Hallo Zusammen, ich habe hier eine kurze Frage bezüglich des Trafos. Ich halte am Montag einen Vortrag über dieses Thema. Mein Lehre hat uns erzählt, dass beim Trafo eine Wechselspannung am Eingang angelegt sein muss, sonst hat der Trafo keine Funktion. Ich habe einen Kommilitone danach gefragt und meinte,dass ich einen Widerstand in der Primärseite bauen kann, um den Eingangsstrom reduzieren zu können. Sein Argument war: beim realen Trafo ist der Widerstand zulässig. Ich war nicht überzeugt, deswegen wende ich mich an Sie. Wenn die Spule der Primärseite einen Widerstand hat, wird die Wechselspannung nicht geblockt? Viele Grüße Schüler (11 Klasse)
Ein Trafo funktioniert durch Aufbau/Abbau eines elktr. Feldes. Daher benötigst Du die Wechselspannung. Aber das weisst Du bestimmt schon. Um eine Widerstand im Wechselstromnetzwerk zu realisieren benötigt man Kondensatoren.
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Pete K. schrieb: > Um eine Widerstand im Wechselstromnetzwerk zu realisieren benötigt man > Kondensatoren. Ohmsche Widerstände funktionieren auch bei Wechselstrom ...
Teilweise werden sogar heissleiter in dem primärkreis eingebaut um den einschaltstrom zu begrenzen...
Ben schrieb: > Mein Lehre hat uns erzählt, dass beim Trafo eine Wechselspannung am > Eingang angelegt sein muss, sonst hat der Trafo keine Funktion. Lehrer gibt es an Schulen. > Ich habe einen Kommilitone danach gefragt und meinte,dass ich einen > Widerstand in der Primärseite bauen kann, um den Eingangsstrom > reduzieren zu können. Kommilitonen im Studium. Trafos funktionieren nur mit Wechselstrom, und zwar um so besser je höher deren Frequenz ist. Daher gab es früher 50Hz Eisenkern-Trafos und heute Schaltnetzteile, in denen der 50Hz Netzwechselstrom erst mal gleichgerichtet und dann mit viel höherer Frequenz, so 100000 Hz zerhackt wird, damit er über einen viel kleineren Trafo geschickt werden kann. Wenn man Gleichstrom verwendet, kann man zwar den Strom mit einem Widerstand auf unschädliche Werte begrenzen, der Trafo wird aber nichts übertragen, erfüllt also seinen Zweck nicht. Schick deinen Kommilitonen an die Schule zurück. Eine Spule lässt, bei anliegender Spannung, den Strom langsam steigen. Er steigt immer weiter wenn immer die gleiche Polarität angelegt wird. Das kann's nicht sein, denn irgendwann wird es zu viel Strom. Setzt man die Spannung auf 0, steigt der Strom nicht weiter, kehrt man die Polarität der Spannung um, sinkt der Strom wieder bis auf 0 um dann in Gegenrichtung zu steigen. Daher muss man die Spannung ständig in der Polarität ändern. Der Strom, der fliesst, ist übrigens der Leerlaufstrom, wenn also noch nichts aus der anderen Seite des Trafos rauskommt. Reine Verluste. Der Strom auf der Sekundärseite kommt rücktransformiert hinzu, erst dabei transformiert der Trafo auch Leistung.
Pete K. schrieb: > Ein Trafo funktioniert durch Aufbau/Abbau eines elktr. Feldes. ...magnetischen Feldes.
Danke für die Antwort. wenn ich alles verstanden habe, man kann keinen Widerstand in der Primärseite schalten sondern eine Sicherung zum Beispiel um die Funktion des Trafos nicht zu verletzen. ist es richtig? Danke
Ben schrieb: > wenn ich alles verstanden habe, man kann keinen Widerstand in der > Primärseite schalten sondern eine Sicherung zum Beispiel um die Funktion > des Trafos nicht zu verletzen. > ist es richtig? Nein, man kann schon einen Widerstand vor den Trafo schalten. Das ändert nichts am Grundprinzip eines Trafos. Hinweis: eine Primärwicklung hat auch einen (ohmschen) Innenwiderstand, das gilt auch für eine Sicherung. Nur ob ein Widerstand sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Denn man verheizt damit Leistung, und die Spannung bricht bei Last stärker zusammen. Aber in bestimmten (seltenen?) Fällen kann ein Widerstand eventuell doch sinnvoll sein. Gruß Dietrich
Dietrich L. schrieb: > Aber in bestimmten (seltenen?) Fällen kann ein Widerstand eventuell doch > sinnvoll sein. Nicht bei ihm.
Ben schrieb: > dass ich einen > Widerstand in der Primärseite bauen kann, um den Eingangsstrom > reduzieren zu können. bei leistungstrafos kann man für ne kurze zeit (1sek.) widerstände in den primärkreis schalten um den anlaufstrom in erträglichen grenzen zu halten. das macht man um das auslösen des leitungsschutzschalters in der verteilung zu verhindern. nach ablauf dieser kurzen zeit schließt dann ein relaiskontakt den widerstand kurz. dem widrstand würde ich noch ne thermosicherung in reihe legen-->versagen des relais. andere nehmen ntc´s um den anlaufstrom zu begrenzen.
Ben schrieb: > ich habe hier eine kurze Frage bezüglich des Trafos. > Ich halte am Montag einen Vortrag über dieses Thema. Weswegen musst Du den Vortrag halten, wenn Du Dich offensichtlich in der Thematik anscheinend überhaupt gar nicht auskennst? > Mein Lehre hat uns erzählt, dass beim Trafo eine Wechselspannung am > Eingang angelegt sein muss, sonst hat der Trafo keine Funktion. Das dahinterliegende Prinzip nennt sich Induktion. Laienhaft ausgedrückt (denn ich bin selbst nur Laie): Wenn sich der magnetische Fluß durch (den Kern) eine(r) Spule ändert, dann "induziert" (bewirkt) diese Änderung in der Spule eine Spannung. Und "nach Ohm" bewirkt eine Spannung an an einem Widerstand einen Strom. > Ich habe einen Kommilitone danach gefragt und meinte,dass ich einen > Widerstand in der Primärseite bauen kann, um den Eingangsstrom > reduzieren zu können. Kann man machen, ist aber wenig sinnvoll. Damit "verheizt" Du ja nur die "überschüssige" Energie. Nach Ohm: P = R*I^2 bzw. U^2/R. Je kleiner Du also den Widerstand machst, desto mehr verheizt selbiger, und umso weniger Energie "bleibt für den Trafo über". Wesentlich sinnvoller wäre es, das Übersetzungsverhältnis (also das Verhältnis der Windungen von "Eingang" zu "Ausgang" des Trafos den vorgegebenen Werten anzupassen. > Sein Argument war: beim realen Trafo ist der Widerstand zulässig. Das ist dann ein Nullargument, denn auch beim realen Trafo kann ich davor eine heizung einbauen, damit die Spannung absinkt. > Ich war nicht überzeugt, deswegen wende ich mich an Sie. > Wenn die Spule der Primärseite einen Widerstand hat, wird die > Wechselspannung nicht geblockt? Nein, denn eine Spannung kann sowiso nur anliegen. Das einzige, das "geblockt" (im Sinne von begrenzt) wird, ist der Strom. Und dann gibt's da noch sowas, das nennt sich "Induktivität", das verhindert dann wieder, daß sich ein Strom einstellen mag. > Viele Grüße > Schüler (11 Klasse) Viele Grüße, Norbert (Elektrolaie)
Ben schrieb: > Wenn die Spule der Primärseite einen Widerstand hat, wird die > Wechselspannung nicht geblockt? Zumindest wird er sich mit passenden Widerstand nicht gleich in Rauch auflösen. :-)
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