Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Stereoaktivbox mit Tieftöner


von Florian (Gast)


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Hallo,
ich habe mir vor längerer zeit schonmal eine kleine Aktivbox gebaut, an 
dieser stört mich allerdings, dass sie viel zu wenig bass hat, weshalb 
ich jetzt gerne nochmal eine bauen möchte, dieses Mal allerdings mit 
Subwoofer
hat vielleicht jemand ne Gute Idee was für einen verstärker ich da 
nehmen könnte? weil mein jetziger hat nur 2 ausgänge und wenn ich noch 
ne frequenzweiche dazwischen hänge verliere ich so viel leistung :/
das ganze soll ca eine Leistung von 50-60W haben und idealerweise mit 
12V laufen.
Liebe Grüße
Florian

von Borsty B. (mantabernd)


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Hi Florian,

also gleich vorweg, mit Amp kann ich dir aushelfen. Hab erst vor kurzem 
einen 50W Class D Amp samt Schaltregler an einen Bastler verkauft. 
Dieser war sehr zufrieden.

Ich denke aber dass das Problem woanders liegt. Klein und Bass ist so 
eine Sache und funktioniert meist nur indoor. Da du von 12V sprichst 
liegt die Vermutung nahe dass die Box outdoor spielen soll.

Outdoor ist das wirklich eine Kunst, man braucht enorm viel Erfahrung 
und muss wissen was man tut. Ich hab mich da auch mal eingearbeitet und 
auch ganz brauchbare Ergebnisse erziehlt, kann dir also ein wenig 
helfen.

Was heißt klein bei dir? Wie sieht denn deine bisherige Box aus?

Außerdem muss man sich von Anfang an im klaren sein dass man bei 
Batteriebetrieb Abstriche machen muss. Sicher kommt man auch auf z.B. 
50Hz herunter, aber wieviel Power muss ich dazu aufbringen um das in 
einem kleinen Gehäuse outdoor zu bewerkstelligen? Und ist es das dann 
auch Wert wenn man sich die Akkulaufzeit ansieht?

von Harald W. (wilhelms)


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Florian schrieb:

> ich habe mir vor längerer zeit schonmal eine kleine Aktivbox gebaut, an
> dieser stört mich allerdings, dass sie viel zu wenig bass hat,

Eine gute Basswidersgabe bekommt man nur, wenn man auch eine
voluminöse Bassbox hat. Der Verstärker ist da nur zweitrangig.

von Thomas B. (thombde)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Eine gute Basswidersgabe bekommt man nur, wenn man auch eine
> voluminöse Bassbox hat. Der Verstärker ist da nur zweitrangig.

Da bin ich ganz deiner Meinung.
Habe früher auch selber Boxen gebaut (versucht).
Die Basswiedergabe hängt von vielen Faktoren ab.
Gehäusevolumen, Gehäusematerial, Dämmung, Tieftöner,
Frequenzweiche,... usw.
Eigentlich kann man das alles gar nicht aufzählen.
Die Verstärkerleistung ist nur Nebensache.
Selbst mit 10W ist eine gute Basswiedergabe möglich.

von michael_ (Gast)


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Die Verstärkerleistung ist nicht nur Nebensache.
Das ist eine Reihe im Wirkungsgrad:
Offene Box
Bassbox
Kompaktbox

Die Kompaktbox braucht dabei die größte Leistung.
Mit solchen offenen Regent-Boxen und 25W konnte man damals ganze 
Tanzsäle ausbrüllen.
ebay 400910339957

Heute ist eben das Billigste die viereckigen kleinen Kisten gepaart mit 
billigen Schaltkreisen hoher Leistung.

von MaWin (Gast)


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Florian schrieb:
> ich habe mir vor längerer zeit schonmal eine kleine Aktivbox gebaut, an
> dieser stört mich allerdings, dass sie viel zu wenig bass hat, weshalb
> ich jetzt gerne nochmal eine bauen möchte, dieses Mal allerdings mit
> Subwoofer
> hat vielleicht jemand ne Gute Idee was für einen verstärker ich da
> nehmen könnte? weil mein jetziger hat nur 2 ausgänge und wenn ich noch
> ne frequenzweiche dazwischen hänge verliere ich so viel leistung :/
> das ganze soll ca eine Leistung von 50-60W haben und idealerweise mit
> 12V laufen.

Bekanntlich reicht ja ein Subwoofer.
Die Aktivboxen für die hohen Täne hast du schoin.
Du musst nicht das laute Signal per Freqeunzweiche trenne,
sondern es ist viel schlauer, das leise Eingangssignal mit einer 
Aktivweiche zu trennen.
http://sound.westhost.com/project81.htm
Dann bekommt der Subwoofer seinen eigenen Verstärker, ist also auch eine 
Aktivbox.
Und weil es beim Subwoofer nicht so auf die hohen Töne ankommt, kann man 
gut einen Class D Verstärker verwenden, der effizient ist.
http://www.ebay.de/itm/TPA3116-50WX2-Dual-Channel-Class-D-Digital-Amplifier-amp-Board-100W-12v-24v-car-/281682481891?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item41959592e3


Oder du kaufst Subwoofer Frequenzweiche und Class AB Verstärker fertig
http://www.ebay.de/itm/200W-12V-HiFi-Class-D-High-Power-Subwoofer-Amplifier-Board-Mono-Amp-Car-Audio-/251950516584?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item3aa96bc968

von Florian (Gast)


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Also erstmal vielen Dank für die ganzen Antworten :D
momentna sieht sie so aus(siehe Bilder)
sie ist 37x27x13 cm groß und hinten offen, diese größe sollte auch die 
nächste haben
was haltet ihr on der Idee das Eingangssignal aufzuteilen und dann die 
tiefen Töne seperat zu verstärken?
LG

von Borsty B. (mantabernd)


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Hi Florian,

mit dieser Größe bekommst du Outdoor keinen Bass hin. Zumindest keinen 
den man heutzutage als Bass bezeichnen könnte.

Schau dir mal meine Box an: 
http://www.waechter-bernhard.de/mobiler-lautsprecher.html Sehr ähnliche 
Maße aber etwas anders aufgebaut. Unter 100Hz komm ich aber auch nicht 
runter, zumindest nicht mit einem vernünftigen Pegel.

Ich hab dafür einen Stereo Amp eingebaut und teile das Signal vor dem 
Amp mit einem DSP auf. Der zweite Kanal befeuert dann einen kleinen 10" 
Sub von Turbosound. Das klingt dann schon sehr amtlich :)

Um also wirklich Bass zu bekommen musst du entweder das Gehäuse um 
mindestens das Doppelte vergrößern oder einen externen Sub dranbasteln. 
Das Signal musst du dann natürlich aufsplitten, entweder über einen DSP 
wie ich es gemacht hab oder mit einer der Schaltungen die weiter oben in 
diesem Thread bereist genannt wurden.

von Lurchi (Gast)


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Auch bei den Lautsprechern gibt es noch große Unterschiede in der 
Effizienz. Allerdings haben die mit besonders hoher Effizienz eher 
ausgeprägt Resonanzen, sind also für exakten Klang nicht unbedingt gut, 
dafür aber für laut.

Gerade bei nur 12 V lohnt sich das Aufteilen vor dem Verstärker, weil 
die Leistung je Verstärker durch die Spannung begrenzt ist.

von J. A. (gajk)


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Borsty Bürste schrieb:

> Um also wirklich Bass zu bekommen musst du entweder das Gehäuse um
> mindestens das Doppelte vergrößern oder einen externen Sub dranbasteln.
> Das Signal musst du dann natürlich aufsplitten, entweder über einen DSP
> wie ich es gemacht hab oder mit einer der Schaltungen die weiter oben in
> diesem Thread bereist genannt wurden.

Das erforderliche Volumen für eine bestimmte untere Grenzfrequenz wird 
doch durch die elektroakustischen Kenngrößen der Tieftöners bestimmt. 
Beides muss zusammenpassen.

Was NACH dem LS geht ist natürlich die Möglichkeit, den Schall mit einem 
Horn an die Umgegung weiterzugeben.

von MaWin (Gast)


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Borsty Bürste schrieb:
> Schau dir mal meine Box an:

Was hast du denn als Messmikro genommen ?

von Borsty B. (mantabernd)


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J. Ad. schrieb:
> Das erforderliche Volumen für eine bestimmte untere Grenzfrequenz wird
> doch durch die elektroakustischen Kenngrößen der Tieftöners bestimmt.
> Beides muss zusammenpassen.

Ja das stimmt, salopp zu sagen man soll das Volumen verdoppeln war 
tatsächlich nicht richtig von mir.

@Florian: welche Lautsprecher hast du denn verbaut? Gibt es ein 
Datenblatt dazu? Wenn ja dann könnte ich heute Abend mal die Simulation 
anwerfen.
Mach mal noch ein Bild von innen damit man sieht wie der 
Bassreflextunnel aussieht.

Übrigens muss man einen Hochpassfilter bei Bassreflex verwenden. Der 
Lautsprecher wird sonst durch zu viel Hub (akustischen Kurzschluss) 
beschädigt.

> Was NACH dem LS geht ist natürlich die Möglichkeit, den Schall mit  einem
> Horn an die Umgegung weiterzugeben.

Ja, aber nicht bei einer solch kleinen Box. Da klappt das mit dem Horn 
nur im Hochtonbereich.

> Was hast du denn als Messmikro genommen ?

RTA-M von DBX, hab ich kalibrieren lassen.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Borsty Bürste schrieb:
> RTA-M von DBX, hab ich kalibrieren lassen.

Das ist schön, ein Driverack PA mit RTA-M hab ich auch.
Was kam denn beim kalibrieren raus ?
Letztlich kann DBX ja für das 100 EUR teure RTA-M das billigste Elektred 
nehmen das es gibt, so lange sie die Kurve im Gerät gegenrechnen.

Ist damit das Driverack deine DSP Frequenzweiche, oder hast du noch mal 
extra einen DSP mit A/D-D/A-Wandlern für den Job programmiert ?

Ich frage mich nämlich schon lange, warum das Driverack so blöd ist, 
keine Prekompensation http://www.pfleid.de/ macht, wäre für den DSP ja 
wohl ein Leichtes.

von Korbi G. (Firma: Möhrchenzucht) (korbinian_g53)


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Wäre vielleicht der Boominator oder der Cubinator was?
Ein sehr durchgetüfteltes Projekt, oft nachgebaut und abartig laut.

von Borsty B. (mantabernd)


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MaWin schrieb:
> Letztlich kann DBX ja für das 100 EUR teure RTA-M das billigste Elektred
> nehmen das es gibt, so lange sie die Kurve im Gerät gegenrechnen.

Keine Ahnung was DBX im Driverack noch anstellt. Die Einmesserei ist ja 
eh nicht mit einer vernünftigen Messung zu vergleichen.

Habe das RTA-M noch aus vergangener Zeit übrig, hätte mir sonst wohl ein 
günstigeres geholt.
Kalibrierung siehe Anhang.

> Ist damit das Driverack deine DSP Frequenzweiche, oder hast du noch mal
> extra einen DSP mit A/D-D/A-Wandlern für den Job programmiert ?

Nein DSP ist bei mir ein TAS5558 von TI, AD Wandler ein PCM1803.

von MaWin (Gast)


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Borsty Bürste schrieb:
> Habe das RTA-M noch aus vergangener Zeit übrig, hätte mir sonst wohl ein
> günstigeres geholt.
> Kalibrierung siehe Anhang.

Interessant, und würde meine Vermutung decken, daß es das billigste 
Elektred tut, wenn man nur die Kennlinie kennt. Allerdings unterscheidet 
sich das Messprotokoll doch stark vom Herstellerdiagramm im Anhang, so 
daß ich jetzt eher am Zweifeln bis, wie der Mensch der 2 Uhren hat und 
nie weiss, wie spät es ist.

> Nein DSP ist bei mir ein TAS5558 von TI, AD Wandler ein PCM1803.

Ui, mächtig Aufwand. ICH würde es ja jetzt ums Einmessen ergänzen :-) 
Zumal mein Driverack immer schön zeigt, wie es an Übergangsfrequenzen 
der Chassis besonders stark eingreifen muss.

> Keine Ahnung was DBX im Driverack noch anstellt. Die Einmesserei ist ja
> eh nicht mit einer vernünftigen Messung zu vergleichen.

Ich bin zufrieden.

Mich stört seit Jahrzehnten, wenn irgendwelche Audiophilen vom Klang der 
Anlage reden, und irgendwelche Toningenieure am Equalizer drehen.

Jeder macht es anders, und keiner macht es gut.

Seit dem DriveRack weiß ich, daß sie allesamt die Anlagen mit zu fettem 
Bass und zu scharfen Höhen einstellen.

Das Driverack macht erst mal den Sound flacher, weniger Bässe, klingt 
nicht so fett.

Aber da Ohren sich ja bekanntlich an alles gewöhnen, sollte man das mal 
so lassen. Man erkennt mit der Zeit, daß man die Texte der Sänger besser 
versteht, und mehr Details hört.

Im Vergleich ergibt sich, daß der Klang sehr nah am AKG240DF Kopfhörer 
liegt, und wenn man ins Zimmer kommt, irritiert manchmal der 
Radiosprecher weil man glaubt er sitzt im Raum.

Nach wenigen Tagen will man nie mehr zurück zu fetten Sound. Das 
Driverack kann auch Bassanhebung gar Subsonic aber wenn man sich erst 
mal an den natürlichen Sound gewöhnt hat, will man das nie wieder 
einschalten.

So wie man Verstärker besser ausmisst als anhört, so sollte man die 
ganze Übertragungskette nicht dem subjektiven Ohr überlassen. Zumal ich 
bei grösseren Räumen mit mehrere Lautsprechern komplett überfordert 
wäre, alle Lautsprecher ideal mit Laufzeit einzustellen für eine 
gleichmässige Beschallung.

von MaWin (Gast)


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Das RTA-M Herstellerdiagramm

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Kleine Kritik vornweg: Threads kapern (mobile Beschallung vs. 
Messmikrofone für 19" Einbauten) ist ungut.

Für die Basswiedergabe kommt man um die Akustikgrundlagen nicht drumrum. 
Die wiederzugebenden Frequenzen sind langwelliger als das Gehäuse groß 
ist, folglich muss getrickst werden. Im Innenbereich kann man dafür 
Wände benutzen (Teil der Kugelwelle wird reflektiert und steht in 
Richtung Hörer als nutzbare Energie zur Verfügung), im Außenbereich 
fehlt gleich die Hälfte und mehr an Leistung. (Ein Hornlautsprecher 
macht im Bassbereich nur Sinn, wenn nicht die Wände als Erweiterung des 
Trichters notwendig sind.)

Weiters muss a) der Verstärker auch ausreichend niederfrequent satt 
verstärken. Die unterste Grenzfrequenz wird vom Maximalstrom beschränkt. 
Bei 12V wird es arg knapp. Eine rein ohmsche Last müsste für 48W 
(einfach im Kopf zu rechnen) 4A ziehen, resp. einen Widerstand von 3Ohm 
haben. Mit etwas Komplexität im Widerstand und Effizienz um die 80% wird 
es bedeutend mehr (Strom). (Ein praktischer Link mit einem bunten Strauß 
an Grundlagen, Schaltungen und Erläuterungen ist 
http://sound.westhost.com/ – Mathematik ein Muss.)

Schließlich verweise ich auf die Fachliteratur, besonders jene, die ein 
aktives Filter dem Verstärker vorschaltet, um Korrekturen vorzunehmen 
(und nebenbei die hohen Frequenzen zu bedämpfen). Das spart dicke Spulen 
und mildert Resonanzeffekte (Jörg Panzer veröffentlichte mal ein sehr 
gutes in den 90ern, seitdem wurde m.E.n. nichts Neues beigetragen).

Kleine Nagelprobe zum Schluss: wenn es eine einfache Lösung gäbe, stünde 
sie schon heute im Elektronikmarktregal.

von Audio Phil (Gast)


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Florian schrieb:
> momentna sieht sie so aus(siehe Bilder)
Ich musste echt an mich halten bei den Bildern: Eine Aktivbox in 
Bananenkisten. Meine sieht so aus, wie die oben.

Wenn du selber was bauen willst, empfehle ich einen Aktivverstärke von 
Monacor. Die kann man in die Hinterwand schrauben und haben alles drin 
inklusive Buchsen und Eingänge. "SAM 2". Oder wenn es digital mit 
Frequenzweiche sein soll "300 D".

von Stefan F. (Gast)


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Ich hatte mal eine kompakte Mono Aktiv-Box gebaut.

25x35x20cm mit 12V Gel Akku und externem CD Player. Der Tief-Mitteltöner 
hatte etwa 15cm Durchmesser. Mit zwei TDA2030 in Brückenschaltung - 
ergibt grob geschätzt ca 20 Watt.

Ich dachte damals, das sei sehr großzügig ausgelegt. Aber für draußen im 
Garten reichte sie so gerade eben aus.

Weniger würde mich nicht zufrieden stellen.

von Borsty B. (mantabernd)


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Boris Ohnsorg schrieb:
> Kleine Kritik vornweg: Threads kapern (mobile Beschallung vs.
> Messmikrofone für 19" Einbauten) ist ungut.

Stimm ich zu, "back to topic" nun!

Audio Phil schrieb:
> Meine sieht so aus, wie die oben.

Schick, vor Allem die Verarbeitung. Wobei ich eher auf robust steh.

Du verwendest Kalottenhochtöner, seh ich das richtig? Ich hatte damit 
Outdoor auch experimentiert. Leider hatte ich immer das Problem dass den 
kleinen Kalotten die Durchsetzungskraft gefehlt hat. Kein richtiger "auf 
die Fresse Sound" den man auch nach 20m noch auf der Brust kleben hat.

Deshalb bin ich auf den Coax mit Horntreiber geschwenkt.

von J. A. (gajk)


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Borsty Bürste schrieb:

> Ja, aber nicht bei einer solch kleinen Box. Da klappt das mit dem Horn
> nur im Hochtonbereich.

In München hatten sie eine Art Klavieraktion und in diesem Rahmen einem 
Klavier hinten eine hornartige Aufweitung verpasst. Das ganze war dann 
natürlich Kleiderschrank groß aber der Effekt war verblüffend.

Die Anpassung mit Horn funktioniert übrigens selbst mit einem 
Smartphone: Einach mal ein Blatt A4 zu einem Trichter aufrollen und das 
kleine Ende vor den jämmerlichen LS halten - man staunt, was dann dabei 
rauskommt.

von Stefan F. (Gast)


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Mein Sohn hat mal eine Vuvuzela ans Handy gehalten :-)

von Audio Phil (Gast)


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Bei dem Horn und Vuzuvela-Quatsch darf man nicht vergessen, dass damit 
der Frequenzgang stark verbogen wird. Genau so wie in einem Raum: Der 
Vorteil, den ihr beschreibt, weil die Bässe reflektiert werden ist 
eigentlich keiner, weil die stehenden Wellen den Frequenzgang kaputt 
machen.

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Audio Phil schrieb:
> weil die stehenden Wellen den Frequenzgang kaputt
> machen

Da brauchts aber Wellenlängenvielfache und der audiophile 
Selbstbauboxenbenutzer richtet ja den Hörplatz innenausbaulich auf 
Unregelmäßigkeit hin aus – kein Thema, da es nicht um den Innenbereich 
geht.

Was den Reflexions-Quatsch anbelangt wird gerade bei Hornlautsprechern 
und im Besonderen im tieffrequenten Bereich auf Wände, Boden und Decke 
gezählt, weil die notwendige Mundfläche je hinzukommender Verlängerung 
(nicht Reflektor!) halbiert werden kann. Damit ist der Höreindruck immer 
eine Funktion des Aufstellortes.

Bei den anderen üblichen verdächtigen kommt man um die Reflexion nicht 
umhin (Kugelwelle), wenn der Lautsprecher in die Durchschnittswohnung 
passen soll. Und weil die wenigsten Menschen ein Messmikrofon im Kopf 
haben, der Höreindruck mithin vom Klangmaterial und nicht von rosa 
Rauschen oder einem Dirac-Impuls (Nachhall) abhängt, spielen <3dB keine 
Rolle.

von Borsty B. (mantabernd)


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Hmm ob all das dem Florian weiterhilft?

Florian, mach doch mal ein Bild vom Innenleben und teil mir mit welche 
Lautsprecher du verbaut hast. Ich wirf das in eine Simulation und kann 
dir dann ziemlich genau sagen was man verändern muss ;-)

Da es hier um Outdoor geht und darum mehr Bass zu bekommen steht ein 
Horn gar nicht zur Diskussion wenn's in das Gehäuse oder in ein 
Ähnliches passen soll.

Ein anderer Lautsprecher und/oder ein anderer BR Kanal wäre da die 
sinnvollere Lösung.

von Florian (Gast)


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Hallo,
also aussehen tut die Box von innen so:
hab im Internet gelesend ass das gut sein soll

und verbaut sien diese Lautsprecher:
http://www.reichelt.de/GS-18P/3/index.html?ACTION=3;ARTICLE=66814;SEARCH=VIS%20FR%2010HM-4

denkt ihr denn dass es Leistungs und Laufzeitmäßig Sinn macht da noch 
was dazuzubasteln? weil bei allem was ich hier so gelesen hab hab ich 
doch so meine Zweifel
LG

von Michael B. (laberkopp)


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Florian schrieb:
> hab im Internet gelesend ass das gut sein soll

Na ja, statt aus Resonanzholz baut man es lieber aus Spanplatte,
und die Abdichtungsstreifen sind gut gemeint, aber wenn man die so 
nachlässig aufklebt, kann man sie gleich ganz weglassen. Und Dämmwolle 
wie sie für Allbereichsboxen sinnvoll ist hattest du wohl mangels Schaf 
nicht.
Eine Bassreflexbox ist Stand der Technik, aber beim Aufbau entsprechend 
einer Berechnung kommt es auf Bruchteile eines Millimeters an, ob die 
Box sich wie berechnet verhält, oder völlig grottig wird.
Der winzige Akkupack passt zu den haardünnen Leitungen.

Ich würde sie einfach noch mal bauen.

von Peter D. (peda)


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Florian schrieb:
> also aussehen tut die Box von innen so:

Hast Du die Kammern nach Gefühl gemacht oder gibt es dazu eine exakte 
Bauanleitung, die mal jemand berechnet hat?

Nach Gefühl gehen eigentlich nur geschlossene Kompaktboxen. D.h. 
irgendein Kasten mit Lautsprecheröffnung und den Luftraum mit ner alten 
Jeans ausgestopft. Ich hatte dazu 4W Breitbandlautsprecher aus alten 
Röhrenradios genommen, klang garnicht mal schlecht.

von Florian (Gast)


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Hab die Box von den Abmessungen her aus dem Internet nachgebaut, glaube 
aber nicht dass ich die Seite nochmal finde :/

von Borsty B. (mantabernd)


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Also laut meiner Simulation ist das Gehäuse zu klein für den 
Lautsprecher.

Allerdings sieht es mit nur einem Lautsprecher und einem kürzeren BR 
Kanal sogar sehr brauchbar aus.

Schau dir mal den Anhang an. Dort habe ich einen FRS10 in einem 2,3L 
Gehäuse simuliert. Das entspricht der Hälfte deiner Box. (türkisene 
Linie)

Man sieht dass der Bereich um ca. 110Hz zu stark ausgeprägt ist. In 
diesem Bereich wirst du später Probleme kriegen. Der Sound wird dir 
verwaschen und wenig Präzise vorkommen.

Nun die rote Linie:
Hier steckt ein FRS10 in einem 4,4L Gehäuse mit einem Bassreflex Kanal 
mit den Maßen 86x12x150mm.

Der -3db Punkt liegt hier bei 62Hz! Das ist gut für eine solch kleine 
Box.

Allerdings musst du dann bei 95db mit einem EQ oder einer Frequenzweiche 
ein paar DB zurücknehmen weil du bei dieser Frequenz die Membrane zu 
sehr auslenkst und beschädigst.

Mit aktiver Entzerrung und etwas KnowHow sind mit dieser Box dann bei 
30W 101db möglich.

von J. A. (gajk)


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Florian schrieb:
> Hallo,
> also aussehen tut die Box von innen so:
> hab im Internet gelesend ass das gut sein soll
>
> und verbaut sien diese Lautsprecher:
> http://www.reichelt.de/GS-18P/3/index.html?ACTION=...
>
> denkt ihr denn dass es Leistungs und Laufzeitmäßig Sinn macht da noch
> was dazuzubasteln? weil bei allem was ich hier so gelesen hab hab ich
> doch so meine Zweifel
> LG

1. Wie bist du auf diese Transmission-Line Anordnung gekommen?
2. Dass der LS nur bis 95 Hz runtergeht steht ja schon in den Angaben, 
also nicht wundern wenn bei diesem preisgünstigen LS kein echter 
Tiefbass kommt.

von Michael W. (Gast)


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Ein bischen kann man den ja sicher noch aufdrehen. Ausserdem denke ich, 
dass diese Box noch Innendämmung braucht, oder?

von Thomas B. (thombde)


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Da muss ich Michael Bertrandt (laberkopp)
aber voll zustimmen.
Eine Lautsprecherbox baut man nicht aus “gewachsenem“ Holz.
Und schon gar nicht aus Kiefer oder Fichte.
Vor 30 Jahren hat man(ich) schon gewusst, dass man Boxen aus Spanplatte
oder MFD baut.
(Und das damals auch noch ohne Internet)

Das läst sich wesentlich besser verarbeiten, reist nicht und verzieht
sich nicht.

Sorry für die Kritik.
Nimm es nicht so ernst.

Gruß
Thomas

von J. A. (gajk)


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Thomas B. schrieb:
> Da muss ich Michael Bertrandt (laberkopp)
> aber voll zustimmen.
> Eine Lautsprecherbox baut man nicht aus “gewachsenem“ Holz.
> Und schon gar nicht aus Kiefer oder Fichte.
> Vor 30 Jahren hat man(ich) schon gewusst, dass man Boxen aus Spanplatte
> oder MFD baut.
> (Und das damals auch noch ohne Internet)
>
> Das läst sich wesentlich besser verarbeiten, reist nicht und verzieht
> sich nicht.
>
> Sorry für die Kritik.
> Nimm es nicht so ernst.
>
> Gruß
> Thomas

Es sei denn, man baut ne Nautilus nach:

http://www.apartmenttherapy.com/trio-of-ikea-salad-bowls-turned-into-diy-nautilus-audio-speakers-166166

von Thomas B. (thombde)


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Sorry, ich wollte noch hinzufügen, dass Spanplatte oder MFD
bessere Akustische Eigenschaften hat.

: Bearbeitet durch User
von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Thomas B. schrieb:
> Das läst sich wesentlich besser verarbeiten, reist nicht und verzieht
> sich nicht.

Mechanisch ja - MDF haltbar und mit hoher, gleichmäßiger Qualität 
lackieren ist dagegen sehr viel schwieriger und geht eigentlich nur mit 
richtigen Lacksystemen.

von Thomas B. (thombde)


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Ups, ich meine natürlich MDF :-)

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