Hallo Forum, Ich habe einen alten AEG Motor mit Kondensator aus einer Tischkreissäge ausgebaut und wollte ihn Testen ob er noch läuft! Die ersten 3 mal einschalten lief er reibungslos, ein paar tage späger wollte ich ihn dann einschalten und da surrte er nur mehr! Also ab damit zum Elektriker vl, kann der ja was machen dachte ich mir und dieser schilderte mir dann, dass eine wicklung durchgebrannt sei. Was mir aber irgendwie nicht einleuchtete, denn der Motor stinkt nicht verbrannt und auch wenn ich ihn jetzt einschalte ist nur ein surren zu hören. Könnte es nicht doch sein, dass vl nur der Kondensator kaputt ist? Wenn nein, würde es sich rentieren, ihn neu wickeln zu lassen? Aber auch bei einem neukauf bräuchte ich unbedingt einen mit durchgehender welle, wo ich links und rechts eine schleifscheibe montieren kann, da ich ihn für diese zwecke eigentlich gedacht hätte. Anbei hab ich noch 2 Fotos vom kondensator und dem Typenschild. Vielen Dank ich hoffe ihr könnt mir helfen. lg songi
Thomas Leitner schrieb: > Was mir aber irgendwie nicht einleuchtete, denn der Motor stinkt nicht > verbrannt und auch wenn ich ihn jetzt einschalte ist nur ein surren zu > hören. Kondensator ist im Arsch, einfach austauschen ;-))
Frank The Tank schrieb: > Kondensator ist im Arsch, einfach austauschen ;-)) Durch den Kondensator kanst'n Nagel hau'n und der geht nicht kaputt! Wahrscheinlicher ist, das irgend eine Verbindung ab ist o. halt doch ne Wicklung am Motor durch is.
Das kann man aber mit dem Ohmmeter messen, meistens ist er durchgeschlagen. Ersatztypen von Conrad mit 30µF 400V sind z.B. Best. Nr. 441741 (14,67€), 441727 (12,99€) oder 477230 (23,65€) (jeweils Versandpreise).
einfach einen neuen Kondenstor rein, µF wie vorher wählen! zu 99% läuft die Säge dann wieder einwandfrei!!
Thomas Leitner schrieb: > Also ab damit > zum Elektriker vl, kann der ja was machen dachte ich mir und dieser > schilderte mir dann, dass eine wicklung durchgebrannt sei. Das hat der Elektriker bestimmt nicht mit dem Würfelbecher festgestellt.... Thomas Leitner schrieb: > Könnte es nicht doch sein, dass vl nur der Kondensator kaputt ist? Frank The Tank schrieb: > Kondensator ist im Arsch, einfach austauschen ;-)) Superlaie schrieb: > Warum misst Du nicht die beiden Wicklungen durch? Großes Kino. Vom bloßen Ansehen 2er Bilder können Ferndiagnosen abgeleitet werden. Da staune ich aber, denn sonst können die einschlägigen Spezialisten doch selbst mit ihren polierten Glaskugeln nicht so genau voraussagen. SCNR Paul
Paul Baumann schrieb: > Das hat der Elektriker bestimmt nicht mit dem Würfelbecher > festgestellt.... Leider ist es nicht sehr unwahrscheinlich, das ein "x-beliebiger" Elektriker, das genau so gemacht hat. Unfähig, unwissend, kein bock... :( Leidlich viel Erfahrung gemacht, mit solch Speziallisten.
Paul Baumann schrieb: > Da staune ich aber, denn sonst können die einschlägigen Spezialisten > doch selbst mit ihren polierten Glaskugeln nicht so genau voraussagen. Wenn sich in der Glaskugel noch ein Alkoholspiegel vom Wochenende befindet, dann vielleicht schon... ;-) SCNR
Schmunzler schrieb: > Wenn sich in der Glaskugel noch ein Alkoholspiegel... Im Sinne von Hohlspiegel... Thomas Leitner schrieb: > Könnte es nicht doch sein, dass vl nur der Kondensator kaputt ist? Wie Du den Kondensator ohne Messgeräte testen kannst: Schleife ihn in eine Ader eines Lautsprecherkabels ein und lass Deine Lieblingsmusik laufen. Hörst Du garnix, ist der Kondensator unterbrochen, also defekt. Hörst Du auch Bässe, ist der Kondensator kurzgeschlossen, also ebenfalls defekt. Hörst Du nur die hohen Töne, ist er vom Prinzip her in Ordnung und hat vielleicht auch noch die aufgedruckte Kapazität. Dies kannst Du einkreisen durch Hörvergleich mit Elko ähnlicher Kapazität.
Hallo, die Vorschläge zum Austausch des Anlaufkondensators haben nichts mit Glaskugeln zu tun, sondern zeugen von Erfahrung. Das Symptom und die Randbedingungen (Art und Alter des Motors) adressieren eine Statistik, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf den Anlaufkondensator als Fehlerquelle hinweist. Aslo bitte keine weitere Polemik. Viele Grüße, GB
GB schrieb: > Aslo bitte keine weitere Polemik. war nicht polemisch gemeint. Das Wortspiel war einfach irresistible.
Thomas Leitner schrieb: > Der Elektriker schilderte mir dann, dass eine wicklung durchgebrannt sei. > Könnte es nicht doch sein, dass vl nur der Kondensator kaputt ist? Wenn der Kondensator kaputt ist (dafür gibts eine grosse Wahrschein- lichkeit) und man den Motor zu lange am Netz anschliesst, kann es sein, das die Wicklung durchbrennt. Deshalb, wie schon beschrieben, mit einem Ohmmeter den Widerstand beider Wicklungen nachmessen.
Teo Derix schrieb: > Leider ist es nicht sehr unwahrscheinlich, das ein "x-beliebiger" > Elektriker, das genau so gemacht hat. > Unfähig, unwissend, kein bock... :( > Leidlich viel Erfahrung gemacht, mit solch Speziallisten. Oh, oh, oh! Mit solchen Aussagen wäre ich an DEINER Stelle ganz, ganz vorsichtig.... Es könnte nämlich passieren, daß man Dich an unliebsamer Stelle an Deine Feststellung erinnert. Stichwort: Glashaus Teo Derix schrieb: > Durch den Kondensator kanst'n Nagel hau'n und der geht nicht kaputt! Kommentar dazu erübrigt sich...
Ist der Motor mechanisch in Ordnung? lässt er sich von hand drehen? Man könnte den Motor mit einer 100W-Glühbirne in reihe erst einmal testen. Denn ohne Strombegrenzung durch die Glühbirne würde der Motor zuviel Strom aufnehmen. Wenn er in Ordnung ist läuft er ohne Hilfskondensator zwar nicht an, lässt sich aber als sog. Anwurfmotor betreiben. Wenn man also von Hand die Welle antreibt, müsste er starten oder zumindest stark vibrierend drehen. Das könnte man dann nacheinander für beide Phasen probieren. Der Motor müsste sich für beide Phasen als Anwurfmotor verhalten. Mit dem Ohmmeter kann man messen: Ist der Kondensator in Ordnung? (kurzgeschlossen oder nicht) sind die Wicklungen bzw. Verbindungen in Ordnung. Dummerweise sagt der mit Ohmmessbereich gemessene DC-Widerstand wenig aus. Ein Windungsschluss lässt sich da in vielen Fällen nicht nachweisen, da man die Sollwerte des Widerstandes ncht weiß. Der Test des Kondensators am Lautsprecher (von Schmunzler, siehe oben) ist ein feiner Tipp.
Hallo, Vielen Dank für die schnellen und ausführlichen Antworten. Ich werde beim Conrad mal einen Kondensator bestellen und testen obs dann wida läuft. Bezüglich Kondensator, gibt es da eine bestimmte Vorgabe plus oder minus, bei diesem Kondensator http://www.conrad.at/ce/de/product/441741/?insert=HL&zanpid=2035432336044490752 gibs ja z.b. einen blauen und einen braunen draht. lg
Dieser Kondensator hat KEINE Polung, was bei Wechselspannung ja auch kaum möglich ist, da sich die Polung ständig ändert (50Hz)
Danke vielmals, werds mal mit dem neuen Kondensator testen und sag euch dann bescheid. lg
Also der Kondensator wars nicht! Hab ihn getauscht und immer noch das gleiche Problem, motor surrt nur. Wird wohl nichts nützen, das ich ihn neu wickeln lassen muss! Kennt jemand von euch vl. eine Firma, wo man sowas günstig machen lässt, bin aus Österreich. Oder Vl. ein privater bastler, der für soetwas zu haben wäre? lg
Thomas Leitner schrieb: > Also der Kondensator wars nicht! Hab ihn getauscht und immer noch das > gleiche Problem, motor surrt nur. Da hatte der Elektriker, der den Motor prüfte, doch Recht. Schade, daß Du ihm keinen Glauben schenktest, aber so hast Du wenigstens einen Reserve-Kondensator... ;-) Thomas Leitner schrieb: > Kennt jemand von euch vl. eine Firma, wo man sowas günstig machen lässt, > bin aus Österreich. Du kannst im Branchenbuch nach "Elektromaschinenbauern" suchen. MfG Paul
Ich glaube einen Motor neu wickeln ist so ziemlich das letzte, was man privat machen möchte. Dazu braucht man mindestens eine Drahtwickelmaschine, die die Spulen passend anzufertigen. Das sind nicht nur ein paar Windungen wie auf einem Schaltnetzteil-Trafo, das ist eine ganze Reihe Spulenpakete, was da in die Nuten eingelegt werden muß. Wenn das irgendein normaler Normmotor ist, kannst Du auch schauen ob Du einen anderen bekommst, oder einen gebrauchten kriegst. Das kommt wahrscheinlich preiswerter als das Neuwickeln.
> Oder Vl. ein privater bastler, der für soetwas zu haben wäre?
Nach dem Einlegen der Wicklungen folgt ja noch das Tränken mit Lack,
Trocknen im Ofen, nach dem Zusammenbau die Hochspannungsprüfung ...
Leider laufen neue Motoren vollautomatisch vom Band, der Preis ist
unschlagbar.
Evtl. kannst Du gleich einen Drehstrommotor suchen, die haben ein
deutlich besseres Drehmoment-Verhalten.
30µF für 14,67 Euro?!? Die spinnen doch, die Hirschauer.
Der mit 6,3x0,8-Kontakten kostet zwar "nur" 13 Euro (45x72mm, 441727),
beim Bürklin kostet der 6,96 Euro inkl. (Comar 29 D 160, 40x94mm mit
Kabel 29 D 348 7,74-), hatte letzte Woche den selben Fall
(Wippkreissäge).
Sieh mal alles genau an. Vielleicht ist nur ein Draht an einem Anschluß gebrochen. Ältere Motoren hatten einen Fliehkraftregler, um den Kondensator bei entsprechender Drehzahl abzuschalten. Der ist unter der Kappe mit dem Lüfter zu finden. Eine häufige Ausfallursache.
> Ältere Motoren hatten einen Fliehkraftregler, um den Kondensator > bei entsprechender Drehzahl abzuschalten. Dann handelt es sich um eine Anlaufkondensator, nicht um einen Betriebskondensator. > Die ersten 3 mal einschalten lief er reibungslos, ein paar tage > späger wollte ich ihn dann einschalten und da surrte er nur mehr! Wie lange lief er damals? Wurde es stark belastet und dadurch heiß? Ich kann mir gut vorstellen, dass es eine Unterbrechung im Klemmkasten o.Ä. ist. In solchen Fällen, wo der Motor eh schon hin ist, hilft oft ein Hochspannungstrafo mit Strombegrenzung, z.B. ein OBIT (oil burner ignition trafo = Ölheizungs-Zündtrafo) mit Glühlampe als Vorwiderstand. Dann sieht man schnell die unterbrochene Stelle (voher die intakte Wicklung abklemmen). Der Tip ist aber nur für Leute mit Hochspannungserfahrung, Vorsicht ist die Mutter des langen Lebens!
Schmunzler schrieb: > Dies kannst Du einkreisen durch Hörvergleich mit Elko ähnlicher > Kapazität. Danke für den Tipp. Gruß Frank
Beim Tip mit dem Hochspannunsgtrafo in jedem Fall aufpassen, daß die Hochspannung nur an eine einzige Wicklung angelegt wird. Legt man die 10..15kV über die Wicklungen verteilt an, ist das das Ende einer jeden Isolierung.
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