Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Signal invertieren in einer batteriebetriebenen Schaltung


von Frank S. (hobbyist)


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Ich habe folgendes Problem:

Über einen Taster möchte ich ein zeitlich definiertes Signal auslösen. 
Es soll beispielsweise für eine Sekunde statt Vcc GND anliegen, um einen 
µC zu reseten, etc. Hierzu nutze ich einen 555. Das Signal liegt für 
ziemlich genau eine Sekunde am Ausgang an. Soweit funktioniert es also. 
Nur leider ist es "falsch herum". Das heisst im Ruhezustand ist das 
Signal LOW und nur wenn der Taster gedrückt wird, wird es für eine 
Sekunde HIGH.

Um das Problem zu lösen, habe ich provisorisch einen 74HC14 genommen,um 
das Signal zu invertieren. Das funktioniert natürlich, nur ist es recht 
umständlich die nicht genutzten Eingänge jedes Mal auf GND zu legen.

Daher suche ich nach einer Alternative, um das Signal zu invertieren. 
Die Anforderung ist, dass es wegen des Batteriebetriebes eine extrem 
stromsparende Schaltung sein muss und sie soll sowohl bei 3,3V als auch 
bei 5V funktionieren.

Wie setzt man das am beste um?

Frank

von Oliver R. (orb)


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Nimm einfach einen NPN-Transistor mit zwei Widerständen. Einen vor die 
Basis, einen zwischen Collector und +, Emitter an Masse.
Fertig ist der Universalinverter.

von Frank (Gast)


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Hatte der NE555 nicht einen !Q ?

von Oliver R. (orb)


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Nein, nur einen OUT.

von Frank (Gast)


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Ne, hat er nicht.
Mach es wie Oliver es gesagt hat oder Kauf ein einzelnes nicht. Die 
gibt's auch in klein (SOT23 usw) oder noch deutlich kleiner... wenn 
notwendig.

https://www.fairchildsemi.com/products/logic/flip-flops-latches-registers/inverters/NC7SZ04.html

von Frank (Gast)


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Oliver R. schrieb:
> Nein, nur einen OUT.

Hab es auch gemerkt, danke Oliver.

von Harald W. (wilhelms)


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Frank Saner schrieb:

> Über einen Taster möchte ich ein zeitlich definiertes Signal auslösen.
> Nur leider ist es "falsch herum".

Nimm doch ein 4538-IC. Das bietet beide Alternativen.

von Thomas S. (thom45)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Frank Saner schrieb:
>
>> Über einen Taster möchte ich ein zeitlich definiertes Signal auslösen.
>> Nur leider ist es "falsch herum".
>
> Nimm doch ein 4538-IC. Das bietet beide Alternativen.

Und er hat erst noch zwei retriggerbare Monoflops!

Und gleich noch was, es ist sehr viel einfacher aus einem retriggerbaren 
ein nicht-retriggerbares Monoflop zu machen, falls man dies benötigt. 
Wie das geht, zeigt das Datenblatt des entweder MC14538B oder CD4538B.

Gruss
Thomas

von Frank S. (hobbyist)


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Danke für die vielen Antworten. Den 4538 kannte ich noch nicht. Der wird 
gleich mit auf die nächste Bestellliste gesetzt.

Es soll so eine Art Universallösung auch für künftige Projekte sein. 
Daher würde ich ungern einen NPN Transistor nehmen, bei dem ich jedes 
Mal die Widerstandswerte anpassen muss.

Wäre es auch möglich einen N Fet (z. B. BSS 138) zu nehmen? Dann hätte 
ich das Problem mit den stromabhängigen Widerständen nicht.

Frank

von Stefan F. (Gast)


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> Wäre es auch möglich einen N Fet (z. B. BSS 138) zu nehmen?
Ja, kannst du machen. Oder du nimmst den NPN Transistor und legst den 
Vorwiderstand für den ungünstigsten Fall aus. Wichtig ist ja nur, dass 
der Basis-Strom hoch genug ist, um die Last anzusteuern. Höher als nötig 
darf er ruhig sein.

Anstatt einen NE555 durch zusätzliche Bauteile anzupassen, würde ich 
lieber gleich auf einen CMOS Schmitt-Trigger umsatteln. Der 4584 hat 
gleich 6 davon. Dann kannst du die universalschaltung durch Steckbrücken 
konfigurierbar machen. Z.B. kannst du sie so auslegen, dass der Taster 
wahlweise High oder Low Pegel liefer muss und dass der Ausgang wahlweise 
High oder Low liefert. Und du kannst konfigurierbar machen, wie die 
Schaltung auf langes drücken reagiert.

Die folgende Schaltung erzeugt einen High-Impuls, wenn der Taster 
betätigt wird. Wenn man den Taster loslässt, bleibt der Ausgang noch 
weitere 100mS auf High, bevor er auf Low zurück geht.
1
        Vcc  o
2
             |
3
            |~|
4
            |_| 47k    ______
5
     100Ω    |        |    _ |
6
  +--[===]---+--------| _//  |o---- Ausgang
7
  |          |        |______|
8
   /        ===
9
  |          | 1µF
10
  |          |
11
 GND        GND

Die folgende Schaltung erzeugt einen Low-Impuls, wenn der Taster 
betätigt wird. Der Impuls dauert 100ms, auch wenn der Taster länger 
festgehalten wird.
1
  o Vcc      
2
  |          
3
 |~| 10k     
4
 |_|   ______    1µF        ______
5
  |   |    _ |    +-       |    _ |
6
  +---| _//  |o---||---+---| _//  |o---- Ausgang
7
  |   |______|         |   |______|
8
   /                  |~|
9
  |                   |_| 47k
10
  |                    |
11
 GND                  GND

Wenn du dahinter noch einen dieser invertierenden Schmitt-Trigger 
schaltest, hast du einen High-Imuls, der 100ms dauert, egal wie lange 
man den Taster drückt.

von Frank S. (hobbyist)


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Das hört sich sehr interessant und universell an. Nun bin ich kein 
Elektroniker und stelle mal ein paar blöde Fragen:

Würde das auch mit einem 74HC14 funktionieren?

Am interessantesten ist für mich das Szenario, in dem ich einen Impuls 
herausbekomme, dessen Länge ich frei definieren kann, egal wie lange der 
Taster gedrückt wird. Das hätte unter anderem den Vorteil, dass man sich 
um das Prellen des Tasters keine Gedanken mehr machen muss. Das Signal 
dann noch zu invertieren stellt kein Problem dar, da noch genug Eingänge 
frei sind.

Wie berechne ich die Zeit des Ausgangssignals?

Gibt es irgendwo ein Datenblatt oder eine Seite im Internet, wo noch 
mehr dieser Beispiele stehen?

Frank

von Stefan F. (Gast)


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> Würde das auch mit einem 74HC14 funktionieren?

Jein. Der 4584 kann mit 3-15V betrieben weden. Der 74HC14 kann mit 2-6V 
betrieben werden. Kommt also auf die Spannung an.

> Das hätte unter anderem den Vorteil, dass man sich
> um das Prellen des Tasters keine Gedanken mehr machen muss.

Wenn der Impuls länger als die Prellzeit ist, stört es sowieso nicht - 
auch nicht bei den anderen Schaltungsvorschlägen.

> Wie berechne ich die Zeit des Ausgangssignals?

Die Zeit ist ungefähr 2*R*C. Leider noch ungefährer, als beim NE555. Du 
könntest ein Trimmpoti verwenden, um es einstellbar zu machen. Der 
Widerstand sollte im Bereich 1k Ohm bis 1M Ohm liegen.

> Gibt es irgendwo ein Datenblatt oder eine Seite im Internet, wo
> noch mehr dieser Beispiele stehen?

Suche nach "Monoflop Schmitt Trigger" oder "Monostabile Kippstufe 
Schmitt Trigger"

von Michael B. (laberkopp)


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Frank Saner schrieb:
> Daher suche ich nach einer Alternative, um das Signal zu invertieren.
> Die Anforderung ist, dass es wegen des Batteriebetriebes eine extrem
> stromsparende Schaltung sein muss und sie soll sowohl bei 3,3V als auch
> bei 5V funktionieren.

Das war in perfekter Form dein 74HC14.

Hingegen ist dein NE555 grober Unsinn. Er braucht viel Strom und 
funktioniert bei 3.3V nicht mehr.

Wozu überhaupt ? Für RESET reicht der Taster direkt. Abermillionen Leute 
brauchen für RESET keinen NE555, warum gerade du ?

von Frank S. (hobbyist)


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Zum einen habe ich nicht geschrieben, dass es ein NE555 ist. Die gibt es 
auch in stromsparender Variante, die ich nutze. Den konkreten Namen kann 
ich aber im Moment nicht nachschauen. Daher schrieb ich "555" und denke 
jeder hat verstanden, worum es ging.

Zum anderen kommt es auf die konkrete Anwendung an. In meinem Fall kann 
es sein, dass der Taster im gedrückten Zustand verbleibt, weil die 
Klappe, die ihn betätigt von irgend etwas blockiert wird. Das würde, für 
den Fall, dass damit ein µC Reset ausgeführt werden soll, den µC im 
Resetzustand halten, bis die Klappe geschlossen wird. Daher wäre mMn für 
diesen Fall zum Beispiel ein Monoflop eine gute Lösung.

Im übrigen läuft die Anwendung so wie ich sie beschrieben habe 
fehlerfrei. Ich habe nur nach einer Alternative zum invertieren gesucht.

Frank

von Thomas S. (thom45)


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Frank Saner schrieb:
> Zum einen habe ich nicht geschrieben, dass es ein NE555 ist. Die gibt es
> auch in stromsparender Variante, die ich nutze. Den konkreten Namen kann
> ich aber im Moment nicht nachschauen. Daher schrieb ich "555" und denke
> jeder hat verstanden, worum es ging.

Dann ist es wohl einer der CMOS-Versionen LMC555 oder TLC555. Stimmt's?

Gruss
Thomas

von Stefan F. (Gast)


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Jetzt wo der Anwendungsfall klar ist, mach es doch ganz banal so:
1
Vcc o
2
    |
3
   |~|
4
   |_| 1k                ________
5
    |            1k     |        |
6
    +------||---[===]---| /Reset |
7
    |     100nF         |________|
8
     /
9
    |
10
   GND

Bzw. wenn es ein High Impuls sein soll, dann tausche den Taster mit dem 
Widerstand. Dir mir bekannten Mikrocontroller benötigen keine sauberen 
Rechteckimpulse am Reset Pin.

Um das ganze dann noch EMV sicher zu machen, schalte einen weiteren 
100nF Kondensator parallel zum Taster.

von Joachim B. (jar)


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Frank Saner schrieb:
> Über einen Taster möchte ich ein zeitlich definiertes Signal auslösen.
> Es soll beispielsweise für eine Sekunde statt Vcc GND anliegen, um einen
> µC zu reseten, etc. Hierzu nutze ich einen 555

Frank Saner schrieb:
> Danke für die vielen Antworten. Den 4538 kannte ich noch nicht. Der wird
> gleich mit auf die nächste Bestellliste gesetzt.

dann schau dir auch mal den Resetcontroller TL7705 o.ä. an

von Frank S. (hobbyist)


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@Thomas: Ich habe nachgeschaut. Es ist ein ICM 7555 von reichelt.

@Stefan: Das werde ich mal ausprobieren. Wie berechne ich die Zeit, die 
der Reset-Pin auf Masse gezogen wird? Könntest du noch ein paar Zeilen 
dazu schreiben, was genau da passiert?

@jar: Auch der 7705 steht jetzt auf der Einkaufsliste.

Frank

von Frank S. (hobbyist)


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Ich habe die Schaltung von Stefan Us vorerst ohne µC auf dem Steckbrett 
aufgebaut. Eingangsseitig liegen rund 3,3V vom Netzteil an. Die 
Schaltung ist genau so aufgebaut wie vorgegeben. Allerdings habe ich 
dann bis auf die Schaltimpulse ständig Masse am Ausgang (Reset) 
anliegen, was den Prozessor im Reset halten würde.

Daher habe ich zwischen den Eingang (3,3V) und den Ausgang (Reset) einen 
10 KOhm Widerstand gebaut. Nun habe ich erwartungsgemäß 3,3V am Ausgang 
(Reset) anliegen.

Wenn ich nun wie eingezeichnet die Verbindung R1/C1 über einen Taster 
gegen Masse schalte, ist auf dem Oszilloskop zwar ein minimaler Impuls 
in Richtung null zu sehen, aber sobald ich den Taster los lasse, kommt 
ein Impuls in genau die andere Richtung (bis rund 6V). Ich bin mir nicht 
sicher, ob der Reseteingang des 3,3V µC das verträgt.

Ich habe die Verbindung mehrmals relativ schnell geschlossen und wieder 
gelöst, daher die vielen Ausschläge. Aber dadurch lässt sich gut 
erkennen, wie stark diese sind.

Ist das so okay oder schieße ich mir den µC damit ab?

Frank

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Frank Saner schrieb:
> Ich habe die Schaltung von Stefan Us

bitte kein Prosa

male es auf, "die Schaltung von Stefan Us" gibt es nicht, es sind 3!

und bevor wir hier raten, mache doch einfach ein Schaltbild.

Und ja positive Impulse über VCC kann es durch Induktivitäten geben, die 
gute alte Induktion. Abhilfe, cut off Dioden, Kondis o.ä.

Leitungsinduktivitäten sollten aber so schwach sein das sie nix 
zerstören.

von Frank S. (hobbyist)


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Hallo Joachim,

ich meinte die letzte Schaltung, ergänzt um den Widerstand.

Du bist also der Meinung ich kann die Schaltung so an den Resetpin des 
µC anschließen kann?

Frank

von Joe F. (easylife)


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Frank Saner schrieb:
> Du bist also der Meinung ich kann die Schaltung so an den Resetpin des
> µC anschließen kann?

Anschließen kann man sie, nur wird sie nicht tun, was du erwartest.

ca. 1/2 Sekunden Reset (reicht wohl aus...) anbei.

von Joachim B. (jar)


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Frank Saner schrieb:
> Hallo Joachim,
>
> ich meinte die letzte Schaltung, ergänzt um den Widerstand.

ich blick nicht mehr durch, wozu das ganze?

warum nicht eine stino Resetschaltung?
http://winavr.scienceprog.com/sites/default/files/images/stories/2007/AVR_Start/External_reset.PNG

Tatsache bleibt doch der Reset Pin muss auf high gehalten werden,
so stark das kein EMV Pups den auf low zieht!
Der Kondi sollte möglichst geringen Leckstrom aufweisen, evtl Folie 
nehmen.

Das wars aber auch schon.

: Bearbeitet durch User
von Joe F. (easylife)


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Joachim B. schrieb:
> warum nicht eine stino Resetschaltung?

Ja, ist es doch.
Nur mit dem Unterschied, das bei deinem Link keine 
Bauteildimensionierung vorgenommen wurde, die eine Resetzeit von ca 0.5s 
herstellt, und der Taster unnötig mit Strom beim Entladen des 
Kondensators belastet wird (kein Serienwiderstand).

von Frank S. (hobbyist)


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Das Problem bei euren Vorschlägen ist, dass die Schaltung nicht wieder 
auf HIGH geht, auch wenn der Taster gedrückt bleibt. In meinem 
speziellen Fall kann das passieren. Daher habe ich das bisher so 
umständlich mit einem TLC555 gelöst. Dem ist es egal, wie lange der 
Taster gedrückt wird. Einmal ausgelöst, schaltet er seinen Ausgang für 
die eingestellte Zeit auf HIGH.

Da ich aber LOW für den Reset benötige, habe ich dahinter einen 74HC14 
geschaltet, um das Signal zu invertieren. Eingangs ging es bei meiner 
Frage nur um einen simplen Ersatz für den 74HC14. Aber wie ich sehe, 
führen viele interessante Wege zum Ziel, nur leider ist noch keiner 
dabei, der auf einfache Weise meinen bisherigen Ansatz ablösen kann.

Einzig der Ansatz von Stefan Us sieht so aus, als wäre es das, was ich 
suche. Um Platz zu sparen bräuchte ich dafür einen Dual-Schmitt-Trigger. 
Gefunden habe ich bisher nur den SN74LVC2G14. Kennt noch jemand 
Alternativen dazu?

"Die folgende Schaltung erzeugt einen Low-Impuls, wenn der Taster
betätigt wird. Der Impuls dauert 100ms, auch wenn der Taster länger
festgehalten wird."

  o Vcc
  |
 |~| 10k
 |_|   _____    1µF        _____
  |   |    _ |    +-       |    _ |
  +---| _//  |o---||---+---| _//  |o---- Ausgang
  |   |______|         |   |______|
   /                  |~|
  |                   |_| 47k
  |                    |
 GND                  GND

von Stefan F. (Gast)


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Meine Vorschlag funktioniert so:
1
Vcc o
2
    |
3
   |~|
4
   |_| 1k                ________
5
    |            1k     |        |
6
    +------||---[===]---| /Reset |
7
    |     100nF         |________|
8
     /
9
    |
10
   GND

Der Reset Eingang wird durch den Internen Pull-Up des Mikrocontrollers 
auf High gezogen. Eine Simulation ohne µC kann daher nicht 
funktionieren. Du müsstest dann mindestens den Pull-Up simulieren, er 
hat ca 50k Ohm.

Wenn der Taster gedrück wird, wird der Reset-Eingang auf Low gezogen. 
Der Kondensator lädt sich dann auf. Die Spannung am Reset Eingang steigt 
daher kontinuiertlich. Irgendwann erkennt der µC High, damit ist der 
Reset-Impuls beendet.

Ich habe jetzt die Schwellenspannung für High und Low bei analoger 
Ansteuerung nicht im Kopf. Die Zeit wird wohl im Bereich zwischen 2 und 
10mS liegen.

100nF * 50k Ohm = 5mS

Nach dieser Zeit ist der Kondensator etwa zu 1/3 geladen.

Der Reset Eingang muss nicht digital angesteuert werden, sofern 
sichergestellt ist, dass die Spannung im illegalen Bereich (zwischen 
High und Low) streng monoton steigt oder fällt.

Der 1k Ohm Widerstand begrenzt den Entladestrom des Kondensators, damit 
die Schutzdioden im Eingang des µC nichtkaputt gehen.

von Frank S. (hobbyist)


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Am interessantesten finde ich die Lösung mit dem zweifach 
Schmitt-Trigger. Man kann das Signal als Vcc-Impuls und als GND-Impuls 
erhalten, je nachdem, wie man es benötigt.

Ich habe zu dieser Lösung noch eine Frage. Bisher ist es so, dass der 
Taster schließen muss, damit durch den GND-Impuls ein Reset des µC 
ausgelöst wird.

Wie müsste man die Schaltung verändern, damit das auch mit einem 
Magnetkontakt funktioniert, der ständig geschlossen ist und nur beim 
Öffnen z. B. eines Fensters öffnet?

Frank

von Frank S. (hobbyist)


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Wäre es möglich, den Vorschlag durch einen vorgeschalteten 
Schmitt-Trigger mit einem "Öffner" zu nutzen, so wie ich es 
eingezeichnet habe? Müsste R5 dann höher sein als R7 oder dürfen die 
Werte identisch sein? Sollte SW2 geöffnet werden, würde aus dem ersten 
Schmitt-Trigger ein genau so großes Minus-Signal kommen wie von oben 
über R5 an Plus zugeführt wird. Als Laie würde ich sagen, dass das kein 
definierter Zustand ist. Aber was sagen die, die sich auskennen?

In meiner Zeichnung habe ich den bisherigen Vorschlag absichtlich 
gelassen wie er ist. So könnte man sowohl einen Öffner, als auch einen 
Schließer dazu nutzen, den µC durch das Ausgangssignal zu reseten.

Ich würde dafür einen 74HC14 in SMD nehmen, weil ich davon einige hier 
liegen habe. Was mache ich mit den übrigen Ein- und Ausgängen? Werden 
die Eingänge einfach auf Masse gelegt?

Der 74HC14 wird 24/7 von einem Akku mit 3,3V gespeist. Wie hoch wäre der 
Stromverbrauch, wenn er wie erläutert beschaltet wird? Im Datenblatt 
finde ich nur "Quiescent Supply Current" mit 1µA.

Frank

: Bearbeitet durch User
von Klaus (Gast)


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Frank S. schrieb:
> um einen µC zu reseten

http://para.maximintegrated.com/en/search.mvp?fam=super1&tree=master

hier finden sich über 200 verschiedene Bausteine, die zuverlässig jede 
nur vorstellbare Art von Reset erzeugen, auch in low power und SMD. Und 
die Mitbewerber haben ähnliche Sachen. Das Problem ist längst gelöst. Da 
bastelt man doch nicht selbsts an unzuverläßlichen Sachen.

MfG Klaus

von Stefan F. (Gast)


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Mit SW2 schließt du den Ausgang des ersten Schmitt-Triggers kurz - so 
ist das nicht in Ordnung.

Der 74HC14 hat (wie alle CMOS IC's) bei 0 Herz Signalfrequenz nahezu 
keine Stromaufnahme, eben die genannten 1 µA.

Ich habe inzwischen den Überblick über die Anforderungen verloren. Was 
kommt rein und was soll raus gehen. Und woher kommt auf einmal der 
Zweite Taster? Geht es überhaupt um Taster oder um "Signale" wie im 
ursprünglichen Eröffnuns-Post geschrieben?

Wenn ich beim Drücken eines Reset-Taster nur einen kurzen Impuls 
erzeugen muss, so dass das Festhalten des Tasters den µC nicht anhält, 
dann mache ich das so:
1
          10k
2
3.3V o---[===]-----+----- Reset Eingang Mikrocontroller
3
                   |  +
4
              1µF ===
5
                   |    ____
6
3.3V o---[===]-----+-----  ------| GND
7
         10k           Taster


Solange der Taster nicht gedrückt wird, ist die Stromaufnahme dieses 
Schaltungsteils genau 0.

von Stefan F. (Gast)


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Alternative Variante für einen Öffner-Kontakt:
1
          100k           1k
2
3.3V o---[===]-----+----[===]--- Reset Eingang Mikrocontroller
3
                   |  
4
            100nF ===
5
         ____      |   
6
3.3V o----  -------+----[===]-----| GND
7
        Öffner           1k

Hier fließt natürlich ein deutlich höherer Ruhestrom, nämlich 3,3mA. 
Durch Einsatz von externen Schmitt Triggern kann man den reduzieren, 
aber nicht so, wie oben von Frank Saner gezeigt.

von Frank S. (hobbyist)


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Vielen Dank für die umfangreichen Antworten!

Ja, es stimmt, vom ursprünglichen Problem sind wir ein klein wenig 
abgekommen. Hier noch einmal die kurze Zusammenfassung dessen, was ich 
(inzwischen) bauen möchte. Es soll eine Art "Universalschaltung" werden, 
also eine Lösung, die ich immer wieder einsetzen kann.

Sie soll mit 3,3V oder auch mit 5V sehr stromsparend im Batteriebetrieb 
laufen. Hinten heraus kommen soll ein negativer Impuls, der einen µC zu 
einem Reset zwingt.

Dieser Impuls soll aber nicht nur durch einen schließenden Taster 
ausgelöst werden können, sondern auch durch einen öffnenden Taster (oder 
Magnetkontakt), der im Normalfall geschlossen ist und nur zum Auslösen 
öffnet. Es kommt immer auf den Einbauort und die Einbausituation an, 
daher könnte es entweder der öffnende oder der schliessende 
Taster/Sensor sein.

In beiden Fällen muss es aber egal sein, wie lange der TasterSensor 
geöffnet oder geschlossen ist. Der Impuls, der hinten heraus kommt muss 
so kurz sein, dass er den µC neu startet.

Ich hoffe, dass ich damit nun etwas Licht in die Unklarheit bringen 
konnte. Eine Lösung mit einem Resetcontroller wäre mir auch Recht. Aber 
bei der Vielzahl an Möglichkeiten im Link fehlt mir als Laie das Wissen 
um die Parameter, auf die ich achten müsste.

Wenn mir aber jemand sagen würde es ist dieser oder jener Typ, der genau 
das macht, was ich oben geschrieben habe, dann ist mein Problem schon 
gelöst.

Frank

: Bearbeitet durch User
von Joe F. (easylife)


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Frank S. schrieb:
> Es soll eine Art "Universalschaltung" werden,
> also eine Lösung, die ich immer wieder einsetzen kann.

Also hast du keinen konkreten Anwendungsfall.

Frank S. schrieb:
> Dieser Impuls soll aber nicht nur durch einen schließenden Taster
> ausgelöst werden können, sondern auch durch einen öffnenden Taster

Also hast du keinen konkreten Anwendungsfall.

Frank S. schrieb:
> Aber
> bei der Vielzahl an Möglichkeiten im Link fehlt mir als Laie das Wissen
> um die Parameter, auf die ich achten müsste.

Ohne konkreten Anwendungsfall tut sich da auch der Experte schwer.
Es ist in der Elektronik so, dass man sich entscheiden muss, ob man 
Wolle oder Milch möchte.
Im ersten Fall besorgt man sich ein Schaf, im zweiten eine Kuh, und 
beide erfüllen ihre Aufgabe dann wunderbar.
Eier legen aber beide nicht.

: Bearbeitet durch User
von Frank S. (hobbyist)


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Wenn es an einem Anwendungsfall scheitert, damit Du eine Lösung 
schreibst, nenne ich Dir gerne einen:

Der Schließer wird an der Haustür angebracht. Sobald diese geschlossen 
wird, soll der Impuls dafür sorgen, dass ein µC aus dem Tiefschlaf 
aufwacht und für 10 Sekunden eine LED leuchten lässt.

Mit genau der selben Schaltung soll genau das selbe Ergebnis erzielt 
werden. Diesmal aber, wenn die Kellertür geöffnet wird. Dazu wird ein 
Magnetkontakt genutzt.

@Stefan Us: Wie genau schließe ich den Ausgang kurz? Es soll entweder 
SW1 eingebaut werden (Schließer) ODER SW2 (Öffner). Müsste R5 größer 
sein als R7?

Frank

von Max H. (hartl192)


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Frank S. schrieb:
> Sobald diese geschlossen
> wird, soll der Impuls dafür sorgen, dass ein µC aus dem Tiefschlaf
> aufwacht und für 10 Sekunden eine LED leuchten lässt.
Wieso weckst du den µC nicht per Externem Interrupt und machst das Ganze 
in Software? Wenn auf beiden µCs die gleiche Software sein muss könntest 
du einen Jumper auf der Platine vorsehen. Je nachdem ob der Jumper beim 
Einschalten gesetzt ist oder nicht startet der µC die Software für 
Öffner oder Schließer.


> Wie genau schließe ich den Ausgang kurz? Es soll entweder
> SW1 eingebaut werden (Schließer) ODER SW2 (Öffner).
Dann schließt du nichts kurz, es wird aber nicht funktionieren:
Wenn du nur SW1 bestückst, ist Pin 1 des Schmitt-Triggers dauerhaft High 
und Pin 2 gibt dadurch dauerhaft Low aus, daran ändert SW1 auch nichts. 
Wenn du ihn mit Gewalt auf High ziehen würdest, dann würdest du den 
Ausgang kurzschließen.

> Müsste R5 größer sein als R7?
Irrelevant, da der Schmitt-Triggers dazwischen ist.



Du könntest IC1D weglassen und am Pin 3 einen Pullup, einen Pulldown, 
einen Taster nach Masse und einen Tastern nach Vdd vorsehen und je nach 
dem was die Schaltung machen soll nur einen Taster und einen Widerstand 
bestücken.
Dan könntest du IC1F auch welgassen und einen 74HC1G14 verwenden.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Taster mit Öffner-Kontakt und geringe Ruhestromaufnahme widersprechen 
sich. Damit das Öffnen des Kontaktes erkannt werden kann, muss 
zwangsläufig ein Ruhe Strom fließen.

Da ist dann ein völlig anderer Schaltungsaufwand nötig, als bei einem 
Schließer Kontakt.

Ein primitives Beispiel, zusammengeklöppelt aus Grundschaltungen:
1
          1M            Schalter oder
2
Vcc o----[===]---+--------Taster---------|
3
                 |
4
                 |   10k          100nF
5
                 +---[===]---+----||-----|
6
                             |
7
                             |
8
 +--------------+------------+                               
9
 |              |              
10
 |    _____     oJ1o---+    _____
11
 |   |     |           |   |     |
12
 +---| ST  |o---oJ2o---+---| ST  |o------+
13
     |_____|               |_____|       |
14
                                         |
15
 +---------------------------------------+
16
 |
17
 |        o
18
 |        |
19
 |       |~| 470k
20
 |       |_|    _____               _____
21
 |        |    |     |   1yF       |     |
22
 +--|<|---+----| ST  |o---||---+---| ST  |o---+--------------o Ausgang A
23
          |    |_____|         |   |_____|    |   _____
24
      1yF===                  |~|             |  |     |
25
          |                   |_| 470k        +--| ST  |o----o Ausgang B
26
          |                    |                 |_____|
27
         GND                  GND

Die Ruhestromaufnahme mit "normal closed" Kontakt ergibt sich aus dem 
1M-Ohm Widerstand. Bei einem "normal-open" Kontakt hast du  (fast) gar 
keine Ruhestromaufnahme.

Das R/C-Glied unter dem Taster/Schalter schützt vor Einstreuung 
elektromagnetischer Wellen. Es ist nötig, weil der 1M Ohm Widerstand 
einen so hohen Wert hat.

In der Mitte kommen ein oder zwei invertierende Schmitt-Trigger, die das 
Signal vom R/C-Filter zu einem Rechteck formen.

J1 wird bei einem "normal-close" Kontakt gesteckt. J2 wird bei einem 
"normal-open" Kontakt gesteckt.

In der dritten Reihe folgt ein Impulsformer, der die Dauer des Impulses 
auf ca 1 Sekunde verlängert (falls der Taster kürzer betätigt wird). 
Dahinter folgt ein Impulsformer, der die Impuls-Dauer auf maximal eine 
Sekunde beschränkt (falls der Taster länger betätigt wird).

Ausgang A geht also stets für eine Sekunde auf Low.

Ausgang B liefert das Signal invertiert, also eine Sekunde High-Impuls.

Du musst CMOS Schmitt-Trigger nehmen, vorzugsweise CD4584B oder 
CD40106B. Ich gehe davon aus, dass es mit einem 74HC14 auch geht.

Die Schaltung hat einen Haken: Aufgrund des hohen 1M Ohm Widerstandes, 
muss der Öffner-Kontakt (wenn es denn einer ist) länger als 100ms 
betätigt werden, um überhaupt erkannt zu werden. Wenn du den Widerstand 
auf 10k Ohm verringerst, sind es nur noch 1ms. Aber dann ist die 
Ruhestromaufnahme höher. Du kannst ja zwei Widerstände auf die Platine 
löten und mit einem Jumper umschaltbar machen.

Auch ich möchte die Gelegenheit nutzen, von einer Universellen Schaltung 
abzuraten. Universelle Schaltungen sind fast immer unnötig aufwändig, 
teuer und verbrauchen mehr Strom als nötig. Solange es kein 
Steck-Bausatz nach Art von Lego/Fischer Technik sein soll, sehe ich auch 
gar keinen Sinn in einer universellen Lösung.

von Frank S. (hobbyist)


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"Wow" Das war das erste, was ich dachte, als ich die Schaltung gesehen 
habe. Ich werde das auf jeden Fall mal ausprobieren und den Ruhestrom 
messen. Vielen Dank für die Mühe! Eine Frage habe ich dazu noch. Was ist 
das für ein Symbol (Diode? ) vor dem letzten Teil der Schaltung:

-|<|-

Aber auch die Idee von Max H. einen externen Interrupt zu nutzen, ist 
nicht schlecht. Auch das werde ich probieren.

Frank

von Stefan F. (Gast)


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Ja, das ist eine Diode. Kannst fast jede beliebige nehmen, zum Beispiel 
1N4148.

> den Ruhestrom messen

Wozu, den kann man grob berechnen. Die

von Frank S. (hobbyist)


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Danke für die Info.
Ich habe um die 5 µA raus. Kann das hinkommen? Mir erscheint das zu 
wenig. Daher wollte ich messen.

Frank

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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3,3V geteilt durch 1M Ohm ergibt 3,3µA. Dazu kommt die Stromaufnahme des 
IC und der reverse-Current durch die Diode.

5µA sind durchaus plausibel.

von Frank S. (hobbyist)


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Dann habe ich mich ja doch nicht verrechnet :)

Ich könnte 1M also auch reduzieren, wodurch sich die Tastzeit verkürzt, 
der Stromverbrauch aber erhöht. Da werde ich testen, welcher Wert 
sinnvoll ist.
Kann ich für die 1µF KeKos nehmen? Die hätte ich da. Elkos mit 1µF eher 
nicht.

Frank

von Mark P. (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Ein primitives Beispiel, zusammengeklöppelt aus Grundschaltungen
1yF und 470kΩ haben eine Tau von 4.7E-19 s, ist das nicht ein bisschen 
arg wenig?

von Mark P. (Gast)


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Wozu eigentlich die ganze Logikschaltung, wenn man alles bis auf den 
1MΩ, den 10kΩ und den 100nF auch bequem im µC in Software machen kann?

von michael_ (Gast)


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Frank S. schrieb:
> Aber auch die Idee von Max H. einen externen Interrupt zu nutzen, ist
> nicht schlecht. Auch das werde ich probieren.

Das ist doch die übliche und einzig richtige Methode sowas auszuwerten.
Wie kommst du nur auf die Steuerung des MC über Reset?

von Joe F. (easylife)


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michael_ schrieb:
> Wie kommst du nur auf die Steuerung des MC über Reset?

War was? ;-)

von Frank S. (hobbyist)


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michael_ schrieb:
> Frank S. schrieb:
>> Aber auch die Idee von Max H. einen externen Interrupt zu nutzen, ist
>> nicht schlecht. Auch das werde ich probieren.
>
> Das ist doch die übliche und einzig richtige Methode sowas auszuwerten.
> Wie kommst du nur auf die Steuerung des MC über Reset?

Zum einen bin ich ziemlich "talentfrei" in Sachen Software, weshalb ich 
noch nie mit Interrupts gearbeitet habe. Zum anderen sind alle I/O 
belegt. Daher die Idee, es über einen Reset zu lösen. Die Lösung ist 
etwas unkonventionell, löst aber mein Problem und macht in diesem 
Anwendungsfall im Ergebnis nichts anderes als ein Interrupt.

Frank

von Max H. (hartl192)


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Frank S. schrieb:
> noch nie mit Interrupts gearbeitet habe.
Dann wird es langsam Zeit das zu ändern.

> Zum anderen sind alle I/O belegt.
Schau mal ob der Aufpreis für einen größeren uC nicht vllt. weniger ist 
als ein 74HC14 kostet.

Welchen uC hast du momentan? Welche Peripherie brauchst du?

: Bearbeitet durch User
von Frank S. (hobbyist)


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Max H. schrieb:
> Frank S. schrieb:
>> noch nie mit Interrupts gearbeitet habe.
> Dann wird es langsam Zeit das zu ändern.

Ich "arbeite" daran, meinen Horizont diesbezüglich zu erweitern.

>
>> Zum anderen sind alle I/O belegt.
> Schau mal ob der Aufpreis für einen größeren uC nicht vllt. weniger ist
> als ein 74HC14 kostet.

Um Kosten geht es dabei nicht. Im Gegensatz zu vielen hier im Forum habe 
ich weder einen technischen Beruf erlernt, noch übe ich ihn aus. Für 
mich ist das reines Hobby. Angefangen hat es damit, dass ich Schaltungen 
aus irgendwelchen Heften (damals ELO, dann elektor) nachgebaut habe. Das 
funktionierte auch meist. Aber inzwischen möchte ich ganz gerne 
verstehen, WAS ich da baue. Aus diesem Grund versuche ich mir 
Grundkenntnisse anzueignen. Aus Zeitmangel klappt das eher schlecht als 
recht, aber ich probiere es immer mal wieder.

Manchmal versuche ich mich auch an eigenen Ideen. Aber da scheitert es 
meist an (für euch banalen) Problemen, wie zum Beispiel dem hier 
diskutierten Problem, eine Schaltung zu bauen, die sowohl mit einem 
Schließer als auch einem Öffner genutzt werden kann und an deren Ende 
ein Signal heraus kommt, dass in beiden Fällen identisch ist.

Den Vorschlag von Stefan muss ich noch nachbauen und testen. Aber ich 
denke, dass es genau das ist, was ich in vielen Schaltungen künftig 
verwenden kann, die je nach Einsatzort manchmal mit einem Öffner und 
woanders mit einem Schließer genutzt werden. Ob das Signal nun in ein 
555 Timer-IC geht oder zu einem µC ist letztlich egal.

>
> Welchen uC hast du momentan? Welche Peripherie brauchst du?
Bislang habe ich mit den attiny84 und 85 schon einige Kleinigkeiten 
gebaut. Da ich für das aktuelle Projekt aber bisher nur 1 Eingang und 2 
Ausgänge benötigt, möchte ich mich an einem attiny10 versuchen. Wegen 
seines geringen Strombedarfs würde der auch ganz gut in das 
Batterieprojekt passen. Bestimmt könnte man den Vorschlag von Stefan 
auch mit einem etwas größeren µC kombinieren und das Problem per 
Software lösen, aber erst einmal möchte ich das getrennt lassen. Im 
nächsten Schritt fasse ich das vielleicht zusammen. Mal schauen.

Frank

von Stefan F. (Gast)


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> Kann ich für die 1µF KeKos nehmen?
Ja

> 1yF und 470kΩ haben eine Tau von 4.7E-19 s
Das ist falsch gerechnet. 1µF und 470k Ohm ergeben in dieser Schaltung 
ca 1 Sekunde. Die Überschlagsrechnung ist ganz einfach:

Tau = R*C

Bei 1F und 1 Ohm wäre Tau=1.
Bei 1µF und 1M Ohm wäre Tau ebenfalls 1.

In der obigen Schaltung ist die Zeit ungefähr 2*Tau.

von Mark P. (Gast)


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Stefan U. schrieb:
>> Kann ich für die 1µF KeKos nehmen?
> Ja
>
>> 1yF und 470kΩ haben eine Tau von 4.7E-19 s
> Das ist falsch gerechnet.
Nö:
1E-24 F * 470E3 Ω = 4.7E-19 s

von Stefan F. (Gast)


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Ein Mikrofarat ist 0,000001 Farat.

Tu uns bitte einen Gefallen und erspare und den Klugscheißer Witz mit 
Yokto.

Ich musste vor ein paar Tagen y statt µ schreiben, weil der Browser es 
nicht ander konnte. Und nur für dich diskutiere ich nicht mit meinem 
Chef, dass er mit eine Ausnahmegenehmigung für einen anderen Browser 
besorgt.

von Mark P. (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Und nur für dich diskutiere ich nicht mit meinem
> Chef, dass er mit eine Ausnahmegenehmigung für einen anderen Browser
> besorgt.
Du kannst auch einfach, 'u' dafür werdenden, dann gibt es keine 
Missverständnisse.

von Stefan F. (Gast)


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y ist auch frei von Mißverständnissen.

von Mark P. (Gast)


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> y ist auch frei von Mißverständnissen.
Eigentlich ja, bist jemand mein es fälschlicherweise als Ersatz für 'µ' 
zu verwenden.

von Minimalist (Gast)


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Auch wenn nicht so geplant ist, nimm den DIS als Ausgang. DIS ist Low 
wenn OUT high ist. Allerdings nur open collector. Kann dir aber egal 
sein, denn die meisten Resets haben eh nen Pullup und werden nur auf GND 
gezogen.

von c-hater (Gast)


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Stefan U. schrieb:

> Ein Mikrofarat ist 0,000001 Farat.
[...]
> Ich musste vor ein paar Tagen y statt µ schreiben, weil der Browser es
> nicht ander konnte.

Aber dein Browser erlaubt garantiert die Eingabe eines "d". Und mit 
einem solchen schreibt sich die Einheit "Farad", benannt nach dem Herrn 
Faraday.

Ja, das ist genau der Typ mit dem ebenfalls nach ihm benannten Käfig.

Der Grundstein für eine Eselsbrücke vor dich, um diese Einheit niemals 
wieder falsch zu schreiben. Faratay'scher Käfig sieht geschreiben 
ziemlich Scheiße aus und hört sich gesprochen auch richtig Scheiße an...

von Max H. (hartl192)


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Minimalist schrieb:
> Auch wenn nicht so geplant ist, nimm den DIS als Ausgang. DIS ist Low
> wenn OUT high ist. Allerdings nur open collector.
Wenn's um den 555 geht: Leider Falsch, DIS mit Pullup ist High wenn der 
Ausgang High ist.

von Frank S. (hobbyist)


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Um von Spitzfindigkeiten über Abkürzungen mal wieder zurück zum Thema zu 
kommen:

Ich habe die Schaltung testweise aufgebaut. Sie macht genau was sie 
soll. Vielen Dank für diese tolle Idee!!

Frank

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