Hallo an Alle! Eine einfache Frage, aber möglicherweise, eine komplizierte, umfangreiche Antwort. Ist es möglich aus einem "Elektrisch kommutierten Gleichstrom- Motor mit 3 Phasen, ohne Sensor" (Lieferantenangaben) die eingebaute Polpaar- Zahl auszulesen oder irgendwie festzustellen? Der Motor ist komplett dicht vergossen (Bootsantrieb, Innenläufer), also nicht zerlegbar. Er wird mit 48V betrieben, Leistung 3100VA und sollte mit einem neuen Controller ausgestattet werden. Dazu verlangt jede Betriebsbeschreibung die Eingabe der Anzahl der Polpaare und das ist mein Problem. In der Hoffnung Ihr habt eine Lösung für mich, mit freundlichen Grüßen aus Wien Gerhard
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Hallo. Ja, da gibts Möglichkeiten. Mein erster Einfall wäre den Motor extern mit konstanter und bekannter Drehzahl in Rotierung zu versetzen. Dann kann man mit dem Oszi die Frequenz der generierten Spannung messen, welche Aufschluss auf die Pole/Polpaare gibt. Grüße
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Evtl die Wicklungen kurzschließen/belasten und dann von Hand drehen. Dann könnte man das Polrasten zählen...
Frank schrieb: > Evtl die Wicklungen kurzschließen/belasten und dann von Hand > drehen. > Dann könnte man das Polrasten zählen... Ich würde eher einen verhältnismäßig geringen Strom auf eine Wicklung geben und dann von Hand drehen.
Hallo miteinander! Danke für Eure schnelle Antworten. Aber bitte erklärt mir(leider Dummi)die Methode mit dem geringen Strom (wie viel?)auf eine Wicklung genauer. Sind da zwei der drei Motorkabel gemeint, (andere Anschlüsse habe ich nicht) und wie kann ich dann das Polrasten erkennen? Die Methode mit dem Oszillographen (?) fällt für mich fach, so etwas besitze ich nicht. MfG Gerhard
Keine Ahnung. Schließ doch einfach mal ein Netzteil zwischen 2 Adern an und dreh etwas die Spannung hoch. Sobald du das rasten merkst reicht es ja schon. Du willst ihn ja auch noch drehen können. Bei manchen Servos merkt man es ohne dass man was anschließt.
Genau, die Anzahl der Rastungen pro Umdrehung im leicht bestromten Zustand ist die Anzahl der Polpaare. Bei manchen Datenblättern ist die Zahl der Pole angegeben, die ist logischerweise doppelt so hoch. Ein 2-polpaariger Motor flippt also jedes mal um 180° weiter.
Hallo miteinander! Nochmals Danke für die Ratschläge. Um die Prozedur auszuführen, muss ich zwar das Boot noch einmal Auskranen (aus dem Wasser holen) um am Rotor (Propeller) zu drehen, aber eine andere Möglichkeit scheint es für mich nicht zu geben. Nach vollbrachter Arbeit (es wird etwas dauern) werde ich mich noch einmal melden. MfG Gerhard
Wieso ist die Polzahl eigentlich wichtig? Dem Regler ist es egal, wie viele Pole der Motor hat, einzig die Drehzahl ändert sich dadurch, d.h. es kann sein, dass die tatsächliche Drehzahl nicht mit der eingestellten übereinstimmt. Wenn Du die Drehzahl messen oder abschätzen kannst, probier es einfach aus, ob sie mit der Soll-Drehzahl übereinstimmt. Kannst Du die Welle oder den Propeller sehen? Dann kannst Du auch einen vollen Zyklus (eine elektrische / magnetische Umdrehung) an die 3 Anschlüsse legen und schauen, wie weit er sich gedreht hat. Wenn er sich eine halbe Umdrehung gedreht hat, ist es ein Motor mit 2 Polpaaren. Das sieht so aus: Phase A B C 1 + - o 2 + o - 3 o + - 4 - + o 5 - o + 6 o - + Zum Testen reicht eine Spannung von wenigen Volt (5-10% der Nennspannung). o heißt Anschluss offen lassen Hast Du genaue Typenbezeichnungen vom Motor / Controller?
Die Polzahl ist wichtig. Gibt er sie zu hoch an, dreht sich die Welle viel zu schnell. Dann tritt an der Schiffsschraube Kavitation auf, d.h. die Flügel sind bald darauf "weg". Dann hat er auf hoher See eine Notlage und kommt nicht mehr zurück.
Steffen K. schrieb: > Dann tritt an der Schiffsschraube Kavitation auf, d.h. > die Flügel sind bald darauf "weg". Außerdem erwärmt sich das Meer durch die Kavitation stark und es gibt Kochfisch zu fangen. MfG Paul
Ähmmmm so gross kann das Boot mit 3.1kW nicht sein ? Hilfsantrieb eines Seglers ?
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Nochmal Hallo an Alle! Ja, es ist ein „Flautenschieber“ für ein Segelboot (knapp 9 Meter). Der Antrieb ist eine Eigenkonstruktion (ausklappbar, er verschwindet beim Segeln, bei nichtgebrauch, wieder im Rumpf). Aus diesem Grund muss das Boot an den Kran um den Propeller zu sehen oder ihn drehen zu können. Der Grund für die Nachforschung über die Polpaare ist, der Motorlieferant - Fa. Prodema aus Bramsche BRD hat sich , wie ich glaube nach einer Pleite unsichtbar gemacht und hat bei den Angaben über seinen Motor sehr gespart. (Originalbeschreibung: Elektrisch kommutierter Gleichstrom – Motor, wartungsfrei 3 Phasen ohne Sensor, 48 Volt DC, Laststrom bis 65 A je nach Belastung mit integrierter Strom- und Temperaturbegrenzung, aufgenommene Leistung: 3100 VA, Leerlauf- u. Lastdrehzahl 2500 U/ min., Schutzart IP 68). Nachdem der mitgelieferte Kontroller (Piktronik SAC 0 oder 1) nur unzureichend funktioniert, möchte ich mich um einen anderen umsehen. Aber in allen bisher gesehenen Gebrauchsanweisungen wird bei den Werten die einzugeben sind, die Anzahl der Polpaare verlangt. Vielleicht erklärt das angehengte Bild ein wenig. MfG Gerhard
Gerhard H. schrieb: > wartungsfrei 3 Phasen ohne Sensor Das wird schwierig. Bei nahezu allen Motoren dieser Leistungklasse sind 3 Sensoren verbaut, damit der Controller weiss, wie er kommutieren muss. Sensorlose Motoren sind im Modellbaubereich üblich, aber nicht für 3kW/48V Motoren ausgelegt. Wenn du einen Controller findest, der mit sensorlosem Motor klarkommt und die richtige Leistungklasse mitbringt, kannst du die Polzahl auch erstmal raten. Mehr als 20 wird er nicht haben und weniger als 6 garantiert auch nicht. Mögl. ist es sinnvoll, den vorhandenen Controller mal zu untersuchen. Ich bin gerade mit einem 7kW Motor in einer 6mR (spassigerweise mit Kajüte) zugange, dieser Motor hat aber die üblichen Sensoren.
Was ist das Problem beim vorhandenen Controller? Ich habe nochmal nachgezählt: mein 4-poliger (2 Polpaare) hat 12 Rastungen pro Umdrehung. Das Spezielle bei Controllern, die mit Motoren ohne Sensor funktionieren: Sie treiben den Motor bei langsamen Drehzahlen festkommutiert, d.h. sie liefern einfach einen Drehstrom, in der Hoffnung, dass der Synchronmotor mitdreht. Wenn dann die Geschwindigkeit so groß ist, dass die EMK groß genug ist für die Erkennung der Kommutierungszeitpunkte, wird umgeschaltet auf normalen Betrieb. Speziell bei Motoren im Modellflugbereich ist das recht einfach, da die Luftschraube bei kleinen Drehzahlen kaum Widerstand leistet. Vielleicht muss der Prodema dem Motor angepasst werden. Link zum Datenblatt oder Scan?
Hallo an Alle! Danke für die Anteilnahme! Das Problem bei meinem jetzt verwendeten Kontroller ist, das er nur unwillig den Motor startet, und auch bei mittleren Drehzahlen scheinbar Schwingungen erzeugt. Auch habe ich den Eindruck, das beim zurückdrehen des Kontrollers der Motor kurzzeitig die Drehzahl noch erhöht. Möglicherweise wäre mit dem Abstimmen etwas zu erreichen, aber der Lieferant des Kontrollers (Fa. Piktronik) sagt, an meinem Gerät wurde einiges geändert (vom Motorlieferant = Prodema) sodass die Einstellungssoftware nicht mehr greift. Von der Fa. Prodema ist, wie oben erwähnt, nichts mehr zu erwarten. Steuerungen in meiner „Leistungsklasse“ die mit sensorlosen Motoren arbeiten, hätte ich im Internet schon gefunden, aber eben in jeder Beschreibung für die Abstimmungssoftware, wird die Eingabe der Anzahl der Polpaare verlangt. Am nächsten Wochenende werde ich versuchen mit Hilfe Eurer Ratschläge diese Zahl herauszufinden. Bis dahin, m f G Gerhard H.
Nochmal: stelle 2, 3, 4 oder sonstwas ein, es ist egal! Es ändert sich nur die Drehzahl.^ > Das Problem bei meinem jetzt verwendeten Kontroller ist, > das er nur unwillig den Motor startet, und auch bei > mittleren Drehzahlen scheinbar Schwingungen erzeugt. Das liegt aber nicht an der Zahl der Polpaare, sondern an anderen Einstellungen. Hast Du Zugriff auf diese Einstellungen? Hast Du ein Handbuch / Link auf das Handbuch?
Hallo an Alle! Jetzt habe ich endlich die Einrastungen an meinem Motor abzählen können, es sind 12.Sind das nun 2 Polpaare (eProfi 30.5.2015) oder 6(eProfi 23.5.2015)? Wie schon ausgeführt habe ich keine Möglichkeit weitere Informationen zu meinem Motor zu bekommen (Firma – Pleite). Die Einstellungssoftware vom Controller funktioniert angeblich auch nicht, wegen Umbauten durch den Motorlieferanten. Aber auf meiner Suche nach einem anderen Steuergerät bin ich unter anderem auf die Fa. Sinusleistungssteller gestoßen. Die, wenn man den Motor einschickt, in ihrem Labor die Grundeinstellungen für den Controller erstellen. Da hätte ich mir also die Aktion sparen können. Aber gibt es im Forum vielleicht jemanden der schon Erfahrungen mit den Produkten dieser Fima hat? Mfg Gerhard H.
War bei dem Abzählen der Rastungen der Motor bestromt (z.B. mit einer Mono-Batterie, dann hat er 12 Polpaare, unwahrscheinlich) oder unbestromt (dann hat er vermutlich 2 Polpaare, wahrscheinlich)? Die Firma kenne ich nicht. Nimm doch einfach irgend einen Regler, der die Spannung und Ampere aushält und ohne Sensoren funktioniert. Und zu dem es gute Doku gibt.
Gerhard H. schrieb: > Die, wenn man den > Motor einschickt, in ihrem Labor die Grundeinstellungen für den > Controller erstellen. Da hätte ich mir also die Aktion sparen können. Nö, du müsstest dann ja sogar den Motor ausbauen und einschicken. Grundsätzlich läuft ein sensorloser Motor in zähen Medien wie Wasser schlecht an, ich vermute einen Designfehler beim Motor, die Jungs hätten einfach Sensoren verbauen sollen. Ich rüste gerade eine 6mR mit E-Maschine aus, aber hier hat der (7kW-) Motor natürlich Sensoren. Wenn der Motorkontroller eher wie ein Dreiphasen Frequenzumrichter funktioniert und nicht auf die Back-EMF des Motors angewiesen ist, wird der Motor besser anlaufen, aber irgendwann 'schlupfen'. Hier kommt es dann auf ein gut gewähltes V/f Verhältnis an. Wenn du Spass am Basteln hast, könntest du den alten Controller ein wenig rupfen und die Ansteuerung mit meinem 3-Phasen Umrichter machen. https://www.mikrocontroller.net/articles/3-Phasen_Frequenzumrichter_mit_AVR Gerhard H. schrieb: > oder 6(eProfi > 23.5.2015)? Tippe auf 6 Polpaare. Wie wir aber schon alle dann und wann mal geschrieben haben, ist es eigentlich wurscht.
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