Wir wollen einen Elektriker beauftragen, die Elektroinstallation in einer Altbauwohnung zu modernisieren. Ich möchte am Ende eine Dokumentation, aus der für die neu eingezogenen Leitungen genau hervorgeht, wie sie verlegt wurden. Also nicht nur die Beschriftung der Sicherungen und auch nicht nur den schematischen Stromlaufplan, sondern die Lage der einzelnen Leitungen. Gibt für solche Dokumentationen einen (gängigen) Standard, den man vereinbaren kann?
Ich glaube, da erwartest du ein bissel viel vom Elektriker. Wenn er gut ist, macht er dir ein paar Fotos von der Verkabelung, aber eine Zeichnung?
Aus eigener Erfahrung: Da bist du beim Strippenzieher falsch. Da darfst du froh sein, wenn du einen findest, der den Sinn von Installationszonen verstanden hat und diese auch noch halbwegs (mehr oder weniger zufällig natürlich) trifft. Das Lesenkönnen irgendwelcher Normen, Pläne etc. kannst du da keinesfalls erwarten. Plane die Installation am besten selber und such dir dann einen tschechischen oder polnischen Betrieb, der die Anlage unter Aufsicht erstellt, sonst wird das nichts - ist leider die blanke Wahrheit.
Frag nicht hier, sondern frag doch einfach den Beauftragten! Also ich kenne das nur das sich das ungefähr ergibt.. z.B. Horizontal frei 20-40cm unter der decke und über Boden oder auf Verteilerdosen oder Steckdosenhöhe. Vertikal nur an Schalter/Steckdosen/Sicherungskasten/Herddose/Durchlauferhitzer ggf. Lampen und Verteilerdosen. Andere Frage wäre noch bei Leichtbauwänden mit Ständerwerk.. die obere Regel kann man da im Normalfall auch Anwenden. Ne Dokumentation macht bestimmt jeder für einige Euros.
Es geht mir weder um ein paar Euros noch darum, dass er nicht willig oder fähig wäre. Aus den Antworten entnehme ich aber, dass es dafür offenbar keinen gängigen Standard gibt.
Es gibt wie bereits geschrieben wurde die Installationszonen. http://de.wikipedia.org/wiki/Installationszone Nur leider sind die Elektiker oft die einzigen, die davon je gehört haben. Halte Dich an die Installationszonen und mache vor dem zuputzen ein paar Bilder mit dem Meterstab drauf und Du hast was Du brauchst. Alles andere würde ja bedeuten, das Du die ganze Hütte vermessen müsstest und dann einen Plan zeichnen müsstest. Die große Frage ist für was willst Du Dir so einen Arbeit machen, kostet nur Zeit und Geld und Du brauchst es nie wieder!
Genormt ist das alles durch VDE, dürfte wie üblich in der VDE0100 stehen. Da ist alles klar ausgewiesen wie es normgerecht zu sein hat.
jeamnd schrieb: > Genormt ist das alles durch VDE, dürfte wie üblich in der VDE0100 > stehen. Da ist alles klar ausgewiesen wie es normgerecht zu sein hat. Nun, Installationszonen haben mit der VDE nichts zu tun. Die sind in der DIN18015 festgelegt, weil es da nur um Wohnraum geht. In einem Industriebau brauchst du nicht mit solchen Zonen ankommen, interessiert da eh keinen. Oder willst du alle Kabel 30cm unter der Decke in einer großen Halle verlegen? Ich glaube kaum. Ansonsten wäre die Frage, wozu du das so genau haben willst. Fotos machen hat sich bis jetzt immer noch als bestes Mittel erwiesen und die können wirklich manchmal helfen, nicht nur bei E-Installation, auch bei Wasserrohren und so. Aber einen wirklichen Standard gibt es dafür nicht. Dennis
Dennis H. schrieb: > Ansonsten wäre die Frage, wozu du das so genau haben willst. Um zu vermeiden, dass es beim nächsten Umbau wieder so wird wie jetzt. Das Haus ist über 100 Jahre alt - also mehrmals umgebaut und immer wieder modernisiert. Leitungsführung und die vorhandenen Leitungsqualitäten lassen sich nur erahnen. Aber ich will es ja auch nicht auf den zehntel mm genau haben. Einfach nur so, dass man nachvollziehen kann, was wo verlegt wurde. M.e. liegt der Nutzen auf der Hand. Fotos sind ja schön und gut, geben aber längst nicht alles her. Ich brauche auch keinen Standard. Aber wenn es einen geben würde, würde ich ihn auch nutzen.
Klaus P schrieb: > M.e. liegt der Nutzen auf der Hand. Fotos sind ja schön und gut, geben > aber längst nicht alles her. wo soll denn genau der nutzen sein? Wenn man umbaut das man ein alten Kabel wieder verwenden kann? Das man vorher schon weiss wenn man eine Wand versetzt welche Kabel dort liegen? Aber gemacht werden muss es dann sowieso?
Klaus P schrieb: > Um zu vermeiden, dass es beim nächsten Umbau wieder so wird wie jetzt. > Das Haus ist über 100 Jahre alt - also mehrmals umgebaut und immer > wieder modernisiert. Und die meinst, irgendwelche Pläne vom Bau des Hauses jetzt noch irgendwo finden zu können, wenn sie nicht gerade im Fundament eingemauert sind? Meist ist ein Leitungsfinder und ein Blick in die vorhandenen Dosen einfacher, als nach Jahrzehnten noch irgendwo die Pläne zu finden.
z.B. wie auf Seite 20 www.europa-lehrmittel.de/leseprobe/2158/32416-8.pdf
Das was du willst nennt sich Wandabwicklung und macht jeder Elektriker, der zum Beispiel DDS-CAD hat. Damit wird dann auch automatisch die ganze Dokumentation erstellt mit mit Verdrahtungsplan etc.
Das Schema ist Teil der Ausführungsplanungsunterlage. Der Elektriker muss sich in den standardisierten Installationszonen halten - aber er muss nicht alle nutzen. Eine 3D Planung der Elektroinstallation wäre overkill im Wohnungsbau und macht die Sache vielleicht doppelt so teuer. Wenn du sicher Dokumentation haben willst, dann fotografiere (lass sie fotografieren) die Installation doch einfach vor dem verputzen/eingipsen/verschluss. Ein an die Wang geklepter Zettel erleichtert die spätere Orientierung.
Bei deinen Wünschen zur Doku bist du beim Elektriker falsch. Wenn du eine komplette Doku mit allen Lageplänen brauchst, solltest du dir ein Elektroplanungsbüro suchen, die eine Ausführungsplanung machen. Das wird alledings nicht billig.
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