Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Strom auf Maximalwert regeln


von Gerald G. (gerald_g)


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Hallo,

mir fehlen irgendwie die Ideen.
Ich möchte möglichst viel Ionen aus einem Elektrolyt abscheiden.
Hierbei gibt es aber das Problem, dass wenn eine bestimmte Spannung 
überschritten ist, der Strom wieder fällt.
Das normale regeln funktioniert ja nicht, da bei Überschreitens der 
Spannung die Reglerkonstanten ein falsches Vorzeichen haben.
Gibt es hier ein Standardvorgehen?
Der Spannungswert bei der maximal abgeschieden wird ändert sich bei 
einer Probe nicht, jedoch ist er bei verschiedenen Proben verschieden.
Mir fällt nur ein mit einem Mikrocontroller einmal alle Spannungen 
durchsweepen, und beim maximalstrom die Spannung aufnehmen und 
anschließend ausgeben.
Etwas analoges würde ich bevorzugen, aber auch für digitale Ideen bin 
ich offen.

von Joe F. (easylife)


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Wie "analog" darf es denn sein?
Am einfachsten wäre wohl ein Drehknopf, um die Spannung einzustellen.
Den drehst du hoch, und beobachtest gleichzeitig ein Zeigerinstrument, 
das dir den Strom anzeigt.
Sobald der Zeiger nicht mehr steigt, sondern sinkt, drehst du die 
Spannung ein bisschen runter.
Done.

von Gerald G. (gerald_g)


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Das ganze ist natürlich nur ein Teilprozess.

von Joe F. (easylife)


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Unter Umständen könnte es helfen, du erläuterst den Prozess etwas 
genauer.
Soll man einen Knopf drücken können, und die Schaltung findet die 
optimale Spannung heraus und hält sie?
Wie schnell kann die Spannung hochgefahren werden?
Welche Maximalspannung / Maximalströme erwartest du?
Wann/wie wird ausgeschaltet?
Soll man einmal gefundene Spannungswerte als "Preset" speichern können, 
für ähnliche Proben?

von Gerald G. (gerald_g)


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Mir geht es hauptsächlich um das Prinzip. Digitalelektronik wäre kein 
Problem, doch für alles mögliche ein Mikrocontroller zu programmieren 
widerstrebt mir etwas.
Genauer geht es um folgendes:
Es soll eine Art Schalter hergestellt werden. Diesen brauchen wir für 
ein Experiment.
Es wird solange abgeschieden bis der Widerstand einen bestimmten Wert 
hat. Dies passiert normalerweise bei etwa 35mV mit ein paar Mikroampere.
Ist der Leitwert erreicht (der PC misst mit), wird ein negatives 
Potential angelegt, meist um die 10mV um den Widerstand wieder 
aufzulösen.
Der Spannungswert ist meist in dem 35mV Bereich, wird aber immer manuell 
verändert bis es passt.

Vom Prinzip her reicht mir also die Idee mit Knopf und immer gleicher 
Anfangsspanunng. Sie darf allerdings auch bei 0V beginnen, da das meist 
mehrere Stunden dauert bis die richtige Menge abgeschieden ist. Da macht 
10 Sekunden warten den Bock nicht fett

von Joe F. (easylife)


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Gerald G. schrieb:
> Digitalelektronik wäre kein
> Problem, doch für alles mögliche ein Mikrocontroller zu programmieren
> widerstrebt mir etwas.

Wäre aber bei einer dann doch relativ komplexen Regelaufgabe das 
Richtige.

Sweep fahren, Maximum speichern, Maximum anwählen, Strom umpolen, wenn 
der PC das will, nach dem Umpolen wieder das herausgefundene Maximum 
anfahren...

Eine Herausforderung wird sicherlich die Messtechnik (Strommessung im uA 
Bereich) werden, und die Spannung (35mV Bereich) präzise digital 
einzustellen.

Das ganze analog zu lösen ist natürlich denkbar (Spannung immer leicht 
hin- und herfahren, Strommessung in 2 Tiefpassfilter mit 
unterschiedlichen "Delays" füttern, beide Ausgänge der Filter auf einen 
Komparator. Ausgang des Komparators heisst, Spannung erhöhen, oder 
senken).
Allerdings ist der Fall des Umpolens damit nicht abgedeckt. Die 
Schaltung müsste danach jedesmal wieder neu den optimalen Punkt 
herausfinden.

Darum in diesem Fall: digital = gut.

: Bearbeitet durch User
von lrep (Gast)


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Gerald G. schrieb:
> möchte möglichst viel Ionen aus einem Elektrolyt abscheiden.
> Hierbei gibt es aber das Problem, dass wenn eine bestimmte Spannung
> überschritten ist, der Strom wieder fällt.

Ich wüsste nicht, weshalb das passieren sollte.
Hast du so kleine Elektroden, dass die Gasbeladung eine Rolle spielt?

von Andreas B. (bitverdreher)


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Stichwort ist MPP Regelung.
(Prinzipiell das gleiche wie man es für Solaranlagen macht)

Gruß
Andreas

von lrep (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Stichwort ist MPP Regelung

Eben nicht.
Bei Elektrolysen ist der Strom die wirksame Komponente, nicht die 
Leistung.
Alles, was man an Spannung über das Mindestmaß hinaus anlegt, erzeugt 
nur Wärme.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Deshalb schrieb ich auch prinzipiell das gleiche. Es muß analog einer 
MPP Regelung um den optiomalen Wert (hier eben I) pendeln. Nenn es MCP 
Reglung, wenn Dir das besser gefällt.
Überspannung erzeugt auch nicht nur Wärme, sondern schlicht 
Wasserelektrolyse.

Gruß
Andreas

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