Hallo, XLR Audioverbindungen haben ja ein symmetrisches Signal, oft mit "Hot" und "Cold" bezeichnet. Beide Signale haben gleiche Amplitude, "Cold" ist dabei das invertierte Signal von "Hot". Studiopegel für 0dB Vollaussteuerung ist auch definiert, wenn es auch zwei verschiedene Definitionen gibt: +6dBu (1.55V Effektivwert) als sog. "ARD-Norm" hauptsächlich in Europa und +4dBu (1.23V Effektivwert) hauptsächlich in den USA verwendet. Aber wie ist dieser Pegel zu messen? Ist das die Spannung von "Hot" und "Cold" jeweils gegen Masse oder ist das die Spannung zwischen "Hot" und "Cold"? Das ist ein Unterschied mit Faktor zwei. Leider bin ich nirgendwo fündig geworden, was genau diese Frage beantwortet, immer finde ich nur obige Pegelangaben, aber keine Meßvorschrift. Auch ein paar Schaltungen von sog. DI-Boxen, die unsymmetrische Signale in symmetrische für XLR umwandeln, bringen keine Erkenntnis. Unsymmetrische Signale von Hifianlagen sind in den USA meistens mit -10dBv (0.136V Effektivwert) festgelegt. Ein Symmetrierer müßte also um 13.8dB verstärken um von 0.136V auf 1.55V für "Hot" und "Cold" zu kommen - oder eben um Faktor 2 weniger... Keine der gefundenen Schaltungen hat aber um eine dieser Alternativen verstärkt, man schert sich da offensichtlich nicht um Referenzpegel. Kennt da jemand eine Quelle, die Klarheit bringt? Ich tippe zwar auf Pegel, die gegen Masse gemessen werden, bin mir aber nicht sicher. Gruß
Andreas W. schrieb: > Ich tippe zwar auf > Pegel, die gegen Masse gemessen werden, bin mir aber nicht sicher. Falsch. Das ist von HOT nach COLD. Nimmst Du nur dann eine Phase (HOT) gegen Screen hast Du nämlich 0dBm und somit (europäischen) Consumer-Pegel. Damit kannst Du ganz einfach elektronisch symmetrische Ausgänge auf Cinch anschliessen...
Hifikram ist gar nicht festgelegt. Von deinen -10dbV bis 2Vrms (wie bei meinem CD-Player) ist alles möglich. "Consumer-Pegel" gibt es hauptsächlich in der Theorie. DI-Boxen sind dafür da, "irgendwas unsymmetrisches" zu symmetrieren und werden normalerweise an einem Mikrofoneingang betrieben. Bei der klassischen Kombination Gitarre/Bass in passive DI-BOX (mit 10:1-Übertrager) passen die Pegel ganz gut dazu. Pegel gilt zwischen Hot und Cold. Bei vernünftiger Technik mit Übertragern (oder elektronischen Nachbildungen davon) und demzufolge floatenden Ein- und Ausgängen misst man zwischen einer Signalader und Masse nur Streukapazitäten und andere Dreckeffekte.
Andreas W. schrieb: > ist das die Spannung zwischen "Hot" und "Cold"? Ja. Zwischen hot (oder cold) und Masse können durchaus 48V liegen (Phantomspeisung). > man schert sich da offensichtlich nicht um Referenzpegel. So lange man per Poti justieren kann: Nein. Im Studioumfeld mit eingemessenen Schaltungen: Sehr wohl.
Hallo, inzwischen habe ich auch woanders die Definition, daß die Spannung zwischen Hot und Cold gemessen wird, gefunden, allerdings auch nur einmal in irgendeinem anderen Forum (Radioforum). Schwebende Ausgänge sind auch mit OPAMPs machbar, die Frage ist noch, ob so eine Schaltung etwas mehr rauscht als eine, die zwei symmetrische Spannungen mit Buffer und Inverter erzeugt, deren Gleichspannungspotiential feststeht (z.B. auf Masse). In meinem Vorverstärkerprojekt werde ich wohl beide Varianten umschaltbar realisieren. Zumindest herrscht jetzt Klarheit, welchen Pegel ich brauche. Gruß
Hallo, jetzt hat sich die Sache entgültig geklärt, da man diesen Thread sogar mit google zum Thema XLR-Pegel öfters findet, ergänze ich das mal hier: Mein Heimkino-Surrounddecoder hat auch XLR-Ausgänge, ich habe mal Audiofiles mit 1kHz Sinus und Vollaussteuerung abgespielt und die Ausgangsspannung gemessen. Die war deutlich höher als zuerst erwartet. Wikipedia nennt als Referenzpegel +4dBu (international) oder +6dBu ("ARD-Standard"). 0dBu sind 1mW an 0.6kOhm, also 0.7746V Effektivspannung. Etwas weiter unten habe ich schließlich gesehen, daß das bei digitalen Signalen -9dB bzgl. Vollaussteuerung sind(!) Also kommt Vollaussteuerung mit +13dBu bzw. +15dBu heraus. Und das stimmt dann tatsächlich mit den Meßergebnissen meines Surrounddecoders überein, bei dem kommen +13dBu, also 3.46V heraus. Bei +15dBu wären es 4.356V. Jeweils als Effektivwert gemessen zwischen "Hot" und "Cold", d.h. zwischen Pin 2 und 3 des XLR-Anschlusses. Pin 1 ist Schirm und nicht unbedingt direkt mit der Schaltungsmasse des Gerätes verbunden. So eindeutig habe ich bisher noch keine Beschreibung gesehen, daher habe ich das hier mal ergänzt. Es gibt also zwei verschiedene Definitionen, zum Glück aber nicht mehr. Fragt sich nur, wie weit der "ARD-Standard" weltweit verbreitet ist und wie viel Studioequipment für die ARD-Extrawurst umschaltbar sind (Mischpulte usw. müssen nicht umgeschaltet werden, wenn sowohl Ein- als auch Ausgänge betroffen sind, wohl aber die Aussteuerungsanzeigen)...
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