Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Netzteil an Blutdruckmessgerät


von Guest (Gast)


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Hallo!

Meine Großeltern müssen ihren Blutdruck öfters am Tag messen, drum sind 
die Batterien recht schnell leer.

Das Blutdruckmessgerät (Omron) hat einen eingebauten Kompressor und 
braucht daher 4W Leistung.

Das Gerät hat einen Anschluss für 6V=, deshalb dachte ich, dass ich 
einfach ein Universalschaltnetzteil mit richtiger Spannung, Polung und 
genügend Strom von Conrad kaufe und dort anschließe.

Im Handbuch steht aber, dass man nur original Omron-Netzteile verwenden 
darf.

Hat das einen tieferen Grund? Oder will Omron einfach, dass man von ihm 
Netzteile kauft??

Danke im Voraus!!

von Frank K. (fchk)


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Guest schrieb:

> Im Handbuch steht aber, dass man nur original Omron-Netzteile verwenden
> darf.
>
> Hat das einen tieferen Grund? Oder will Omron einfach, dass man von ihm
> Netzteile kauft??

Haftungsgründe, denke ich. Für medizinische Geräte gelten erhöhte 
Anforderungen an die Sicherheit.

fchk

von Jim M. (turboj)


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Für medizintechnische Geräte gelten strengere Normen, insbesondere bei 
Netzteilen. Beispielsweise müssen die 4 kV noch sicher isolieren.

Omama soll ja nich bei 'ner Netzstörung gleich hops gehen.

von Christian B. (casandro)


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Guest schrieb:
> Im Handbuch steht aber, dass man nur original Omron-Netzteile verwenden
> darf.

Das steht bei so ziemlich jedem Gerät dabei, das man mit Netzteil 
betreiben kann.

Blutdruckmessgeräte sind aber sehr unkritisch, weil man da im Betrieb ca 
1 Meter Schlauch dazwischen hat.

von Christian H. (netzwanze) Benutzerseite


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Christian Berger schrieb:
> Blutdruckmessgeräte sind aber sehr unkritisch, weil man da im Betrieb ca
> 1 Meter Schlauch dazwischen hat.

Kommt darauf an. Ich habe eines für das Handgelenk. Das hat keinen 
Schlauch.

von Atmega8 A. (atmega8) Benutzerseite


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Guest schrieb:
> Hat das einen tieferen Grund? Oder will Omron einfach, dass man von ihm
> Netzteile kauft??

Bei meinem von Omron-Messgerät war nur ein Batteriefach vorhanden, aber 
da es mich schon sehr angekotzt hat dass ich dort Batterien nutzen muss 
habe ich da einfach eine Hohlbuchse eingearbeitet und ein 6V 
(nachgemessen) Netzteil angeschlossen.

Das ist alles total unkritisch da die Pumpe die Batterien sehr belastet 
hat und dort auch Störungen erzeugt werden, so dass die 
Versorgungsspannung für den Controller auf der Platine eh noch mal 
entstört werden muss.

von Peter R. (pnu)


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Netzteile sind eigentlich nicht dafür gedacht, Dinge zu betreiben, die 
direkt am Körper angeordnet sind.
Im Fall der Blutdruck-Messgeräte dürfte aber kein Teil des Innenlebens 
des Geräts mit dem Körper in Berührung kommen. Also große Gefahr seh ich 
darin nicht.
Wenn das Netzgerät zum Nachladen eines Akkusatzes verwendet wird, seh 
ich kein Problem darin. Dann sollte man aber nur dann das Gerät anlegen, 
wenn das Netzgerät nicht angeschlossen ist.

Das Problem seh ich eher darin:
Beim Betrieb an Pumpe entstehen besonders hohe Lastströme, die recht 
leistungsfähige Netzgeräte erfordern. Die angegebenen 4W Leistung sind 
ja ein Mittelwert. Beim oberen Punkt des Kolbens kann die Pumpe schon 
zehn oder mehr W aufnehmen. Eine Batterie oder ein Akku kann solche 
Leistungsspitzen ausgleichen, ein Netzgerät aber nicht.

Solange der Anwender fähig ist, Akkus zu warten, also nach Entladung 
gleich wieder aufzuladen und zu wissen, welcher Akku gerade leer ist 
oder geladen, würde ich ein Akku-Ladegerät mit zwei Sätzen Akku 
empfehlen. (Man vergisst halt recht leicht, welcher Akkusatz an der 
Reihe ist oder welcher Akku zu welchem Satz gehört. Und ein voller Akku 
in einem Satz entladener Akkus ist halt nicht so das Rechte.)

Die Lösung mit Stecker für Ladegerät, wo man nachladen kann, wenn die 
Akkus wieder mal leer sind, ist überlegenswert.

: Bearbeitet durch User
von Atmega8 A. (atmega8) Benutzerseite


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Peter R. schrieb:
> Die Lösung mit Stecker für Ladegerät, wo man nachladen kann, wenn die
> Akkus wieder mal leer sind, ist überlegenswert.

Also wenn in dem Gerät ein LiIon-Akku drin ist der nur auf 4.0V (oder 
besser nur ca. 3.94V) geladen wird, dann gibt es damit kein Problem.

Wenn das Gerät wirklich 6V braucht kann man ja einen StepUp-Wandler 
nachschalten.

Die Strompeaks kann der Motor aus einen genügend großen Kondensator 
ziehen.


Mit den vier in Reihe geschalteten Zellen gibt es aber teilweise 
Probleme da nicht jede Zelle die gleiche Kapazität hat und dann eine 
beim entladen eine negative Spannung oder auch nur unter 1.0V bekommen 
kann.
Das alles immer zu kontrollieren ist doch schon etwas anspruchsvoll und 
erfordert dann doch einiges an Wissen.

Bei meinem Blutdruckmessgerät ist ja ein Schlauch dran (Oberarmmessung) 
und man kommt nicht in die Lage elektrische Teile zu berühren.
Wenn die Manschette oder de Schlauch defekt sein sollte kann man sie 
leicht gegen eine neue austauschen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Test mal das BDM ob es mit 5V noch richtig funktioniert. Falls ja, 
könntest Du eine 10Ah LiIon Ladebatterie mit USB Ausgängen verwenden. 
Brauchst Dir nur ein USB Kabel zum BDM machen. Ein kleines USB 
Steckernetzteil kann dann die USB Ladebatterie laden. Diese Batterien 
sind für maximal 2A Laststrom geeignet.

http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss_2?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&url=search-alias%3Daps&field-keywords=Usb+batterie

Mfg,
Gerhard

von Amateur (Gast)


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Bei den größeren Lieferanten z.B. RS (und anderen) gibt es diese Teile 
mit medizinischer Zulassung.
Allerdings sind die Teile nicht ganz billig. B.Nr.: 472-8550 62 Euronen.

von Jim M. (turboj)


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Peter R. schrieb:
> Im Fall der Blutdruck-Messgeräte dürfte aber kein Teil des Innenlebens
> des Geräts mit dem Körper in Berührung kommen. Also große Gefahr seh ich
> darin nicht.

Da gibt es aber normalwerweise einen Sensor für die Herztöne (bzw. 
Puls),
der ist dicht über der Haut in der Manschette drin. Diese Isolierung 
reicht IMO nur für Kleinspannung. Also sollte es besser kein 
Geiz-ist-geil China-Engineering Netzteil sein.

von Allan (Gast)


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Jim Meba schrieb:
> Da gibt es aber normalwerweise einen Sensor für die Herztöne (bzw.
> Puls),
> der ist dicht über der Haut in der Manschette drin.

Das war früher mal so. Aus Kostengründen hat man den schon lange 
wegrationalisiert. Heutzutage arbeiten 99% der Geräte oszillometrisch, 
d.h. sie werten zur Pulserfassung die Druckschwankungen in der 
Manschette aus.

von Andrew T. (marsufant)


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Guest schrieb:
> Im Handbuch steht aber, dass man nur original Omron-Netzteile verwenden
> darf.
>
> Hat das einen tieferen Grund?

Haftungs- und Gewährleistungsgründe.


> Oder will Omron einfach, dass man von ihm
> Netzteile kauft??

Gegenfrage: Warum sollte Omron das nicht wollen?

von Ökofuzzi (Gast)


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Guest schrieb:
> Im Handbuch steht aber, dass man nur original Omron-Netzteile verwenden
> darf.
>
> Hat das einen tieferen Grund? Oder will Omron einfach, dass man von ihm
> Netzteile kauft??

Hat wohl keinen tieferen Grund, das steht bei allen Geräten im Handbuch. 
Damit sich niemand beschweren kann, wenn er das 12V-Netzteil mit 
falscher Priorität angesteckt hat.

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