Forum: PC Hard- und Software keine Datenverbindung zum PC über Netzwerkdosen


von Matze (Gast)


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Hallo,
habe mit meinem neuen VDSL-Anschluss einen neuen Rooter von O2 bekommen 
(Homebox 6641).
Nach einigen Problemen klappt jetzt eigentlich (fast) alles, außer der 
Verbindung zum PC über meine Datendosen  -  eine Verbindung gelingt nur 
dann, wenn ich den PC direkt (mit EINEM Kabel)  mit der Homebox 
verbinde.

Da der PC im Zimmer auf der entgegengesetzten Seite steht, müsste ich 
das Datenkabel quer durch den Raum oder fast ganz herum auf Putz 
verlegen, was ich ja durch die Unterputzmontage vermeiden wollte.

Hat jemand eine Idee, woran das liegen könnte und welche Lösung es dafür 
gibt??? (vor der Umstellung von DSL zu VDSL und VoIP) funktionierte die 
Verbindung über die Netzwerkdosen einwandfrei).

Gruß
Matze

von Peter II (Gast)


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Matze schrieb:
> (vor der Umstellung von DSL zu VDSL und VoIP) funktionierte die
> Verbindung über die Netzwerkdosen einwandfrei).

eventuell ist die Dose falsch/unvollständig verdrahtet. Wenn der neue 
Router (meinst du bestimmt mit Rooter?)  jetzt Gigabit kann, könnte es 
sein das keine Verbindung zustande kommt, der alte wird bestimmt nur 
100Mbit gemacht haben.

von P. M. (o-o)


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Matze schrieb:
> Nach einigen Problemen klappt jetzt eigentlich (fast) alles, außer der
> Verbindung zum PC über meine Datendosen  -  eine Verbindung gelingt nur
> dann, wenn ich den PC direkt (mit EINEM Kabel)  mit der Homebox
> verbinde.

Ich habe es schon erlebt, dass die Pinbelegung des Kabels beim 
Durchpiepsen zwar ok erschien, allerdings hatte der Elektriker nicht 
darauf geachtet, dass jeweils zwei verdrillte Paare zusammengehören. Bei 
guten Netzwerkkarten und niedrigen Datenraten funktionierte das, bei 
höheren Datenraten eben nicht mehr.

von Matze (Gast)


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Vielen Dank schon mal für die schnelle Antwort   -   ja, sollte Router 
heißen...

Was oder wie kann eine Dose falsch/unvollständig verdrahtet sein (worauf 
muss ich achten) und welchen Einfluss kann das darauf haben, dass 
jetzt keine Verbingung zustande kommt??

von Jim M. (turboj)


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Matze schrieb:
> außer der
> Verbindung zum PC über meine Datendosen

Und da kommst nicht von selbst auf die Idee, hier Fotos einzustellen, 
auf der auch andere Leute sehen könnnen wie die Kabel in den Dosen 
aufgelegt sind?

von Matze (Gast)


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ok  -  hatte eben keine Ahnung, dass es an der Verdrahtung liegen kann, 
obwohl es vorher funktionierte...

Und da die Dosen inzwischen recht unzugänglich sind, hatte ich die 
bisher noch nicht geöffnet.

Werde das morgen mal machen und würde mich dann gern nochmal melden, 
wenn ich den Fehler nicht finde.

Schönen Abend und "bis denne".

von Gerd E. (robberknight)


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Matze schrieb:
> (vor der Umstellung von DSL zu VDSL und VoIP) funktionierte die
> Verbindung über die Netzwerkdosen einwandfrei).

das ist doch schon mal was.

Beschreib doch mal genauer was da funktionierte:

- was für ein Gerät hattest Du da genau mit Deinem PC verbunden?

- mit was für einer Ethernet-Geschwindigkeit (10 MBit, 100 MBit, 1 
GBit,...)?

- funktioniert das jetzt auch noch wenn Du es wieder zurückbaust wie es 
früher war?

- falls das früher verwendete Gerät ein Switch war oder enthält: was 
passiert wenn Du vom neuen Router in das bisherige Gerät gehst und von 
da in den PC?

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Matze schrieb:
> vor der Umstellung von DSL zu VDSL und VoIP) funktionierte die
> Verbindung über die Netzwerkdosen einwandfrei).

RJ45 ?

100 Mbit brauchen nur 4 Adern, 1 G-bit alle 8

ich habe meine 100M Verkabelung auf 8 Telefonadern, aber das CAT 7 Kabel 
liegt schon hier, nur noch keine Lust gehabt alles aus den Leerrohren 
und Kabelkanäle zu ziehen.

von Matze (Gast)


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...da melde ich mich natürlich doch nochmal, bevor ich für heute 
verschwinden muss:

> - was für ein Gerät hattest Du da genau mit Deinem PC verbunden?
Das war ebenfalls ein O2-Modem/Router (Modem WLAN 1421)

> - mit was für einer Ethernet-Geschwindigkeit (10 MBit, 100 MBit, 1
> GBit,...)?
Der konnte 100 MBit

> - funktioniert das jetzt auch noch wenn Du es wieder zurückbaust wie es
> früher war?
Mit der Umstellung funtionierte das alte Modem nicht mehr, soweit ich 
weiß aber auch nicht mit direktem Anschluss (ohne Dose)

So, nun muss ich mich leider erstmal verabschieden  -  melde mich morgen 
wieder, wenn ich die Verdrahtung gecheckt habe!

Danke!

von Gerd E. (robberknight)


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Matze schrieb:
>> - was für ein Gerät hattest Du da genau mit Deinem PC verbunden?
> Das war ebenfalls ein O2-Modem/Router (Modem WLAN 1421)

Wenn man nach dem Ding sucht, sieht es so aus als ob der einen 
integrierten Mini-Switch mit 4 Ports hat (scheinen nach Handbuch gelb 
markiert zu sein).

>> - mit was für einer Ethernet-Geschwindigkeit (10 MBit, 100 MBit, 1
>> GBit,...)?
> Der konnte 100 MBit

Da kommen wir der Sache doch schon näher, vermutlich ein Problem mit dem 
Unterschied 4 Adern / 8 Adern. Könnte z.B. ein Verdrahtungsfehler im 
Bereich der äußeren Adern (die sind bei 100MBit unbenutzt) sein.

>> - funktioniert das jetzt auch noch wenn Du es wieder zurückbaust wie es
>> früher war?
> Mit der Umstellung funtionierte das alte Modem nicht mehr, soweit ich
> weiß aber auch nicht mit direktem Anschluss (ohne Dose)

Naja, die Modem/Router-Funktion funktioniert vielleicht nicht. Die ist 
für Dein Problem hier aber erst mal irrelevant - hier geht es ja nur um 
die Verbindung PC <-> Router. Daher würde ich das nur zur Sicherheit mal 
ausprobieren. Nicht daß es ein Wackelkontakt in der Dose ist oder was 
ähnliches.

Probier mal auf dem PC in die Einstellungen von Deiner Netzwerkkarte zu 
gehen und dort die Geschwindigkeit fest auf 100 MBit Fullduplex zu 
stellen. Geht es dann mit dem neuen Router?

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Matze schrieb:
> wenn ich die Verdrahtung gecheckt habe!

Mach doch schnell mal die Gegenprobe indem Du DIE fraglichen Geräte 
direkt über ein langes Patchkabel anschließt. Falls es dann funktioniert 
ist der ANDERE Kabelweg fehlerhaft. Wenn es nicht funktioniert hast Du 
evtl. noch ein Konfigurationsproblem?

Lies auch http://www.netzmafia.de/skripten/netze/twisted.html Sobald 
falsche Paare vom Elektriker zusammengeschaltet wurden, die nicht 
miteinander verdrillt sind, ist mit Übertragungsfehlern zu rechnen 
obwohl der Durchgangsprüfer behauptet, daß alle Verbindungen den 
richtigen Ohmschen Widerstand haben.

von Peter II (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Mach doch schnell mal die Gegenprobe indem Du DIE fraglichen Geräte
> direkt über ein langes Patchkabel anschließt.

Frage gelesen?

> eine Verbindung gelingt nur
> dann, wenn ich den PC direkt (mit EINEM Kabel)  mit der Homebox
> verbinde.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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@Matze:

du kannst auch (zum Test) im PC die Datenrate auf 100 MBit "festklemmen" 
(und dan wieder die Wand-Kabel verwenden)

Die Karte sollte dann nur 4 Adern nutzen, und eine Verbindung möglich 
sein [Der Router wird sich darauf automatisch einstellen können]

: Bearbeitet durch User
von Matze (Gast)


Angehängte Dateien:

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Schon jetzt tausend Dank an die vielen Helfer und Tipps...

Es ist wohl wirklich so, dass der Grund ein Verdrahtungsfehler bzw. 
Wackelkontakt o.ä. ist.

Auf jede Fall funktioniert die Übertragung jetzt, nachdem ich eurem Tipp

Gerd E. schrieb:
> Probier mal auf dem PC in die Einstellungen von Deiner Netzwerkkarte zu
> gehen und dort die Geschwindigkeit fest auf 100 MBit Fullduplex zu
> stellen. Geht es dann mit dem neuen Router?

Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> du kannst auch (zum Test) im PC die Datenrate auf 100 MBit "festklemmen"
> (und dan wieder die Wand-Kabel verwenden)

gefolgt bin.

Ich könnte das ja jetzt so belassen  -  aber nehme ich mir da nicht 
Geschwindigkeit, die ich eigentlich haben könnte?? (wie ihr 
wahrscheinlich schon gemerkt habt, bin ich nicht wirklich fit in diesem 
Bereich).
Und da ich die "Kabelage" möglichst richtig funktionsfähig haben möchte, 
habe ich zunächst die erste Dose geöffnet und die Verdrahtung gecheckt 
-  für mich scheint die Belegung in Ordnung  -  siehe Anhang.

von Peter II (Gast)


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Matze schrieb:
> Ich könnte das ja jetzt so belassen  -  aber nehme ich mir da nicht
> Geschwindigkeit, die ich eigentlich haben könnte??

da dein Internet vermutlich nicht schneller als 100Mbit/s ist, sollte 
das kein Problem sein.

> Und da ich die "Kabelage" möglichst richtig funktionsfähig haben möchte,
> habe ich zunächst die erste Dose geöffnet und die Verdrahtung gecheckt
> -  für mich scheint die Belegung in Ordnung  -  siehe Anhang.
ja, sollte passen auch wenn die "B" Belegung üblicher ist.

von Matze (Gast)


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Peter II schrieb:
> da dein Internet vermutlich nicht schneller als 100Mbit/s ist, sollte
> das kein Problem sein.

Hast ja Recht  -  werde das jetzt so lassen, funktioniert ja.
Wenn ich dann irgendwann einmal ein schnelleres Internet haben sollte, 
kann ichs ja immer noch zu "reparieren" versuchen.

Peter II schrieb:
> ja, sollte passen auch wenn die "B" Belegung üblicher ist.

Nur für die Zukunft (weil ich ja nicht sooo fit bin auf dem Gebiet): was 
ist die "B"-Belegung??

Auf jeden Fall ist es toll, dass die "Dosen-Verbindung" dank eurer Hilfe 
jetzt wieder klappt  -  vielen Dank!

von Gerd E. (robberknight)


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Das ist ja ne Doppeldose - ist die andere Verbindung in der Doppeldose 
von dem Problem auch betroffen?

von Icke ®. (49636b65)


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Matze schrieb:
> Es ist wohl wirklich so, dass der Grund ein Verdrahtungsfehler bzw.
> Wackelkontakt o.ä. ist.

Die Verdrahtung der Dose sieht grauenvoll aus. Sowas sehe ich öfter, 
wenn die Installation von einem Elektrofachbetrieb ausgeführt wurde. Die 
sind kompetent in Starkstrom, aber haben von Netzwerktechnik/HF i.d.R. 
keinen Schimmer.
So muß bspw. die Verdrillung der Adern bis an die Klemmstelle 
beibehalten werden, was hier nicht bei allen Paaren gegeben ist. Daß es 
mit 100 MBit funktioniert, ist lediglich der hohen Fehlertoleranz des 
Systems geschuldet. Bei GBit sind die Ansprüche an ordnungsgemäß 
ausgeführte Verkabelungen jedoch weitaus höher.

> aber nehme ich mir da nicht
> Geschwindigkeit, die ich eigentlich haben könnte?

Das spielt hier nur für die Kommunikation der Geräte untereinander im 
LAN eine Rolle. Wenn du nicht täglich gigabyteweise Daten hin- und 
herschaufelst, ist es egal.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:
> Die Verdrahtung der Dose sieht grauenvoll aus

Besonders oben links/unten rechts die Stummelchen sehen nicht gesund 
aus... Sind das eventuell sogar flexible Drähte?

von Peter II (Gast)


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Matze schrieb:
> Nur für die Zukunft (weil ich ja nicht sooo fit bin auf dem Gebiet): was
> ist die "B"-Belegung??

schau doch mal genau hin, steht sogar in der Dose drin. (Grün und Orange 
ist dann getauscht)

von Matze (Gast)


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Ja Leute, ist bestimmt alles richtig, was ihr schreibt  (insbesondere 
was die Qualität der Verdrahtung angeht)  -  aber da die Verbindung 
jetzt so klappt, werde ich es auch so belassen und bis zur nächsten 
Renovierung mit der "Sanierung" warten.

Peter II schrieb:
> schau doch mal genau hin, steht sogar in der Dose drin. (Grün und Orange
> ist dann getauscht)

Jawoll, Peter  -  wer richtig guckt, ist echt im Vorteil...
Hab' einfach nicht auf die Buchstaben geachtet, war mir eben nur sicher, 
dass es bei den beiden mittleren egal ist, welches Paar rechts und 
welches links von der Mitte angeschlossen wird.


Dank und Tschüss an alle

von Georg (Gast)


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Matze schrieb:
> dass es bei den beiden mittleren egal ist, welches Paar rechts und
> welches links von der Mitte angeschlossen wird.

Aber nur, wenn du das an beiden Enden gleich machst!

Georg

von Jupp (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> Die Verdrahtung der Dose sieht grauenvoll aus. Sowas sehe ich öfter,
> wenn die Installation von einem Elektrofachbetrieb ausgeführt wurde. Die
> sind kompetent in Starkstrom, aber haben von Netzwerktechnik/HF i.d.R.
> keinen Schimmer.

Das hast Du ja noch sehr diplomatisch ausgedrückt ;)

"Elektrofachbetrieb"...LOL

Solcherlei über-mega-hyper-Pfusch ist mittlerweile weit verbreitet. Die 
meisten Kabelaffen bekommen ja nicht mal 'nen Kleinverteiler ordentlich 
hin, mit Netzwerk/Koax/Telefon sind sie dann endgültig überfordert.

Und: "kompetent in Starkstrom" ist auch sehr relativ. Gefühlt 3/4 aller 
von mir befragten Schlitzeklopper hielten "Litze verzinnen und ab in die 
Schraubklemme" für fachgerecht.

von Joachim B. (jar)


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Peter II schrieb:
> da dein Internet vermutlich nicht schneller als 100Mbit/s ist, sollte
> das kein Problem sein.

nun ja, würde mich stören wenn ich irgendwo G-Bit Switche hätte und 
Compis auch darüber verbinden wollte, es geht ja nicht immer nur ums 
Internet, manchmal hängt irgendwo auch eine schnelle Netzplatte.

von Peter II (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> nun ja, würde mich stören wenn ich irgendwo G-Bit Switche hätte und
> Compis auch darüber verbinden wollte, es geht ja nicht immer nur ums
> Internet, manchmal hängt irgendwo auch eine schnelle Netzplatte.

man kann es auch Positiv sehen, es spart Energie.

von Joachim B. (jar)


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Peter II schrieb:
> man kann es auch Positiv sehen, es spart Energie.

jain,
wenn ich die 100 M Begrenzung in den Kabeln & Dosen vergesse und dann 1 
G-Bit switche und Netzplatten gekauft wird ->

dann wurde Energie und Geld verschwendet wenn es nicht mit 1 G-Bit 
läuft.

LG

: Bearbeitet durch User
von Georg (Gast)


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Jupp schrieb:
> mit Netzwerk/Koax/Telefon sind sie dann endgültig überfordert.

Nichtsdestoweniger trotzdem haben die Handwerkskammern durchgesetzt, 
dass NUR solche "Elektrofachbetriebe" überhaupt Netzwerkkabel verlegen 
dürfen - ein Elektronik-Ingenieur macht sich strafbar (wie 
wahrscheinlich so gut wie alle Diskussionsteilnehmer hier).

Georg

von Joachim B. (jar)


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Georg schrieb:
> Nichtsdestoweniger trotzdem haben die Handwerkskammern durchgesetzt,
> dass NUR solche "Elektrofachbetriebe" überhaupt Netzwerkkabel verlegen
> dürfen - ein Elektronik-Ingenieur macht sich strafbar (wie
> wahrscheinlich so gut wie alle Diskussionsteilnehmer hier).

strafbar? inwiefern?

Ich bin zwar kein Elektronik Ing. hatte aber für meine Wohnung sogar die 
Ausnahmegenehmigung vom EVU bekommen am Hausstrom zu schrauben 
(Gesellenbrief und Dipl.Zeugnis vorgelegt), da würde mich eine 
Netzwerkverlegung nicht aufhalten.

von Jupp (Gast)


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Georg schrieb:
> dass NUR solche "Elektrofachbetriebe" überhaupt Netzwerkkabel verlegen
> dürfen - ein Elektronik-Ingenieur macht sich strafbar

Das ist, in dieser Pauschalität, Unsinn.

von Icke ®. (49636b65)


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Georg schrieb:
> Nichtsdestoweniger trotzdem haben die Handwerkskammern durchgesetzt,
> dass NUR solche "Elektrofachbetriebe" überhaupt Netzwerkkabel verlegen
> dürfen - ein Elektronik-Ingenieur macht sich strafbar

Jein. Die Installation "strukturierter Verkabelungen" fällt nicht unter 
zulassungspflichtiges Handwerk, wenn sie nur eine Nebentätigkeit 
darstellt. Ein IT-Dienstleister, der alle paar Monate mal Strippen 
zieht, muß sich deswegen nicht in die Handwerksrolle eintragen lassen. 
Generell sowieso nur, wenn die Tätigkeit gewerbsmäßig ausgeübt wird, im 
Privatbereich interessiert das keine Sau.
Ich halte es grundsätzlich so, daß ich die eigentlichen Verlegearbeiten 
den Elektrikern überlasse und nur die kritischen Anschlüsse der Dosen 
und Patchpanele übernehme. Zur Ehrenrettung der Gilde muß außerdem 
gesagt werden, daß es durchaus Elektrobetriebe gibt, die 
Netzwerkverkabelungen tadellos ausführen und sogar Meßprotokolle 
erstellen. Die sind nur leider in der Minderzahl.

von Joachim B. (jar)


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Icke ®. schrieb:
> Zur Ehrenrettung der Gilde muß außerdem
> gesagt werden, daß es durchaus Elektrobetriebe gibt, die
> Netzwerkverkabelungen tadellos ausführen und sogar Meßprotokolle
> erstellen. Die sind nur leider in der Minderzahl.

stimmt und es gibt sone und solche,

der letzte der an der Infrastruktur geändert hatte kam mit dem Messgerät 
und hat alle durchgemessen und schimpfte dabei auf den 
Vorgängerinstallteur der keinerlei Biegeradien eingehalten hatte, aber 
auch das scheint mir rel. normal, welcher Kollege schimpft nicht über 
den Pfusch der anderen? :-)

So will jeder unbedingt seine Installation nach eigenem Gutdünken im 
Kabelkanal durchführen, ich fand das nicht so prickelnd das er die Dosen 
aufgeschnitten hatte um die Kabel leichter einzuführen, schliesslich 
haben die Löcher zum Kabel einführen. OMG

Na gut kann der Nächste wieder über seinen "Vorgänger" meckern.

von Andreas M. (andreas_m62)


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Peter II schrieb:
> ja, sollte passen auch wenn die "B" Belegung üblicher ist.

So, wo steht denn das?

von Georg (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> hatte aber für meine Wohnung sogar die
> Ausnahmegenehmigung vom EVU bekommen am Hausstrom zu schrauben
> (Gesellenbrief und Dipl.Zeugnis vorgelegt)

Zumindest unsere Handwerkskammer ist da anderer Ansicht: Meisterbrief 
ist unabdingbare Voraussetzung (für die Firma, die den Auftrag ausführt, 
nicht für den der die Schlitze in die Wand fräst).

Strafbar ist nicht exakt ausgedrückt, es hagelt halt Abmahnungen.

Georg

von Peter II (Gast)


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Andreas M. schrieb:
>> ja, sollte passen auch wenn die "B" Belegung üblicher ist.
>
> So, wo steht denn das?

üblich steht nirgends, das sieht man wenn man Patchkabel sich genauer 
anschaut.

von Joachim B. (jar)


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Georg schrieb:
> Zumindest unsere Handwerkskammer ist da anderer Ansicht: Meisterbrief
> ist unabdingbare Voraussetzung (für die Firma, die den Auftrag ausführt,
> nicht für den der die Schlitze in die Wand fräst).

auch das greift nicht,

ich schraubte in meiner eigenen Wohnung und ein El.Meister hatte es noch 
angsehen, bei einem Freund sogar die Abnahme gegen Rechnung gemacht. Was 
interessiert das die HW Kammer?

Das EVU wurde nur eingeschaltet wegen Zählerzugriff, denn die haben die 
Oberhoheit um am Zähler zu arbeiten, die mussten nach den Arbeiten 
wieder neu "verplomben".

Das HW Kammern immer anderer "Ansicht" sind liegt in der Natur der 
Sache, die leben von jedem Beitrag. Wer die Geschichte der 
zulassungsfreien Handwerken kennt der weiss wie sich die HWK immer 
dagegen streubten.

PS zugelassene Klempner und Elektriker interessieren sich keinen Deut 
bei direkt geheizten Durchläufer für den Wasserwiderstand was in jeder 
Anleitung nachzulesen war, 100% der angerufenen Betriebe hätten mir 
einen Stiebel Eltron montiert ohne sich im geringsten über die 
Vorschriften zu informieren, eine Installation wäre in meinem Gebiet 
wegen dem Wasserwiderstand unzulässig gewesen, soviel zu Fachbetriebe.

: Bearbeitet durch User
von D. I. (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> PS zugelassene Klempner und Elektriker interessieren sich keinen Deut
> bei direkt geheizten Durchläufer für den Wasserwiderstand was in jeder
> Anleitung nachzulesen war, 100% der angerufenen Betriebe hätten mir
> einen Stiebel Eltron montiert ohne sich im geringsten über die
> Vorschriften zu informieren, eine Installation wäre in meinem Gebiet
> wegen dem Wasserwiderstand unzulässig gewesen, soviel zu Fachbetriebe.

Es ist echt traurig, dass egal welches Gewerk man sich vornimmt, man 
immer erstmal alles selbstständig in einem Detail studieren muss um 
hinterher einem "Fachmann" auf die Finger schauen zu können. Meistens 
haben die Leute dann "nur" den Praxisvorsprung und -erfahrung im 
Ausführen der Tätigkeit.
Wie soll man denn als Privatmann wenn man nicht in der Materie steckt 
wissen oder draufkommen, dass irgendeine ominöse Norm greift oder zu 
beachten ist?

Netzwerkkabel ziehen und crimpen kann man ja noch selber hinbekommen, 
aber anderes würde ich mich nicht allein rantrauen.

von Andreas M. (andreas_m62)


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Peter II schrieb:

> üblich steht nirgends, das sieht man wenn man Patchkabel sich genauer
> anschaut.

Ich habe Patchkabel,
die haben an einem Stecker A-Belegung und am anderen Stecker B-Belegung.
Es sind Crosslink-Kabel.
A-und B-Belegung scheinen also gleich üblich zu sein.

von Icke ®. (49636b65)


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Andreas M. schrieb:
> A-und B-Belegung scheinen also gleich üblich zu sein.

mmh, bei einem...

Andreas M. schrieb:
> Crosslink-Kabel

...zwangsläufig.
Prinzipiell ist das Schema völlig Wurst, solange an beiden Enden 
identisch. Hierzulande ist aber B sowas wie ein inoffizieller 
Quasi-Standard. Es gibt jedoch keine Vorschrift.

von Jürgen D. (poster)


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Andreas M. schrieb:
> Es sind Crosslink-Kabel.

Ja da ergibt sich das ja so durchs Tauschen des RX und TX Paares.

Die meisten modernen Dosen und Panels die ich gesehen habe haben beide 
Beschriftungen, ältere oft nur die A Variante.

Die B Variante soll etwas besser in Bezug aufs übersprechen der Paare 
sein, habe ich mal wo gelesen. Ab es stimmt, keine Ahnung.

Mann macht sich das Leben aber einfacher wenn man in einer Installation 
bei einer der Varianten bleibt.

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Icke ®. schrieb:
> Prinzipiell ist das Schema völlig Wurst, solange an beiden Enden
> identisch.

selbst das sollte doch egal sein, oder täusche ich mich?
die Interfaces erkennen das doch automatisch. Den ist es doch seit 
ewigkeiten egal, ob die mit patch oder cross over verbunden werden.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Vlad Tepesch schrieb:
> die Interfaces erkennen das doch automatisch. Den ist es doch seit
> ewigkeiten egal, ob die mit patch oder cross over verbunden werden.

bei 1 G ja, bei 100 M würde ich nicht drauf schwören und dann gibt es 
noch Exoten mit 10 M
http://www.pollin.de/shop/dt/MTQ5OTgxOTk-/Bausaetze_Module/Bausaetze/Bausatz_AVR_NET_IO.html

mein Webserver z.B.

: Bearbeitet durch User
von Jupp (Gast)


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Vlad Tepesch schrieb:
>> Prinzipiell ist das Schema völlig Wurst, solange an beiden Enden
>> identisch.
>
> selbst das sollte doch egal sein, oder täusche ich mich?

Du täuscht dich. Abgesehen davon, dass wechselseitige Abweichungen 
handwerklicher Pfusch sind, gibt es genügend Geräte, die damit nicht 
zurechtkommen. Auch eine anderweitige Nutzung wird damit erschwert oder 
verhindert.

> die Interfaces erkennen das doch automatisch. Den ist es doch seit
> ewigkeiten egal, ob die mit patch oder cross over verbunden werden.

So lang sind diese "Ewigkeiten" noch nicht. Auto MDI-X ist erst ab 
1000Base-T verpflichtend. Ich kenne jedoch genügend 100Base-T Geräte, 
die Auto MDI-X können sollen, es aber nicht, initial nicht immer 
fehlerfrei oder im Betrieb nicht fehlerfrei beherrschen.

Ich bleibe dabei, Belegungen mischen oder solche Horrorverdrahtungen wie 
im Bild oben sind einfach nur völliger Murks.

Übrigens: Variante B ist in der Tat quasi-Standard.

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