Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zu Trafo


von Ben (Gast)


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Hallo Zusammen,

ich habe hier eine kurze Frage bezüglich des Trafos.
Ich halte am Montag einen Vortrag über dieses Thema.
Mein Lehre hat uns erzählt, dass beim Trafo eine Wechselspannung am 
Eingang angelegt sein muss, sonst hat der Trafo keine Funktion.
Ich habe einen Kommilitone danach gefragt und meinte,dass ich einen 
Widerstand in der Primärseite bauen kann, um den Eingangsstrom 
reduzieren zu können.
Sein Argument war: beim realen Trafo ist der Widerstand zulässig.

Ich war nicht überzeugt, deswegen wende ich mich an Sie.

Wenn die Spule der Primärseite einen Widerstand hat, wird die 
Wechselspannung nicht geblockt?

Viele Grüße
Schüler (11 Klasse)

von genialererfinder (Gast)


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Die Antwort lautet 42.

von Pete K. (pete77)


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Ein Trafo funktioniert durch Aufbau/Abbau eines elktr. Feldes. Daher 
benötigst Du die Wechselspannung. Aber das weisst Du bestimmt schon.
Um eine Widerstand im Wechselstromnetzwerk zu realisieren benötigt man 
Kondensatoren.

: Bearbeitet durch User
von Oliver R. (orb)


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Pete K. schrieb:
> Um eine Widerstand im Wechselstromnetzwerk zu realisieren benötigt man
> Kondensatoren.

Ohmsche Widerstände funktionieren auch bei Wechselstrom ...

von Teo D. (teoderix)


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Heute is Trollday!

von René F. (Gast)


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Teilweise werden sogar heissleiter in dem primärkreis eingebaut um den 
einschaltstrom zu begrenzen...

von M.N. (Gast)


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Man kann auch Kondensator parallel schalten.

von Pete K. (pete77)


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Äh, ja, stimmt...

von genialererfinder (Gast)


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M.N. schrieb:
> Man kann auch Kondensator parallel schalten.

Und in Reihe auch rückwärts.

von MaWin (Gast)


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Ben schrieb:
> Mein Lehre hat uns erzählt, dass beim Trafo eine Wechselspannung am
> Eingang angelegt sein muss, sonst hat der Trafo keine Funktion.

Lehrer gibt es an Schulen.

> Ich habe einen Kommilitone danach gefragt und meinte,dass ich einen
> Widerstand in der Primärseite bauen kann, um den Eingangsstrom
> reduzieren zu können.

Kommilitonen im Studium.

Trafos funktionieren nur mit Wechselstrom, und zwar um so besser je 
höher deren Frequenz ist. Daher gab es früher 50Hz Eisenkern-Trafos und 
heute Schaltnetzteile, in denen der 50Hz Netzwechselstrom erst mal 
gleichgerichtet und dann mit viel höherer Frequenz, so 100000 Hz 
zerhackt wird, damit er über einen viel kleineren Trafo geschickt werden 
kann.

Wenn man Gleichstrom verwendet, kann man zwar den Strom mit einem 
Widerstand auf unschädliche Werte begrenzen, der Trafo wird aber nichts 
übertragen, erfüllt also seinen Zweck nicht. Schick deinen Kommilitonen 
an die Schule zurück.

Eine Spule lässt, bei anliegender Spannung, den Strom langsam steigen. 
Er steigt immer weiter wenn immer die gleiche Polarität angelegt wird. 
Das kann's nicht sein, denn irgendwann wird es zu viel Strom.
Setzt man die Spannung auf 0, steigt der Strom nicht weiter, kehrt man 
die Polarität der Spannung um, sinkt der Strom wieder bis auf 0 um dann 
in Gegenrichtung zu steigen. Daher muss man die Spannung ständig in der 
Polarität ändern. Der Strom, der fliesst, ist übrigens der 
Leerlaufstrom, wenn also noch nichts aus der anderen Seite des Trafos 
rauskommt. Reine Verluste. Der Strom auf der Sekundärseite kommt 
rücktransformiert hinzu, erst dabei transformiert der Trafo auch 
Leistung.

von zumweinen (Gast)


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Pete K. schrieb:
> Ein Trafo funktioniert durch Aufbau/Abbau eines elktr. Feldes.

...magnetischen Feldes.

von Ben (Gast)


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Danke für die Antwort.
wenn ich alles verstanden habe, man kann keinen Widerstand in der 
Primärseite schalten sondern eine Sicherung zum Beispiel um die Funktion 
des Trafos nicht zu verletzen.
ist es richtig?
Danke

von Dietrich L. (dietrichl)


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Ben schrieb:
> wenn ich alles verstanden habe, man kann keinen Widerstand in der
> Primärseite schalten sondern eine Sicherung zum Beispiel um die Funktion
> des Trafos nicht zu verletzen.
> ist es richtig?

Nein, man kann schon einen Widerstand vor den Trafo schalten. Das ändert 
nichts am Grundprinzip eines Trafos.
Hinweis: eine Primärwicklung hat auch einen (ohmschen) Innenwiderstand, 
das gilt auch für eine Sicherung.
Nur ob ein Widerstand sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Denn man 
verheizt damit Leistung, und die Spannung bricht bei Last stärker 
zusammen. Aber in bestimmten (seltenen?) Fällen kann ein Widerstand 
eventuell doch sinnvoll sein.

Gruß Dietrich

von MaWin (Gast)


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Dietrich L. schrieb:
> Aber in bestimmten (seltenen?) Fällen kann ein Widerstand eventuell doch
> sinnvoll sein.

Nicht bei ihm.

von dolf (Gast)


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Ben schrieb:
> dass ich einen
> Widerstand in der Primärseite bauen kann, um den Eingangsstrom
> reduzieren zu können.

bei leistungstrafos kann man für ne kurze zeit (1sek.) widerstände in 
den primärkreis schalten um den anlaufstrom in erträglichen grenzen zu 
halten.
das macht man um das auslösen des leitungsschutzschalters in der 
verteilung zu verhindern.
nach ablauf dieser kurzen zeit schließt dann ein relaiskontakt den 
widerstand kurz.
dem widrstand würde ich noch ne thermosicherung in reihe 
legen-->versagen des relais.
andere nehmen ntc´s um den anlaufstrom zu begrenzen.

von zumweinen (Gast)


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dolf schrieb:
> anlaufstrom

Du meinst wohl Einschaltstrom.

von Norbert M. (Gast)


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Ben schrieb:
> ich habe hier eine kurze Frage bezüglich des Trafos.
> Ich halte am Montag einen Vortrag über dieses Thema.

Weswegen musst Du den Vortrag halten, wenn Du Dich offensichtlich
in der Thematik anscheinend überhaupt gar nicht auskennst?

> Mein Lehre hat uns erzählt, dass beim Trafo eine Wechselspannung am
> Eingang angelegt sein muss, sonst hat der Trafo keine Funktion.

Das dahinterliegende Prinzip nennt sich Induktion. Laienhaft
ausgedrückt (denn ich bin selbst nur Laie): Wenn sich der magnetische
Fluß durch (den Kern) eine(r) Spule ändert, dann "induziert"
(bewirkt) diese Änderung in der Spule eine Spannung. Und "nach Ohm"
bewirkt eine Spannung an an einem Widerstand einen Strom.

> Ich habe einen Kommilitone danach gefragt und meinte,dass ich einen
> Widerstand in der Primärseite bauen kann, um den Eingangsstrom
> reduzieren zu können.

Kann man machen, ist aber wenig sinnvoll. Damit "verheizt" Du ja nur
die "überschüssige" Energie. Nach Ohm: P = R*I^2 bzw. U^2/R.
Je kleiner Du also den Widerstand machst, desto mehr verheizt
selbiger, und umso weniger Energie "bleibt für den Trafo über".

Wesentlich sinnvoller wäre es, das Übersetzungsverhältnis (also
das Verhältnis der Windungen von "Eingang" zu "Ausgang" des Trafos
den vorgegebenen Werten anzupassen.

> Sein Argument war: beim realen Trafo ist der Widerstand zulässig.

Das ist dann ein Nullargument, denn auch beim realen Trafo kann
ich davor eine heizung einbauen, damit die Spannung absinkt.

> Ich war nicht überzeugt, deswegen wende ich mich an Sie.
> Wenn die Spule der Primärseite einen Widerstand hat, wird die
> Wechselspannung nicht geblockt?

Nein, denn eine Spannung kann sowiso nur anliegen.
Das einzige, das "geblockt" (im Sinne von begrenzt) wird,
ist der Strom. Und dann gibt's da noch sowas, das nennt sich
"Induktivität", das verhindert dann wieder, daß sich ein
Strom einstellen mag.

> Viele Grüße
> Schüler (11 Klasse)

Viele Grüße,
Norbert (Elektrolaie)

von Frage zum Trafo (Gast)


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Danke schön für die Hilfe

von Harald W. (wilhelms)


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Ben schrieb:

> Wenn die Spule der Primärseite einen Widerstand hat, wird die
> Wechselspannung nicht geblockt?

Zumindest wird er sich mit passenden Widerstand nicht gleich
in Rauch auflösen. :-)

von Harald W. (wilhelms)


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Teo Derix schrieb:

> Heute is Trollday!

Ist der Freitag vorverlegt?

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