Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Voltmeter/Amperemeter funktioniert nicht so wie es soll


von Benjamin K. (Gast)


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Hallo Liebe Bastler,

ich habe da eine Frage zu einer Schaltung die ich entworfen habe. Es 
handelt sich um eine Schaltung zum Messen einer angelegten Spannung und 
Messen des Stromflusses welcher mit Hilfe eines Sense-Widerstandes 
gemessen werden soll.

Verwendet habe ich dafür den IC LTC2990 welcher 4 Eingänge hat an denen 
man Spannungen einzeln wie auch als Differential messen kann. Dieser IC 
hat einen 14 Bit ADC integriert und gibt die Daten an meinen µC weiter 
der die dann verarbeitet und momentan seriel, später per Display 
ausgibt.

Ich habe dafür eine Platine entworfen und bei den kritischen 
Leiterbahnen zur Messung der Differentialspannung auf eine gleich lange 
Leiterbahn geachtet. Da ich Spannungen bis ca. 18 V messen wollte, habe 
ich einen Spannungsteiler verwendet wie es auch als Beispiel in dem 
Datenblatt des ICs angegeben war. Wie auf dem Schaltplan zu erkennen 
ist, habe ich bei den Widerstandspaaren R2/R4, R3/R5 tunlichst auf 
gleiche Werte geachtet. Ich habe alle nachgemessen und möglichst gleiche 
verwendet, zumindest von der Auflösung/Genauigkeit die mein Messgerät 
hergab. Ich habe für R2/R3 unterschiedliche Kombinationen versucht. 
56K/12K, dann 150K/33K und um eine möglichst hohe Impedanz zu erreichen 
sogar 10M/3M.

Bei der ersten Kombination 56K/12K hat der ADC mir auf den einzelnen 
Kanälen Werte um die +/-2 gesampelt (Analog zu Digital) wenn keine 
Spannung angelegt war, was einem wunderbaren Wert entspricht. Gut ein 
Kanal hatte irgendwas um die 40 +/-2, aber das erachte ich immer noch 
als guten Wert zumal dieser stabil war.

Jetzt komme ich zu dem Problem, je höher die angelegte Spannung war, 
desto mehr Strom ist auch über den Spannungsteiler geflossen. D.h. es 
gab einen größeren Stromfluss der ja bei einer Sannungsmessung bei 
weitem nicht gewollt ist. Ich habe das versucht auszugleichen indem ich 
eine von der gemessenen Spannung abhängige Geradegleichung verwendet 
habe um diesen Effekt wieder herauszurechnen. Dazu habe ich zwei 
Spannungsreferenzen verwendet und habe mir aus dessen gesampelten Werten 
eine Geradengleichung aufgestellt. So konnte ich dann abhängig vom 
gesampelten Wert den Sollwert der gesuchten Spannung interpolieren. Das 
hat im Großen und ganzen für die Spannung auch gut funktioniert, kam 
damit jedoch nie auf 0V sondern immer nur um die 50mV.

Dann habe ich gedacht, da Spannungsmessgeräte auch eine sehr hohe 
Impedanz aufweisen, probiere ich es mit 10M/3M. Leider war dies absolut 
nicht von Erfolg gekrönt. Zum einen haben die gesampelten Werte irre 
stark geschwankt, und zwar in Bereichen von +/-30, zum anderen hat der 
schon hohe gesampelte Werte gemessen obwohl noch keine Spannung 
angelegen hat. Alleine schon das Verbinden der Masse einer externen 
Spannungsquelle hat dieses Rauschen verursacht. Jetzt meine Frage, wie 
kam das zu Stande, und wie kann ich Abhilfe schaffen? Welche Widerstände 
würdet ihr dort verwenden? Was würdet ihr verändern um stabilere oder 
bessere Ergebnisse zu erzielen? Sollte man statt einem Spannungsteiler 
vielleicht einen OpAmp davorschalten wie in der Beispielschaltung im 
Datenblatt des ICs? Messen möchte ich allerdings nur Spannungen von 10 
bis max. 20V und nicht bis 100V wie in dem Beispiel im Datenblatt.

Das Datenblatt: http://cds.linear.com/docs/en/datasheet/2990fd.pdf

Den Quelltext für den µC kann ich auch zur Verfügung stellen für die 
jenigen die es interessiert. Software habe ich im Griff, da ich 
Softareentwickler bin, Hardware ist für mich noch relativ neu :)

: Verschoben durch Admin
von Frank K. (fchk)


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Für diese Aufgabe gibt es das Stichwort "High-Side Current Sense 
Amplifier".

Googeln fördert Dir zB den LTC6101 oder den AD8210 oder INA219 zu Tage.

Wenn Du einen INA220 oder INA226 nimmst, kommen die Werte gleich digital 
hinten raus.

fchk

von Kai M. (kai_mauer)


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Frank K. schrieb:
> Googeln fördert Dir zB den LTC6101 oder den AD8210 oder INA219 zu Tage.
>
> Wenn Du einen INA220 oder INA226 nimmst, kommen die Werte gleich digital
> hinten raus.

Benjamin K. schrieb:
> Verwendet habe ich dafür den IC LTC2990 welcher 4 Eingänge hat an denen
> man Spannungen einzeln wie auch als Differential messen kann.


Deine Hilfe ist wirklich so nützlich wie ein Furunkel am Arsch.
Im übertragenen Sinn bedeutet das:
Frage:

"Ich möchte einen Kuchen backen und habe Eier, Mehl, Zucker und Hefe zur 
Verfügung"

Deine Antwort:
"Nimm einen Mosfet, brücke dessen Anschlüsse mit einem 8er 
Inbus-Schlüssel und gieße Motorenöl 5W30 dazu!"

von Max M. (jens2001)


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Benjamin K. schrieb:
> Da ich Spannungen bis ca. 18 V messen wollte

Benjamin K. schrieb:
> ersten Kombination 56K/12K

Und wie bist du auf DIE Werte gekommen???

von Peter R. (pnu)


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Dass es nicht so gut ist, high-side-Ströme per Spannungsteiler "nach 
unten" zu verlegen und dann zu messen, hast Dir damit irgendwie 
vorgeführt.

Nicht umsonst hat man für diesen Zweck spezielle ICs entwickelt. Sie 
enthalten die notwendigen gepaarten Spannungsteiler, Differenzverstärker 
und evtl. Spannungsquellen.

Das Herunterteilen bringt enorme Fehler auch bei kleinen Ungenauigkeiten 
der Spannungsteiler. Du musst ja wenige mV des Sensorwiderstandes um 
z.B. 9V auf messbares Niveau herunterbringen und dann auch noch die 
Differenz messen. Da müssen die beiden Spannungsteiler diese 9V bis auf 
wenige mV genau herunterteilen. Das sind Tausendstel und weniger an 
Teilungsfehler. Ein bisschen Temperaturunterschied pfuscht da mit 
mehreren mV hinein, oder sogar mit -zig mV.

Für diese Messaufgabe (die Differenz zweier im V-Bereich liegender 
Spannungen auf mV aufzulösen) ist solch eine durchgehende Masseebene, 
wie oben gezeigt, ungeeignet. Über sie können aus andren Teilen der 
Schaltung Streuströme fließen, die mit vielen zig oder gar 100mV das 
Messergebnis stören. Die Masse der beiden Spannungsteiler muss genau so 
sorgfältig (isoliert) bis zum AD-Wandler geführt werden wie die 
Leitungen für die beiden Messwerte.

Also: high-level ICs nehmen oder Masseführung vom Spannungsteiler zum 
AD-Wandler sorgfältig durchführen und direkt an den beiden 
Spannungsteilern einen guten Differenzverstärker anschließen.

Vielleicht ändern sich aber auch die Ströme in den Sensorwiderständen 
tatsächlich so wie vom ADwandler ausgegebenen Werte?

Kai Mauer schrieb:
> Deine Hilfe ist wirklich so nützlich wie...

Und welche Hilfe stellt Dein Kommentar dar ???

von Peter R. (pnu)


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Bei der Leiterplatte oben müssen die Massepunkte von R3,R5,R7,R9 von der 
allgemeinen Masseebene getrennt werden. Im Idealfall müssten sie dann 
einzeln zu EINEM Massepunkt direkt am IC geführt werden, z.B. als 
Leiterbahn unter den R2,R3,...R8,R9. Da sie aber dann wirklich nur den 
geringen Strom der Teiler führen, könnte eine "Teilermasse" an den vier 
Widerständen vorbeigeführt werden und direkt am AD-Wandler enden.

Gerade die Masseführung um die Messpannungsteiler herum sind ein 
Musterbeispiel dafür, wie mans nicht machen darf.

: Bearbeitet durch User
von Benjamin K. (Gast)


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Erst einmal vielen Dank für die Antworten. Ich entnehme daraus, dass ich 
eigentlich nicht das richtige Bauteil für diesen Zweck verwendet habe, 
und dass ich falsch vorgegangen bin mit dem Spannungsteiler. Das ist ja 
schon einmal gut zu wissen. D.h. ich sollte mir weitere Arbeit daran 
ersparen und eine neue Schaltung mit anderen Bauteilen entwerfen oder?

Mit anderen Worten ich schaue mir den INA226 einmal genauer an. Was gibt 
es dabei noch zu beachten?

Peter R. schrieb:
> Im Idealfall müssten sie dann
> einzeln zu EINEM Massepunkt direkt am IC geführt werden, z.B. als
> Leiterbahn unter den R2,R3,...R8,R9.

Wow, ist das echt so extrem mit der Masse? Die Massen sind doch aber 
trotzdem dann irgendwo miteinander verbunden?

Max Mustermann schrieb:
> Und wie bist du auf DIE Werte gekommen???

Ich habe 18V als Maximlaspannung angenommen, und wollte dann bei dieser 
Spannung die maximale VCC Spannung an dem kleineren Widerstand anliegen 
haben, so dass ich den Umfang des ADC vollkommend ausnutzen kann.

von Lurchi (Gast)


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Wenn man unbedingt beim Umweg über die Teiler bleiben will, muss man 
schon mit der Masse gut aufpassen. Über die Teiler nimmt die 
Empfindlichkeit gegenüber Störungen um Rund den Faktor 500 (Spannung ist 
grob 100 mal höher als Spannung am Shunt, Teilung des Signals durch ca. 
5) zu - entsprechend hoch wären die Anforderungen, nicht nur an die 
Masse. Daher ist es schon richtig einen anderen Weg zu suchen. Der 
INA226 wäre schon recht passend.

Wenn man mit nur einem INA226 auskommen will, muss man mit der 
Verbindung zwischen den Kanälen ggf. aufpassen. Wenn man 2 der INA 
nehmen will, muss man sehen das man verschieden I2C Bus Adressen 
bekommt. Je nach genauer Anwendung könnten die Shunts ggf. auch auf der 
Low side liegen, so dass es ggf. einfacher wird. Man muss ggf. auch 
aufpassen das über die Masse keine Ausgleichsstrom zum µC fließt - auch 
das hängt aber davon ab wofür man das ganze braucht.

Je nach Anwendung lohnt es sich ggf. über jeweils 20 ms zu mitteln um 50 
Hz Störungen z vermeiden.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Nur meine 5 Cents:

Warum kein Low-Side-Shunt? Das würde doch einiges vereinfachen.

von Peter (Gast)


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Torsten C. schrieb:
> Warum kein Low-Side-Shunt? Das würde doch einiges vereinfachen.

Weil sich damit die Masse des DUT stromabhängig nach oben verschieb, je 
nachdem wieviel Spannung über dem Shunt abfällt.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Peter schrieb:
> Torsten C. schrieb:
>> Warum kein Low-Side-Shunt? Das würde doch einiges vereinfachen.
> Weil sich damit die Masse des DUT stromabhängig nach oben verschieb, je
> nachdem wieviel Spannung über dem Shunt abfällt.

Ach! Die Frage war eher, ob die Masse-Anhebung für die Anwendung von 
'Benjamin K.' ein Problem wäre.

Ansonsten gäbe es ja noch Hall-Sensoren, aber die reagieren empfindlich 
auf störende Magnetfelder.

von Benjamin K. (Gast)


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Torsten C. schrieb:
> Ansonsten gäbe es ja noch Hall-Sensoren, aber die reagieren empfindlich
> auf störende Magnetfelder.

Ich hatte mir diese auch schon einmal angeschaut, aber zumindest nach 
dem was ich gesehen habe, können diese nur sehr ungenau kleine Ströme 
messen sondern sind eher dafür gedacht größere Ströme zu messen.

Torsten C. schrieb:
> Die Frage war eher, ob die Masse-Anhebung für die Anwendung von
> 'Benjamin K.' ein Problem wäre.

Kannst du das mit der Masseanhebung nochmals genauer erklären bzw. mir 
weiterführende Links dazu posten? High-Side sieht für mich auf dem 
ersten Blick wie Low-Side aus, nur dass der Messwiderstand einmal direkt 
an der Masse hängt und einmal an der Last.

Aber wenn ich das richtig sehe, sollen die beiden Massen nur über einen 
Punkt direkt am IC miteinander verbunden werden und nicht vorher. Kannst 
du denn sind nochmals genauer erläutern?

von Achim H. (anymouse)


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Benjamin K. schrieb:
> Torsten C. schrieb:
>> Ansonsten gäbe es ja noch Hall-Sensoren
> Ich hatte mir diese auch schon einmal angeschaut, aber zumindest nach
> dem was ich gesehen habe, können diese nur sehr ungenau kleine Ströme
> messen sondern sind eher dafür gedacht größere Ströme zu messen.

Kommt vermutlich sehr darauf an, welcher Sensor verwendet wird, und wie 
groß Deine Ströme sind.

> Torsten C. schrieb:
>> Die Frage war eher, ob die Masse-Anhebung für die Anwendung von
>> 'Benjamin K.' ein Problem wäre.
>
> Kannst du das mit der Masseanhebung nochmals genauer erklären bzw. mir
> weiterführende Links dazu posten? High-Side sieht für mich auf dem
> ersten Blick wie Low-Side aus, nur dass der Messwiderstand einmal direkt
> an der Masse hängt und einmal an der Last.

Das heißt vor allem, dass auch der Verbraucher mit seiner Versorgung mit 
nicht mehr genau an der Masse hängt. Irgendwelche ungewollten 
Verbindungen zur Masse stören dann (Gehäuse, Kurzschluss, ...) oder 
können je nach Situation zu Schäden führen. Bei der Isolation zur hohen 
Versorgungsspannung ist man meist viel vorsichtiger.


> Aber wenn ich das richtig sehe, sollen die beiden Massen nur über einen
> Punkt direkt am IC miteinander verbunden werden und nicht vorher. Kannst
> du denn sind nochmals genauer erläutern?

von eProfi (Gast)


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Vor allem ist mir unklar, warum bei den Spannungsteilern die kleinen 
Widerstände (12k) oben sind bei einer Mess-Spannung von 18V. Common 
Mode Range ist von 0 bis Vcc, d.h. der Spannungsteiler muss 4:1 nach 
unten teilen, R2, R4, R6, R8 müssen 56k sein, R3, R5, R7, R9 12k. Kleine 
Cs zu den 12k parallel beruhigen die Werte.

Welche absoluten Werte (im singleEnded-Mode, nicht im Differential-Mode) 
im hast Du da gemessen bei welcher Spannung?
Ich vermute, die waren bereits am Anschlag.

2. Wenn Du die Gnd-Anschlüsse von R5 und R7 möglichst kurz in Richtung 
IC legst (R hochkant und dünnes Drähtchen), wird es bestimmt besser.

3. Die Tipps von oben sind schon richtig, besser nimm ein IC, das dafür 
gemacht ist, MAX4080 ff wären weitere Beispiele.

von Peter R. (pnu)


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Benjamin K. schrieb:
> Kannst du das mit der Masseanhebung nochmals genauer erklären bzw. mir
> weiterführende Links dazu posten? High-Side sieht für mich auf dem
> ersten Blick wie Low-Side aus, nur dass der Messwiderstand einmal direkt
> an der Masse hängt und einmal an der Last.

Im Schaltbild ist R1 der Sensorwiderstand (60mOhm) und R6 der Widerstand 
zwischen linken und rechten Masseanschlüssen (einge mOhm).

Sowohl der Nutzstrom als auch der Streustrom liefern Spannung an den 
ADWandler.

Wird dagegen an den kurzen gestrichelten Linien getrennt und per lange 
gestrichelte Linie verbunden, kommt die am Streuwiderstand entstehende 
Spannung garnicht am Wandler an.

: Bearbeitet durch User
von eProfi (Gast)


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Am nähesten kommt deine Schaltung der Large Motor Protection/Regulation 
im Datenblatt, diese hat 8:1-Teiler (71,5k + 10,2k).

Was auf jeden Fall zu berücksichtigen ist: Der Eingangsstrom ist bei 
einer Spannung unter 1,49V negativ, darüber positiv (siehe "Sampling 
Currents").
Bei so hochohmigen Spannungsteilern wirkt sich das deutlich aus und muss 
korrigiert werden. Mich wundert, dass sie dafür keine Formeln agegeben 
haben, evtl. gibt es eine Application Note dazu.

Noch was: das IC kann scheinbar auch kleine negative Spannungen
bis etwa -0,35V messen:
VSINGLE-ENDED = (invert(D[14:0]) +1) • –305.18μV, if Sign = 1
siehe auch den Graph "Single-Ended Transfer Function" und
Table 10 @ -0.300V

Wich hoch ist Deine Vcc?
Welche Spannungen / Ströme willst Du messen?
Bitte poste Deine Software und die Überlegungen wg. Unlinearität und 
Geradengleichung.

Zu meinem Vorschlag C parallel R: bei Differentialmessung besser den C 
zwischen V1 und V2 bzw. V3 und V4.

Vergleich LowSide / HighSide: Bei LowSide entfällt der Spannungsteiler, 
der auch dass Current-Signal entsprechend absenkt -> kleinerer Rsense 
möglich.

von Benjamin K. (Gast)


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eProfi schrieb:
> Vor allem ist mir unklar, warum bei den Spannungsteilern die kleinen
> Widerstände (12k) oben sind bei einer Mess-Spannung von 18V.

Ich bitte um Entschuldigung, die Schaltung auf der Abbildung ist falsch, 
der kleine Widerstand ist unten. Das hatte ich jedoch bereits behoben. 
An dem 12K fällt nach LTSpice eine Spannung von etwa 3,176V ab wenn die 
zu messende Spannung 18V beträgt. VCC ist etwa 3,25V.

eProfi schrieb:
> Kleine Cs zu den 12k parallel beruhigen die Werte.

Kommt es da dann nicht zu Verfälschungen durch den seriellen 
Innenwiderstand (ESR) von Kondensatoren? Welche Größen würdest du 
vorschlagen? Picofarrad oder eher Nanofarrad?

eProfi schrieb:
> Was auf jeden Fall zu berücksichtigen ist: Der Eingangsstrom ist bei
> einer Spannung unter 1,49V negativ, darüber positiv (siehe "Sampling
> Currents").

Das war mir auch nicht ganz Verständlich. Allerdings nutze ich keine 
Singleended Spannungsmessung sondern verwenden das Differential.

Da laut Datenblatt die Maximum Differential Voltage -300...300mV 
betragen darf, muss ich dafür sorgen dass maximal +/- 300mV über den 
Messwiderstand abfällt. Dies war bei einem maximal zu erwartenden 
Stromfluss von 10A bei einer Spannung von 18V der Fall.

Nachdem die Werte die dort herauskamen für mich nicht schlüssig waren, 
habe ich mir gedacht gehe ich das ganze einfach mathematisch an und baue 
mir eine Funktion die abhängig vom Samplewert den Sollwert der Spannung 
interpoliert. Da die Abhängigkeit ja eine Gerade sein müsste, habe ich 
mir die Gleichung zusammengebaut. Ich habe dazu für zwei 
Referenzspannungen so ca. 1000 Werte gesampelt, und der Median stellt 
für mich dann den Wert dar der am nächsten dem Soll herankommt. Die 
Samplewerte habe ich in der Exceltabelle sortiert um grafisch besser 
dessen Häufigkeit sehen zu können.

Dazu habe ich folgende Werte herausbekommen (Single ended an V1 bzw. 
V2):
R1/R2 (150K/33K)

Soll: 2,5V, Samplewert: 2131
Soll: 18V, Samplewert 10620

Stellt man das ganze um, kann man die Steigung und Achsenabschnitt 
berechnen eigentlich:

Geradengleichung: y(x) = m * x + b

m = (y2-y1) / (x2-y1)

Der Samplewert entspricht dabei dem x:

m = (18V-2,5V) / (10620-2132) = 0,001826

Einsetzen:

y(x) - (m * x) = b

2,5V - (0,001826 * 2131) = -1,3909765578984568264813287784269

Damit kann ich dann ja theoretisch für jeden Samplewert die Spannung 
interprolieren bzw. extrapolieren. Man erkennt jedoch schon an dem "b", 
dass ich bei dem Samplewert von 0 nie auf 0V komme, sondern auf -1,39V.

Nachdem du mich darauf hingewiesen hast ist mir gerade aufgefallen, dass 
diese -1,39 doch sehr nahe an die im Datenblatt erwähnten -1,49V kommt. 
Ob das kein Zufall ist? :)

PS: Für alle Interessierten, das Datenblatt vom LTC2990 hat leider an 
ein paar Stellen kleine Fehler. Die Gleichung auf Seite 11 stimmt nicht 
ganz, bzw. lässt sich nicht eins zu eins übernehmen da die von einem 14 
Bit 2er-Komplement ausgehen. Berechnet man dies auf einem µC der z.B. 16 
Bit Register hat führt dies zu Fehlern. Besser ist folgende allgemeine 
Formel:
1
uint8_t msb = ReadFromLtc2990(...); // HIGH
2
uint8_t lsb = ReadFromLtc2990(...); // LOW
3
4
int16_t raw = (msb & 0x3f) << 8 | lsb;
5
6
if (msb & LTC2990_BIT_SIGN) {
7
    raw = -((16384 - raw) + 1);
8
}

Ebenso unrichtig ist die angegebene I2C Adresse für ADR0/ADR1 (0/0). 
Diese lautet 0x4c und nicht 0x98.

Peter R. schrieb:
> Wird dagegen an den kurzen gestrichelten Linien getrennt und per lange
> gestrichelte Linie verbunden, kommt die am Streuwiderstand entstehende
> Spannung garnicht am Wandler an.

Ich werde einmal versuchen an der vorhandenen Platine die Massen zu 
durchtrennen und anders zu verbinden.

von Harald W. (wilhelms)


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Benjamin K. schrieb:

> 2,5V - (0,001826 * 2131) = -1,3909765578984568264813287784269

Interessante Zahl. Jetzt brauchst Du nur noch ein Voltmeter, das
so einen Wert messen kann. Leider gibt es ein solches Voltmeter
nicht in unserem Universum...

von Benjamin K. (Gast)


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Ich bitte um Überarbeitung meines Postes um die Zahl 
-1,3909765578984568264813287784269 auf eine in diesem Universum 
gebäuchliche Zahl mit 3-Nachkommastellen abzuschneiden. Kopfschüttel

von Harald W. (wilhelms)


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Benjamin K. schrieb:

> Ich bitte um Überarbeitung meines Postes um die Zahl
> -1,3909765578984568264813287784269 auf eine in diesem Universum
> gebäuchliche Zahl mit 3-Nachkommastellen abzuschneiden. *Kopfschüttel*

Tja, das Internet vergisst nie. Vielleicht gibt es in 1.000.000 Jahren
ja ein passendes Voltmeter. :-)

von eProfi (Gast)


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Harald, wenn Du was zum Thema beitragen willst, bitte. Wenn nicht, ...
Wenn Du wenigstens bemerkt hättest, dass das Ergebnis nicht ganz
richtig ist: 2,5 - (0,001826 * 2131) = -1,391206

> Kommt es da dann nicht zu Verfälschungen durch den seriellen
> Innenwiderstand (ESR) von Kondensatoren?
Nein, ERS wirkt sich nur bei Wechselbelastung aus. Wenn dann wirkt sich 
ein Isolationswiderstand aus, der ist idR ziemlich groß.
> Welche Größen würdest
> du vorschlagen? Picofarrad oder eher Nanofarrad?
Kommt auf die Spannungsquelle an, wie steif die ist...
Was willst Du messen, echte Gleichströme oder pulsierendes?
1 - 10 nF


> Da die Abhängigkeit ja eine Gerade sein müsste,
> habe ich mir die Gleichung zusammengebaut.
Ich glaube, man braucht eine Fallunterscheidung bei
ADC 1,49/0,00030518 = 4882,3645

> Berechnet man dies auf einem µC der z.B. 16
> Bit Register hat führt dies zu Fehlern.
> Besser ist folgende allgemeine Formel:
LT gibt auch Beispielroutinen für Arduino / Linduino:
http://www.linear.com/docs/44667

> Massen zu durchtrennen und anders zu verbinden.
R hochkant einseitig einlöten und mit einem einzelnen Drähtchen einer 
Litze in Richtung Gnd beim IC verbinden (Luftverdrahtung).

> Ansonsten gäbe es ja noch Hall-Sensoren
z.B. von AMS im SO8-Gehäuse  oder von LEM

Wie wertest Du den ADC aus? Was ist da angeschlossen??
Wie ist das geerdet?

von Harald W. (wilhelms)


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eProfi schrieb:

> Harald, wenn Du was zum Thema beitragen willst, bitte.

Zum Thema ist m.E. genug gesagt worden. Es ist immer kompliziert,
Ströme auf der Highside zu messen. Man sollte entweder auf der
Masseseite messen, oder ICs verwenden, die speziell zur Highside-
Strommessung gebaut werden. Solche Spannungswerte, wie Du sie
geschrieben hast, entstehen typisch, wenn man solche Schaltungen
simuliert. In der Simulation kann man aber nur mit theoretischen
Bauelementen arbeiten. Verwendet man echte Bauelemente mit
Toleranzen, funktionieren viele Schaltungen dann nicht mehr.

von Benjamin K. (Gast)


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eProfi schrieb:
> 2,5 - (0,001826 * 2131) = -1,391206

Genaugenommen stimmt mein Ergebnis doch, da ich für "m" den ungekürzten 
Wert verwendet habe :) Es mag ja stimmen wie Harald schrieb dass man das 
nicht messen kann, aber rechnen MUSS man mit den genauen Werten.

eProfi schrieb:
> Was willst Du messen, echte Gleichströme oder pulsierendes?

Also ich messe nur Gleichspannungen, habe da eben einen 33nF eingebaut, 
und es funktioniert so weit wie erwartet.

eProfi schrieb:
>> Massen zu durchtrennen und anders zu verbinden.
> R hochkant einseitig einlöten und mit einem einzelnen Drähtchen einer
> Litze in Richtung Gnd beim IC verbinden (Luftverdrahtung).

Sieht zwar abenteuerlich aus, aber es hat funktioniert.

Ich verwende ein Arduinokompatibles Board (Teensy 3.1) das über einen 
GPIO die Spannung liefert. Die Massen sind über ein Kabel miteinander 
verbunden. Der µC hängt momentan noch an USB, später an einer Batterie. 
Den kompletten Quelltext kann ich leider noch nicht anhängen, ich habe 
da noch zu viel unnütze Sachen drin, die muss ich erst entfernen.

von Kai M. (kai_mauer)


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Benjamin K. schrieb:
> Sieht zwar abenteuerlich aus, aber es hat funktioniert.

Prima. Gratulation.

...und das ganz ohne den Einsatz von vollkommen anderen Chips und dem 
Befolgen seltsamer Ratschläge.
Die Hilfe von "E-Profi" war zielgerichtet und verdiente den Namen 
"Hilfe".


Darüber freue ich mich und nun überschüttet mich wieder mit negativen 
Bewertungen, wenn ihr Freude dran habt.
Ich werde trotzdem nicht aufhören, sinnlosen Mist als sinnlosen Mist zu 
bezeichnen und Pseudohilfe als solche zu kennzeichnen.

von eProfi (Gast)


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Hast Du beachtet, dass P=R*I²?  0,06*100=6
Da wird es Dir den R auslöten.
Besser mehrere parallel auf die ganze Breite verteilt.
Um die Empfindlichkeit zu erhalten, ist es zu überlegen, ob man nicht 
doch Low-Side versucht ohne Spannungsteiler.

Habe sogar daran gedacht, dass man die dicke außen verlaufende 
Gnd-Leitung als Rsense verwenden kann, das Layout wäre günstig, wenn man 
zwischen den beiden schwarzen Buchsen (die oberen im Bild geloetet.jpg) 
die Fläche unterbricht, damit die beiden Kanäle unabhängig sind.
Rsense ganz abkoppeln (R2, R4, R6, R8 raus) und kurzschließen.
Die Temperaturabhängigkeit des Kupfers kann man mit dem internen 
Temp-Sensor kompensieren...

Wg. Gnd habe ich gefragt, ob nicht Ground-Loops entstehen, wenn mehrere 
Geräte geerdet sind, z.B. Rechner und Netzteil oder Quelle oder Senke.

Du hast jetzt 150k und 33 k drin. Hast Du bedacht, dass der Strom aus 
den Input-Pins dann stärker zum Tragen kommt?
Hast Du meinen Vorschlag mit der Fallunterscheidung verstanden?

Auch schreibst Du, dass Du keine Single-Ended-Messung machst.
Wie misst Du dann die Spannung?

von Benjamin K. (bkausbk)


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Zuerst einmal, ich habe einen Fehler gemacht. Ich habe die Gleichung 
aufgestellt und nicht gesehen dass ich meine Spannungsreferenz bereits 
gehimmelt hatte, diese hat nicht mehr 2,5V sondern irgendwas anderes. 
Deshalb kamen diese komischen Werte Zustande.

Jetzt sieht das ganze realistischer aus, allerdings kann ich nur über 
einen Drehpoti und Messgerät die Spannungen einstellen was nicht allzu 
genau ist.

Codewort für 2,5V: 1463
Codewort für 18V: 10616
Codewort für 0V (offen): -2

m = 0,001693433847
b = 0,022506282093

Das heisst bei 0V messe ich 19mV, das ist nicht schön. Achja, ich messe 
schon Single Ended Spannung, jedoch berechne ich nicht den Strom mit 
dieser Methode, sondern über die Differenzmethode.

Ich wüsste auf Anhieb jetzt auch nicht wie ich aus der durch den 
Spannungsteiler herabgesetzte Single Ended Spannung die echte Spannung 
berechne.

eProfi schrieb:
> Hast Du meinen Vorschlag mit der Fallunterscheidung verstanden?

Um ehrlich zu sein, nein habe ich nicht verstanden.

Ich habe jedoch das Datenblatt an einer Stelle scheinbar falsch 
interpretiert glaube ich. Die V_DIFF(CM), also die maximale Spannung die 
an den Eingängen V1, V2, V3, V4 anliegen darf *wenn die 
Differenzspannung gemessen werden können soll* darf maximal VCC 
betragen. Dessen Differenz V_DIFF(MAX) maximal -300 mV bis 300 mV.

Ich bin jetzt davon ausgegangen, dass diese V_DIFF(CM) dann auch für die 
maximale Single Ended Spannung zutrifft. Dies scheint aber nicht so zu 
sein wie in Tabelle 10 auf Seite 17 zu sehen. Ich hatte diese als 
Beispiel betrachtet bei Anlegen einer VCC von 5V. Das Codewort mit dem 
Wert 16383 soll ja laut Tabelle eine Spannung >5V andeuten. Dies erklärt 
auch meine relativ kleinen Codeworte von 10620 für die Spannung 18V 
obwohl an den Spannungsteiler-Widerständen (nachgemessen) schon ca. 
3,24V anliegen was bei mir fast 100% der VCC entspricht.

eProfi schrieb:
> Hast Du beachtet, dass P=R*I²?  0,06*100=6

Ich habe mich da um ehrlich zu sein auf das Datenblatt verlassen, aber 
hast recht, der ist nur für 1W ausgelegt eigentlich. So kann ich 
höchstens bis zu 4A messen, aber das reicht erst einmal.

eProfi schrieb:
> Du hast jetzt 150k und 33 k drin. Hast Du bedacht, dass der Strom aus
> den Input-Pins dann stärker zum Tragen kommt?

Puh, kannst du das nochmals genauer erläutern bitte?

eProfi schrieb:
> Habe sogar daran gedacht, dass man die dicke außen verlaufende
> Gnd-Leitung als Rsense verwenden kann, das Layout wäre günstig,...

Ich würde es gerne ersteinmal so einigrmaßen zum Laufen zu bekommen, 
deinen Vorschlag würde ich dann evtl. später testen und nochmals darauf 
zurückkommen.

: Bearbeitet durch User
von Benjamin K. (bkausbk)


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Ich habe einmal meinen Quelltext angehängt.

Eine weitere Methode um an die echte Spannung zu kommen war folgende:

Ich ermittle die Teilspannung am Spannungsteiler bei einer fest 
eingestellten zu messenden Spannung von z.B. 18V.

Dann kann ich einen Faktor berechnen N = 18V / "Teilspannung" und dieser 
wird mit dem Koeefizienten 305,18 mV multipliziert. Das funktioniert 
dann so lange einigermaßen gut so lange ich nahe an der 18V bleibe, aber 
je tiefer die zu messende Spannung desto mehr weicht diese vom Soll ab.

Den Faktor den ich ermittelt habe bei mir war 5.55486759548144 so dass 
ein LSB einen Wert von 1,695 mV aufweist, d.h. die Genauigkeit müsste 
1,695 mV betragen eigentlich.

Ebenso müsste V1 (da wo die Spannung anliegt) ja etwas größer sein als 
V2 da über den Messwiderstand ja eine kleine Spannung abfällt. Diese 
beträgt laut LTSpice etwa 15µV und ist denke ich aber deshalb ja nicht 
mehr messbar da dieser außerhalb des Auflösungsvermögens liegt oder? Es 
kam schonmal vor, dass V2 gößer war, ich denke das liegt einfach daran, 
dass die gegenüberliegenden Widerstände nicht ganz den gleichen Wert 
aufwiesen. Das mit den Spannungsteilern gefällt mir immer weniger.

Irgendwie frage ich mich, macht es sinn noch weiter Zeit zu investieren 
oder sollte ich das nicht doch neu designen alles?

von eProfi (Gast)


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> Zuerst einmal, ich habe einen Fehler gemacht. Ich habe die Gleichung
> aufgestellt und nicht gesehen dass ich meine Spannungsreferenz bereits
> gehimmelt hatte, diese hat nicht mehr 2,5V sondern irgendwas anderes.
> Deshalb kamen diese komischen Werte Zustande.
Welche Referenz? Die IC-interne?

> Jetzt sieht das ganze realistischer aus, allerdings kann ich nur über
> einen Drehpoti und Messgerät die Spannungen einstellen was nicht allzu
> genau ist.
Hast Du jetzt ein neues IC eingelötet?

> Codewort für 2,5V: 1463
> Codewort für 18V: 10616
> Codewort für 0V (offen): -2
Am besten, Du misst gleichzeigig noch die Spannung am jeweilgen 
IC-Eingang mit dem Multimeter.


> Um ehrlich zu sein, nein habe ich nicht verstanden.
Wenn ich das Datenblatt richtig interpretiere, liegt je ein R (0,17µA 
pro Volt sind 5,88 MOhm) zwischen einer imaginären Spannungsquelle

(1,49V) und jedem Eingang. Der fließende Strom beeinflußt Deinen 
Spannungsteiler (deshalb ist der Einfluß des Stromes von den konkreten

Werten abhängig), nur bei 1,49V (ADC 4882) nicht, da kein Strom fließt. 
Deshalb die Fallunterscheidung, ob ADC über oder unter 4882 ist,

denn da gelten jeweils andere Geradengleichungen. Deshalb schreiben sie 
ja auch, dass bei sehr geringer Impedanz der Quelle der Fehler

vernachlässigbar ist (Inputs with source resistance less than 200Ω will 
...)


> Ich bin jetzt davon ausgegangen, dass diese V_DIFF(CM) dann auch für
> die maximale Single Ended Spannung zutrifft. Dies scheint aber nicht
> so zu sein wie in Tabelle 10 auf Seite 17 zu sehen.
Wenn sie die Dez- ud/oder Hex-Werte danebengeschrieben hätten, wäre das 
vorteilhaft.

Deshalb von mir:
0 11111111111111 16383 3FFF >5     16383*0,00030518=4,99976394
0 10110011001101 11469 2CCD 3.500  11469*0,00030518=3,50010942
0 01111111111111  8191 1FFF 2.500   8191*0,00030518=2,49972938
0 00000000000000     0 0000 0.000   -983*0,00030518=-0,2999919
1 11110000101001 15401 3C29 –0.300 (15401 - 16384 = -983)

> Ich hatte diese als Beispiel betrachtet bei Anlegen einer VCC von 5V.
> Das Codewort mit dem Wert 16383 soll ja laut Tabelle eine Spannung >5V
> andeuten. Dies erklärt auch meine relativ kleinen Codeworte von 10620
> für die Spannung 18V obwohl an den Spannungsteiler-Widerständen (nach-
> gemessen) schon ca. 3,24V anliegen was bei mir fast 100% der VCC
> entspricht.

Schau Dir die "Single-Ended Transfer Function" an, dort siehst Du, dass 
bei Vcc=3,3V nur bis 3,9V gemessen werden kann, da dann die 
Eingangsschutzdioden leitend werden.

Bei 18V ist der theoretische Wert  18*33/(150+33)=3,2459016393
  /0,00030518=10636,02345
Dein Wert ist mit 10616 (10620) zu klein, und das liegt daran, dass der 
Spannungsteiler mit (3,2459 - 1,49)/5,88=0,2986 µA belastet wird.

>> eProfi schrieb:
>> Hast Du beachtet, dass P=R*I²?  0,06*100=6

> Ich habe mich da um ehrlich zu sein auf das Datenblatt verlassen,
> aber hast recht, der ist nur für 1W ausgelegt eigentlich. So kann
> ich höchstens bis zu 4A messen, aber das reicht erst einmal.
Selbst bei einem Watt wird der R sehr heiß, das hält er nur bei 
"unendlich" guter Kühlung aus.

> Es kam schonmal vor, dass V2 gößer war, ich denke das liegt
> einfach daran, dass die gegenüberliegenden Widerstände nicht
> ganz den gleichen Wert aufwiesen.
> Das mit den Spannungsteilern gefällt mir immer weniger.
Das kannst Du doch einfach wegrechnen. Wie sind denn die ADC-Werte von 
V1 bis V2, wenn kein Strom fließt, d.h. die selbe Spannung an den 
Spannungsteiler-Eingängen anliegt?

> Irgendwie frage ich mich, macht es sinn noch weiter Zeit zu
> investieren oder sollte ich das nicht doch neu designen alles?
Gute Frage. Jetzt wo Du schon so weit bist, bekommen wir das auch noch 
hin.

von Benjamin K. (bkausbk)


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Ich habe mir einmal die Mühe gemacht und für V1/V2 diverse Kombinationen 
an Spannungen durchgemessen und protokolliert (Siehe Anhang). Die ADC 
Codeworte schwanken um die +/-10 teilweise.

Die Spannung liegt jeweils am Kanal V1 an. Die Spannung stammt aus einem 
Notebook Netzteil, diese habe ich über einen sehr genauen Drehpoti 
(270K) eingestellt. Ich habe dann die Spannung gemessen die am 
Spannungsteiler (untere Widerstände) abfällt.

Wenn man sich das grafisch darstellt sieht das ganze sehr linear aus. 
Nur bei der Differenz V1-V2 sieht das ganze komisch aus. V1 und V2 haben 
fast immer so  gut wie die gleichen Werte, erst bei den höheren 
Spannungen erkennt man eine kleine Abweichung.

eProfi schrieb:
> Welche Referenz? Die IC-interne?

Nein ich hatte einen 0,1% genauen 2,5V Referenzspannungs IC verwendet.

eProfi schrieb:
> Hast Du jetzt ein neues IC eingelötet?

Nein, nur den Referenzspannungs IC verwende ich nicht mehr da er leider 
kaputt ist.

eProfi schrieb:
> Schau Dir die "Single-Ended Transfer Function" an, dort siehst Du, dass
> bei Vcc=3,3V nur bis 3,9V gemessen werden kann, da dann die
> Eingangsschutzdioden leitend werden.

Das hatte ich in der Tat übersehen, das erklärt einiges.

von eProfi (Gast)


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Sooo, das pdf ist ja interessant.
V1-V2 stimmt nicht, wie hast Du die berechnet??
Die Abweichung ist doch schön linear und kann herausgerechnet werden, 
d.h. die Faktoren für jeden Kanal einzeln bestimmen.
Gleiche bekannte Spannung an V1 und V3 anlegen, "Kalibrierknopf drücken" 
--> die Werte werden für jeden Kanal getrennt berechnet (dann brauchst 
Du auch nicht die Rs selektieren).

mV --> µV
Spalten, die noch hinzugefügt werden müssen:
Erwarteter rechnerischer ADC-Wert und die Abweichung von diesem.

Auffällig ist die Abweichung bei 19V, evtl. wird da die 
Eingangsschutzdiode schon leicht leitend, Lösungen:
 - Vcc erhöhen, 3,5 - 4,0 reicht
 - Rs verkleinern
 - Teilungsverhältnis leicht verkleinern (ca. 5,8)
 - Gleichung finde, die die Abweichung beschreibt (Excel-Funktion)
 - Wertetabelle (Stützpunkte mit Interpolation)

Komischerweise sind immer wieder Ausreißer drin.
Später mehr dazu.

> Alleine schon das Verbinden der Masse einer externen Spannungs-
> quelle hat dieses Rauschen verursacht. Jetzt meine Frage, wie
> kam das zu Stande, und wie kann ich Abhilfe schaffen?

> Die ADC-Codeworte schwanken um die +/-10 teilweise.

Diese Frage müsstest Du beantworten, einige Stichpunkte habe ich bereits 
genannt: Gnd-Brumm-Schleife? Welche Punkte sind mit PE (Erde, 
Schutzleiter) verbunden??
Hat das 19V-Netzteil einen 2- oder 3-poligen Netzstecker?


> Welche Widerstände würdet ihr dort verwenden?
Möglichst kleine Werte.
> Was würdet ihr verändern um stabilere oder bessere Ergebnisse
> zu erzielen?
mit PT1-Filter glätten:
U16_t ADCsum+=ADC-ADCsum/4;
ADCsum wächst dann auf den 4-fachen ADC-Wert an.
/4 (shr 2) geht noch bei einem 14-bit-Wandler, wenn ein stärkerer Filter 
erwünscht ist (shr 3 oder shr 4), U32_t verwenden.


Habe den Code nur kurz überflogen. Nutzt Du die automatische 
Kanalumschaltung? Ggf. "manuell" umschalten und öfters den selben Kanal 
wandeln, die ersten Ergebnisse nach einem Kanalwechsel verwerfen.

von Benjamin K. (bkausbk)


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Erstmal vielen Dank für deine Mühen sich das alles anzuschauen.

Also ich habe nochmals genauer die Spannungen aufgenommen, in einigen 
Bereichen auch die Mittelwerte der ADC Codeworte verwendet. Ich bin 
nicht zufrieden (siehe Anhang). Nach dem was ich da so gerechnet habe 
weichen meine aus den ADC Codeworten berechneten Werte teils bis 20mV 
vom Soll ab. Ich wollte jedoch 1mV, max. 5mV Genauigkeit erreichen. Ich 
habe noch nicht alles an Werten gemittelt, das macht das ganze 
sicherlich noch einmal geringfügig genauer.

eProfi schrieb:
> V1-V2 stimmt nicht, wie hast Du die berechnet??

Doch, das ist der vom IC berechnete Differenzwert mit einer Auflösung 
von 19µV (laut Datenblatt). Das ist ja bei weitem Genauer als würde man 
V1 - V2 selber rechnen über Single-Ended Spannungen.

Bei etwa 1,19V (siehe Tabelle im Anhang Seite "Daten") ist bei mir 
eindeutig ein Knickpunkt zu sehen. Ich habe im weiteren jedoch erstmal 
nur die mehr oder weniger linearen Single-Ended Spannungen an V1 
betrachtet.

Testweise hatte ich einmal Batterien drangehängt und einmal die Spannung 
sowohl gemessen als auch als VCC verwendet. Diese betrug 4,835V, als ADC 
Codewort hat er 2852 ermittelt und die Spannung am Spannungsteiler 
betrug 870mV. Zurückgerechnet ergab das 869,7mV was sehr nahe an das 
Soll herankommt. Habe ich als VCC wieder die 3,25V vom µC verwendet, hat 
der 2858 als ADC Codewort ermittelt, am Spannungsteiler hingen dann aber 
auch 874mV an. Zurückgerechnet ergäbe es dann auch 872mV und kommt ach 
relativ nah an den Sollwert wenn auch mit einer leicht größeren 
Abweichung als beim kompletten Bateriebetrieb. Das zusätzliche 
Anschließen der Masse des 19V-Netzteils ergab keine nennenswerte 
Änderung, einzig die Differenzspannung V1-V2 hat sich um 1,5 ADC 
Codewort erhöht.

Also vielleicht doch einfach nur ein schlechtes Netzteil dessen Spannung 
wirklich so stark schwankt?

eProfi schrieb:
> Komischerweise sind immer wieder Ausreißer drin.
> Später mehr dazu.

Das lässt sich vielleicht damit erklären dass ich dort noch nichts 
gemittelt hatte (grobe Momentanwerte).

eProfi schrieb:
> Welche Punkte sind mit PE (Erde,
> Schutzleiter) verbunden??
> Hat das 19V-Netzteil einen 2- oder 3-poligen Netzstecker?

Da hängt erstmal nur der PC noch dran. Es ist ein Netzteil mit 
Schutzkontakt (3-polig).

eProfi schrieb:
> Habe den Code nur kurz überflogen. Nutzt Du die automatische
> Kanalumschaltung? Ggf. "manuell" umschalten und öfters den selben Kanal
> wandeln, die ersten Ergebnisse nach einem Kanalwechsel verwerfen.

Ich nutze ersteinmal den manuellen Trigger, und dann lasse ich alles vom 
ADC hintereinander sampeln. Das mit dem Wegwerfen der ersten Ergebnisse 
hatte genauso wenig gebracht wie das "Continuous" sampling. Auch hatte 
ich schon längere Wartezyklen eingebaut, hat alles nichts geholfen.

Ich glaube, alles in Allem kann ich das so nicht gebrauchen. Was ich 
jetzt noch mache ist kleinere Widerstände einlöten da es anfangs mit der 
Kombination 56K/12K besser bzw. stabiler lief zumindest. Evtl. nehme ich 
noch leicht kleinere Werte. Dann fließt allerdings eine Erhebliche 
Spannung am Spannungsteiler ab, ob man dann noch Strom messen kann 
bezweifle ich etwas. Ebenso kann ich Rs noch etwas verkleinern (einen 
weiteren 60mOhm parallel) und das Verhältnis etwa anheben. Auch VCC kann 
ich an 5V hängen. Wenn das alles nichts bringt, rolle ich das Projekt 
mit anderen Komponenten neu auf.

Ich möchte eine Genauigkeit der Spannung von 1mV erreichen und zwar ohne 
dass ich allzu viel per Software kalibrieren muss. Die 
Temperaturkalibrierung sollte eigentlich das einzigste sein was ich 
einbauen wollte anfänglich.

von Benjamin K. (bkausbk)


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Hallo liebe Freunde. Es ist einige Zeit vergangen, jedoch habe ich trotz 
knapper Freizeit eine komplett neue Schaltung entworfen und auch 
Platinen dazu proffesionell fertigen lassen. Habe sie getestet, 
funktioniert alles einwandfrei. Leider komme ich im Moment zeitlich 
nicht dazu die Programmierung zu vollenden, und außerdem ist der 
µController auf dem Board kaputt gegangen (war zu unvorsichtig). Ich 
stelle euch hiermit alles zu Verfügung was ich habe, also Gerberdateien, 
Schaltpläne inklusive ERSTE Code-Schnippsel für die Ansteuerung des 
INA226 und des LCDs.

Sicherlich lässt sich einiges noch verbessern an der Schaltung, und ich 
bin natürlich für Vorschläge offen.

Ich habe noch weitere 5 Platinen davon an Interessierte abzugeben wenn 
diese den Wunsch haben diese Schaltung zu testen und/oder 
weiterzuentwickeln. Du solltest jedoch in der Lage sein die ein oder 
anderen IC's löten zu können welche nur über Reflow bzw. zur Not 
Heißluft gelötet werden können! Ich habe diese mit meinem gebauten 
Reflow-Ofen gelötet.

Als I2C Library habe ich die Softwareimplementierung von "Peter Fleury" 
verwendet.

Ein paar Anmerkungen zum Schaltplan: Die Kondensatoren am 
Spannungswandler sollten evtl. durch 805er ersetzt werden, die werden 
nämlich etwas warm. Auch meine ich, ist dieser Spannungswandler etwas 
überfordert wenn er noch die Displaybeleuchtung versorgen soll. Ich 
hatte zwar nie Probleme, aber die Spannungswandlerschaltung wird etwas 
warm. Als Spannungsquelle kann eine Spannung von 2,7V bis 5,5V dienen.

Verwendet habe ich den AtTiny861 welcher über ISP programmiert wird. Die 
Schaltung und der µController verwendet 3,3V, nur für das Display wird 
5V benötigt, und dort auch eigentlich nur für die Kontraststeuerung, das 
Display selber würde auch mit 3,3V betrieben werden können.

Als Display kann ein beliebiges HD44780 kompatibles verwendet werden 
welche es auf eBay zu Hauf gibt. Es wird im Modus 4-Bit Parallel 
betrieben. Ich habe ein 4 zeiliges verwendet.

Bei weiteren Fragen stehe ich natürlich zu Verfügung.

: Bearbeitet durch User
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