gezeigt ist ein Pol eines Akku-Packs, auf dem ein dünner Blechstreifen "raufgepunktschweisst" wurde. Wie diese Schweiss-Elektrode aussehen müsste, kann ich mir denken: 4 Stifte, von denen je 2 einen Pol der Stromquelle bilden. diese Stifte dürften alle gleichzeitig auf die Schweiss-Stelle aufgesetzt worden sein, denn die Anordnung (leicht rautenförmig) der Punkte zueinander ist immer die selbe. Mich würde mal interessieren, welche Ströme für solche Schweisspunkte wohl nötig wären, um den Blechstreifen da ran zu bekommen. Löten geht zum befestigen natürlich, aber wenn 2 Stirnseiten von Akkus in einem Akku-Pack zusammen kommen müssen, wirds blöd, nämlich schon zu dick.
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Hallo J-A, ja Löten ist ganz schlecht, damit erwärmst Du den Akku unnötig und schädigt ihn. Ich habe mit zwei fetten Kondensatoren (siehe Anhang) erfolgreich Lötfahnen an Schienen geschweisst, den Strom habe ich nie gemessen, würde mich aber auch interessieren. Aufbau ähnlich: http://www.guido-speer.de/html/punktschweissgerat.html Nur mehr FET's, mehr versch. Zeiten einstellbar, PIC statt AVR und Anderes... Gruss Chregu
Danke :) das Elektrodenmaterial wäre noch eine nächste Frage gewesen, aber bei Kupfer gabs offensichtlich keine Probleme. gelötet habe ich einzelne Akkus und Batterien auch schon immer, auch Knopfzellen. das hielt bisher immer gut. Ich mache sowas nämlich mit einem dicken Brateisen, das mir die Lötstelle sehr schnell auf Fliesstemp bringt. Noch bevor die Wärme allzuweit in den Akku eindringt. Wenn man da jetzt mit einem normalen Lötkolben z.B. mit 300°C ran geht wird sowas nix. Genau wie früher Tuner-Bleche löten und ähnliches. Nur hatte ich jetzt grad wieder nen Akkupack ersetzen wollen, wo die Akkus dann aber auch in reihe zusammen liegen, komme ich mit dem Lötkolben dann auch nicht mehr so gut weiter.
Das Elektrodenmaterial kann Kupfer oder Messing (Kupfer-Zink-Legierung) sein, die Blechstreifen sind aus Nickel, auch bekannt als "Lötfahnen für Akkus". Gruss Chregu
oh ich hätte jetzt auch Weissblech versucht. Dass das (reines?) Nickel ist, kam mir auch noch nie in den Sinn. das macht es auch als Elektrode für "WasserStrom" (Galvanik) interessant :)
☞ J-A von der Heyden ☜ schrieb: > Mich würde mal interessieren, welche Ströme für solche Schweisspunkte > wohl nötig wären, um den Blechstreifen da ran zu bekommen. Deine Streifen sind mit 2 Schweissvorgängen geschweisst worden: Akkulötfahnen werden immer mit Transformatorpunktschweißgeräten geschweißt. Die Elektroden sind nicht aus Wolfram, sondern aus Kupfer. Damit sie nicht schmelzen, werden sie von innen wassergekühlt. Die Schweißströme liegen je nach Blechdicke zwischen 1000 A und 5000 A, wobei die Schweißzeit bei so dünnem Material etwa 0,5 Sekunden beträgt. Damit der Strom nicht durch den Akku fließen muss, werden immer 2 Elektroden verwendet. Der Strom fließt von einer Elektrode durch das Blech hindurch, in die Akkuoberfläche, von dort zur anderen Schweißstelle und wieder durch das Blech zurück in die zweite Elektrode. Ein geschlitztes Blech verhindert, daß der Strom gar nicht erst zum Akku will. Während dem Schweißvorgang wird zunächst zum Heizen eine relativ geringe Kraft auf die Elektroden aufgebracht und nach etwa 2/3 der Schweißzeit dann die Schweißstellen verpresst, wobei der Trafo dann im vollen Kurzschluss arbeitet und durch Elektromigration bei Schweißtemperatur die Schweißstelle auf Molekularebene verbunden wird und mechanisch spannungsfrei gehalten wird. Der Übergangswiderstand ist jetzt recht gering geworden und die freigesetzte Leistung reicht nicht mehr, um das Material auf Schmelztemperatur zu halten. Bis zur Abkühlung auf etwa 700°C bleibt der Kurzschlussstrom noch anstehen, was dazu beiträgt, dass die Abkühlung nicht zu schnell passiert, andernfalls entstehen Spannungsrisse. Dann wird abgeschaltet. Die Abschalttemperatur ist ein entscheidender Parameter für die Härte und Sprödigkeit der Schweißstelle, deswegen ist es sehr schwierig, im Hobbykeller die richtigen Parameter nachzubilden und die Bleche halten dann nicht. Siehe http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.21.0 Die Blechstreifen heissen Hiluminband (0.15mm Nickelblech)
MaWin schrieb: > Ein geschlitztes Blech verhindert, daß der Strom gar nicht erst zum Akku > will. Das Blech ist deshalb geschlitzt, damit der Schweißstrom möglichst DURCH den Zellenverbinder hindurch über die Schweißstelle und den Akkupol fliesst und möglichst wenig davon auf direktem Weg über den Zellenverbinder abhaut. Die Zellenverbinder der modernen Werkzeugakkus sind nämlich schon lange nicht mehr aus dem recht schlecht leitenden Hilumin sondern aus vernickelten Kupferlegierungen die nederohmiger sind als die Edelstahlbecher der LiIon Akkus.
MaWin schrieb: > Ein geschlitztes Blech verhindert, daß der Strom gar nicht erst zum Akku > will. Wie man in dem Photo "deutlich" sieht ;-( ☞ J-A von der Heyden ☜ schrieb: > Akku-Punktschweiss.JPG
Hier ein Festo Werkzeugakku mit 4,2Ah(grüne Zellen) sowie ein brandneuer Metabo Akku(rote Zellen)
☞ J-A von der Heyden ☜ schrieb: > Mich würde mal interessieren, welche Ströme für solche Schweisspunkte > wohl nötig wären, um den Blechstreifen da ran zu bekommen. ich fertige für eine Firma Akkuzellen an, die kundenspezifisch gefertigt werden. Also Kunde bringt alten Akku, ich ersetze alte Zellen mit neuen. Ob Zahnbürste oder Akkuschrauber. Die Amperezahl ist immer abhängig von der Zelle, die Elektroden aus Kupfer. Auch die Verbinder gibt es in diversen Größen.
Sind die Verbindungen in einfachen 9V-Block Batterien eigentlich auch aus diesem Hiluminband?
☞ J-A von der Heyden ☜ schrieb: > Sind die Verbindungen in einfachen 9V-Block Batterien > eigentlich auch aus diesem Hiluminband? Es ist davon auszugehen. Irgendwo muss die Industrie ja mit dem vielen Nickel hin seit es in den Akkus immer weniger Verwendung findet...
Hmmm, bisher habe ich in Werkzeugakkus nur "eisenhaltige" Verbinder vorgefunden. Ich habe gerade wieder ein paar von Makita zerlegt. Kupfer würde an meinen Magneten nicht zucken, diese Dinger aber kleben daran wie Hölle ;-) Zur Neukonfektionierung nutze ich noch immer Weisblech, aber die Zinnschicht kurz und gründlich abgeschmirgelt. Geschlitzt habe ich noch nie, ergibt aber Sinn! Versuchsweise habe ich dünnes Edelstahlblech genommen, ging ganz schlecht. Irgendwann werde ich mal dieses Hiluminband kaufen, doch wo in bastlerüblichen Mengen? Meine Spitzen sind nicht wassergekühlt, einen fetten Trafo habe ich auch nicht (da Kondensatorbank). Die Spitzen muss ich aber alle Nase lang nachfeilen, die "brennen" bei jedem Schweisspunkt geringfügig ab. Ist aber als Bastler kein Problem, fürs Gewerbe wäre das zu umständlich. Old-Papa
Nickel IST magnetisch und das kann daher nicht als Indikator für Eisen genommen werden. So wie es aussieht, hat man in jedem 9-V Block, der innen aus AAAA-Zellen besteht Zentimeterweise dieses Nickelband drin. Zumindest ja aber punktschweissfähiges Metallband, denn diese Zellen werden da drin ja auch gepunktschweisst ;) @senke: Du spielst auf die modernen LiPo-Bomben an, die man sich da anlacht?
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☞ J-A von der Heyden ☜ schrieb: > Nickel IST magnetisch und das kann daher nicht als Indikator für Eisen... Oha! Aber wenn die Verbinder rosten, dann sollte Eisen.... ;-) Ich meine richtigen einfressenden Rost ;-) Ich bekomm gelegentlich def. Akkus von befreundeten Handwerkern und meist finden sich nur wenige defekte Zellen darin. Die Dinger haben auf Baustellen manchmal alles durch (Regen, Schnee, Bier... ;-)) und rosten halt. Die intakten nehm ich für Geräte, die nicht sooo lebenswichtig sind. Ein altes Multimeter z.B. läuft damit schon seit Jahren, warum also nicht. Old-Papa
;) naja wenns rostet dann isses wohl Eisen. aber das schrubst Du ja vorher nicht. Heile Zellen aus def. Akkupacks nutze ich auch regelmässig weiter. aber auch Batterien aus Recycling-Kisten.
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Old Papa schrieb: > Oha! Aber wenn die Verbinder rosten, dann sollte Eisen.... Nicht unbedingt, in so einem Akkupack gibt es Spannungsdifferenzen und elektrisch unterstütze Korrosion rostet auch Nickel weg. Hatte auch schon solche Akkupacks zerlegt, Eisen war es nicht, es glänzt neben der Roststelle, also mindestens verchromt. Aber das es keinen Sinn macht, so dünne Blechstreifen zu verchromen, wird es wohl Nickel sein. Eventuell verunreinigtes minderer Qualität.
Nickelsalze sind oft grün - meist gelbgrün. Oxid und Sulfid sind schwarz.
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