Ist es normal, dass ein Asynchronmotor in Steinmetzschaltung lauter ist als im normalen Drehstrombetrieb? Ich habe hier zwei Maschinen mit baugleichen Asynchronmotoren, einmal mit Drehstromanschluss und einmal in Steinmetzschaltung. Die Motoren haben 400W, angegeben ist ein C von 20µF. Der mit Lichtstrom betriebene Motor läuft "unrunder", und ich weiß noch nicht, ob es ein mechanisches Problem ist oder prinzipiell an der Schaltung liegt,
Ja, der Motor läuft in Steinmetzschaltung 'unrunder', weil der Kondensator eine Phasenverschiebung von 90° erzeugt, die Wicklungen eines Drehstromasyncronmotors aber um 120° (bzw ganzzahligen Vielfachen davon) versetzt sind.
Timm Thaler schrieb: > Die Motoren > haben 400W, angegeben ist ein C von 20µF. Kommt mir ein wenig zu klein vor. Echte Steinmetzschaltungen haben meistens so um die 70-80µF/kW, so das es sein kann, das der C zu klein ist. Wenn du die Chance hast, mess doch mal, ob der C noch die Kapazität hat, die drauf steht.
Matthias Sch. schrieb: > so das es sein kann, das der C zu klein ist. Damit ist die Phasenverschiebung noch ungünstiger und das Drehfeld "eiert" noch mehr...
Wenn man zwei identische Maschinen mit verschiedener Anschaltung hat, dann kann man das eventuelle mechanische Problem ja einfach durch 2x 3-Phasenbetrieb identifizieren. Sind dann beide ruhiger? Und umgekehrt, 2x Steinmetz (gleicher Kondensator!) und beide rappeln?
Bastler schrieb: > dann kann man das eventuelle mechanische Problem ja einfach durch 2x > 3-Phasenbetrieb identifizieren. Das wäre der nächste Plan, ich brauch aber noch nen CEE Stecker. Wollte gern wissen, ob es was bringen könnte, bevor ich die aufschraube.
Timm Thaler schrieb: > bevor ich die aufschraube. 1.Mal mit Hand durchdrehen ob Lagerschäden vorliegen? 2.Man könnte ja mal messen und vergleichen?
Von Hand sind keine Lagerschäden bemerkbar. Ich vermute eine Unwucht am Rotor oder Lüfterrad, aber da hb ich keine Mittel dass zu prüfen. Außer nach Gehör halt. Auch wird der Motor mit Kondensator schon im Leerlauf erstaunlich warm, kann das an der Steinmetzschaltubg liegen?
Timm Thaler schrieb: > Auch wird der Motor mit Kondensator schon im Leerlauf erstaunlich warm, > kann das an der Steinmetzschaltubg liegen? Wenn Du Dir den Artikel über die Steinmetzschaltung bei Wikepedia durchliest, siehst Du dort eine Menge Nachteile beschrieben. Man sollte diese Schaltung wirklich nur im äussersten Notfall verwenden. Anders sieht das mit sog. Kondensatormotoren aus. Die sehen zwar auf den ersten Blick genauso aus, funktionieren aber wesentlich besser, da sie von vornherein für diesen Hilfsphasenbetrieb optimiert wurden.
> Das wäre der nächste Plan, bei den Umständen wäre das mein erster Vesuch gewesen > ich brauch aber noch nen CEE Stecker. es geht auch mit einem genügend langen 5x1,5 mm2 NVM zum Test an Klemmbrett des anderen Motors, oder man nimmt die Anschl.leitung von dem einen an den anderen, testhalber > provisorisch! > Wollte gern wissen, ob es was bringen könnte, bevor ich die aufschraube. du wolltest erstmal nachfragen ob das was bringen könnte, mit Wissen ist das so eine Sache! Bei länger als 1 Std. Warten im Forum nach den richtigen Tips wäre der Test schneller vonstatten gegangen!
Sind das beides identische Motoren oder verschiedene Typen? In Steinmetzschaltung brummen die Motoren etwas mehr weil das Feld nicht 100%ig zur Wicklung passt und haben weniger Leistung als an "echtem Drehstrom". Der Wirkungsgrad wird nicht so hoch sein wie an Drehstrom, deswegen würd ich auch eine stärkere Erwärmung für plausibel halten. Die mechanischen Laufgeräusche sollten allerdings identisch sein.
> Ja, der Motor läuft in Steinmetzschaltung 'unrunder', weil der > Kondensator eine Phasenverschiebung von 90° erzeugt, die Wicklungen > eines Drehstromasyncronmotors aber um 120° (bzw ganzzahligen > Vielfachen davon) versetzt sind. ??? Das einzige, was stimmt: Der Strom im C ist zur Spannung am_C um etwa 90° versetzt, das heißt aber mitnichten, dass ein C eine Phasenverschiebung von 90° erzeugt, da eine Reihenschaltung mit anderen "Bauteilen" (Ls) vorliegt.
Man könnte versuchen, durch Änderung des Kondensators, den Versatz zu optimieren, das klappt aber nur für eine bestimmte Last. Im Leerlauf ist der Motor ja fast rein induktiv, wärend er mit zunemender Last immer ohmischer wird (er muss ja dann Wirkleistung aufnehmen).
Du kommst mit einem Kondensator trotzdem nur bis 90 Grad, nicht bis 120.
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