Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik unbekanntes Netzteil. Belastbarkeit ermitteln?


von rasierapparat (Gast)


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Guten Abend,

mir ist aus einem Miniatur-PC von anno irgendwas ein Netzteil in die 
Hände gefallen.
In das Gehäuse würde ich gern einen kleinen Verstärker setzen und 
idealerweise das vorhandene Netzteil benutzen.
Nur: Auf dem Netzteil steht absolut nüscht. Niente. Nada.

Wie finde ich heraus, welche Belastbarkeit das Netzteil hat?

Schönen Restsonntag!

von U. B. (Gast)


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Eigentlich ist doch für Geräte im Handel ein Typenschild
vorgeschrieben ?
Öfters findet man da auch Hinweise zur Leistungsaufnahme, diese mit 0,85 
multipliziert wäre ein Anhaltspunkt.

von Thomas B. (thombde)


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Naja, man könnte es belasten bis die Spannung zusammenbricht,
und die Leistungsaufnahme messen.

Aber ob das jetzt eine sichere Aussage ist bezweifele ich.
Ohne Typenschild wäre ich da sehr vorsichtig.

Es geht ja auch um die eigene  Sicherheit.
Es soll ja auch nicht gerade die Bude abbrennen.

: Bearbeitet durch User
von mhh (Gast)


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rasierapparat schrieb:
> Wie finde ich heraus, welche Belastbarkeit das Netzteil hat?

Dir als einzigem mit optischem Zugriff auf den Mini-PC sollte der 
Taufname des Prozessors eine Erwähnung wert sein. Denn das erleichtert 
eine Abschätzung.

von rasierapparat (Gast)


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Mini-PC ist keiner mehr drin. :D

Aber ich bin fündig geworden: Auf der Drossel war ein winziger 
Aufkleber. Bei 5V 3A und bei 12V 3A.

von mhh (Gast)


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rasierapparat schrieb:
> Aber ich bin fündig geworden: Auf der Drossel war ein winziger
> Aufkleber. Bei 5V 3A und bei 12V 3A.

Das klingt aber mehr nach dem Gehäuse für eine externe 3,5" 
(SCSI)Festplatte bzw. einem 5,25" Brenner als nach einem Rechner.

von rasierapparat (Gast)


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Stimmt, könnte auch ein externes Laufwerk sein.
Müsste sogar, das Gehäuse war nämlich ziemlich klein.

Allerdings sind zwei Cinch-Buchsen dran, die mir ein Rätsel sind.
Wenn meine Kamera wieder halbwegs voll ist mache ich mal Fotos.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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rasierapparat schrieb:
> Allerdings sind zwei Cinch-Buchsen dran, die mir ein Rätsel sind.

Das spricht sehr dafür, dass es sich um ein externes CD-Laufwerk 
handelt. Diese wurden bis ca. Mitte der neunziger Jahre mit 
Cinch-Buchsen versehen, um sie als Abspielgeräte für CDs verwenden zu 
können. Dafür besonders geeignete Laufwerke hatten üblicherweise einen 
kleinen Lautstärkesteller an der Frontplatte, einige auch die 
Bedienknöpfe für die CD-Wiedergabe. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob 
der Lautstärkesteller nur für die 3,5mm-Kopfhörerbuchse auf der 
Frontplatte wirksam war oder auch für den analogen Audioausgang auf der 
Rückseite.

Die Wiedergabe erfolgte dann analog; für den PC-internen Einbau gab es 
eine Vielzahl von Kabel-"Standards" für die Verbindung von CD-Laufwerk 
und Soundkarte, häufig auf Basis von Steckern des Herstellers JST.

Ein rein digitaler Übertragungsweg über die Datenschnittstelle des 
CD-Laufwerks, den Hauptprozessor/Mainboard und dann zur Soundkarte kam 
erst verhältnismäßig spät dazu. WIMRE hatte erst Windows XP die passende 
Abspielsoftware standardmäßig dabei. Und anfangs gab es schon 
ordentliche Aussetzer beim Abspielen von Audio-CDs, so dass der analoge 
Signalpfad noch längere Zeit der stabilere Weg war.

: Bearbeitet durch User
von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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Andreas Schweigstill schrieb:
> Lautstärkesteller nur für die 3,5mm-Kopfhörerbuchse auf der
> Frontplatte wirksam war oder auch für den analogen Audioausgang auf der
> Rückseite.

Nur für den Kopfhörer, hinten kam ein Line-Signal raus, wie bei 
HiFi-Playern auch.

von oszi40 (Gast)


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rasierapparat schrieb:
> in fündig geworden: Auf der Drossel war ein winziger
> Aufkleber. Bei 5V 3A und bei 12V 3A.

Wo diese Werte stehen, wird auch noch eine Typenbezeichnung sein, mit 
der Du die Suchmaschine füttern könntest. Zu 90% wird es ein 
Schaltnetzeil sein. Ob es noch gesund ist sehen wir hier nicht. Für 
hifi-Zwecke nimmt man nicht so gern Schaltnetzteile, da öfter die 
Störungen in den NF-Teil gelangen. Du kannst es aber gern testen.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Wirf das Netzteil weg und kaufe eines mit Typenschild - spart viel 
Arbeit.

von M. K. (sylaina)


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rasierapparat schrieb:
> Guten Abend,
>
> mir ist aus einem Miniatur-PC von anno irgendwas ein Netzteil in die
> Hände gefallen.
> In das Gehäuse würde ich gern einen kleinen Verstärker setzen und
> idealerweise das vorhandene Netzteil benutzen.
> Nur: Auf dem Netzteil steht absolut nüscht. Niente. Nada.
>
> Wie finde ich heraus, welche Belastbarkeit das Netzteil hat?
>
> Schönen Restsonntag!

Stromsenke anschließen, Strom langsam hoch drehen und schaun wann die 
Spannung zusammenbricht.

von Michael B. (laberkopp)


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Michael Köhler schrieb:
> Stromsenke anschließen, Strom langsam hoch drehen und schaun wann die
> Spannung zusammenbricht.

Dann weiss mamn zumindest, wann man es ÜBERLASTET, aber noch lange, 
nicht, welche Dauerlast es aushält, ohne langsam zu überhitzen.

Man müsste mit Infrarotkamera nach den heissen Bauteilen gucken, und 
langsam (in Schritten nach denen sich thermische Stabilität einstellt) 
langsam höher drehen, bis man mit der Temperatur der Bauteile nicht mehr 
einverstanden ist.

von Karl (Gast)


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Michael Bertrandt schrieb:
>> Stromsenke anschließen, Strom langsam hoch drehen und schaun wann die
>> Spannung zusammenbricht.
>
> Dann weiss mamn zumindest, wann man es ÜBERLASTET, aber noch lange,
> nicht, welche Dauerlast es aushält, ohne langsam zu überhitzen.
>
> Man müsste mit Infrarotkamera nach den heissen Bauteilen gucken, und
> langsam (in Schritten nach denen sich thermische Stabilität einstellt)
> langsam höher drehen, bis man mit der Temperatur der Bauteile nicht mehr
> einverstanden ist.

Oder man Teilt die Überlast durch den empirischen Faktor 2.

von M. K. (sylaina)


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Karl schrieb:
> Oder man Teilt die Überlast durch den empirischen Faktor 2.

Genau so würde ich es machen, dachte eigentlich schon, dass das klar 
ist…

von Amateur (Gast)


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Im Grunde genommen ist das nicht möglich!

Natürlich kannst Du mit definierter Last herumspielen, aber spätestens, 
wenn Du diese 3 Stunden (für jede Last) aufrechterhalten willst, wird es 
aufwändig.
Im Zweifelsfalle entgeht Dir nämlich der Riech- oder noch schlimmer der 
Schmelzpunkt.

Bei Einfachstnetzteilen haben die Hersteller in Ihrer Weisheit 
entschieden: „Du brauchst keine Sicherung“.

von Harald W. (wilhelms)


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Amateur schrieb:

> Bei Einfachstnetzteilen haben die Hersteller in Ihrer Weisheit
> entschieden: „Du brauchst keine Sicherung“.

Diese sind bei vielen Schaltnetzteilen auch nicht nötig, da diese
oft von sich aus den Strom begrenzen, ohne deshalb zu überhitzen.
Was allerdings mit solchen Netzteilen passiert, wenn der Schalttran-
sistor durchschlägt (z.B. durch Blitzschlag), weiss ich auch nicht.

von Michael K. (Gast)


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Eine Sicherung ist Leitungsschutz und der sitzt zumindest in der 
Hausverteilung.
Wenn alle anderen Leitungswege den Auslösestrom des Sicherungsautomaten 
vertragen ohne zu brennen ist das unschön aber zulässig.

Sicherungswiderstände oder Multifuses finde ich da schlimmer als keine 
Sicherung, weil die ziemlichen Schaden anrichten können.

von F. F. (foldi)


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Michael Köhler schrieb:
> Karl schrieb:
>> Oder man Teilt die Überlast durch den empirischen Faktor 2.
>
> Genau so würde ich es machen, dachte eigentlich schon, dass das klar
> ist…

Ich werfe dann mal 2A in den Raum.
Diese externen Netzteile waren vornehmlich auf 2A ausgelegt. Ich habe 
das auch schon mal irgendwo in einer Spezifikation gelesen, dass diese 
Teile mind. 2A bringen müssen. Ist aber schon ne Weile her. Also kann 
man davon ausgehen, dass das Ding so etwas über 2A kann. Wie ich mich 
noch knapp erinnere, lagen die Teile so bei 2,2-2,3A.

von Harald W. (wilhelms)


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F. Fo schrieb:

> Michael Köhler schrieb:
>> Karl schrieb:
>>> Oder man Teilt die Überlast durch den empirischen Faktor 2.

> Ich werfe dann mal 2A in den Raum.
> Diese externen Netzteile waren vornehmlich auf 2A ausgelegt.

Hat hier eigentlich keiner das hier gelesen?

Beitrag "Re: unbekanntes Netzteil. Belastbarkeit ermitteln?"

von F. F. (foldi)


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Doch klar, aber das heißt ja nicht, dass das ganze Netzteil die Leistung 
bringt.

von M. K. (sylaina)


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Harald Wilhelms schrieb:
> F. Fo schrieb:
>
>> Michael Köhler schrieb:
>>> Karl schrieb:
>>>> Oder man Teilt die Überlast durch den empirischen Faktor 2.
>
>> Ich werfe dann mal 2A in den Raum.
>> Diese externen Netzteile waren vornehmlich auf 2A ausgelegt.
>
> Hat hier eigentlich keiner das hier gelesen?
>
> Beitrag "Re: unbekanntes Netzteil. Belastbarkeit ermitteln?"

Und was auf dem, Zitat, winzigen Aufkleber steht ist vielleicht auch nur 
das, was die Drossel abkann. Das muss ja noch lange nicht das Netzteil 
können ;)

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