Hallo, hier mal eine Sache, die mir heute, 11 Jahre später noch die Tränen in die Augen treibt: 2003 war ich arbeitslos geworden und Zeitjobber. In einer kleinen Firma, die es heute auch nicht mehr gibt, gab ein ca 83 jähriger "alter Mann" den Ton an. Er war reich und unheimlich geizig und hatte immer weniger Ahnung, wollte aber die GF nicht abgeben und überall noch mitmischen. Ohne den Prokuristen wäre da nichts mehr gelaufen. Es fehlte an allem, vor allem Werkzeug in der Entwicklung. Entweder nicht da oder kaputt. Eines Abends kam er und strahlte uns an "Hier habe ich Werkzeuge für euch!". In der Hand jede Menge Zangen, Knipser, Bohrer von "Budget" und dem Mist was vorne in der Baumarktauslage liegt. Lötkolben für immerhin 9,95 Euro das Stück :-) Mein Senior-Ingenieur Kollege Klaus (Namen geändert) ging überschwenglich hin, bedanke sich wortreich und herzlich beim "Old Man" und nahm die ganze Kiste entgegen. Kaum hatte der Alte die Türe zugemacht, sichtlich erfreut über diesen herzlichen Dank schritt Klaus mit dem Karton zur nächsten Mülltonne, grinste uns an und kippte das "schöne neue Werkzeug" mit dem Spruch "Mit dem besten Dank der Entwicklungsabteilung an die Geschätsleitung!" hinein. In dem Moment hatten ich und ein anderer Kollege dermassen eine Lachflash, dass der Tag gelaufen war. Allein das Gesicht und der trockene Spruch von ihm mit dem er das Zeug in den Ausguss kippte war unbezahlbar :-)) Habt ihr auch solche Erlebnisse? Gruss, Christian
Christian J. schrieb: > Eines Abends kam er und strahlte uns an "Hier habe > ich Werkzeuge für euch!". In der Hand jede Menge Zangen, Knipser, Bohrer > von "Budget" und dem Mist was vorne in der Baumarktauslage liegt. > Lötkolben für immerhin 9,95 Euro das Stück :-) Vielleicht hat es der Mann einfach nur gut gemeint. Ich bin zwar noch nicht ganz 83 Jahre, aber ich hätte mir früher auch nicht vorstellen können, was heutzutage alles ungestraft an Mist verkauft werden darf. Super Einstellung! fremdschäm Gruß, Wolle
Wolle R. schrieb: > Vielleicht hat es der Mann einfach nur gut gemeint. Ich kann da schon drüber lachen, wie jemand allen Ernstes aus Geiz im Baumarkt den billigsten Schrott als Werkzeug für eine Firma kauft während vor dem Haus sein 500er Sl stand..... naja, der Laden ist schon lange pleite, auch weil den Kunden die "Zustände" nicht verboren blieben.
@Christian J, du lachst eben NICHT über den Geiz des Eigentümers sondern über die Sachbeschädigung (= in den Müll schmeißen) deines Kollegen - ein eher pubertäres Verhalten. Im Erwischensfalle wäre das mindestens eine Abmahnung wert gewesen.
Fatal Error schrieb: > Im Erwischensfalle wäre das mindestens eine Abmahnung wert gewesen. Was einen als Zeitarbeiter ja auch unheimlich juckt...
Christian J. schrieb: > Was einen als Zeitarbeiter ja auch unheimlich juckt... Paradox ist, wenn eine Uhrenfabrik keine Zeitarbeiter beschäftigt. MfG Paul
>Was einen als Zeitarbeiter ja auch unheimlich juckt...
Um deinem offenbar ziemlich beschränkten Horizont auf die Sprünge zu
helfen: Es handelt sich hier um Vorsatz mit allen möglichen
Konsequenzen.
Außerdem ist eine Geschichte offenbar ziemlich schlecht erfunden. Ein
Senior-Ing. als Zeitarbeiter, ja ne is' klar..
Christian J. schrieb: > 2003 war ich arbeitslos geworden und Zeitjobber. In einer kleinen Firma, > die es heute auch nicht mehr gibt, gab ein ca 83 jähriger "alter Mann" Lebt der Knacker heute noch, würd mich mal interessieren. Immerhin, im Fußball wollen ja auch noch sabbernde alte Männer bestimmen wo es langgeht.
Oliver Stellebaum schrieb: > Immerhin, im Fußball wollen ja auch noch sabbernde alte Männer bestimmen > wo es langgeht. Der wäre jetzt 94. Bestes Alter für eine lange Karriere im FIFA-Exekutiv-Komitee. mfg.
Oliver Stellebaum schrieb: > Lebt der Knacker heute noch, würd mich mal interessieren. Andere Frage: Was soll eigentlich diese Respektlosigkeit Älteren gegenüber? Sind nicht alle so. Ich bin nur unwesentlich jünger, da ich aber seit mehr als 30 Jahren mit dem Computer umgehe, kann ich auch hier schreiben und Wissen einbringen (und unterschätzt nicht, was wir "alten Säcke" noch alles erlernt und erlebt haben). Gibt eben solche und solche. Ich persönlich kann weder mit Mutantenstadl noch mit Kreuzfahrten was anfangen, höre lieber meine Rock- und Metalkassetten aus den 70ern/80ern und bin immer noch mit Leidenschaft an der Elektronik, auch wenn ich SMD nicht mehr anfasse. Das muss ich nicht mehr haben. Aber wie gesagt, woher kommt das, dass man so respektlos ist. Erlebe ich in freier Wildbahn eher weniger, aber im Internet sind "die Alten" die "Opfer"... Nicht bös gemeint, interessiert mich nur. Mfg, Wolle
Christian J. schrieb: > In der Hand jede Menge Zangen, Knipser, Bohrer > von "Budget" und dem Mist was vorne in der Baumarktauslage liegt. Ja und? Was glaubst Du, wieso er reich geworden ist...
"Anekdoten aus dem Berufsleben" Das hätte ein netter lustiger Thread werden können. Christian J. schrieb: > Habt ihr auch solche Erlebnisse? Ja, will ich aber lieber nicht berichten, bei dem Gemaule hier. Schade. Lachen konnte ich zwar auch nicht, aber eine interessante Anekdote war es. +1
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Lachen kann ich darüber auch nicht. Ich hätte die Kiste mit dem Werkzeug in die Ecke gestellt. Geiz ist geil -> 500er SL
Jörg P. R. schrieb: > Geiz ist geil -> 500er SL Gut, so war ich nie. Meine Leute, für die ich damals Verantwortung hatte, habe ich zum Grillen und zur Weihnachtsfeier eingeladen. Komplett auf meine privaten Kosten. Als Dank für den Fleiß das Jahr über. Aber diese Zeiten sind längst vorbei. Deshalb schreibe ich auch nie etwas bei "Ausbildung und Beruf" aber wenn ich lese, wie es heute zugeht, oh je... Mfg, Wolle (der zeitlebens nur alte Diesel gefahren ist)
Wolle R. schrieb: > Gibt eben solche und solche. Ich persönlich kann weder mit Mutantenstadl > noch mit Kreuzfahrten was anfangen, höre lieber meine Rock- und > Metalkassetten aus den 70ern/80ern und bin immer noch mit Leidenschaft > an der Elektronik, auch wenn ich SMD nicht mehr anfasse. Das muss ich > nicht mehr haben. Dem schließe ich mich an. Die oben angeführte Anekdote finde ich nicht witzig, vor allem aus Respekt vor "dem alten Mann"... SMD = Sehr Mickrige Dinger
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Torsten C. schrieb: > Ja, will ich aber lieber nicht berichten, bei dem Gemaule hier. Schade. > > Lachen konnte ich zwar auch nicht, > aber eine interessante Anekdote war es. Uns stellte man auch einen 3,95-Hefter und einen Schrott-Locher hin. Nicht damit wir unsere Privatsaschen damit bearbeiten sondern den Arbeitgeberkram. Hinweise, dass wir einen neuen Locher bräuchten, weil der alte nicht mehr funktioniert führten dann zu ewig langen Diskussionen mit der Buchhaltung, warum wir nicht auf die Sachen besser aufpassen. Aber für Besucher steht natürlich eine 5000-Euro-Designer-Couch in der Ecke.
Mit solchen Aktionen verdient sich der Geschäftsführer/Inhaber eher nicht den Angeberschlitten, denn die Arbeitszeit der Mitarbeiter, die mit dem Schrott wesentlich länger für die Arbeit brauchen, ist viel teurer als anständiges Werkzeug. Wenn das anständige Werkzeug denn auch unter der Woche intensiver genutzt wird als am Wochenende... ;-)
Matthias L. schrieb: > Mit solchen Aktionen verdient sich der Geschäftsführer/Inhaber > eher > nicht den Angeberschlitten, denn die Arbeitszeit der Mitarbeiter, die > mit dem Schrott wesentlich länger für die Arbeit brauchen, ist viel > teurer als anständiges Werkzeug. Wenn das anständige Werkzeug denn auch > unter der Woche intensiver genutzt wird als am Wochenende... ;-) Das ist ja das Skurile. Der Chef müsste eigentlich vorbeischauen und fragen, ob es an etwas mangelt, dass die Arbeit flotter oder leichter von der Hand geht. Pep Guardiola lässt seine Jungs ja auch nicht in Holland-Schuhen auflaufen...
J. Ad. schrieb: > Hinweise, dass wir einen neuen Locher bräuchten, weil der alte nicht > mehr funktioniert führten dann zu ewig langen Diskussionen mit der > Buchhaltung, warum wir nicht auf die Sachen besser aufpassen. Den neuen Locher kannst Du voll abheften... MfG Paul
Paul Baumann schrieb: > Den neuen Locher kannst Du voll abheften... Dafür must du ihn erst mal voll kriegen...
J. Ad. schrieb: > Der Chef müsste eigentlich vorbeischauen und > fragen, ob es an etwas mangelt Warum sollte er das? Wenn Du Arbeitsmittel brauchst, frag den Chef oder entsprechend Verantwortlichen danach.
Timm Thaler schrieb: > J. Ad. schrieb: >> Der Chef müsste eigentlich vorbeischauen und >> fragen, ob es an etwas mangelt > > Warum sollte er das? Wenn Du Arbeitsmittel brauchst, frag den Chef oder > entsprechend Verantwortlichen danach. Das ist genau die Einstellung, die ich kritisiere! Nicht ICH brauche ein Arbeitsmittel, sondern ich erkenne, dass es mit dem Arbeitsmittel BESSER ginge. Profitieren tut davon erst mal der Chef bzw. die Firma selber. Wenn also ein Angestellter schon nach einem besseren Arbeitsmittel fragt, hatg der Chef schon voll versagt, weil er nicht selber draufgekommen ist. Was ist, wenn er nur tumbe Befehlsempfänger hat? Die wursteln dann mit dem defekten Locher ne Stunde rum und kosten RICHTIG viel Geld. Also, Schwachstellen aufzuspüren sind Sache des Chefs oder des betrieblichen Vorschlagswesens und nicht eine Frage der Befindlichkeit der AN.
J. Ad. schrieb: > Was ist, wenn er nur tumbe Befehlsempfänger hat? Dann hat er halt die falschen Leute eingestellt. J. Ad. schrieb: > Schwachstellen aufzuspüren sind Sache des Chefs Die Schwachstelle ist dann der tumbe Befehlsempfänger, und nicht das Werkzeug. Kacke ist eher, wenn ich sage: Ich brauche für die Arbeit das und das Werkzeug, und Chef sagt: Iss nich, kein Geld oder keine Lust. Dann programmiere ich halt ne Abfrage für eine sauteure Messwandlerkarte unter Excel in VB, weil das Geld für eine neue Labview-Version nicht da ist. Das dauert dann eben...
Wolle R. schrieb: > Aber wie gesagt, woher kommt das, dass man so respektlos ist. Erlebe ich > in freier Wildbahn eher weniger, aber im Internet sind "die Alten" die > "Opfer"... Ich weiß nicht mehr genau, wie wir waren, Wolle, bzw. wie es bei mir war, aber ich glaube, der Respekt vor der älteren Generation war damals auch nicht grenzenlos positiv oder immer so, wie es sich diese von meiner gewünscht hätte. So, wie wir es heute erleben, war es nicht, ohne dabei in Eigenlob versinken zu wollen. Wolle R. schrieb: > Aber diese Zeiten sind längst vorbei. Ja und leider nicht nur die :( Aber, die zukünftige Welt gehört nun mehr der heutigen Generation als uns. Für diese ist es hoffentlich richtig. Fehlender Respekt voreinander aber kann nie richtig sein.
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Karl-Heinz M. schrieb: > Fehlender Respekt voreinander aber kann nie richtig sein. Senilität verschiebt (nicht nur) in dieser Beziehung die Maßstäbe. Wenn das Leitfossil nicht erkennen will, dass es Zeit zum Abtreten ist, dann ist das eine Respektlosigkeit gegenüber den Jüngeren, die die Arbeit machen.
Uhu Uhuhu schrieb: > Karl-Heinz M. schrieb: >> Fehlender Respekt voreinander aber kann nie richtig sein. > > Senilität verschiebt (nicht nur) in dieser Beziehung die Maßstäbe. Wenn > das Leitfossil nicht erkennen will, dass es Zeit zum Abtreten ist, dann > ist das eine Respektlosigkeit gegenüber den Jüngeren, die die Arbeit > machen. Seh ich auch so, obwohl man das auch nicht generell so ansehen kann. Ich denk dabei nicht an den Papst ;) Es gibt Situationen in denen Ältere wegen ihrer höheren Erfahrung bessere Leistungen erzielen. Ich glaube da auch ein Umdenken heute zu erkennen. Man legt auch wieder wert auf die Erfahrung bei der Bewerbung. Ältere sind m. E. aufgrund ihres Alters generell Vorurteilen bzgl. ihrer Leistungsfähigkeit (bei objektiv gleicher Leistung) ausgesetzt und daher eher durch Abwertung betroffen als andere. Gerechtigkeitsempfinden und Wahrnehmung gehen diesbzgl. zw. den Generationen z. T. auseinander.
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Als junger "Spund" ist man schon anders unterwegs als einige Jahre später... Ich lege mich nicht fest, was jetzt "älter" oder "alter Mann" bedeuten soll... Ich lege mich auch nicht fest, was ein junger "Spund" sei... Karl-Heinz M. schrieb: > Aber, die zukünftige Welt gehört nun mehr > der heutigen Generation als uns. Für diese ist es hoffentlich richtig. > Fehlender Respekt voreinander aber kann nie richtig sein. Genau darum habe ich das obige geschrieben. Wer jung oder alt ist, ist nicht nur ein Erscheinungsbild, sondern auch eine gewisse Einstellung zu allen Anderen, auch die Einstellung zum Leben kann viele Freunde bringen, egal ob 1 Jahr oder 100 Jahre ! Karl-Heinz M. schrieb: > Gerechtigkeitsempfinden und > Wahrnehmung gehen diesbzgl. zw. den Generationen z. T. auseinander. Das ist sicher nicht nur an der einen oder anderen Generation festzustellen. Ich persönlich habe keine Probleme mit 1 bis 100 Jahre! Und, man sollte sich nicht selbst ausschließen, heißt, zu Hause hocken... Vor- Mitternächtlichen Gruß Mani
Timm Thaler schrieb: > J. Ad. schrieb: >> Was ist, wenn er nur tumbe Befehlsempfänger hat? > > Dann hat er halt die falschen Leute eingestellt. > > J. Ad. schrieb: >> Schwachstellen aufzuspüren sind Sache des Chefs > > Die Schwachstelle ist dann der tumbe Befehlsempfänger, und nicht das > Werkzeug. > > Kacke ist eher, wenn ich sage: Ich brauche für die Arbeit das und das > Werkzeug, und Chef sagt: Iss nich, kein Geld oder keine Lust. > > Dann programmiere ich halt ne Abfrage für eine sauteure Messwandlerkarte > unter Excel in VB, weil das Geld für eine neue Labview-Version nicht da > ist. Das dauert dann eben... Und warum solltest DU ein Interesse haben, dass es SCHNELL progammiert ist? Dass dir der Chef noch mehr Arbeit aufbrummt und sagt, dass du es beim letzten Mal doch so schnell hingekriegt hast. So ein Neinsagerchef, der meint der große Controller zu sein und ne Menge Geld zu "sparen" wenn er die Leute subobtimal arbeiten lässt... das sag ich nur mal dass der Fisch vom Kopf her stinkt.
Karl-Heinz M. schrieb: > Seh ich auch so, obwohl man das auch nicht generell so ansehen kann. Du weißt, was Senilität ist? Ich habe das aus der Ferne im Bekanntenkreis mitbekommen. Der Alte - ca. 85 - raffte es schon länger nicht mehr, hielt aber den Finger auf der Finanzabteilung und verwehrte der eigenen Tochter, die Teilhaberin des Ladens war, den Einblick in die Bücher. Seine Zeit verbrachte er vor allem damit, per Telefonanlage die Telefongespräche der Angestellten zu belauschen. Das Ende vom Lied war der Bankrott und die eigene Tochter im beruflichen Abseits. Warum die Dame sich das bieten ließ, werde ich nie verstehen. Natürlich gibt es topfitte Alte mit 90 oder 100 und vor denen habe ich große Hochachtung. Aber zur Weisheit des Alters gehört auch, zu erkennen, wann es Zeit zum Abtreten ist.
J. Ad. schrieb: > Hinweise, dass wir einen neuen Locher bräuchten, weil der alte nicht > mehr funktioniert führten dann zu ewig langen Diskussionen mit der > Buchhaltung, warum wir nicht auf die Sachen besser aufpassen. Firmen dieser Art kenne ich, besagte oben gehörte dazu. Inzwischen 10 Jahre älter würde ich nirgendwo mehr anfangen, wo es an den notwendigen Arbeitsmittel gespart wird und alles und jedes erbettelt werden muss während die Bezüge des Chefs natürlich krisenfest sind und er seinen Wohlstand auch deutlich zur Schau stellt. So tief kann man als Ingenieur gar nicht sinken finde ich. Notürlich muss man notfalls auch die Konsequenz draus ziehen und den Abflug machen. Würde auch nie wieder in Privatklitschen arbeiten wollen die von eine Dynastie der Väter und Söhne geführt werden. >Ich habe das aus der Ferne im Bekanntenkreis mitbekommen. Der Alte - ca. >85 - raffte es schon länger nicht mehr, hielt aber den Finger auf der >Finanzabteilung und verwehrte der eigenen Tochter, die Teilhaberin des "Wer das Geld hat, hat das Sagen!" Den Spruch hörte ich damals öfter womit der greise GF seinen Machtanspruch untermauerte und keinen auch nur in die Nähe der Zahlen liess, die schon längst rot waren. Und damit sie keiner sieht wurde auch eine GMBH & CoKG draus gemacht. >Ladens war, den Einblick in die Bücher. Seine Zeit verbrachte er vor >allem damit, per Telefonanlage die Telefongespräche der Angestellten zu >belauschen. Auch das kommt mir sehr bekannt vor.... >Das Ende vom Lied war der Bankrott und die eigene Tochter im beruflichen >Abseits. Hmm. reden wir von der gleichen Firma? Kommt mir sehr bekannt vor, einschliesslich des Alters und der sehr geschäftstüchtigen Tochter..... die Insolvenz steht jedenfalls heute noch im Bundesanzeiger drin und dass die Liquidation noch nicht abgeschlossen ist wegen Rechtsstreitigkeiten mit den Gläubigern.
Christian J. schrieb: > Hmm. reden wir von der gleichen Firma? Nein. Derlei Dramen scheinen nicht eben selten zu sein...
Uhu Uhuhu schrieb: > Du weißt, was Senilität ist? Wird leider aber auch auf dieselbe Stufe wie Alzheimer und Demenz gestellt. Wie weit ist der geistige Verfall fortgeschritten und inwieweit ist man noch fähig den rechten Zeitpunkt zu erkennen? Weiß man das wirklich?
Karl-Heinz M. schrieb: > Wie weit ist der geistige Verfall fortgeschritten und inwieweit ist man > noch fähig den rechten Zeitpunkt zu erkennen? Weiß man das wirklich? Wenn man nicht mehr fähig ist, den rechten Zeitpunkt zu erkennen, dann ist er längst vorbei. Ein Patriarch, dem Selbstkritik völlig fremd ist, der wird ihn natürlich auch dann nicht erkennen, wenn er objektiv erreicht ist. Christian J. schrieb: > Würde auch nie wieder in Privatklitschen arbeiten wollen die von eine > Dynastie der Väter und Söhne geführt werden. Das alleine muss nicht schlecht sein - es kommt auf die Personen an und wie sie untereinander und mit den Angestellten kooperieren. Wenn es darauf hinaus läuft, dass der Generationenkonflikt zwischen den Chefs auf dem Rücken der Belegschaft ausgetragen wird, dann kann man natürlich nur fliehen, wenn man nicht gerade ein großes Verlangen hat, durch dieses Räderwerk gezogen zu werden. Wenn der Alte aber nur noch als graue Eminenz wirkt, die mit dem notwendigen Abstand ihre Erfahrung an die Jüngeren weiter gibt, kann man von so einer Konstellation auch profitieren.
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Uhu Uhuhu schrieb: > Wenn man nicht mehr fähig ist, den rechten Zeitpunkt zu erkennen, dann > ist er längst vorbei. Genau das denk ich mir und davor erscheint er dem Betreffenden noch zu früh und ist er viell. je nach Lage auch noch. Ich bin daher nicht sicher, ob man je selbst die Möglichkeit zur Erkennung bekommt. Christian J. schrieb: > Kommt mir sehr bekannt vor So etwas und ähnlich hört man immer wieder und ist angesichts der Problematik auch nicht verwunderlich. Momentan scheint mir, dass man (früh genug) lediglich einen Zeitpunkt des "Abtretens" vereinbart, viell. ähnlich wie bei einer Patientenverfügung. Weisheit hilft vermutlich nicht gegen Krankheit bzw. Altersschwäche/Nachlassen der geistigen Kräfte. Es ist schleichend, viell. ähnl. einem Suchtverlauf. Näheres wissen wir wohl erst mit 80 - 90? ;) Treffen wir uns dann zum weiteren Erfahrungs-Austausch hier wieder ;)
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Christian J. schrieb: > ... > während die Bezüge des Chefs natürlich krisenfest sind und er seinen > Wohlstand auch deutlich zur Schau stellt. > > "Wer das Geld hat, hat das Sagen!" Den Spruch hörte ich damals öfter > womit der greise GF seinen Machtanspruch untermauerte und keinen auch > nur in die Nähe der Zahlen liess, die schon längst rot waren. Also, bei längst roten Zahlen sind die Bezüge des Chefs alles andere als krisenfest. Wenn die Krise in der Insolvenz mündet, ist die Unternehmensform auch noch schwer interessant - im dümmsten Fall (für den Chef) ist das Privatvermögen des Chefs ebenfalls weg...
Matthias L. schrieb: > im dümmsten Fall (für den Chef) ist das Privatvermögen des Chefs ebenfalls > weg... Im geschilderten Fall waren auch das Erbe und die Zukunftsperspektiven der Tochter weg. Ganz zu schweigen von der vielen Arbeit, die sie in den todgeweihten Laden gesteckt hatte...
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Christian J. schrieb: > Habt ihr auch solche Erlebnisse? Wir hatten einen Typ ohne jegliche berufliche Qualifikation im Betrieb, der aufgrund seiner langjährigen Freundschaft zum Chef einen schwach bezahlten Handlangerjob hatte. Der war eigentlich ganz okay, hat sich aber permanent aufgespielt und komplett im Ton vergriffen. Wir hatten einige Gespräche mit dem Chef, er möge doch bitte seinen alten Kumpel ein wenig zur Raison bringen, aber er hat das nie gemacht. Wir hatten im Büro diese seltsamen Vorhänge, die aus einzelnen schmalen Streifen bestehen. Eines Tages kommt der Chef rein, macht an dem Vorhang herum und reißt ausversehen den halben Vorhang runter. Naja, Shit happens. Dann kommt genannter Typ rein, sieht den abgerissen Vorhang und brüllt: "Welcher Depp hat den Vorhang kaputt gemacht?" Chef sagt nichts, da kann ich es mir nicht verkneifen: "Chef, der Depp waren doch Sie, nicht?" Alles grinst, auch der Chef, nur der Typ guckt reichlich doof aus der Wäsche.
@J.Ad., >Also, Schwachstellen aufzuspüren sind Sache des Chefs oder des >betrieblichen Vorschlagswesens Mal eine Frage an dich als offenbar äußerst erfahrenen Mitarbeiter: Von wem kommen eigentlich die Vorschlägt an das betriebliche Vorschlagswesen? Von den Chefs? Oder war deine obige, qualifizierte Aussage wieder ein Witz von dir?
DJ Tobsen schrieb: > Wir hatten einen Typ ohne jegliche berufliche Qualifikation im Betrieb, > der aufgrund seiner langjährigen Freundschaft zum Chef einen schwach > bezahlten Handlangerjob hatte. Wahrscheinlich würde es mir niemand glauben, wenn ich sage, dass der Senior-Ingenieur nach Sylvester ohne Finger wiederkam, weil er sich mit einer selbstgebauten Bombe aus Polen Böllern die Finger der rechten Hand weggesprengt hatte und aus Angst der Arzt würde es der Polizei melden eine Versorgung unterliess. Dabei entstanden solche Rohre in den Knochen rein, er konnte eine Messspitze direkt in den hohlen Finger stecken. Fand das auch noch cool. Meist aber hielt er sie dann mit dem Mund... Ich muss das eh mal aufschreiben, auch die Sache mit dem Surge Generator, der an ein Netz aus Drähten im Büro gegen Einbrecher angeschlossen war.....
Christian J. schrieb: > Dabei entstanden solche Rohre in den Knochen rein, er konnte eine > Messspitze direkt in den finger stecken. Wie ging das aus? Hat er sich infiziert, oder sind die Stümpfe einfach vertrocknet und abgefallen?
J. Ad. schrieb: > Timm Thaler schrieb: >> J. Ad. schrieb: >>> Der Chef müsste eigentlich vorbeischauen und >>> fragen, ob es an etwas mangelt >> >> Warum sollte er das? Wenn Du Arbeitsmittel brauchst, frag den Chef oder >> entsprechend Verantwortlichen danach. > > Das ist genau die Einstellung, die ich kritisiere! > > Nicht ICH brauche ein Arbeitsmittel, sondern ich erkenne, dass es mit > dem Arbeitsmittel BESSER ginge. Zwei Dinge dazu: Erstens kann es sein, das das bessere Arbeitsmittel deutlich mehr kostet, als du damit einsparst, zweitens ist "besser" subjektiv. Also ein anderer kann mit dem Werkzeug, was du super findest, vielleicht nicht so gut umgehen. > Wenn also ein Angestellter schon nach einem besseren Arbeitsmittel > fragt, hatg der Chef schon voll versagt, weil er nicht selber > draufgekommen ist. Nein, versagt hat er erst, wenn er sich das nicht anhört bzw. ständig abwürgt. > Also, Schwachstellen aufzuspüren sind Sache des Chefs oder des > betrieblichen Vorschlagswesens und nicht eine Frage der Befindlichkeit > der AN. Sehe ich nicht so, allein schon aus Gründen der oben erwähnten Subjektivität.
Fatal Error schrieb: > @J.Ad., > >>Also, Schwachstellen aufzuspüren sind Sache des Chefs oder des >>betrieblichen Vorschlagswesens > > Mal eine Frage an dich als offenbar äußerst erfahrenen Mitarbeiter: Von > wem kommen eigentlich die Vorschlägt an das betriebliche > Vorschlagswesen? Von den Chefs? > > Oder war deine obige, qualifizierte Aussage wieder ein Witz von dir? Ich sag mal so, für das betriebliche Vorschlagswesen kommen Themen in Frage, die weitreichender sind als das schiere Bereitstellen von Arbeitsmaterial. Dass es in kleinen Dingen "rund" läuft - da kann der Chef ruhig mal nachfragen bzw. selbst die Augen aufmachen. Vor allem muss die Mentalität stimmen: Viele Chefs sehen bei solchen Anfragen Kosten auf die Firma zukommen, wenige sehen die motivierte Mitarbeiterschaft, den erhöhten Kundennutzen und den langfristigen Gewinn.
Uhu Uhuhu schrieb: > Wie ging das aus? Hat er sich infiziert, oder sind die Stümpfe einfach > vertrocknet und abgefallen? Wenn du dir normal die Finger abhackst vernäht der Arzt die Haut über die Vorseite, so dass ein Stumpf entsteht. Mein Opa verlor im Krieg zwei Finger, da sah das auch gescheit aus nach dem Lazarett. Macht man nichts bildet sich ein Hohlraum in den Knochen rein, wo du einen Bleistift reinstecken kannst. Da Unfälle dieser Art von Ärzten aber der Polizei gemeldet werden, genau wie Schusswunden war das ein Problem. Der Typ war krank, von Ritzen mir Rasierklingen bis Kippen auf dem Arm ausdrücken hat der alles probiert. Morgens stand mal alles unter Strom weil er Einbrecher abschrecken wollte, das ganze Büro mit dünnen Drähten durchzogen und an Hochspannung angeschlossen. Ich dachte damals auch ich wäre in einem Irrenhaus gelandet allerdings ist die Sichtweise eines Außenstehenden anders als jener, die seit langer Zeit damit leben und das fast schon als normal empfinden mit einem Psycho zusammen zu arbeiten der nur zeitweise normal war.
J. Ad. schrieb: > Viele Chefs sehen bei solchen Anfragen Kosten auf > die Firma zukommen, wenige sehen die motivierte Mitarbeiterschaft, den > erhöhten Kundennutzen und den langfristigen Gewinn. Da lobe ich mir doch einen Konzern. Da gibt es eine Materialwirtschaft, feste Regeln nach denen gewerkelt wird und die im Management Handbuch verankert sind. Nach Willkür läuft das fast nichts, alles läuft geregelt ab und da ist die Gefahr von Willkürentscheidungen auch deutlich kleiner.
Reinhard S. schrieb: > Zwei Dinge dazu: Erstens kann es sein, das das bessere Arbeitsmittel > deutlich mehr kostet, als du damit einsparst, zweitens ist "besser" > subjektiv. Also ein anderer kann mit dem Werkzeug, was du super findest, > vielleicht nicht so gut umgehen. Es gibt sowas wie einen Industriestandard, der sich deutlich vom Heimwerkerzeug unterscheidet. Da sind die Zangen eben von Knippex und haben Schneiden die Monate lang halten. Da ist der Kolben von Ersa mit Station dabei und kostet eben 250 Euro. Arbeittische von erfi, wo ESD Schutz gleich mit drin ist. Alles andere ist Bastelkram, Pfusch, Improvisieren.
Christian J. schrieb: > mit einem Psycho zusammen zu > arbeiten der nur zeitweise normal war. Sicher eine Aufgabe für sich...
Ein nicht ganz so begabter Kollege hat mal ein 230V-Netzteil entwickelt und hat dabei die Abstände der Leiterbahnen nicht korrekt berücksichtigt. Jenachdem wie 'rum man den Stecker in die Steckdose gesteckt hat, ist das Gerät abgeraucht (Abstand L zu PE zu klein). Wenn das Gerät beim Kunden installiert wurde, mußten immer zwei Leute hin und zwei Geräte mitgenommen werden: Der erste Kollege mußte den Kunden ablenken und der zweite Kollege mußte heimlich das Gerät einstecken. Wenn es abgeraucht ist, mußte er das andere Gerät mit gedrehtem Stecker anschließen.
DJ Tobsen schrieb: > Jenachdem wie 'rum man den Stecker in die Steckdose > gesteckt hat, ist das Gerät abgeraucht (Abstand L zu PE zu klein). > Wenn das Gerät beim Kunden installiert wurde, mußten immer zwei Leute > hin und zwei Geräte mitgenommen werden: > Der erste Kollege mußte den Kunden ablenken und der zweite Kollege mußte > heimlich das Gerät einstecken. ...und Morgen, liebe Kinder erzähle ich Euch eine andere Geschichte.
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DJ Tobsen schrieb: > Der erste Kollege mußte den Kunden ablenken und der zweite Kollege mußte > heimlich das Gerät einstecken. Wenn es abgeraucht ist, mußte er das > andere Gerät mit gedrehtem Stecker anschließen. Na dem hättet ihr ja auf der Kirmes mal einen Phasenprüfer schießen können. ..
Normalerweise(tm) ist ja die Phase rechts, d.h. in den meisten Fällen ist nichts passiert.
DJ Tobsen schrieb: > Normalerweise(tm) ist ja die Phase rechts, d.h. in den meisten Fällen > ist nichts passiert. Nur mal zum besseren Verständnis: Die Abstände auf der Platine sind also so gering, daß ein so hoher Kriechstrom fließen können soll, daß das Gerät "abraucht". Nun gut -ich frage mich aber trotzdem, warum das einen FI-Schutzschalter unbeeindruckt lassen sollte. Schließlich fließt ja Deiner Aussage nach der Strom über den PE ab. -> Schlag mich, aber ich sage Dir: Das ist erstunken und erlogen.
Kai Mauer schrieb: > warum das einen > FI-Schutzschalter unbeeindruckt lassen sollte Mensch, früher! Vorm Krieg! Da hatten wir noch klassische Nullung.
Timm Thaler schrieb: > Mensch, früher! Vorm Krieg! Da hatten wir noch klassische Nullung. Ach so. Das ist natürlich richtig. Ich will hier raus! Einfach weg.... https://www.youtube.com/watch?v=INqZaeJbd14
Kai Mauer schrieb: > Schließlich fließt ja > Deiner Aussage nach der Strom über den PE ab. Hmmm... da ist was drann. Ich kann es gerad auch nicht erklären... (kopfkratz)
Kai Mauer schrieb: > DJ Tobsen schrieb: >> Normalerweise(tm) ist ja die Phase rechts, d.h. in den meisten Fällen >> ist nichts passiert. > ... > -> Schlag mich, aber ich sage Dir: Das ist erstunken und erlogen. Das denke ich auch: Entweder vom Schreiber selbst erfunden, oder er hat sich einen dicken Bären aufbinden lassen.
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Michael L. schrieb: > Kai Mauer schrieb: >> DJ Tobsen schrieb: >>> Normalerweise(tm) ist ja die Phase rechts, d.h. in den meisten Fällen >>> ist nichts passiert. >> ... >> -> Schlag mich, aber ich sage Dir: Das ist erstunken und erlogen. > > Das denke ich auch: Entweder vom Schreiber selbst erfunden, oder er hat > sich einen dicken Bären aufbinden lassen. Warum? Rom ist ja auch aufgrund eines Kurzschlusses im Colosseum niedergebrannt... ...sozusagen geplante Opuleszenz...
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Um zum Thema zurückzukehren und eine Geschichte zu erzählen, die nicht nur den Techniker in mir sondern vielleicht auch dem einen oder anderen Techniker hier den Glauben an Menschheit im Allgemeinen und Chefs im Speziellen wiedergibt... Vor vielen vielen Jahren arbeitete ich für einen Chef wie man ihn sich halt wünscht. Der ist inzwischen am Herzinfarkt eingegangen, leider, vielleicht auch, weil er tatsächlich gearbeitet hat. Er war mehr oder weniger das Gegenteil von dem Modell das in der eingangs geschilderten Geschichte erwähnt wurde. Wenn wir irgendwas für die Bude brauchten war's recht fix bestellt. Programme, Hardware, wir hatten "sogar" ergonomisch korrekte Tische und Sessel. Er hat viel gearbeitet und das auch von uns erwartet. Gut, kein Ding, geben und nehmen hat gepasst. Er war der Typ der wenig redet, häufig nickt, üblicherweise auch versteht was man ihm sagt (und wenn nicht hat er so lang gefragt bis er hat), man brauchte allerdings 'n gutes Gehör weil wenn er geredet hat, hatte das mehr von einem Brummeln in den Bart. Sein Auto, und um das dreht sich die Geschichte, war ein ewig alter Opel (Baujahr irgendwann 1970er) in den er viel Zeit investiert hat damit das Ding am Fahren blieb. Er hat gern und viel gegen die Karre geschimpft, aber wir wussten dass er das Ding eigentlich geliebt hat. Irgendwann ist es ihm im Rahmen einer Weihnachtsfeier mal rausgefallen dass das das letzte war was ihm sein Vater geschenkt hatte (und damals war das schon alt weil sein Alter hat sich das ewig absparen müssen... etc pp). Das Ding hatte also, gelinde gesagt, "sentimentalen Wert". Besagter Uraltopel stand immer auf "seinem" Parkplatz. Bei der Bude gab's eine Handvoll Parkplätze, es konnten also grad mal ein paar Leute dort parken, der Rest von uns musste sich halt irgendwo in der Gegend was suchen wo man die Schüssel abstellen konnte. Kam durchaus mal vor dass 'n neuer Kollege sich an einen der Parkplätze stellte, dem wurde erklärt dass das für den Chef und den einen Kollegen im Rollstuhl ist und die anderen halt für Kunden, anders geht's halt nicht. Sah auch jeder ein, hatte keiner 'n Problem mit. Cheffe normalerweise auch nicht wenn mal jemand dort stand weil irgendwas zu transportieren war oder man mal so überhaupt keinen Parkplatz fand. War sehr relaxed. Soweit mal das Setting damit Ihr die Bude kennt. Und dann kam ER. Unser neuer Marketing Guru und Sales Wizard. Ein Arschloch vor dem Herrn. Gelernter Radfahrer (oben buckeln, unten treten) und sehr gut darin uns spüren zu lassen, dass wir "Arbeitsvolk" ihm untertan zu sein haben und gefälligst das zu produzieren haben was er an Visionen hat und an Kunden verkauft. Ob sich das mit der Realität vereinbaren läßt, ach bitte, Gurus darf man mit solchen Nebensächlichkeiten nicht nerven. Sonderbarerweise schien es keinem notwendig, ihn auf die Parkplatzregelung hinzuweisen, warum wohl... jedenfalls stand sein fetter A8, damals grad neu auf'n Markt gekommen, per Definition auf dem Chefplatz (dem eben, der am nächsten an der Bude ist. War jetzt, rein technisch, egal ist, für 5 Schritt mehr ... aber man tut's meiner Meinung nach halt nicht). Was nicht unmittelbar auffiel, da Cheffe grad die Tage die er hier anfing auf Dienstreise war. Und auch die paar Tage danach brachte ihn das noch nicht zum abkotzen, da stellte Cheffe sich halt auf einen der Kundenplätze. Wie gesagt, der war da eher entspannt. Das ging in etwa 'ne Woche lang gut, bis schließlich eines Morgens der Guru zu uns ins Büro reingestiefelt kam und uns erklärt hat, wenn er rausfindet wem die Schrottkiste gehört die auf SEINEM Platz steht gibt's Probleme. Erstens mal fällt ihm seit einigen Tagen schon auf dass einer von uns Idioten unsere noch nicht eingelöste Abwrackprämie vor die Bude stellt (wie das aussieht!), und bis heute hat er gnädigerweise nix gesagt, aber heute kriegt er nicht mal 'n Parkplatz und jetzt ist Schluss mit lustig! Er steht mit seinem Wagen dahinter also einfach "fliehen" ist nicht, er findet jetzt raus wem der Rostkübel gehört und dann passiert was. Stille. Absolute Stille. Üblicherweise hatte es im Büro einen dezenten Noisepegel weil die Techies halt über Probleme diskutieren, aber da hätte man 'ne Maus furzen hören können. Weil bei einem der Kollegen im Eck stand der Chef über ein Problem gebeugt. Und dorthin richteten sich nun 8 Augenpaare weil ... najo, alles inklusive einer nuklearen Detonation wär jetzt keine Überraschung gewesen. Und angesichts dessen wer da detoniert wäre, nämlich unser Markedroid, wär's auch keinem ungelegen gekommen. Der stand noch mit verschränkten Armen und dem "na was macht's jetzt" Gesicht im Eingang. Cheffe richtete sich langsam auf und murmelte was von "ja, da muss was geschehen". Worauf der Guru ein wenig kleiner wurde weil er nicht gesehen hatte dass der da hinten stand, erklärte aber sofort seine Unterstützung bei der Aufklärung des Falles weil "sowas" geht nicht an, das ist ja geschäftsschädigend so 'n Müllwagen dort stehen zu haben... Es war, und ich glaube nicht nur für mich, sehr schwer das Kichern zu unterdrücken während er sich immer weiter und weiter in die Scheisse laberte. Cheffe lies sich mit einer stoischen Ruhe für die ich den Mann nur bewundern konnte zulabern, nickte nur ab und zu, ging dann in sein Büro, ließ den A8 abschleppen, wartete bis die Karre weg war, feuerte den Guru, kam zurück, entschuldigte sich bei uns und brummelte "soviel zum Thema 'wir brauchen eine Marketingabteilung'..." Wir hatten dann übrigens keine mehr, und bekamen auch keine mehr solang ich dort war. Interessanterweise ging es uns trotzdem, oder auch deswegen, auftragsmäßig recht gut.
Die Geschichte geht mir runter wie Öl! Schön, so etwas zum beginnenden Feierabend zu lesen!
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