Moin moin,
hat jemand eine Idee wie man üblichen Haushaltsmüll mehr oder weniger
Umweltgerecht verbrennen kann?
Derzeit ist die Methode, einen Haufen bilden und anzünden. Das schwelt
dann über Stunden vor sich hin und stinkt fürchterlich.
Ich hatte überlegt, dass man den Müll vermutlich sauberer verbrennen
kann, wenn man ihn höheren Temperaturen und vernünftiger
Sauerstoffmenge aussetzt. Irgend jemand eine Idee wie man aus eher
einfachen Mitteln einen Hochtemperaturofen bauen kann?
Fabian F. schrieb:> hat jemand eine Idee wie man üblichen Haushaltsmüll mehr oder weniger> Umweltgerecht verbrennen kann?
Verbrennen? Selber gar nicht. Mülltonne auf, Müll rein, Mülltonne zu.
> Derzeit ist die Methode, einen Haufen bilden und anzünden. Das schwelt> dann über Stunden vor sich hin und stinkt fürchterlich.
Warum machst Du solche Sauereien?
> Ich hatte überlegt, dass man den Müll vermutlich sauberer verbrennen> kann, wenn man ihn höheren Temperaturen und vernünftiger> Sauerstoffmenge aussetzt. Irgend jemand eine Idee wie man aus eher> einfachen Mitteln einen Hochtemperaturofen bauen kann?
Schlag Dir das aus dem Kopf - bitte ohne Selbstzerstümmelung.
Frank M. schrieb:> Verbrennen? Selber gar nicht. Mülltonne auf, Müll rein, Mülltonne zu.
In dem Dorf (nordosten Malaysia) gibt es keine Müllabfuhr. Es gibt auch
keine Autos um den Müll woanders hinzubringen.
>> Derzeit ist die Methode, einen Haufen bilden und anzünden. Das schwelt>> dann über Stunden vor sich hin und stinkt fürchterlich.>> Warum machst Du solche Sauereien?
Die Malayen kümmern sich nen feuchten Dreck um die Umwelt. Haben aber
auch keine richtige Alternative.
Von da wäre noch das geringste Übel, wenn der Müll wenigstens anständig
verbrannt wird, man die "Schlake" auffängt. Die Schlake kann dann ein
Onkel aus Georgetown alle paar Monate abholen und entsorgen.
Die Loesung in Italien und Spanien. In die Huegel oder Berge fahren.
Kofferraum auf. Flupp. Den Hang runter. Irgendwann zuendet jemand die
Halde an.
Die Loesung in Australien und USA. Aus der Stadt raus. Auf einen Haufen,
einplaetten, und mit dem Trax Sand drueber schieben.
Wahrscheinlich wird die Verbrennung auf einem Rost schon viel bewirken.
Wenn du jetzt noch aus feuerfesten Steinen und Mörtel einen Schacht
darum herum baust ist schon viel gewonnen. Bei richtigen
Müllverbrennungsanlagen ist der Rost segmentweise beweglich, damit der
Müll immer wieder gewendet wird und nicht zusammen backt.
Wie ausgefeilt (Gebläse für dosierte Luftzufuhr, Zyklonabscheider,
Nutzung der Abwärme, ...) das wird musst du an die örtlichen
Gegebenheiten anpassen, mit einer hochtechnisierten Lösung, die vor Ort
niemand beherrscht und instandhalten kann ist nichts gewonnen.
Fabian F. schrieb:> Irgend jemand eine Idee wie man aus eher> einfachen Mitteln einen Hochtemperaturofen bauen kann?
Auf der Naturschutzinsel Silhouette der Seychellen verbrennt man den
Müll in einem Ofen, in dessen Schornsteinrohr auch die Flammen mehrerer
Butangasbrenner hineingehen um die Nachverbrennung zu erreichen.
Es wird kein Flaschensauersoff hinzugegeben, sondern bloss
Luftsauerstoff. Die Temperaturen werden also eher 1200 als 1800 GradC
erreichen, gnadenlos heiss ist es jedenfalls in Sicht zu den Flammen.
Die Botaniker auf der Insel sind damit aber wohl zufrieden.
Fabian F. schrieb:> hat jemand eine Idee wie man üblichen Haushaltsmüll mehr oder weniger> Umweltgerecht verbrennen kann?
Im Schwedenofen/Beistellherd, so wie's wohl 75% aller Ofenbesitzer
machen.
Alles Öko-Bio.
- wer Ironie findet, darf sie behalten -
;-)
Michael Bertrandt schrieb:> Fabian F. schrieb:>> Irgend jemand eine Idee wie man aus eher>> einfachen Mitteln einen Hochtemperaturofen bauen kann?>> Auf der Naturschutzinsel Silhouette der Seychellen verbrennt man den> Müll in einem Ofen, in dessen Schornsteinrohr auch die Flammen mehrerer> Butangasbrenner hineingehen um die Nachverbrennung zu erreichen.> Es wird kein Flaschensauersoff hinzugegeben, sondern bloss> Luftsauerstoff. Die Temperaturen werden also eher 1200 als 1800 GradC> erreichen, gnadenlos heiss ist es jedenfalls in Sicht zu den Flammen.> Die Botaniker auf der Insel sind damit aber wohl zufrieden.
Das klingt nach einem Plan. Butan kann ich aus der Küche zapfen. Kann
man dann auch nutzen um die Suppe anzuzünden. Wenns nicht super einfach
zu bedienen ist, machen die Faulpelze das nicht lange..
Wird wohl so eine Art Pizza-ofen mit Nachbrenner. Zum anfeuern könnte
man noch Luft mit einem Solarlüfter einblasen.
Das Problem bei der Müllverbrennung sind die sich bildenden Dioxine.
Dioxine sind chlor-, oder allgemein halogenhaltige organische
Verbindungen, die fast zwangsläufig bei allen Verbrennungen organischer
Substanzen im Beisein von Chlor oder anderen Halogenen entstehen, im
Prinzip also in jedem Lagerfeuer. Die Müllverbrennung ist diesbezüglich
angesichts der in der Regel großen Menge anwesender Halogenverbindungen
besonders kritisch. Die gute Nachricht ist, dass sich Dioxine nur
innerhalb des sogenannten Dioxin-Fensters von etwa 300–600 °C bilden
können und oberhalb 700 °C wieder zerfallen. Es kommt als bei der
Müllverbrennung ganz besonders auf die Wahl und Einhaltung der richtigen
Temperaturbereiche an. Dadurch lässt sich der Dioxinausstoß erheblich
reduzieren. So wird bei der Verbrennung von 1 kg Hausmüll im Garten etwa
die gleiche Menge an Dioxinen freigesetzt wie bei der Verbrennung von
10 Tonnen in einer kommerziellen Müllverbrennungsanlage.
Hallo Fabian,
hat deine Pizzaofen Müllerverbrennung in Malaysia nachhaltig
funktioniert? Ich bin gerade im Osten Indonesien und mir schießen
täglich die Tränen in die Augen wenn ich das Müllmanagement auf den
kleinen idyllischen Inseln anschaue. Die günstigste Anlage auf Alibaba
habe ich für rund 8000 USD gefunden, das ist für die hiesigen
Verhältnisse zu teuer. Daher bin ich interessiert ob und wie du das
Müllproblem/Abfallentsorgung nachhaltig gelöst hast.
Gruß,
Sebas
Hightech beim Feuermachen wäre wohl die Züricher Methode, von oben
Anzünden. Und irgenwie verhindern, daß alles zugleich brennt, ausgast,
und dann nicht genug Sauerstoff bekommt. (pellet ?) Die 700°C sicher zu
erreichen könnte schwierig sein. Solarspiegel ?
"üblicher Haushaltsmüll" ist immer feucht - das ist das größte Problem
bei jeder Müllverbrennung. Das Trocknen ist das komplizierteste in einer
Müllverbrennungsanlage.
●DesIntegrator ●. schrieb:> Chance ist ganz gut, dass Fabian nach NEUN Jahren hier garnicht mehr liesst
Weil er angemeldet ist, bestünde aber Hoffnung, dass er sich per PN
erreichen lässt. Das wäre dann (m)ein Weg, eine Kontaktaufnahme zu
versuchen.
>von Sebas S
Es setzen sich schon einige mit diesem Thema auseinander, das Thema
bei den angefügten Links sind allerdings speziell medizinische Abfälle
und Kleinstmengen.Die Probleme werden immer die gleichen sein,
Zweckerfüllung, Kosten, Verfügbarkeit, Akzeptanz, Einsatzdauer,
Wartung...
Der Umgang mit Müll oder eine mögliche Müllvermeidung durch
Problembewustsein wären sicher auch ein lokales Thema.
https://www.rosenheim24.de/rosenheim/rosenheim-stadt/rosenheim-so-hilft-brigitte-stockenreiter-in-kriegsgebieten-92731217.htmlhttps://www.teog.ngo/entsorgung/
Vielen hier, in Deuschland am anderen Ende der Welt wird das
halt schlicht egal sein, weil weit weg.
Dieter P. schrieb:> weil weit weg.
Von wegen weit weg. Ich habe auch schon darüber nachgedacht den Müll im
Garten zu verbrennen, aber wegen der starken Geruchs- und Qualmbelastung
ist das den Nachbarn nicht zuzumuten und deswegen habe ich das
Verbrennungsbedürfnis bisher krampfhaft unterdrückt.
Der Grund ist, dass der Müllwagen manchmal nicht in unsere Straße
(Sackgasse) einbiegen kann, weil die Einmündung mit Autos zugeparkt ist.
Die Müllmänner klingeln dann aber nicht, sondern fahren einfach davon.
Man muss den Müllwagen dann telefonisch nochmal kostenpflichtig
anfordern. Das kostet 15 Euro!
Marcel V. schrieb:> Von wegen weit weg.
Hier geht es aber nicht um deine Probleme mit der örtlichen Müllabfuhr,
sondern tatsächlich um Leute, die am anderen Ende der Welt gern ihren
Müll möglichst sinnvoll los werden möchten. Das betrifft sowohl den TE
als auch denjenigen, der die Threadleiche ausgebuddelt hat.
Lothar M. schrieb:> Weil er angemeldet ist, bestünde aber Hoffnung, dass er sich per PN> erreichen lässt.
Denke ich auch, und den Thread hier können wir erstmal schließen. Falls
sich wirklich noch threadrelevante Erkenntnisse aus der Kommunikation
der beiden ergeben, können sie uns anschreiben, und wir öffnen ihn dann
nochmal.