Forum: HF, Funk und Felder Entwurf eines 27 MHz Bandpass Filter


von LilaLauneBart (Gast)


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Hallo,

ich habe schon einige Filter fuer Frequenzen im 20 kHz-Bereich 
entworfen.


Nun benoetige ich aber einen Bandpass Filter fuer 27 MHz.

Wie wird denn im allgemeinen ein solcher Filter realisiert?

- Microstripes? -> Hatte damit bisher nie viel zu tun gehabt, wurde nur 
mal im Studium kurz erwaehnt..

- Passive Bauelemente?

Um eine Anwort waere ich sehr Dankbar!

Vielen Dank!

: Verschoben durch Moderator
von derguteweka (Gast)


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Moin,

Mikrostrippen sind bei 27Mhz nicht so Mikro, wie man's gerne haette. 
Aber mit "ordinaeren" L und C sollte man da gut weiterkommen. Du musst 
halt wissen, welche Impedanz, Bandbreite, Sperrdaempfung du brauchst.

Gruss
WK

von LilaLauneBart (Gast)


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derguteweka schrieb:
> Moin,
>
> Mikrostrippen sind bei 27Mhz nicht so Mikro, wie man's gerne haette.
> Aber mit "ordinaeren" L und C sollte man da gut weiterkommen. Du musst
> halt wissen, welche Impedanz, Bandbreite, Sperrdaempfung du brauchst.
>
> Gruss
> WK

Prima, das genuegt mir schon! - Vielen Dank! :)

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://www.aade.com/filter.htm
da gibts kostenlose Berechnungssoftware für passive LC-Filter.

oder fertig kaufen, z.B.
http://194.75.38.69/products/filters_sm_bandpass.shtml
SXBP-27R5+ 50Ω 24 to 31 MHz

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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LilaLauneBart schrieb:

> Nun benoetige ich aber einen Bandpass Filter fuer 27 MHz.

Schau Dir mal die UKW-Zwischenfrequenzfilter in älteren UKW-
Empfängern an. Die sind für 10,7 MHz. Die brauchte man also
nur etwas umzudimensionieren.

von LilaLauneBart (Gast)


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Vielen Dank!!!

Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> http://www.aade.com/filter.htm
> da gibts kostenlose Berechnungssoftware für passive LC-Filter.


Habe die Software mal ausprobiert... Problem, er berechnet die Bauteile 
genau. Verwende ich die naechstliegendst realen Bauteile ist der 
Frequenzgang schon wieder komplett anders.

- Wie gehe ich hier am besten vor?

Oder ganz bequem - gibt es eine Software, die mir das mit real 
verfuegbaren Bauteilen berechnet?

von Old P. (Gast)


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LilaLauneBart schrieb:
>
> Habe die Software mal ausprobiert... Problem, er berechnet die Bauteile
> genau. Verwende ich die naechstliegendst realen Bauteile ist der
> Frequenzgang schon wieder komplett anders.

"komplett anders" kann nicht sein. Etwas anders natürlich. Wenn Du das 
soooo genau brauchst, musst Du das Filter abgleichbar machen. Oder viele 
Filter mit benachbarten Frequenzgängen hintereinander schalten. Das 
erhöht aber die Dämpfung erheblich.

> - Wie gehe ich hier am besten vor?
>
> Oder ganz bequem - gibt es eine Software, die mir das mit real
> verfuegbaren Bauteilen berechnet?

Die kann auch nicht zaubern. Lebe mit Abweichungen bei 
Standardbauteilwerten oder mach mind. eins davon abgleichbar.

Old-Papa

Noch was: Bei 27MHz sind das eigentlich nur Luftspulen und ein paar 
Picofarad. Luftspulen kann mann prima abgleichen. Du brauchst natürlich 
ein paar HF-Messmittel. Ohne (also nur mit berechneten Werten) geht das 
bei "Kurzwelle" eh in die Grütze ;-)

von LilaLauneBart (Gast)


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Old Papa schrieb:
> Noch was: Bei 27MHz sind das eigentlich nur Luftspulen und ein paar
> Picofarad. Luftspulen kann mann prima abgleichen. Du brauchst natürlich
> ein paar HF-Messmittel. Ohne (also nur mit berechneten Werten) geht das
> bei "Kurzwelle" eh in die Grütze ;-)

Was sind das denn genau fuer HF-Messmittel?

von Helmut L. (helmi1)


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LilaLauneBart schrieb:
> Was sind das denn genau fuer HF-Messmittel?

Wobbler...

von Icke ®. (49636b65)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Wobbler...

Und ich dachte, damit fängt man Raubfische... SCNR

von Harald W. (wilhelms)


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Icke ®. schrieb:

>> Wobbler...
>
> Und ich dachte, damit fängt man Raubfische... SCNR

Nein, das war die falsche Hypothese:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wobble-Hypothese

von Old P. (Gast)


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LilaLauneBart schrieb:
>
> Was sind das denn genau fuer HF-Messmittel?

Ein Wobbelgenerator und passendes Sichtgerät ist schon eine feine Sache. 
Vor allem, wenn man sowas täglich macht. Zum Filterabgleich wäre  ein 
"Spekki" (Spektrumanalyzer) noch besser ;-) Für gelegentliche Messungen 
reicht auch ein Voltmeter mit HF-Tastkopf und ein Generator der bis rund 
100MHz erzeugen kann. Dazu noch Bleistift und Papier zum notieren der 
Messwerte und wenns schön werden soll die Ergebnisse noch in Excel 
eintragen.
Was mir nicht klar ist: Sollen die 27MHz gesperrt oder genau diese 
durchgelassen werden? Oder wirds ein Oberwellenfilter?

Old-Papa

von derguteweka (Gast)


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Moin,

Kann auch sein, dass statt eines Bandpasses eine Hoch/Tiefpass-Kombi 
besser/stabiler ist. Kommt halt auf die Umstaende an.

Was soll denn das Filter so koennen: d.h. fuer welche Eingangs- und 
Ausgangsimpedanz, welche minimale Sperrdaempfung, max. zulaessiger 
Ripple im Durchlass, welche Eckfrequenzen...

Klaro, wenn du ein Filter haben willst, was nur von 26.999MHz bis 
27.001MHz mit hoechstens 0.001dB Ripple durchlaesst und alles ausserhalb 
mit mindestens 100dB sperrt - das wird nix; aber mit halbwegs "normalen" 
Anforderungen sollte das auch im Rahmen der Bauteiletoleranzen und 
-reihen gehen.
Bei so Forderungen wie: moeglichst gute Sperrdaempfung etc. ist es 
vielleicht hilfreich, wenn du sagst, wieviele Bauteile (L+C) du dir so 
fuer das Filter vorstellen kannst.

Gruss
WK

von Oleg A. (oga)


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Gibt es für 27MHz keine fertigen keramische Filter?

von Helmut L. (helmi1)


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Oleg Ayranov schrieb:
> Gibt es für 27MHz keine fertigen keramische Filter?

Du koenntes mit 27Mhz Quarzen dir ein Filter bauen.



----RG----+-----X1----+-----X2----+----X3-----+-----RL--GND
          |           |           |           |
          C1          C2          C3          C4
          |           |           |           |
         GND         GND         GND         GND

C1..C4,RG,RL je nach geforderter Bandbreite.

X1..X3 27 MHz Quarze. Wird aber ein schmales Filter mit nur einigen KHz 
bandbreite.

von npn (Gast)


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Old Papa schrieb:
> Was mir nicht klar ist: Sollen die 27MHz gesperrt oder genau diese
> durchgelassen werden? Oder wirds ein Oberwellenfilter?

Das schrieb er schon im ersten Beitrag:
LilaLauneBart schrieb:
> Nun benoetige ich aber einen Bandpass Filter fuer 27 MHz.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Zur gewünschten Bandbreite fehlen noch Werte. Das kommerzielle Filter 
von Mini-Circuits ist noch ziemlich breit, 24-31 MHz.

Ein Helical Filter ginge auch, wenn die Größe keine Rolle spielt. Der 
einlagig aufgewickelte Draht muss etwa eine viertel Wellenlänge haben, 
für das "11m-Band" sind das also etwa 2,75m.

In AADE kann man Bauteilwerte ändern, und dann den Frequenzgang neu 
berechnen lassen. Wenn es feste Induktivitäten sein sollen, nimmt man 
dafür den nächsten Normwert und spielt mit den Kapazitätswerten, bis es 
wieder stimmt. Sehr genau ist das sowieso nicht, die ganze Filtertheorie 
arbeitet erst mal mit idealen Bauteilen. Anschließend kann man es mit 
einem Simulationsprogramm mit Dämpfungswiderständen in Serie zur 
Induktivität etwas näher an die Realität bringen.

von Analog Opa (Gast)


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> noch ziemlich breit, 24-31 MHz.

Da gibt es aber auch welche mit 26-28. Wie eng solls denn sein?

von Old P. (Gast)


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npn schrieb:

> Das schrieb er schon im ersten Beitrag:
> LilaLauneBart schrieb:
>> Nun benoetige ich aber einen Bandpass Filter fuer 27 MHz.

Oha, hatte ich überlesen... ;-)

Old-Papa

von npn (Gast)


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Kann passieren :-)

von HST (Gast)


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Es wäre ja schön, wenn man mal die gewünschte Bandbreite und evtl. 
Formfaktor (z.B. 60/6db) erfahren könnte. Nur dann sind Empfehlungen 
über die Ausführung möglich.

LC-Filter sind unterhalb einer Bandbreite von 800kHz kaum sinnvoll, 
selbst bei Spulengüten von 200.

Quarz-Ladderfilter (z.B. Cohn mit 4 Quarzen) können eine 
Maximalbandbreite von ca. 10-15kHz erreichen, allerdings mit einer schon 
deutlichen Asymmetrie. Nur machbar bei Grundwellenquarzen. Mit 
Obertonquarzen geht's gar nicht (max. 1,5kHz). Für Sendezwecke 
(Leistung) sind Quarzfilter natürlich ungeeignet.

Dazwischen liegen Helixfilter, die aber mechanisch aufwendig und auch 
recht groß sind (min. 2,5 x 2,5 x 4cm pro Kreis).

von Harald W. (wilhelms)


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HST schrieb:

> LC-Filter sind unterhalb einer Bandbreite von 800kHz kaum sinnvoll,

Da legst Du die Grenze aber reichlich hoch. Früher hat man mit
Schalenkernen auch Filter ab 1kHz gebaut. Solche Filter sind
nur heutzutage einfach zu teuer. Aber auch heute wird das erste
Bandfilter eines DCF77-Empfänders mit einer Spule gebaut.

von Helmut L. (helmi1)


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Harald er meint Bandbreite nicht Mittenfrequenz.

von HST (Gast)


Angehängte Dateien:

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Nur zur Klarstellung meiner Aussagen zwei Bilder.

Eine Spulengüte von 200 ist bei 27MHz zwar möglich, aber schon sehr 
ambitioniert.

von Harald W. (wilhelms)


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Helmut Lenzen schrieb:

> Harald er meint Bandbreite nicht Mittenfrequenz.

Ach so. :-)

von NewHere84 (Gast)


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WOW! - Erstmal vielen Dank fuer die zahlreichen Rückmeldungen!!! Haette 
damit nicht gerechnet und bin davon positiv sehr ueberrascht!!!! DANKE!!

Wäre super, wenn der Filter recht schmalbandig sein wuerde, drum bin ich 
an der Idee von Helmut Lenzen sehr interessiert:

Helmut Lenzen schrieb:
> Oleg Ayranov schrieb:
>> Gibt es für 27MHz keine fertigen keramische Filter?
>
> Du koenntes mit 27Mhz Quarzen dir ein Filter bauen.
>
> ----RG----+-----X1----+-----X2----+----X3-----+-----RL--GND
>           |           |           |           |
>           C1          C2          C3          C4
>           |           |           |           |
>          GND         GND         GND         GND
>
> C1..C4,RG,RL je nach geforderter Bandbreite.
>
> X1..X3 27 MHz Quarze. Wird aber ein schmales Filter mit nur einigen KHz
> bandbreite.

Wie nennt man denn diesen Filter? - Damit ich mich hier ein bisschen 
einlesen kann?

Ich habe auch noch Fragen bezeuglich des RG and RL... Bin mir nicht ganz 
sicher wie ich RG and RL am besten anpassen kann...
Der Filter wird auf der Empfängerseite eingesetzt und vor das 
Bandpass-Filter wird noch ein AGC eingesetzt.. (Oder hinter den BPF, 
weiss ich noch nicht)..
Kann ich denn, um z.B. 50 Ohm RL und RG zu erreichen, "einfach" einen 
Impedanzwandler mit einem 50 Ohm Widerstand parallelsetzen??

von Klaus I. (klauspi)


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NewHere84 schrieb:
> Wie nennt man denn diesen Filter? - Damit ich mich hier ein bisschen
> einlesen kann?

Eins der Bilder oben ist mit 'Cohn Quarzfilter' beschriftet ;o)

von Sven D. (Gast)


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NewHere84 schrieb:
> Ich habe auch noch Fragen bezeuglich des RG and RL... Bin mir nicht ganz
> sicher wie ich RG and RL am besten anpassen kann...

Das erreichst Du durch Anpassnetzwerke. Ich empfehle diese Seite 
http://www.bartelsos.de/dk7jb.php/quarzfilter-horst-dj6ev dort findest 
Du sehr viele Informationen zum Thema Quarzfilter. Im umfangreichen PDF 
über Quarzfilter wird auch die Anpassung behandelt.

NewHere84 schrieb:
> Kann ich denn, um z.B. 50 Ohm RL und RG zu erreichen, "einfach" einen
> Impedanzwandler mit einem 50 Ohm Widerstand parallelsetzen??

Sicher kannst Du das, das ist aber keine gute Idee. Das Filter benötigt 
einen impedanzrichtigen Abschluss um richtig zu funktionieren, sonst 
stimmen die Filterparameter nicht mehr mit der Berechnung überein. 
Dieses Konstrukt wäre ausserdem kein Impedanzwandler.

73

von LilaLauneBart (Gast)



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Old Papa schrieb:
> LilaLauneBart schrieb:
>>
>> Habe die Software mal ausprobiert... Problem, er berechnet die Bauteile
>> genau. Verwende ich die naechstliegendst realen Bauteile ist der
>> Frequenzgang schon wieder komplett anders.
>
> "komplett anders" kann nicht sein. Etwas anders natürlich. Wenn Du das
> soooo genau brauchst, musst Du das Filter abgleichbar machen. Oder viele
> Filter mit benachbarten Frequenzgängen hintereinander schalten. Das
> erhöht aber die Dämpfung erheblich.

Ah mit "komplett anders" meine ich, dass ich ein Eregbnis bekommen habe, 
das evtl. nicht mehr nutzbar ist...

Ich habe 3 Bilder angefuegt.

Erstes Bild ist mit den Idealen Werten.
Zweites Bild ist mit den Kondensator-Werten die ich bestellen kann und 
den Spulen-Werten, die ich wohl wickeln koennte.
Drittes Bild ist nochmal mit den "verwirklichbaren'-Werten.., jedoch 
diesmal simuliert mit pSpice.

Wie man bei pSpice sehen kann, ist die Daempfung im Durchlassungsbereich 
schon durch die 'realen'-Werten recht hoch (>6 dB).

--> Wie kann ich denn das verbessern?

von Helmut L. (helmi1)


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http://www.dg0sa.de/ladderfilter.pdf

Hier noch ein bisschen Lesestoff ueber Quarzfilter.

von derguteweka (Gast)


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Moin,

LilaLauneBart schrieb:
> Wie man bei pSpice sehen kann, ist die Daempfung im Durchlassungsbereich
> schon durch die 'realen'-Werten recht hoch (>6 dB).

Kann's sein, dass die 6dB "Verlust" von deinen Eingangs- und 
Ausgangs-Abschlusswiderstaenden herkommen? Diese "Verluste" haettest du 
dann auch, wenn du statt dem Filter ein Stueck Draht nehmen wuerdest.
Viel mehr Sorge wuerde mir die 5.6nH Induktivitaet parallel zu den 6.3nF 
machen. Das scheint mir ein bisschen klein zu sein bzw. schon im Bereich 
parasitaerere Induktivitaeten zu liegen.
Das kann man evtl. noch ein bisschen biegen, wenn man das Filter fuer 
Z>>50 Ohm berechnet und an Ein- und Ausgaenge noch entsprechende 
Impedanzwandler anflanscht. Kann aber auch gut sein, dass das auch nicht 
mehr viel bringt, dann ist das Ende_Gelaende fuer "normale" 
LC-Realisation. Brauchst du wirklich nur 1MHz Bandbreite, oder "darfs 
auch ein bisschen mehr sein"?

Gruss
WK

von LilaLauneBart (Gast)


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derguteweka schrieb:
> Brauchst du wirklich nur 1MHz Bandbreite, oder "darfs
> auch ein bisschen mehr sein"?
>
> Gruss
> WK

Ja koennte auch etwas mehr sein.. :)
Aber wie viel ist den "bisschen mehr"?

Also so wie ich das jetzt sehe, habe ich zwei Moeglichkeiten:

Moeglichkeit 1: Ein etwas bandbreitigeren LC-Filter (Bandbreite = ?)
Moeglichkeit 2: Einen sehr schmalbandigen Quarzfilter

Ich vermute der Aufwand fuer den Quarzfilter ist um einiges hoeher, 
richtig?

von Helmut L. (helmi1)


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LilaLauneBart schrieb:
> Moeglichkeit 1: Ein etwas bandbreitigeren LC-Filter (Bandbreite = ?)
> Moeglichkeit 2: Einen sehr schmalbandigen Quarzfilter

Diese beiden Filter wiedersprechen sich aber. Sag mal genau was du 
willst.
Also Bandbreite und Shapefaktor des Filters.

von Sven D. (Gast)


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LilaLauneBart schrieb:
> Ja koennte auch etwas mehr sein.. :)
> Aber wie viel ist den "bisschen mehr"?

Vielleicht kannst Du ja mal konkret werden? Wofür wird das Filter 
benötigt?

von LilaLauneBart (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:
> LilaLauneBart schrieb:
>> Moeglichkeit 1: Ein etwas bandbreitigeren LC-Filter (Bandbreite = ?)
>> Moeglichkeit 2: Einen sehr schmalbandigen Quarzfilter
>
> Diese beiden Filter wiedersprechen sich aber. Sag mal genau was du
> willst.
> Also Bandbreite und Shapefaktor des Filters.

Ne ich meinte, da lt. derguteweka (Gast) kein 1 MHz anstaendig 
realisierbar ist, wird Moeglichkeit1 breitbandig (verglichen zu 
Moeglichkeit2)...

Wie schmalbandig er dann im Endeffekt wirklich sein muss, weiss ich 
nicht so recht.


Sven D. schrieb:
> Vielleicht kannst Du ja mal konkret werden? Wofür wird das Filter
> benötigt?

Der Filter wird auf Receiver-Seite genutzt. Dieser Receiver empfaengt 
ein unmoduliertes Sinus-Signal mit einer Frequenz von 27 MHz +/- 
minimale, fast vernachlaessigbare Freuqenzaenderung (aufgrund Doppler).

Und damit ich halt moeglichst viele Stoerungen raus habe, benoetige ich 
nun einen Filter.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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LilaLauneBart schrieb:
> Dieser Receiver empfaengt ein unmoduliertes Sinus-Signal mit einer
> Frequenz von 27 MHz +/- minimale, fast vernachlaessigbare
> Freuqenzaenderung (aufgrund Doppler).

Dann solltest du mit einem schmalbandigen Quarzfilter gut fahren.

von Helmut L. (helmi1)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Dann solltest du mit einem schmalbandigen Quarzfilter gut fahren.

Ohne die Quarze auszumessen und dann das ganze Filter durchzuwobbeln und 
zu optimieren wird das aber nix.

LilaLauneBart schrieb:
> Der Filter wird auf Receiver-Seite genutzt. Dieser Receiver empfaengt
> ein unmoduliertes Sinus-Signal mit einer Frequenz von 27 MHz +/-
> minimale, fast vernachlaessigbare Freuqenzaenderung (aufgrund Doppler).

Ein unmoduliertes Signal zu empfangen bringt aber nix. Kann man dann 
auch selber neu erzeugen. Die Schmallbandigkeit macht man im allgemeinen 
auf der ZF Ebene und nicht am Eingang. Das Eingangsfilter dient in 
erster Linie zur Spiegelfrequenzunterdrueckung.

von LilaLauneBart (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Dann solltest du mit einem schmalbandigen Quarzfilter gut fahren.

Danke :)



Helmut Lenzen schrieb:
> http://www.dg0sa.de/ladderfilter.pdf
>
> Hier noch ein bisschen Lesestoff ueber Quarzfilter.

Dann habe ich schon gleich die erste Frage, zu dem PDF, welches Helmut 
Lenzen empfohlen hat.

Im Anhang ist Seite 6 dieses PDFs zu sehen. Mir ist diese Rechnung nicht 
klar.

Was ist und woher kommen diese 1300000?
Und wie kommt man da auf 202 Ohm? 2*pi*10.24Mhz*100pF = 6.434m
Und woher weiss ich, dass ich in diesem Fall 100 pF Kondensatoren 
verwenden muss?

Bin hier etwas verwirrt...

Und ist das denn wirklich so einfach, einen LadderFilter zu entwerfen?

von Helmut L. (helmi1)


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LilaLauneBart schrieb:
> Und ist das denn wirklich so einfach, einen LadderFilter zu entwerfen?

Ja und Nein. Das sind alles Faustformeln in dem PDF. So ein Filter von 
vorne bis hinten richtig durchzurechnen ist schon sehr viel Mathe 
noetig. Viele der Werte die man benoetigt hat man aber nicht so 
vorliegen auch streuen diese Werte sehr stark. Also die Guete des 
Quarzes. Deshalb gibt es da einige Fausformel fuer angepasst auf die 
ueblichen Parameter gaengiger Quarze. Letzten Endes muss man das 
Quarzfilter ohnehin mit einem Wobbler abgleichen so das man einen 
vernueftigen Frequenzgang erziehlt. Und das macht man in dem man die 
Kondensatoren geringfuegig abaendert. So einfach zusammenloeten bringt 
dabei nur bescheidene Ergebnisse.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Das AADE-Programm kann auch Ladderfilter
...Crystal Ladder band-pass filters using identical crystals...

Dazu kauft man am Besten eine ganze Tüte Quarze und misst sie alle aus. 
Die Durchlassfrequenz liegt aber nicht genau auf der aufgedruckten 
Frequenz.

Literatur zu Quarzfiltern:
http://www.axtal.com/cms/iwebs/download.aspx?id=87535

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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Noch niemand auf die Idee gekommen, dass 27MHz geradezu nach CB-Funk 
schreit? :D

von npn (Gast)


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Mampf F. schrieb:
> Noch niemand auf die Idee gekommen, dass 27MHz geradezu nach
> CB-Funk
> schreit? :D

...oder Funkfernsteuerung oder irgendein anderes ISM-Gerät.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Das ist auch ein ISM-Bereich, auch billige Modellfernsteuerungen haben 
da ein paar Kanäle. Dopplerverschiebung messen auch die wenigsten 
CB-Funker.

> ein unmoduliertes Sinus-Signal mit einer Frequenz von 27 MHz +/-
> minimale, fast vernachlaessigbare Freuqenzaenderung (aufgrund Doppler)

klingt mehr nach irgendeinem wissenschaftlichen Experiment. Ein 
umlaufender Wettersatellit hat zum Beispiel bis zu 20 kHz 
Dopplerverschiebung auf 138 MHz.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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npn schrieb:
> ...oder Funkfernsteuerung oder irgendein anderes ISM-Gerät.

Wobei weder eine CB-Funke noch eine Funkfernsteuerung ISM-Geräte sind.

Sie benutzen nur das gleiche Band, aber unter ihnen eigenen Bedingungen.

von npn (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> npn schrieb:
>> ...oder Funkfernsteuerung oder irgendein anderes ISM-Gerät.
>
> Wobei weder eine CB-Funke noch eine Funkfernsteuerung ISM-Geräte sind.
>
> Sie benutzen nur das gleiche Band, aber unter ihnen eigenen Bedingungen.

Ja, das ist mir schon klar :-) War vielleicht etwas unglücklich 
formuliert von mir.

von HST (Gast)


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Hallo,

das Ganze gehört eigentlich in die Rubrik "HF + Funk...".

Dort wurden LC- und Quarz-Ladderfilter schon mehrfach diskutiert. 
Letztere sind einfach zu berechnen, siehe Link (schon oben von SvenB 
erwähnt):

http://www.bartelsos.de/dk7jb.php/quarzfilter-horst-dj6ev

Da findest du neben Beschreibungen auch das Programm "Dishal", das so 
etwas exakt berechnet (Butterworth, Tschebxscheff, Cohn, QER). Natürlich 
müssen dafür die Quarzdaten bekannt sein. Dazu gibt es einfache 
Messmethoden.

Mit den Faustformeln erleidet man meist Schiffbruch, da sie immer 
empirisch mit zufällig vorhandenen Quarzen ermittelt wurden.
AADE berechnet übrigens (nur) bei Quarzfiltern die Komponentenwerte 
falsch (zu große Ck's, zu kleine Impedanz), zeigt aber die resultierende 
(zu schmale) Kurve richtig an.

Die Reichelt-Quarze (Stand vor 2 Jahren) sind dort zwar als 
Oberton-Xtals deklariert, waren aber Grundwellenquarze mit folgenden 
Daten (Durchschnittswerte, gemesssen):
fs=26993,5kHz, Ls ~3mH, Cp=2,7pF, Q~70-85k
Die oben gezeigte Simulation erfolgte mit Ck/Cs=33pF, Z=200 ohm.

Anpassung an 50 Ohm geht bei 27MHz am einfachsten mit Trafos mit 
BN61-2402 Kernen (BN43-2402 für Freqs <20MHz).

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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HST schrieb:
> das Ganze gehört eigentlich in die Rubrik "HF + Funk...".

Yep, den Gedanken hatte ich auch schon.  Ich schieb's mal rüber.

von LilaLauneBart (Gast)


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HST schrieb:
> Hallo,
>
> das Ganze gehört eigentlich in die Rubrik "HF + Funk...".
>
> Dort wurden LC- und Quarz-Ladderfilter schon mehrfach diskutiert.
> Letztere sind einfach zu berechnen, siehe Link (schon oben von SvenB
> erwähnt):
>
> http://www.bartelsos.de/dk7jb.php/quarzfilter-horst-dj6ev
>


Nun habe ich schon soviel gutes ueber den Link "bartelsos.de" gelesen, 
jedoch scheint die Seite offline zu sein?!

Hat jemand eventuell das File auf der Festplatte und koennte dieses mir 
bitte bereit stellen???

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Die funktioniert bestens, von drei verschiedenen Ecken des Internets
aus getestet.

von LilaLauneBart (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Die funktioniert bestens, von drei verschiedenen Ecken des Internets
> aus getestet.

Jetzt gehts bei mir auch wieder, danke :)

von npn (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Die funktioniert bestens, von drei verschiedenen Ecken des
> Internets
> aus getestet.

Jetzt geht's wieder. Heute morgen kam wirklich "Seiten-Ladefehler"...

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