen davon - Deine Bilder zeigen, daß du die Wärmeableitung irgendwie verschustert hast - sehr kompakte Hotspots. Grüße MiWi
> Wird heiß bei 60W und dann nur 45°C auf diesem engen Raum ist... eh > nicht soooo übel. Hmm ja eigentlich schon nicht. Ist zwar etwas länger her, aber 'früher' hatte ich schon paar Schaltregler mit dem LM2676 aufgebaut, und ich hatte die deutlich 'kühler' in Erinnerung ;-) Schaltbilder sind im Anhang, sorry, ist vorhin vergessen gegangen. Gruss
Tobias Plüss schrieb: > stelle ich fest, dass die Effizienz nicht so gut ist wie gewünscht. Nur anhand der Temperatur? Hast du ausser den "gefühlten" Werten auch Messdaten? Welche Eingangsleistung bei welcher Ausgangsleistung bei welcher Belastung? Tobias Plüss schrieb: > Schaltbilder sind im Anhang Der Feedbackpfad sieht in diesem Schaltplan ganz anders aus als auf deinem Layout. Im Layout koppelst du nämlich die Spannung nach der Spule zurück, und nicht die eigentlich interessante Spannung vom Ausgangskondensator. Ja, klar ist das "nur" eine Kleinigkeit, aber du willst ja ein paar % mehr Wirkungsgrad herausholen. Und mit einem suboptimalen Layout wirst du immer unnötige Verluste haben... Hier meine Überlegungen zum Thema: http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/40-Layout-Schaltregler
> die Spannung nach der Spule
ja stimmt, nur dachte ich mir dass das in diesem Fall nicht so eine
Rolle spielen kann, weil die Spule ja über eine relativ grosse Fläche
mit den Kondensatoren verbunden ist.
Den 3. Kondensator habe ich nun auch noch eingesetzt, habe dort
allerdings einen keramischen genommen. Der Rippel wird in der tat noch
ein wenig besser, aber die Effizienz eigentlich nicht. Ein- und
Ausgangsleistung werde ich nachher noch messen.
Häng mal ein Oszi an den Switchnode und schließ ne Last an. Wenn du Probleme hast siehst du sie so am Besten. Außerdem wären ein paar Werte nicht schlecht: Wie hoch ist nun der "schlechte" Wirkungsgrad? Bei Vout=3,3V frisst die Freilaufdiode schon um die 10%.
Tobias Plüss schrieb: > nur dachte ich mir dass das in diesem Fall nicht so eine Rolle spielen > kann, weil die Spule ja über eine relativ grosse Fläche mit den > Kondensatoren verbunden ist. Du denkst falsch. Für hohe Frequenzen ist das eben nicht das selbe Potential. Und an der Spule hast du hohe Frequenzen. Probiers aus.
Gemessen hab ich das Zeug natürlich ;-) Im Anhang ein paar Bilder. Eingangsspannung 28V. Eingangsstrom 2.33A. Ausgangsspannung 23.9V. Ausgangsstrom 2.5A. Erstes Bild: Switchnode positive Flanke. Es klingelt ein kleines bisschen, aber ich glaube das ist noch nicht so schlimm oder? Zweites Bild: Switchnode, etwas herausgezoomt. Drittes Bild: Rippel am Ausgangskondensator. Viertes Bild: Mein Tastkopf-Adapter ;-)
Bei mehr als 90% Wirkungsgrad wirst du nicht mehr viel herausholen können. Die Erwärmung ist dem kleinen Bauraum geschuldet. Kannst du das Layout noch ändern (mehr Kupfer, Inseln usw.) damit die Abwärme besser verteilt wird? Die beiden Module in der Mitte scheinen thermisch schlecht angebunden zu sein. Tobias Plüss schrieb: > Viertes Bild: Mein Tastkopf-Adapter ;-) Genau für solche Messungen sind die Federn auch da. Es könnte sein, dass die Nadeln noch länger sind, hier löst dein Scope zu grob auf (Samplerate oder Auflösung des Bildschirms zu gering).
Die Regelung arbeitet nicht 100% stabil: Der ripple zeigt Schwingungen über mehrere Zyklen (subharmonic oscillation), und das stimmt überein mit den erkennbar unterschiedlichen Einschaltzeiten, gemessen am switch node. Das sind dann die Schaltregler, die unter irgendwelchen Lastbedingungen Piepsen, Pfeifen oder Rauschen.... Und Instabilitäten führen in der Praxis i.a. zur verringertem Wirkungsgrad
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Tobias Plüss schrieb: > Schaltbilder sind im Anhang Jaja. Was erwartest du eigentlich bei so einer Auslegung des 3.3V Reglers? Bedenke mal den Spannungsabfall an der Diode! Also, für 3.3 Volt und höheren Strom sollte man heutzutage einen diskret aufgebauten Synchron-Regler nehmen, also ein Synchron-Controller plus zwei externe FET's, z.B. TPS40057 und Konsorten. Bei denen wird der Drossel-Rückschlag nicht mehr per Schottkydiode angefangen, sondern per FET und das spart die dort verbratenen 0.4..0.8 Volt ein. Die Welt ist voll von solchen Reglern, z.B. TI hat von sowas Dutzende Typen. Und wenn du dir nen DUAL-FET im SO8 dranklemmst, dann kommst du sogar mit nur 2 Quasi-IC's aus. Das braucht genauso viel Platz auf der LP wie dein Konstrukt aus SimpleSwitcher und Schottky-Diode. W.S.
Wenn man sich deine Bilder so ansieht, dann kann man erkennen, dass sich die Wärme auf deinem Board schlecht verteilt. Es scheint eine Art thermischer Trennung zwischen links unten und rechts oben zu geben. Das würde ich mal wegmachen. Mehr Fläche -> geringeres RTH. Die Dioden sind für 3A auch etwas käsig unterwegs, die haben ja schon >0,5V. Vor allem bei den 3V3. Da kommt man schon allein damit auf 1W oder so. Für das nächste Projekt würde ich mir modernere Regler suchen. Schöne für 3A wären z.B. Jene hier: http://www.ti.com/product/lm43603 https://www.monolithicpower.com/Products/Product-Detail?ProductID=747 Der MPS kostet nur 1/3 vom Faustkeil, und du sparst dazu die Diode. Den Ti ist teurer, man bekommt ihn dafür leichter. Was sie dem Faustkeil voraushaben: - gescheites Enable (mit Hysterese) - niederohigerer FET drin - externe Kompensation - Synchrongleichrichtung Fairchild und Linear könnten auch noch was haben.
MPS kann ich auch empfehlen. Ich setze den kleinen MP1584 ein und bin damit sehr zufrieden. Auch der Online- bzw. Offline-Designer ist eine praktische Sache. Wenn Du es nicht eilig hast: bei aliexpress sind viele MPS Produkte erhaeltlich.
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