Hallo zusammen, ich habe hier eine Nähmaschine, die den Stoff in zwei Achsen unter der Nadel hin- und herbewegen kann, um damit Stickmuster zu erstellen. In dieser Stickeinheit sind zwei indentische Schrittmotoren, die beide von jeweils einem TCA 3727-G getrieben werden. Der Schrittmotor in X-Richtung verliert Schritte, bzw. läuft auch gern einmal falsch herum. Die resultierenden Stickmuster gehen höchstens als moderne Kunst durch. Der Schrittmotor in Y-Richtung läuft korrekt. Jetzt könnte man sagen, klarer Fall, Motortreiber oder Ansteuerung im Eimer, aber: wenn man beide Motoren vertauscht, wandert der Fehler mit dem Motor mit. Schritte gehen nur im Mikroschritt Modus verloren, mann kann auch sehen, dass der Motor beim einzelnen Steppen ein kleinen und dann einen großen Schritt macht (müssten zwei kleine Schritte sein). Im Vollschrittmodus läuft er rund und ohne Probleme. Frage: kann ein Schrittmotor so kaputt gehen, dass ein solches Fehlerbild plausibel ist?
Spulen der Motoren durchmessen und vergleichen. Gruss Robert
Noch einen kleinen Nachtrag/Korrektur: Wenn die Maschine einzelne Schritte macht, bzw. den Motor langsam bewegt, werden Schritte verloren. Wenn der Motor schnell bewegt wird (sirrendes Geräusch), läuft er rund. Bei langsamen Schritten ruckelt die X-Achse vor sich hin, bei schnellen Bewegungen läuft sie absolut flüssig. Der Schrittmotor ist bipolar. Beide Spulen haben einen Widerstand von 13,5 Ohm. Wo sollte ich also den Fehler suchen? Motor selbst, Motortreiber oder was ganz anderes? Das der Fehler beim Tausch der Motoren mitwandert, würde ich Motor sagen, aber vielleicht ist das auch nur ein Seiteneffekt, durch die Exemplarstreuung...
> Frage: kann ein Schrittmotor so kaputt gehen, dass ein > solches Fehlerbild plausibel ist? Ja, kann er, z.B. durch Öffnen oder Herunterfallen. Dann ist der Luftspalt nicht mehr gleichmäßig. Oder Lagerschaden -> schwergängig. Strommessung mit Current-Probe oder Shunt ist sehr aussagekräftig. Ist der Motor leicht beschaffbar? Wie heißt er? Was kostet er? > bzw. läuft auch gern einmal falsch herum. Das könnte auf den Ausfall einer Phase deuten. Wackelkontakt?
eProfi schrieb: > Ja, kann er, z.B. durch Öffnen oder Herunterfallen. Dann ist der > Luftspalt nicht mehr gleichmäßig. Oder Lagerschaden -> schwergängig. Herunterfallen und Öffnen kann ich ausschließen. Der war immer in der Maschine verbaut, wenn die einmal heruntergefallen wäre, dann wüßte ich es. Der Motor läßt sich nicht zerstörungsfrei öffnen. > Strommessung mit Current-Probe oder Shunt ist sehr aussagekräftig. Muss ich wohl bei Gelegenheit mal machen. > Ist der Motor leicht beschaffbar? Wie heißt er? Was kostet er? NMB PM42S-048-HVA06. Der wurde vor nicht allzulanger Zeit bei Pollin für zwei Euro das Stück herausgehauen. Das Problem ist aber das auf der Welle befindliche Kunststoffritzel mit 14 Zähnen. Alle anderen, die ich im Netz so finde haben 16 Zähne oder mehr. Wie ich ein Kunststoffritzel schadensfrei auf einen anderen Motor bekommen soll, weiss ich auch noch nicht. > Das könnte auf den Ausfall einer Phase deuten. > Wackelkontakt? Wenn, dann höchstens intern im Motor. Selbst ausgebaut, mit mit Klebeband auf dem Tisch fixiertem Kabel, muckt er rum. Kann ich also wirklich davon ausgehen, dass es der Motor ist? Dann habe ich jetzt ein Problem...
Horst schrieb: > Kann ich also wirklich davon ausgehen, dass es der Motor ist? Dann habe > ich jetzt ein Problem... Horst schrieb: > In dieser Stickeinheit sind zwei indentische Schrittmotoren, die beide > von jeweils einem TCA 3727-G getrieben werden. Wenn die das gleiche Zahnrad drauf haben, könntest Du sie einem la gegeneinander tauschen, um zu sehen, ob es wirklich der Motor oder dessen Ansteuereung ist. MfG Paul
Auseinandermontieren geht in der Regel nicht. Kauf einen neuen.
Manchmal reicht ein Tröpfchen Öl. Mehr zur Ursache könnest Du erfahren, wenn Du den Motor abkoppelst und schaust, wie sich die Mechanik und der Motor drehen lassen. Als zweites käme eine vergleichende Messung der Spulenwiderstände infrage. Möglicherweise haben sich auch, durch die ständigen Vibrationen, die Kontakte gelöst bzw. durch Funken und Bewegung deren Übergangswiderstand erhöht.
Paul Baumann schrieb: > Wenn die das gleiche Zahnrad drauf haben, könntest Du sie einem la > gegeneinander tauschen, um zu sehen, ob es wirklich der Motor oder > dessen Ansteuereung ist. Wie ich oben schon schrieb, das Problem wandert leider mit dem Motor mit. Ich finde es eben merkwürdig, weil ich bei beiden Spulen einen identischen Widerstand messe. Die Motortreiber gibt es immer noch (sogar bei Conrad), die Motoren selbst, insb. mit dem passenden Ritzel sind ein etwas größeres Problem. Ich werde mal einen Shunt in die Zuleitung einschleifen und dann den Strom messen.
Horst schrieb: > Schritte gehen nur im Mikroschritt Modus verloren, Du scheinst ja ziemlich weitreichend getestet zu haben. Schrittmotore neigen zu Resonanzproblemen, die minimiert werden durch Belastung mit einer Mechanik. Welche Mechanik wandert mit beim Motortausch, ist die ausgeschlagen, verharzt, fühlen sich die Motore (Rastmoment) anders an ?
R. Freitag schrieb: > Spulen der Motoren durchmessen und vergleichen. Vergleichen mit Komponentetester wäre noch eine weitere Möglichkeit elektrische Leiden zu erkennen. Allerdings sind kleinste Lagerspiele auch schon eine Möglichkeit für Fehler. Wenn der x-Motor mehr als der Y-Motor benutzt wurde, könnte ja mechanischer Verschleiß eingetreten sein? Evtl. ist ebay brauchbarer Ersatz mit Zahnrad zu finden?
So ein Schrittmotor hat i.A. einen Anker der aus 2 Zahnrädern und einem kräftigen Magneten dazwischen besteht. Die Zahnräder sind dabei um einen halben Zahn versetzt. Ich denke nach dem ich Dein Problem überflogen habe, dass eines dieser Zahnräder sich auf der Welle verdreht hat. Beim Vollschrittbetrieb hat der Anker genug Trägheit um die Ungleichförmigkeit des Drehmoments zu kompensieren, wenn er langsam dreht aber nicht. Das nützt Dir allerdings wenig, Du kannst den Anker nicht aus dem Joch ziehen ohne das die Magnetisierung des Ankers sehr stark nach läßt und der Motor etliches seiner ursprünglichen Kraft verliert. Du kannst höchstens den Anker aus dem Joch in ein halbwegs passendes Eisenrohr schieben, dann aber leider da auch nicht "richtig" reparieren, Du kommst ja nicht ran... Du müßtest das Teil nach dem Richten wieder aufmagnetisieren wie beim Hersteller und dazu wird die die Vorrichtung und die Feldstärke fehlen.. Gruß, Holm
MaWin schrieb: > Du scheinst ja ziemlich weitreichend getestet zu haben. Wie der Eindruck täuschen kann. ;-) Das mit den Mikroschritten war Quatsch, das macht die Maschine offenbar nicht. Der Stepper hat laut Datenblatt 48 Steps pro Umdrehung. Über Tasten kann man die Motoren um jeweils einen Schritt weiterschalten, davon sind 48 Schritte für eine Umdrehung nötig. > Schrittmotore neigen zu Resonanzproblemen, die minimiert werden durch > Belastung mit einer Mechanik. > Welche Mechanik wandert mit beim Motortausch, ist die ausgeschlagen, > verharzt, fühlen sich die Motore (Rastmoment) anders an ? Die Mechanik ist bei beiden Achsen identisch: das Motorritzel greift in ein zweistufiges Getriebe, das treibt einen Zahnriemen. Die laufen beide gleichmäßig, leichtgängig aber mit einem satten Widerstand. Wenn ich die Welle des ausgebauten Motors mit dem Finger belaste, macht er nur jeden zweiten Schritt mit ordentlich Drehmoment. Die anderen Schritte verliert er schon bei leichter Belastung.
> aber: wenn man beide Motoren vertauscht, wandert der Fehler mit
dem Motor mit.
Hast du da nur den Motor getauscht oder auch den Motortreiber
mitgetauscht?
Horst schrieb: > Das Problem ist aber das auf der > Welle befindliche Kunststoffritzel mit 14 Zähnen Evtl. hast du auch ein rein mechanisches Problem und dieses Ritzel oder das davon angetriebene Zahnrad ist defekt. Unterziehe die Teile mal einer genauen Sichtprobe, ob alle Zähne unbeschädigt sind und auch nicht die Nabe gerissen ist. Schmutz im Getriebe ist eine weitere Möglichkeit.
Horst schrieb: > Wenn ich die Welle des ausgebauten Motors mit dem Finger belaste, macht > er nur jeden zweiten Schritt mit ordentlich Drehmoment. Die anderen > Schritte verliert er schon bei leichter Belastung. Aha. Sollte doch zur Analyse reichen. An der Elektronik liegt es nicht. Also am Motor trotz identischen Spulenwiderstandes. Verkabelung defekt ?
Vorsichtige Erwärmung (Fön, IR-Lampe) bewirkt Wunder. Gutes Werkzeug (Abzieher, Presse) auch. Notfalls eine Vorrichtung bauen. Ein Datenblatt oder Link dazu wäre auch nett. > Der wurde vor nicht allzulanger Zeit bei Pollin > für zwei Euro das Stück herausgehauen. Hast Du einen? Wenn nicht, frage hier (Unter-Forum Markt), wer einen abzugeben hat (mit Pollin-Nummer). Der Tip mit dem Komponententester des Oszis ist natürlich Gold wert.
Datenblatt gibt es u.a. hier: http://www.nmbtc.com/pdf/motors/PM42S-048-HHC8.pdf Das ist aber nur die halbe Miete. PM42S-048 ist die Familienbezeichnung, in dem nachfolgenden vier Zeichen (also hier -HHC8) stecken dann solche Sachen wie Unipolar/Bipolar, Ankermaterial, max. Spulenströme, Länge der Welle, ggf. werkseitig montierte Ritzel, u.a. drin (sieht man, wenn man mehrere Datenblätter vergleicht). Mein Typ ist -HVA6, dazu gibt es im Netz kein Datenblatt. Möglicherweise heißt HVA6 sowas wie "Husqvarna Viking Aktiebolag Typ 6", also individuelle Anfertigung... Ich habe jetzt noch die Induktivität der Spulen gemessen, die ist bei beiden Spulen und im Vergleich zu dem anderen, funktionierenden Motor +/- 0,5% identisch. Elektrisch ist er also ganz unauffällig. Entweder, der ist mechanisch kaputt, oder die Ansteuerung ist hin oder etwas ganz anderes (inklusive Unfähigkeit des Fehlersuchenden).
Hallo, vermutlich ist mein Schrittmotor der Nähmaschine defekt. Leider bin ich techn. nicht ganz in der Lage den Motor auf Lauffähigkeit zu prüfen. Kann mir jemand sagen, an welchen Polen am Stecker ich 24 V bringen kann, damit sich der Motor dreht? Mit der Hand kann ich das Ritzel bewegen. Danke für Euren Beitrag Strickliesel
Peter V. schrieb: > Kann mir jemand sagen, an welchen Polen am Stecker ich 24 V bringen > kann, damit sich der Motor dreht? An den zweien zwischen denen Durchgang zu messen ist. Allerdings darfst du die 24V nur solange dranhalten bis der Strom auf den max. zulässigen Wert (Datenblatt) gestiegen ist. Diese Zeit ist seeehr kurz. Die Welle des Motors wird sich um exakt 7,5° drehen. Nun musst du deine Spannungsquelle mit den anderen beiden Anschlüssen verbinden. Aber Achtung --> wieder nur gaaanz kurz, bis der Strom den max. Wert erreicht. Die Welle dreht sich nun wieder um 7,5°. Jetzt wiederholst du einfach Schritt 1 und Schritt 2, usw. bis sich die gewünschte Drehzahl einstellt. Da dies zugegebenermaßen etwas umständlich ist, hat man dafür ICs, sogenannte Schrittmotortreiber entwickelt. Wenn dir das dauernde Umklemmen auf Dauer zu anstrengend ist, such am besten mal nach den Dingern ;)
Wenn Du Angst hast, dass Du den Motor ganz-Kurz-komma-fünf Zeiteinheiten bestromst, solltest Du es mit 6V bis 10V versuchen. Ein unbelasteter Schrittmotor sollte auch mit weniger Futter auskommen.
Ich nehme an, den Hersteller der Maschine hast du bereits gefragt, ob er den Motor und/oder das Zahnrad liefern kann? Hier hat sich jemand so einen Mini-Abzieher bestellt, und mit ein bisschen Wärmezufuhr ein Kunststoff Zahnrad vom Steppermotor abgezogen: http://forum.makergear.com/viewtopic.php?f=2&t=2134
Hallo liebe Autoren, danke für eure Hilfe, der Motor dreht sich. Da meine Nähmaschine weiterhin nicht läuft muß ich wohl einen Service beauftragen. Grüße Strickliesel
Hallo eProfi, in 24534 Neumünster LG Strickliesel
Peter V. schrieb: > Da meine Nähmaschine weiterhin nicht läuft muß ich wohl > einen Service beauftragen. Die sollen Dir aber nur den Motor schicken ... Da Du den Motor ja schon ausgebaut hast: Bau ihn doch mal anstelle des anderen Motors ein ... Gruß Jobst
Plasmarist aus dem forum.mosfetkiller.de hat zwei solche Motoren: img217.image shack.us/img217/4504/pb140067.jpg ^ Leerzeichen entfernen Ich denke, die rechten beiden haben sogar das richtige Zahnrad mit 14 Zähnen. Ich habe ihm eine PM geschrieben, ob er sie noch verkaufen will.
Auch wenn ich den alten Thread ausgrabe: der Schrittmotor von Peter Vogel mit -HVA1 hinten dran gehört wahrscheinlich genau wie meiner zu einer Husqvarna Viking Nähmaschine. Diese sind, wie mir von entsprechenden Ersatzteilhändlern gesagt wurde, noch original von Husqvarna Viking lieferbar - für einen geringen Unkostenbeitrag von ca. 160 Euro das Stück (in Worten: Einhundertundsechzig Euro - das ist kein Tippfehler). Damit ist meine Nähmaschine ein wirtschaftlicher Totalschaden. :-(
> Auch wenn ich den alten Thread ausgrabe: 6 Monate ist kein Alter. Jetzt könnt ihr ja zumindest aus zwei Maschinen eine funktionsfähige machen. ;-) > Damit ist meine Nähmaschine ein wirtschaftlicher Totalschaden. :-( Warte noch eine Weile, ich versuche nochmals, den Plasmarist zu erreichen. Er könnte noch Motoren haben.
In China gibt es ähnliche Motoren mit 14 zahnigen (Alu?)-Zahnrädern für 3 Euro, allerdings ist die 3mm-Welle 18mm lang und sie sind unipolar. pm42s-048-zqy1 pm42s048zqy1 http://www.ebay.at/itm/161525718208 1pcs PM42S-048 Step Stepping Stepper motor 4-phase 5-wire with 0.5 module gear oder 1Pcs New 24V NMB PM42S-048 4-phase 5-wire Stepper Motor With 0.5M14T Spur Gear Horst, wenn Du noch mitliest, schreibe mir bitte ein PM https://www.mikrocontroller.net/user/show/eprofi oder eine andere Möglichkeit, wie ich Dich erreichen kann.
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