Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Strombegrenzung Motor


von DrElko (Gast)


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Hi,
Ich möchte gerne eine Strombegrenzung für einen 20A 24V DC Motor
bauen. Die Ansteuerung erfolgt per PWM. Ich habe da mal was 
zusammengebaut, dass ich an einem 12V 2A Motor erfolgreich getestet habe 
und möchte das Konzept nun für meinen 20A 24V Motor übernehmen. 
Normalerweise verwendet man ja noch eine Hysterese um der Instabilität 
entgegenzuwirken, die Induktivität ist ja bereits vom Motor groß genug 
gegeben. Bei meinem kleinen Motor hatte ich keine Stabilitätsprobleme, 
könnte das aber evtl. bei einem grösseren Motor auftreten?

Gruss DrElko

von Falk B. (falk)


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@ DrElko (Gast)

>Ich möchte gerne eine Strombegrenzung für einen 20A 24V DC Motor

So nicht.

>bauen. Die Ansteuerung erfolgt per PWM.

Schon mal gut.

>Ich habe da mal was
>zusammengebaut, dass ich an einem 12V 2A Motor erfolgreich getestet habe
>und möchte das Konzept nun für meinen 20A 24V Motor übernehmen.

Besser nicht.

>könnte das aber evtl. bei einem grösseren Motor auftreten?

Mach es richtig. Nimm einen richtigen Komparator, um bei Überstrom den 
PWM.Zyklus zu unterbrechen. Für Schrittmotoren nimmt man einen L297, für 
DC-Motoren gibt es ähnliche ICs, hab aber im Moment keinen parat.

Das was du machst ist schlecht, denn du treibst den MOSFET in den 
Linearbetrieb. Ganz schlechte Idee. Ausserdem ist dein Tiefpass arg 
niederfrequent. 22us Zeitkonstante sind viel zuviel! Die muss eher bei 
1-10% der PWM-Periode liegen.

von MaWin (Gast)


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DrElko schrieb:
> Stabilitätsprobleme

Dein MOSFET wird nicht stabil genug sein, die 240 Watt zu verheizen.

Vergiss den Ansatz, den MOSEFT in die lineare Region runterzubremsen.

Beende den PWM Zyklus sofort (in unter 1us), wenn der Strom zu hoch 
wird.

von DrElko (Gast)


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Ok, danke dir. Dazu muss ich aber dann einen digitalen Regler entwerfen 
oder wie würdest du das implementieren? Wenn nun der Motor blockiert 
nehme ich ja mein PWM zurück, doch irgendwann (wenn der Motor wieder 
normal läuft) muss ich ja das PWM Signal wieder erhöhen. Wäre ein 
Schmitt Trigger evtl. die Lösung? Das PWM Signal zurück nehmen um auf 
die 20A zu begrenzen, dann wenn z.B der Strom unter 15A fällt die 
Blockierung wieder aufheben?

Gruss DrElko

von Stefan F. (Gast)


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> Das PWM Signal zurück nehmen um auf die 20A zu
> begrenzen, dann wenn z.B der Strom unter 15A fällt die
> Blockierung wieder aufheben?

Wenn du das PWM Signal abschaltest, fließt gar kein Strom mehr. Ob die 
Blockierung noch vorhanden ist, kannst du so nicht erfahren.

Ich halte es auch nicht für eine gute Idee, sofort zu unterbrechen. 
Motoren vertragen kurzzeitig ein vielfaches ihres Nennstroms. Und beim 
Anlaufen ist das ganz normal.

Falls es darum geht, den Motor vor Überhitzung zu schützen, dann mach 
das so: Miss den Strom fortlaufend über den Shunt mit einem ADC. Wenn 
der Strom länger als 2 oder 3 Sekunden über dem maximalwert liegt, dann 
schalte den Motor für 10 Sekunden ab.

Versuche es dann nochmal. Wenn nach mehreren Wiederholversuchen der 
Strom mehrfach zu hoch wird, dann schalte dauerhaft ab.

von MaWin (Gast)


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Du brauchst keinen digitalen Regler, du brauchst ein simples MonoFlop.

Das Überstromsignal triggert es und schaltet damit den MOSFET einige 
Zeit aus.

Natürlich ist es besonders schön, wenn das Teil bereits einen 
empfindlichen Komparatoreingang niedriger Spannung hat, damit es direkt 
am shunt messen kann, und genau Ausgangsleistung um gleich den MOSFET zu 
schalten.

MIC5020 oder IR2121 oder wenn man PWM-Erzeugung gleich mitmachen will 
UC3843, TL497, man muss sie ja nicht benutzen um eine Spannung zu 
regeln.

von MaWin (Gast)


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Stefan Us schrieb:
> Ich halte es auch nicht für eine gute Idee, sofort zu unterbrechen.
> Motoren vertragen kurzzeitig ein vielfaches ihres Nennstroms

Aber MOSFETs nicht. Herr wirf Hirn.

von DrElko (Gast)


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Ok, danke. Dann also erst reagieren wenn der Komparator 2s aktiv ist.

von Falk B. (falk)


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@ DrElko (Gast)

>Ok, danke dir. Dazu muss ich aber dann einen digitalen Regler entwerfen

Nein!

>oder wie würdest du das implementieren?

Mal lesen was die Leute so schreiben?

>Wenn nun der Motor blockiert
>nehme ich ja mein PWM zurück,

Du nicht, der Regler.

> doch irgendwann (wenn der Motor wieder
>normal läuft) muss ich ja das PWM Signal wieder erhöhen. Wäre ein
>Schmitt Trigger evtl. die Lösung? Das PWM Signal zurück nehmen um auf
>die 20A zu begrenzen, dann wenn z.B der Strom unter 15A fällt die
>Blockierung wieder aufheben?

Genau das machen die genannten ICs.

von Falk B. (falk)


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@ Stefan Us (stefanus)

>Wenn du das PWM Signal abschaltest, fließt gar kein Strom mehr.

Doch, nämlich die Restenergie der Motorwicklungen!

> Ob die
>Blockierung noch vorhanden ist, kannst du so nicht erfahren.

Muss er in der Form auch nicht.

>Ich halte es auch nicht für eine gute Idee, sofort zu unterbrechen.

Der Rest der Welt tut das.

>Motoren vertragen kurzzeitig ein vielfaches ihres Nennstroms.

Die MOSFETs meistens nicht, erst recht nicht, wenn schon die Nennströme 
dreistellig werden.

>Falls es darum geht, den Motor vor Überhitzung zu schützen,

Nö, die Endstufe vor dem Abrauchen und die Stromversorgung vor dem 
Einbrechen.

> dann mach
>das so: Miss den Strom fortlaufend über den Shunt mit einem ADC. Wenn
>der Strom länger als 2 oder 3 Sekunden über dem maximalwert liegt, dann
>schalte den Motor für 10 Sekunden ab.

[ ] Du weißt, worum es geht.

von DrElko (Gast)


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Danke, dann nehme ich den IR2121. Die Treshold Spannung ist 230mV und um 
bei 17.9A abzuschalten muss ich also einen 0.0128 Ohm Shunt haben. Dann 
könnte ich z.B 8xHochlastwiderstand 2W a 0.1 Ohm parallel nehmen? Habe 
bei Reichelt keinen Hochlastwiderstand unter 0.1 Ohm gefunden, daher 
müssen es wohl 8 Stück a 0.1 ohm sein.

Gruss DrElko

von MaWin (Gast)


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DrElko schrieb:
> Dann könnte ich z.B 8xHochlastwiderstand 2W a 0.1 Ohm parallel nehmen?

4-5 Watt musst du verheizen können, und 12.3mOhm müssen wohl nicht so 
genau sein, die 230mV sind es auch nicht, wie wäre es mit
http://www.ebay.de/itm/Metallschicht-Widerstand-0-01-radial-bedrahtet-MPC75-5-W-MPC75-5W-0-01-Ohm-10-/360634736817

von Stefan F. (Gast)


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>> Ich halte es auch nicht für eine gute Idee, sofort zu unterbrechen.
>> Motoren vertragen kurzzeitig ein vielfaches ihres Nennstroms

> Aber MOSFETs nicht. Herr wirf Hirn.

Kommt auf deren Auslegung an. Wenn der Motor 1A Nennstrom hat, würde ich 
in diesem Fall die ganze Schaltung so auslegen, dass sie ein vielfaches 
davon verträgt. Zum Beispiel 3A oder gar 10A - je nach Anwendungsfall.

Ich kenne konkrete reale Anwendungen, die so aufgebaut sind.

Ich kenne keine Einzige Anwendung, bei der Motor und Steuerung nur für 
den Nennstrom ausgelegt sind. Aber das mag an zu wenig Praxiserfahrung 
liegen. Sinnvolle Fälle, wo das so ist, kann ich mir durchaus 
vorstellen.

@DrElko:
Möchtest du den Motor beim Anlaufen und/oder bei kurzzeitigen Blockaden 
oberhalb seiner Nennleistung betrieben?

von MaWin (Gast)


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Stefan Us schrieb:
> Kommt auf deren Auslegung an. Wenn der Motor 1A Nennstrom hat,

Er schrieb bereits, dass er einen 20A Motor hat und einen 12A MOSFET, da 
braucht er eine Strombegrenzung zum Schutz des MOSFET.

Dein hätte könnte wäre Ausflüchtekrams aus dem Kindergarten ist fehl am 
Platze.

Unklar ist allerdings, warum Herr Doktor so unpassende Bauteile nimmt, 
er hat seinen Doktor wohl in der Tombola gewonnen oder betreibt 
Titelmissbrauch. Ja, solche Leute fallen schon in Sekunden peinlich auf.

von Falk B. (falk)


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@ Stefan Us (stefanus)

>> Aber MOSFETs nicht. Herr wirf Hirn.

>Kommt auf deren Auslegung an. Wenn der Motor 1A Nennstrom hat, würde ich
>in diesem Fall die ganze Schaltung so auslegen, dass sie ein vielfaches
>davon verträgt. Zum Beispiel 3A oder gar 10A - je nach Anwendungsfall.

>Ich kenne konkrete reale Anwendungen, die so aufgebaut sind.

Von Fricklern mit genauso wenig Ahnung wie du.

>Ich kenne keine Einzige Anwendung, bei der Motor und Steuerung nur für
>den Nennstrom ausgelegt sind.

Was nochmals gegen dich spricht. Und ob es Nennstrom oder 200% sind ist 
egal, das Grundprinzip der elektronischen Strombergrenzung bleibt 
gleich!

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