Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Elektrische Lebensdauer Relais?!


von Matthias S. (hubsi12)


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Hallo Elektronikprofis!

Ich hätte eine für euch vermutlich einfache Frage, die ich leider nicht 
durch meine Recherchen im Internet klären konnte.


Ich möchte mit einem Relais einen Gleichstrommotor betreiben. Ein Taster 
öffnet der Stromkreis und startet den Motor, sobald ich vom Taster 
wieder runter gehe, stoppt der Motor.

Ich benutze folgendes Relais:

http://www.voelkner.de/products/36976/Print-Relais-6V-DC-Serie-36.html

Dieses ist laut Datenblatt für einen maximalen Einschaltstrom von 15A 
ausgelegt. Die elektrische Lebensdauer sind 100.000 Einschaltvorgänge.

Der Einschaltstrom meines Motors beträgt 7,5A bei knapp 4,0V und einen 
"Betriebsstrom" von 2,0A bei 4,0V.

Jetzt meine Frage: Ist es realistisch die 100.000 Einschaltvorgänge 
wirklich zu erreichen? Ich habe gelesen, dass bei induktiven Lasten die 
Lebensdauer eines Relais stark abnimmt?!

Vielen Dank für eure Antworten!!! :)

von Klaus R. (klara)


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Hallo,
Finder ist eine gute Marke. Das Kontaktmaterial ist AgSnO2. Schau mal ob 
Finder dazu etwas aussagt. Induktives Schalten ist deshalb ein Problem 
weil beim Ausschalten eine Spannungsspitze erzeugt wird. Würdest Du mit 
einem MOSFET schalten, dann müsstest Du am Motor eine 
Ableitdiode/Freilaufdiode vorsehen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Schutzdiode

Eine Freilaufdiode würde auch ein Relais schonen.

Wenn Du selbst meinst bis zu 100.000 Schaltvorgänge tätigen zu müssen, 
dann mach das doch gleich mit einem MOSFET. Gerade für diesen 
Spannungsbereich gibt es da reichlich geeignete Typen.

mfg klaus

von Matthias (Gast)


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Hallo Klaus!

Vielen Dank für Deine Antwort!

...aber lässt sich aus den von mir genannten Daten "erahnen" ob die vom 
Hersteller genannte Elektrische Lebensdauer realistisch erreicht werden 
kann?

von oszi40 (Gast)


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Matthias Saalfrank schrieb:
> Ist es realistisch die 100.000 Einschaltvorgänge
> wirklich zu erreichen?
DC-Print-Relais, Serie 36 Finder 36.11.9.006.4011 6 V/DC 1 Wechsler 10 A 
30 V/DC/250 V/AC (AC1) 2500 VA


Jein, da wir Deine Schaltung nicht näher kennen, sowie den 
Motor-Blockierstrom, die 
Ansteuerung/Schaltgeschwindigkeit/Schalthäufigkeit/vorhandene 
Relaisspannung usw.

Ohne groß zu überlegen würde ich eine 16A-Variante mit durchsichtigem 
Gehäuse bei Finder suchen. Dann ist noch Reserve da und die evtl. 
verbrannten Kontakte können rechtzeitig erkannt werden. 40.61.7.006.0000

Ein gemächlich langsam durch einen Millerintegrtor angesteuertes Relais 
wird z.B. frühzeitig durch verbrannte Kontakte ausfallen. Eine induktive 
Abschaltspannung ist auch nicht ideal. Mehr da 
http://www.mikrocontroller.net/articles/Relais_mit_Logik_ansteuern

von frog268 (Gast)


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Matthias Saalfrank schrieb:
> Dieses ist laut Datenblatt für einen maximalen Einschaltstrom von 15A
> ausgelegt. Die elektrische Lebensdauer sind 100.000 Einschaltvorgänge.

Dann lese es doch mal bitte aufmerksamer ;-)
In dem DB steht Max. Schaltstrom DC1 = 10A.
Auf Seite 3 ist DC1 unter dem Diagramm H36 näher erklärt...und da heisst 
es "...Lebensdauer von ≥ 50.000 Schaltspielen..."
Dein Einsatzzweck ist DC13, Freilaufdiode und dann macht das Relais die 
DC1-Werte

Ansonsten steht Alles hier
http://www.findernet.com/de/media/dl/Gesamtkatalog3/page245.html#/564

von Route_66 H. (route_66)


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Matthias Saalfrank schrieb:
> Ein Taster
> öffnet der Stromkreis und startet den Motor, sobald ich vom Taster
> wieder runter gehe, stoppt der Motor.

Hallo!
Gehörst du auch zu den "Fachleuten", die Öffner und Schließer nicht 
auseinander halten können?

In der Elektrotechnik ist ein Einschalter ein Schließer und ein 
Ausschalter ein Öffner.

Genaueres hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schalter_%28Elektrotechnik%29

Vielleicht tue ich dir auch Unrecht, und Du kennst die richtigen 
Zusammenhänge. Das Relais soll dann wohl die Wirkung des Tasters 
invertieren?

Aber die Konfusion Öffner/Schließer hatten wir ja kürzlich erst!

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