Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Akku über Induktion laden


von Stephan P. (stevep)


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Hallo,

ich möchte eine Bewässerungsanlage aufbauen. Dafür möchte ich in meinem 
Brunnen Ventile per Funk schalten. Sowohl die Ventile als auch der Funk 
sind kein Problem. Für beides (Empfänger und Ventile) brauche ich jedoch 
zwei AA Zellen, die im Brunnen montiert werden müssen. Die Batterien 
wären aber durch das Funkmodul schnell leer und ich möchte auch keine 
Einsparungsschaltung bauen (z.B. den Empfänger nur zeitweilig 
einschalten) - die Schaltung soll so einfach wie möglich bleiben. Was 
jedoch im Brunnen ist, ist die 400V Drehstromleitung, welche die 
Wasserpumpe mit Strom versorgt. Fällt der Wasserdruck durch das Gießen 
unter 2,5bar läuft die Pumpe für zirka 45 Sekunden an, um wieder den 
nötigen Wasserdruck herzustellen. Der Druck hält dann für zirka 5 
Minuten, bis die Pumpe wieder anfährt.

Meine Frage ist nun, ob ich durch Induktion Strom aus diesem Kabel (oder 
einer Phase oder dreimal einer Phase) "entziehen" kann, um damit die 
zwei NiMh-Zellen an denen die Ventile und der Empfänger hängen zu laden. 
Ich habe mich bislang nicht mit dem Thema Induktion über das Verbauen 
von Freilaufdioden hinaus beschäftigt, weshalb ich gerne eure 
Einschätzung zu dem Thema hätte. Geht das? Wie leicht geht das? Hat das 
schon mal wer gemacht? Kennt wer Blogs oder Anleitungen wo so etwas 
beschrieben wird?

Mein Google-Recherchen waren leider erfolglos :-(

Ach ja, die Pumpe zieht laut Anzeige des Schütz (der die Pumpe ein- und 
ausschaltet) 3,7 Ampere beim Anlauf und danach 3,2 Ampere.

Danke,
Stephan

von spontan (Gast)


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Halt ich für keine gute Idee.

Wieso nicht klassisch die Schaltung von außen mit DC versorgen?

von So nicht! (Gast)


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Induktives Aufladen bei 50 Hertz ist keine gute Idee. Forget it!

von Stephan P. (stevep)


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Wieso ist das keine Gute Idee? Grundsätzlich mag das schon sein, aber 
eine Begründigung würde wenigstens dazu beitragen, dass ich auch etwas 
lerne!

von Sören (Gast)


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Weil eine niedrige Frequenz eine große Antenne benötigt!

von Uwe (de0508)


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Hi,

Ich habe mal das Störspektrum eines Tablettladers aufgenommen und fast 
der gesamte KW-Bereich war dicht.
Der "Sendepegel" war so stark dass mann auch viele km über die 
Stromleitung damit überbrücken kann.

von spontan (Gast)


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Aus den Abstrahlungen des Kabels wirst du keine großen Mengen von 
Energie abgreifen können, weil keine großen Mengen drin sind.

Bei 50 Hz überträgt man Energie mit Trafos, ersatzweise 
Schaltnetzteilen.
Die Energie aus dem Störfeld taugt nicht mal für ne LED.

von Harald W. (wilhelms)


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Stephan P. schrieb:

> Meine Frage ist nun, ob ich durch Induktion Strom aus diesem Kabel (oder
> einer Phase oder dreimal einer Phase) "entziehen" kann,

Da jeder Trafo durch Induktion funktioniert, kannst Du natürlich
einen solchen anschliessen und damit Dein Ladegerät versorgen.

von J. A. (gajk)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Stephan P. schrieb:
>
>> Meine Frage ist nun, ob ich durch Induktion Strom aus diesem Kabel (oder
>> einer Phase oder dreimal einer Phase) "entziehen" kann,
>
> Da jeder Trafo durch Induktion funktioniert, kannst Du natürlich
> einen solchen anschliessen und damit Dein Ladegerät versorgen.

Wobei man das Kabel dann schon entsprechend aufdröseln muss um zu 
vermeiden, dass die Induktionseffekte von dem einen Draht nicht vom 
anderen wegkompensiert werden.

Wenn der Brunnen nicht allzu tief ist: Warum nicht oben Solarpanels 
hinstellen?

Im Baumarkt gibt es ja ganz tolle Solar-LED-Garten-Funzeln inkl. 
eingebautem Akku. Da könntest du doch deine Sendeanlage direkt dran 
anschließen und die LED dafür ausbauen.

: Bearbeitet durch User
von Schlumpf (Gast)


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Irgendwie kapiere ich es nicht ganz:
Du hast ein Drehstromkabel im Brunnen, wie du schreibst.
Wieso zapfst du das nicht einfach an und baust ein normales Netzteil 
dran?

Energie aus den Kabel induktiv auszukoppeln dürfte eher fehl schlagen.
Gründe wurden ja schon genannt.

Eine Energiesparschaltung für die Elektronik wäre auch nur ein Tropfen 
auf den heißen Stein, wenn du aus den Batterien ein Ventil versorgst.
Da würdest du an der Stelle Energie sparen, die sowieso am wengisten 
verbraucht.

Oder habe ich da was falsch verstanden?

Vielleicht machst du mal ne Skizze, aus der hervorgeht, wo welche 
Elektronik ist, wo die Ventile sind, wo die Pumpe und wo die Kabel lang 
laufen.

Ggf gibt es noch einen ganz anderen Ansatz, das System mit Strom zu 
versorgen.

von Wolfgang (Gast)


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Stephan P. schrieb:
> Die Batterien wären aber durch das Funkmodul schnell leer und ich möchte
> auch keine Einsparungsschaltung bauen (z.B. den Empfänger nur zeitweilig
> einschalten)

Selber schuld.

Du könntest auf die Welle deiner Pumpe einen kleinen Generator setzen, 
der deinen Akku auflädt, sofern die Pumpe lange genug eingeschaltet ist, 
um bei dem maximal zulässigen Ladestrom die Energiebilanz im Plus zu 
halten.

Du solltest auf jeden Fall ein paar Infos über deinen Aufbau 
zusammentragen, als da wären
[pre]- Duty Cycle der Pumpe
- max. Ladestrom deines Akkus
- Akkukapazität
- Energiebedarf Ventile
- mittlere Leistungsaufnahme der Empfängermodule[pro]

von Stephan P. (stevep)


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>Wieso zapfst du das nicht einfach an
>und baust ein normales Netzteil dran?

Ich möchte an der Verkabelung nichts andern, weil ich sonst die Garantie 
verliere und die Pumpe ist auf minus 10m, da komme ich auch nicht ran.

Die Ventile sind aus einer Aldi-Steuerung die zwei Ventile schaltet. Sie 
wird originaler Weise mit zwei AA Batterie versorgt. Scheinbar brauchen 
die Ventile nur Strom wenn sie offen sind.

Über Solarversorgung habe ich auch schon nachgedacht. In diese Richtung 
habe auch schon probiert und das geht auch. Ich wollte nur über diese 
Alternative nachdenken und Feedback einholen, weil ich mit Induktions 
noch nichts gemacht hatte und nicht wusste ob das eine Chance hat. Aber 
Solar ist auch OK.

An alle: Vielen Dank für euren Input!

von Harald W. (wilhelms)


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J. Ad. schrieb:

> Wobei man das Kabel dann schon entsprechend aufdröseln muss...

...um den Trafo anschliessen zu können.

von J. A. (gajk)


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Harald Wilhelms schrieb:
> J. Ad. schrieb:
>
>> Wobei man das Kabel dann schon entsprechend aufdröseln muss...
>
> ...um den Trafo anschliessen zu können.

Ach so, ich hatte es jetzt so verstanden, dass man einen Kabeldraht um 
ein Eisenjoch wickelt und so gleich die Primärspule hat.

Aber klar, RAN an das Kabel muss man und das soll ja gerade vermieden 
werden.

Muss natürlich eine Mege-Pumpe sein, die da mit Drehstrom versorgt wird.

von Harald W. (wilhelms)


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J. Ad. schrieb:

> Muss natürlich eine Mege-Pumpe sein, die da mit Drehstrom versorgt wird.

Warum? Ein Drehstromasynchronmotor ist fast wartungsfrei und deshalb
auch für Leistungen unter 1kW sinnvoll,wenn z.B. in einem Labor
sowieso Drehstrom liegt.

von Mani W. (e-doc)


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Stephan P. schrieb:
> Für beides (Empfänger und Ventile) brauche ich jedoch
> zwei AA Zellen, die im Brunnen montiert werden müssen. Die Batterien
> wären aber durch das Funkmodul schnell leer und ich möchte auch keine
> Einsparungsschaltung bauen

Dann würde ich die Batterieanschlüsse über Drähte nach außen
verlängern und im Trockenen einen stärkeren Akku einsetzen...

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