Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LED Treiber MAX16832A


von Manuel H. (manu77)


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Ich möchte mehrere High-Power LEDs an einem LED Treiber MAX16832A 
betreiben. Zum Dimmen nehme ich den Analogeingang und beschalte ihn mit 
einem PWM Signal inkl. Tiefpass.

Das Problem ist, dass wenn ich 0V an den analogen Eingang lege die LED 
noch gering leuchtet (auch dem Diagramm im Datenblatt zu entnehmen).
Um den Treiber abzuschalten, muss ich den DIM-Pin auf GND legen.
Da ich aber die LED nur mit einer Steuerleitung beschalten möchte, 
benötige ich eine zusätzliche Schaltung. Ich dachte als erstes an ein 
MOSFET, ist das möglich?

Unterhalt von 0.7V soll der DIM-Pin auf GND liegen, oberhalb der 0.7V 
auf Eingangsspannung (max. 48V).

MfG,
Manuel

von Joe F. (easylife)


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Warum nimmst du dann nicht einfach nur den DIM Pin, und legst da deine 
PWM direkt drauf?

von Manuel H. (manu77)


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Joe F. schrieb:
> Warum nimmst du dann nicht einfach nur den DIM Pin, und legst da
> deine
> PWM direkt drauf?

Ich habe ehrlich gesagt bedenken wegen der Störstrahlung, die dadurch 
zustande kommt.

Die Ursprünngliche Idee war, die LED Treiber dezentral einzusetzen in 
einem Alu-Gehäuse. Allerdings bin ich jetzt fast mehr davon überzeugt 
die Treiber zentral in einem Schaltschrank zu verbauen, PWM wäre da auch 
eine Option. Allerdings gäbe es Kabellängen zu den LEDs mit max 10-12 
Metern länge -> Antennen

MfG

von Joe F. (easylife)


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Dein Analogsignal geht auch nur auf einen Komparator und sorgt dafür, 
dass der Regler ein- und ausgeschaltet wird.
Was EMV angeht ist die dezentrale Lösung sicher besser (gepulster 
Strompfad ist kurz).
Das PWM Signal hat ja keine hohe Frequenz, und mit schwacher 
Flankensteilheit (Serienwiderstand am Treiber) oder gar geschirmter 
Zuleitung hast du da kein Problem.

von Manuel H. (manu77)


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Joe F. schrieb:
> Was EMV angeht ist die dezentrale Lösung sicher besser (gepulster
> Strompfad ist kurz).

Der Regler sendet doch auch ordentlich auf den Zuleitungen Störungen 
raus. Deshalb hab ich sowohl am Eingang, als auch am Ausgang einen 
PI-Filter mit zweimal 1µF 100V Keramik und einer 1.5A (max.) 1µH Drossel 
geplant. Notfalls Ferritkerne an den Kabeln.

Für eine zentrale Lösung spricht die bessere Zugänglichkeit. Geschirmtes 
Kabel ist eingeplant: NYM 3x1.5mm^2

Bei PWM-Betrib wird die LED doch gepulst richtig? Das würde ein Flakern 
bedeuten (wenn auch nicht direkt sichtbar) und das wollte ich 
aufjedenfall vermeiden.

von Joe F. (easylife)


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1u oder 2u am Eingang nützen wenig. Überlege mal, wie schnell die 
leergesaugt sind.
Drossel - ja, aber der Regler will ja auch schalten. Wenn du ihm den 
Saft abdrehtst, funktioniert das nicht. Die Drossel also vor den 
Kondensator.

Flackern: meiner Erfahrung nach nimmt man das direkte Flackern der LED 
ab ca. 100 Hz nicht mehr war. Allerdings kann es Inteferenzen mit 
Leuchtstoffröhren etc. geben, die man bemerkt, oder auch bei schnellen 
Augenbewegungen. Daher stellen wir LED PWM meist >= 250 Hz ein. Wenn du 
auf Nummer ganz ganz sicher gehen willst (z.B. im Film-/Fernsehstudio) 
gehst du noch höher (1000, 2000 Hz).

: Bearbeitet durch User
von Manuel H. (manu77)


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Joe F. schrieb:
> 1u oder 2u am Eingang nützen wenig. Überlege mal, wie schnell die
> leergesaugt sind.
> Drossel - ja, aber der Regler will ja auch Schalten. Wenn du ihm den
> Saft abdrehtst, funktioniert das nicht. Die Drossel also vor den
> Kondensator.

Die Induktivität, die der Regler braucht ist da (220µF). Da Hinter 
wollte ich ein PI-Filter setzen, genauso wie vor die 
Versorgungsspannung.
So wie hier: 
http://www.we-online.de/web/de/index.php/download/media/07_electronic_components/download_center_1/application_notes_berichte/emv_filter_fuer_dc_dc_schaltregler_optimiert/EMV-Filter.pdf

Über den Strom dimmen bereitet mir deutlich weniger Bauchschmerzen. 
Zumal das bereits ohne Probleme funktioniert. Allerdings brauche ich 
noch eine Steuerlogik, die ab 0.7V "Durchschaltet". Mir ist eine Lösung 
mit einer Zenerdiode ins Auge gesprungen, allerdings finde ich keine 
unter 1V Durchbruchspannung.

Der Plan war eigentlich aus dem zentralen Schaltschrank von den Treibern 
geschirmtes Kabel zu den LEDs zu legen. Über Mosfets kann ich die 
Stromzufuhr zu den Reglern dann komplett kappen.

Ist der Schirm der Kabel dann eigentlich auf GND zu legen? Oder lieber 
unangeschlossen?

von Joe F. (easylife)


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Ok.
Dann nimm einfach einen normalen NPN Transistor.
Der schaltet dann bei ca. 0.6V

Kabelschirm: einseitig auf GND (am "Sender").

: Bearbeitet durch User
von Joe F. (easylife)


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Und so richtig gut wird's mit einer kleinen Hysterese...

von Manuel H. (manu77)


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Super! Besten Dank!
Habe mir gerade den BC846 ausgeschaut, weil es den in SMD gibt. Setze 
die Schaltung dann in den kommenden Tagen mal um.

Die analoge Spannung werde ich dann per PWM (3.3V) erzeugen und mit 
deiner Hysterese-Schaltung betreiben. So brauch ich statt zwei Ports an 
meinem Xmega nur Einen.

Die Filter entstören dann die Leitung. Geschirmt geht es zur High-Power 
LED.

Kann den MAX168 übrigens nur empfehlen. Von Haus aus sehr wenig Rippel. 
Man sollte darauf achten, dass man ihn nicht in einer "Effizienz-Lücke" 
betreibt.

MfG,
Manuel

von René F. (Gast)


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Manuel H. schrieb:
> Über den Strom dimmen bereitet mir deutlich weniger Bauchschmerzen.
> Zumal das bereits ohne Probleme funktioniert. Allerdings brauche ich
> noch eine Steuerlogik, die ab 0.7V "Durchschaltet". Mir ist eine Lösung
> mit einer Zenerdiode ins Auge gesprungen, allerdings finde ich keine
> unter 1V Durchbruchspannung.

Dann nimm ne normale Silizium Diode z.B. 1N4001 oder irgend eine z-Diode 
in Vorwärtsrichtung

von Joe F. (easylife)


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BC846 geht natürlich genauso.
Bedenke nur, dass der erste Transistor Strom aus deinem PWM Tiefpass 
haben möchte.
Allzu hochohmig sollte dieser Filter also nicht sein.
Du kannst auch den Basiswiderstand noch auf ca. 33K vergrößern, R4 dann 
auf 470K.
Der Tiefpass sollte keine größere Impedanz als 10K haben.

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