hallo miteinander, ich verstehe nicht ganz was der Unterschied zwischen der Zweidraht - und der Vierdrahtmessung ist und warum die Vierdrahtmessung besser sein soll. Hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.
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Meinst Du beim Messen von Widerständen? http://de.wikipedia.org/wiki/Vierleitermessung Grob gesagt ist der Vorteil, dass Dich die Widerstände der Leitung die zu Deinem zu messenden Widerstand führen nicht mehr interessieren. Damit kannst Du zum Beispiel Kontaktwiderstände von Klemmen oder Relais sehr einfach messen.
Bei der Widerstandsmessung wird der Strom durch den Widerstand und der Spannungsabfall am Widerstand gemessen. Bei der Zweidrahtmessung misst du den Widerstand der Leitung mit. Bei der Vierdrahtmessung geht über zwei Drähte der Strom. Da der Strom überall gleich ist, spielt der Widerstand der Drähte keine Rolle Über die andern zwei Drähte misst du die Spannung am Widerstand. Da du nur die Spannung misst, fließt (idealerweise) kein Strom durch die Drähte und somit spielt der Widerstand der Drähte auch keine Rolle.
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@Dirk danke für die klasse Erklärung der Vierdrahtmessung. Allerdings hätte ich noch Fragen zu den anderen beiden Verfahren. Dirk B. schrieb: > Bei der Zweidrahtmessung misst du den Widerstand der Leitung mit. Kannst du bitte noch erklären warum dies so ist? Dirk B. schrieb: > Bei der Widerstandsmessung wird der Strom durch den Widerstand und der > Spannungsabfall am Widerstand gemessen. Dies ist meines Wissens nach die schlechteste Messmethode (wird auch als Spannungs- und Strommessung bezeichnet)? Aber was ist hier der Unterschied zur Vierdrahtmessung? Bei beiden Verfahren, wird Strom und Spannung über zwei verschiedene Leitungen gemessen.
An einem Widerstand fällt nur Spannung ab, wenn Strom durch ihn fließt. Da die Spannungsmessung praktisch stromlos erfolgt, hat der Widerstand der Spannungsmessleitungen keinen Einfluss auf das Ergebnis. Für die Strommessung oder das Anlegen eines Konstantstromes spielen die Leitungswiderstände auch keine Rolle, weil der Strom im Strommesskreis gleich ist und daher genau so fließt, wie er im Strommessgerät gemessen wird.
Fragant schrieb: > Dirk B. schrieb: >> Bei der Zweidrahtmessung misst du den Widerstand der Leitung mit. > > Kannst du bitte noch erklären warum dies so ist? echt? muss man das erklären? noch ein Versuch, ein Spannungsmesser ist hochohmig, weil bei dieser Messung eben kein nennenswerter Spannungsabfall auf SEINEN Leitungen erfolgt 0,01 Ohm Leitung zu 1M Ohm Innenwiderstand des Spannungsmesser wäre der Messleitungsfehler unter der Wahrnehmungsgrenze. (rechne mal den Spannungsunterschied von Messleitung zu Spannung am Messgerät) Nun mit zu messendem Widerstand von 0,1 Ohm und einer Messleitung von 0,01 Ohm wäre der Unterschied bei der 2 Drahtmessung schon erheblich, 10% der Messpannung (aus dem sich ja der Widerstand mit dem Messtrom errechnet) verbleiben in der Leitung, das wäre also kein messen sondern schätzen. wenn ich aber einen konstanten Strom durch die Kette Messleitung1 über Messwiderstand und Messleitung2 zum Messgerät zurück schicke so ist in jedem dieser 3 Widerstände derselbe Strom, Ohmsches Gesetz oder wars der Kirchhof? Mit diesem vom Messgerät gesendeten Strom und hochohmig die Spannung am Widerstand gemessen errechnet sich viel genauer der eigendlich zu messende Widerstand.
Fragant schrieb: > @Dirk danke für die klasse Erklärung der Vierdrahtmessung. > Allerdings > hätte ich noch Fragen zu den anderen beiden Verfahren. Das waren insgesammt nur zwei Verfahren. Der erste Satz beschreibt das allgemein Verfahren zur Bestimmung des Widerstand. Wenn du den Strom durch und die Spannung am Widerstand kennst, kannst du mit Ohmschen Gesetz den Widerstand ausrechnen. >> Bei der Zweidrahtmessung misst du den Widerstand der Leitung mit. > > Kannst du bitte noch erklären warum dies so ist? Wir reden hier nicht von einer Messung, wo du einen Widerstand vorne in das Multimeter steckst, sondern von einer (langen) Zuleitung. Und jede Leitung² hat einen Widerstand. >> Bei der Widerstandsmessung wird der Strom durch den Widerstand und der >> Spannungsabfall am Widerstand gemessen. > > Dies ist meines Wissens nach die schlechteste Messmethode (wird auch als > Spannungs- und Strommessung bezeichnet)? Aber was ist hier der > Unterschied zur Vierdrahtmessung? Bei beiden Verfahren, wird Strom und > Spannung über zwei verschiedene Leitungen gemessen. Beim Vierdrahtverfahren wird die Spannung direkt am Widerstand abgeriffen und nicht im Messgerät. Bei der Vierdrahtmessung spielt die Leitungslänge keine (so große) Rolle mehr, wie beim Zweidrahtverfahren. ² Jaja, die Supraleiter.
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Hallo Zusammen, kann mir jemand sagen warum die Vierleitermessung nicht für hochohmige Widerstände geeignet ist? Viele Grüße
Michael.B schrieb: > Hallo Zusammen, > > kann mir jemand sagen warum die Vierleitermessung nicht für hochohmige > Widerstände geeignet ist? > > Viele Grüße Wer sagt, dass das nicht der Fall ist? Es ist nur unsinnig, weil irgendwann der Leitungswiderstand im Vergleich zum Messwiderstand verschwindend geringen Einfluss hat.
Ah okay. Eigentlich war die Fragestellung: Ist die Messmethode auch für Messungen hochohmiger Widerstände geeignet?" "Begründen Sie Ihre Anwort"
Michael.B schrieb: > Ah okay. > Eigentlich war die Fragestellung: Ist die Messmethode auch für Messungen > hochohmiger Widerstände geeignet?" > "Begründen Sie Ihre Anwort" Das sollte doch jetzt anhand der Informationen aus diesem Thread irgendwie machbar sein, oder?
Michael.B schrieb: > kann mir jemand sagen warum die Vierleitermessung nicht für hochohmige > Widerstände geeignet ist? Wer sagt das? Natürlich kannst du bei Sonnenschein und blauem Himmel auch mit einem Regenschirm rumlaufen, damit du nicht nass wirst.
Die Vierdraht-Messmethode ist auch zur Messung von hochohmigen Widerständen geeignet, nur dann hat sie halt nicht so viele Vorteile. Dazu kommt, dass das Leitungspaar über das gemessen wird empfindlicher für Störungen ist, dann da fließt nur der Strom den das Messgerät als Eingangsstrom hat. Im Prinzip macht man ja immer eine Vierdraht-Messung, nur liegt der Punkt an dem aus den vier die zwei Leitungen werden halt mehr oder weniger nahe am eigentlich zu messenden Widerstand. Klingt erst mal komisch, wird aber klar, wenn man sich verdeutlicht, dass man eine Stromquelle und das Messgerät hat und deren Leitungen halt irgendwo zusammen kommen müssen. Der Punkt ist halt bei Zweidrahtmessung im Gehäuse des Messgerätes, bei Vierdrahtmessung erst an den Prüfklemmen mit denen der zu messende Widerstand angeschlossen wird. Alles was nach diesem Punkt kommt, wird als externer Widerstand gemessen, also im Zweifelsfalle die Messleitungen selber, oder nur die Prüfklemmen und die Anschlussbeine des Widerstands.
Guido Körber schrieb: > Die Vierdraht-Messmethode ist auch zur Messung von hochohmigen > Widerständen geeignet, nur dann hat sie halt nicht so viele Vorteile. > Dazu kommt, dass das Leitungspaar über das gemessen wird empfindlicher > für Störungen ist, dann da fließt nur der Strom den das Messgerät als > Eingangsstrom hat. Da kommt auch ein Grundsatz der Messtechnik zum Tragen, welcher lautet: Man misst nicht so genau wie möglich, sondern so genau wie nötig. Wenn etwaige Fehler durch die Zweidrahtmessung geringer als ein Zehntel der Mess- genauigkeit des Messgerätes sind, kann man sie im allgemeinen vernachlässigen. Dieser Grundsatz wird oft von Anfängern hier im Forum vernachlässigt, dann da heisst es oft: "Ich möchte gern die Temperatur messen und das so genau wie möglich." o.ä.
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