Hallo, ich würde gerne die Übertragungsgeschwindigkeit zwischen zwei PowerLan-Adaptern messen. Das ganze möchte ich mittels NetIO und einem Windows 7 Notebook durchführen. Ehe ich mir einen PCI-Express Netzwerkadapter bestelle habe ich jedoch die folgende Frage an Euch. Ist es unter Windows 7 möglich zwei in einem Rechner eingebaute und miteinander über ein LAN-Kabel verbundene Gigabit Netzwerkadapter so einzurichten, dass die Daten über das Netzwerkkabel laufen? Mit anderen Worten die Daten sollen nicht rechnerintern weitergereicht werden. Mit freundlichen Grüßen Guido
Stichwort wäre VRF. Damit kann man Interfaces so trennen das sie einander nicht "sehen " und jedes seine eigene Routingtabelle hat. Geht unter Linux per IP netns ganz einfach mit Boardmitteln,keine Ahnung wie das bei Windows geht.
hmm... schrieb: > Stichwort wäre VRF. Damit kann man Interfaces so trennen das sie > einander nicht "sehen " und jedes seine eigene Routingtabelle hat. Seit Ihr sicher dass das funktioniert? Zwar kann ich mit VRF in der Tat mehrere Routingtable auf einem Gerät haben, aber es geht hier ja nicht nur ums Routen. Bei dem, was der TE vorhat müssten ja auch die Kommunikationsendpunkte auf dem Gerät liegen und wie lege ich dann beim Verbindungsaufbau fest, mit welcher Instanz sich eine Socket verbinden soll? Außerdem ist VRF ja eigentlich dazu da um verschiedene VPNs zu trennen. Um aber Traffic von einem Interface zum anderen schicken zu können müssten sie ja doch wieder im selben VPN liegen und damit letztlich den gleichen Routingtable nutzen? Ich würde es eher über Virtualisierung versuchen. Wenn ich zwei virtuelle Maschinen auf dem Host habe und es mir gelingt, die beiden Interfaces exklusiv je einer dieser Maschinen zuzuordnen (eventuell müssten sie dazu IP-seitig auf dem Host dekonfiguriert werden), dann könnte es klappen.
Zumindest unter Linux reichen statische Routen nicht aus,da diese permanent vom Kernel erweitert werden. Irgendwann geht dann alles über intern. Deshalb die Sache mit den VRFs. Und ob Windows so was kann weiß ich nicht, aber darum ging es dem TO ja.
Naja, ein VRF ist ein eigener "namespace", interfaces die darin liegen sind unter Linux nur von Prozessen im selben VRF sichtbar,daher klappt das schon. Kann man z.B. mit iperf sehen. Von einem VRF in ein anderes geht deutlich langsamer als wenn man nur über Routen im selben namespace geht.
hmm... schrieb: > Zumindest unter Linux reichen statische Routen nicht aus,da diese > permanent vom Kernel erweitert werden. Irgendwann geht dann alles über > intern. Daher ja Idee den beiden Interfaces hostseitig erst gar keine IP-Adresse zuzuweisen, damit sie in den Routingtables des Hostes gar nicht erst auftauchen und in der Hoffnung, dass der Traffic dann direkt von und zur virtuellen Maschine durchgereicht wird. In den virtuellen Maschinen kann ich die Adressen dann natürlich ganz normal vergeben als seien es zwei getrennte physische Maschinen.
Naja, zwei virtuelle Maschinen ist dann aber doch etwas Overkill ;-) Und das Risiko das der Host was optimiert bleibt möglicherweise trotzdem noch.
hmm... schrieb: > Naja, ein VRF ist ein eigener "namespace", interfaces die darin > liegen > sind unter Linux nur von Prozessen im selben VRF sichtbar,daher klappt > das schon. Kann man z.B. mit iperf sehen. Von Namespaces im Zusammenhang mit Linux-Prozessen habe ich bisher noch nichts gehört, kann aber gut sein, dass ich da nicht auf dem neuesten Stand bin. Etwas in der Art ist mir bisher nur bei Virtual Vault von HP begegnet. Da gab es verschiedene Bereiche denen bestimmte Funktionalitäten zugeordnet waren und zwischen denen man dann wechseln konnte (und musste). Hat sich aber wohl nicht durchgesetzt. Wie sieht das unter Linux aus? Wie kann ich da einen Prozess einem VRF zuweisen (und bei Bedarf zwischne VRFs wechseln)?
hmm... schrieb: > Naja, zwei virtuelle Maschinen ist dann aber doch etwas Overkill > ;-) Ist aber machbar. Ich haben ein Notebook mit einem guten Dutzend virtueller Maschinen von den bis zu vier auch auch schon mal gleichzeitig laufen können. Solange man genug Speicher hat... CPU ist gar nicht mal das Problem, eher noch Disk-IO. Und im Falle des TE müssen die Maschinen ja nicht viel tun außer Traffic erzeugen. Installieren muss man auch nur einmal (und das auch nur wenn noch kein fertiges Image irgendwo auf einer USB-Platte lieget :-), man kann ja clonen. Das einzige Problem bei Windows wären vielleicht noch die Lizenzen. > Und das Risiko das der Host was optimiert bleibt möglicherweise trotzdem > noch. Genau das ist Punkt, an dem ich mir eben auch nicht sicher bin. Käme halt auf einen Versuch an.
Hallo, vielen Dank für Eure Unterstützung. Ich habe soeben meine alte PCMCIA 10/100 Mbit Netzwerkkarte herausgekramt, in mein Notebook gesteckt und direkt mit dem im Notebook eingebauten 1000 Mbit Netzwerkadapter verbunden. Beiden Adaptern habe ich hart eine IP-Adresse (IPv4) eingetragen. Als Standard-Gateway habe ich die IP-Adresse des jeweils anderen Adapters eingetragen. Wenn ich kein Standard-Gateways eintrage lässt mich Windows 7 die Verbindung nicht als "Heimnetzwerk" einrichten. In dieser Konstellation zeigt mir NetIO Übertragungsraten zwischen den Adaptern von bis zu 102.14 MByte/s an. Wie erwartet laufen die Daten folglich nicht über die Netzwerkleitung. Zwei virtuelle Maschinen wird mein Notebook leider nicht verkraften. "VRF" sagt mir derzeit nicht viel um nicht zu sagen gar nichts. Dies hat vermutlich etwas mit VLAN zu tun. Ich muss einmal schauen, ob ich erhellendes im Netz dazu finde. Mit freundlichen Grüßen Guido
Guido C. schrieb: > Zwei virtuelle Maschinen wird mein Notebook leider nicht verkraften. Wenn Dein Notebook nicht zu alt ist sollte dass eigentlich kein Problem sein. Wenn Du noch eine XP-CD irgendwo herumliegen hast könntest Du für Deine Zwecke mit 2x4Gb Plattenplatz und 2x512Mb RAM schon hinkommen. Aber abgesehen davon, kannst Du Dir nicht einfach irgendwo ein zweites Gerät leihweise besorgen? Freunde, Verwandte, Nachbarn etc.? Das wäre doch die einfachste und sicherste Lösung und es geht Dir ja nur um eine Messung, oder?
Hallo, A. H. schrieb: > Wenn Dein Notebook nicht zu alt ist sollte dass eigentlich kein Problem > sein. naja, meine Lifebook E8210 mit Core2Duo Prozessor dürfte jetzt schon gut 8 Jahre alt sein. Ohne SSD wäre das gute Stück unter Windows 7 gar nicht mehr sinnvoll einsetzbar. Ich setzte derzeit sogar virtuelle Maschinen auf dem Gerät ein, allerdings dauert das Starten der Maschinen ewig und ich arbeite dann auch nicht mehr im Host System. Trotz der 4 GByte Hauptspeicher von denen, aus welchen Gründen auch immer 771 MB nicht erkannt werden, halte ich es nicht für praktikabel zwei virtuelle Maschinen auf dem Notebook laufen zu lassen. Zumal der Server von NetIO nicht wenig Ressourcen benötigt. A. H. schrieb: > Aber abgesehen davon, kannst Du Dir nicht einfach irgendwo ein zweites > Gerät leihweise besorgen? Freunde, Verwandte, Nachbarn etc.? Das wäre > doch die einfachste und sicherste Lösung und es geht Dir ja nur um eine > Messung, oder? Vermutlich wird es darauf hinaus laufen. Da ich jedoch an den PowerLan-Adaptern herumbasteln möchte und dabei immer wieder einmal die Performance testen möchte wäre es schon recht angenehm gewesen den Test mit einem/meinem Notebook durchführen zu können. Die Bastelei ist ja nicht an einem Tag erledigt. Mit freundlichen Grüßen Guido
hmm... schrieb: > Und > das Risiko das der Host was optimiert bleibt möglicherweise trotzdem > noch. Lies dir das mal durch: http://blog.cyberexplorer.me/2013/03/improving-vm-to-vm-network-throughput.html Scheint so, dass Vm to Vm auf dem kurzen Dienstweg befördert wird, aber nicht ganz zuverlässig - ich würde jedenfalls auf so eine Performanceangabe nichts geben. Georg
Georg schrieb: > Scheint so, dass Vm to Vm auf dem kurzen Dienstweg befördert wird, In dem Link geht es um mehrere VMs, die sich über einen virtuellen Switch innerhalb des Hosts unterhalten. Da ist der physikalische Adapter normalerweise überhaupt nicht beteiligt - da muss noch nicht einmal einer vorhanden sein. Dieses Szenario scheidet aus. Machbar wäre ein anderes Szenario, mit 2 physikalischen Adapter im PC. Bei einem davon ist auf dem Windows-Host TCP/IP deaktiviert und nur dieser wird von der VM verwendet, im Bridge Mode. Dann muss der IP-Traffic zwischen VM und Host über das physikalische Netz laufen.
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Hallo, A. K. schrieb: > Machbar wäre ein anderes Szenario, mit 2 physikalischen Adapter im PC. > Bei einem davon ist auf dem Windows-Host TCP/IP deaktiviert und nur > dieser wird von der VM verwendet, im Bridge Mode. Dann muss der > IP-Traffic zwischen VM und Host über das physikalische Netz laufen. "Bridge Mode" ist das richtige Stichwort. Ich habe es soeben auf meinem Windows 7 Rechner getestet. Zunächst habe ich auf dem Host für den 10/100 Mbit-Adapter das "VMware Bridge Protocol" aktiviert. Anschließend habe ich in der virtuellen Windows 7 Maschine (VMware Player) die Option "Bridged: Connected directly to the physical network" aktiviert und den 10/100 Mbit-Adapter ausgewählt. Für die Verbindung habe ich IPv4 eingesetzt. Den 10/100 Mbit-Adapter habe ich anschließend via Netzwerkkabel mit dem zweiten Netzwerkadapter des Hosts verbunden. Wenn ich in der oben beschriebenen Konfiguration den NetIO Server in der virtuellen Maschine starte und auf dem Host den Benchmark für das TCP Protokoll laufen lasse erhalten ich Übertragungsraten von ca. 800 kbyte/s. Aus meiner Sicht ist dies für einen 10/100 Mbit-Adapter, der auf 100 Mbit läuft recht wenig. Ich vermute, dass hier mein Rechner Schlapp macht. Die Systemlast in der virtuellen Maschine ist während des Benchmarks auf 100%. Fazit: Prinzipiell geht es, jedoch ist meinem Rechner (vermutlich) zu langsam. Vielen Dank für Eure Unterstützung. Mit freundlichen Grüßen Guido PS: Auf dem Host habe ich unter den Einstellungen des 10/100 Mbit-Adapters TCP/IP nicht deaktiviert.
Hallo, smps schrieb: > Was sind Routing Tabellen? http://de.wikipedia.org/wiki/Routingtabelle Mit freundlichen Grüßen Guido
Guido C. schrieb: > PS: Auf dem Host habe ich unter den Einstellungen des 10/100 > Mbit-Adapters TCP/IP nicht deaktiviert. Das war nur failsafe gedacht - dann narrensicher. Andernfalls könnte man sich mit gesetztem Routing im Host einen Streich spielen.
Hallo, A. K. schrieb: > Das war nur failsafe gedacht - dann narrensicher. Andernfalls könnte man > sich mit gesetztem Routing im Host einen Streich spielen. der Einwand ist sicher nicht unberechtigt. Wenn man drei Netzwerkadapter (1x WLAN, 2x Kabelgebunden) in einem Rechner hat, von denen zwei noch direkt miteinander verbunden sind muss man manchmal schon überlegen welche Daten wohin gehen. Mit freundlichen Grüßen Guido
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