Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schottky-Diode ---> ich bin verunsichert


von Martin R. (martininii)


Lesenswert?

Moin,

Ich habe von Reichelt folgende Schottky-Dioden erworben: Schottky Diode, 
DO201, 30V, 3A


folgendes Problem oder auch nicht: Ich habe zwei Akkupacks parallel 
geschalten. Beide mit unterschiedlichsten Daten, sprich Volt und Ampere. 
Diese sind mittels Schottky-Dioden in der Plusleitung voneinander 
getrennt. Was mich wundert, wenn ich einen Akku abstecke, und an diesem 
Anschluss mit einem Messgerät die Spannung messe, dann wird mir die 
Spannung des anderen Akkus angezeigt. Komischer weise ist es aber so, 
das wenn ich die beiden Kontakte kurz schließe, es keinen Kurzschluss 
irgendwie gibt, also es fließt kein Strom scheinbar. Wenn beide Akkus 
angesteckt, oder ein Akku abgesteckt wird, dann wird das betreffende 
Gerät aber korrekt mit Spannung versorgt und es gibt beim Kurzschluss an 
dieser Stelle auch einen kleinen Funken. Also Strom fließt dort!

Kann mir das jemand erklären, wieso scheinbar Spannung am Anschluss 
anliegt, wo normal der zweite Akku angeschlossen wird? Ich hoffe Ihr 
versteht mich...

Ich habe nun aber schon eine Weile beide Akkus am Gerät angesteckt und 
zu sehen ob der mit der geringeren Leistung warm wird, dieser also 
ungewollt geladen wird... Es passiert diesbezüglich nichts!

von Marian (phiarc) Benutzerseite


Lesenswert?

Leckstrom.

Dein Multimeter hat ~10 MΩ Eingangswiderstand.

: Bearbeitet durch User
von Martin R. (martininii)


Lesenswert?

Ist dieser gefährlich für die Akkus? Oder habe ich diesbezüglich einen 
Fehler gemacht...

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Martin Rigi schrieb:
> Ist dieser gefährlich für die Akkus?

Na ja, Lithium-Akkus mögen es nicht, weiter geladen zu werden.

Da du NATÜRLICH nicht geschreien hast, WELCHE Art von Akkupacks es sind, 
sondern nur daß sie unterschiedliche Spannung und Kapazitäöt haben, 
könnte das ja sein, dass der Akku mit der geringeren Spannung ein LiIon 
ist.

Schottky-Dioden sperren nicht besonders gut, eine SB330 z.B. (da du 
NATÜRLICH nicht geschreiebn hast welches Modell muss man ein Beispiel 
nehmen) lässt normal 0.5mA, wenn sie heiss ist 10mA und maximal 30mA in 
Sperrrichtung durch.

Das reicht manchen Akkus schon als Ladestrom.

Mit irgendwas muss man den geringeren Spannungsabfall in Leitrichtung ja 
erkaufen.

von Martin R. (martininii)


Lesenswert?

Welche Diode, steht doch im Anfangsbeitrag oben?

Ja es sind jeweils 2 Lipo Akkus. Ein 3S (3 Zellen) mit 2400mah und ein 
1S mit nur 600mah.

Wenn diese Schottky Dioden nicht so gut dafür geeignet sind, gibt es 
denn da etwas besseres?

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Martin Rigi schrieb:
> Welche Diode, steht doch im Anfangsbeitrag oben?

DO201, 30V, 3A ist keine Typenbezeichnung.

Ebensowenig wie 150 PS, 4 Räder.

> Ja es sind jeweils 2 Lipo Akkus. Ein 3S (3 Zellen) mit 2400mah und ein
> 1S mit nur 600mah.

Wie kommt man auf die abstuse Idee, einen 3S und einen 1S Akku parallel 
schalten zu wollen ?

> Wenn diese Schottky Dioden nicht so gut dafür geeignet sind, gibt es
> denn da etwas besseres?

Echte Dioden, wie 1N4148, haben so wenig Sperrstrom, daß aich ein 
Lithium-Akku davon nicht überladen wird. Für 1A geht GP10A, eine 1N5404 
kann schon zu viel durchlassen.

Egal, 3S und 1S parallel macht keinerlei Sinn, da wäre der eine schon 
tiefentladen (7.5V) bevor der andere überhaupt anfangen würde Energie zu 
liefern (unter 3.,5V erst wegen dem Diodenspannungsabfall) man muss sich 
über die Dioden keinen Gedanken machen.

: Bearbeitet durch User
von Cpp (Gast)


Lesenswert?

Martin Rigi schrieb:
> Welche Diode, steht doch im Anfangsbeitrag oben?
Nein, DO201 heißt nur das Gehäuse.

Martin Rigi schrieb:
> Ich habe zwei Akkupacks parallel
> geschalten. Beide mit unterschiedlichsten Daten, sprich Volt und Ampere.
Martin Rigi schrieb:
> Ja es sind jeweils 2 Lipo Akkus. Ein 3S (3 Zellen) mit 2400mah und ein
> 1S mit nur 600mah.
Wieso macht jemand so etwas?

Martin Rigi schrieb:
> Wenn diese Schottky Dioden nicht so gut dafür geeignet sind, gibt es
> denn da etwas besseres?
Eine noramle Si-Dioden: Einen 1N4001 hat z.B. nur max. 5µA @ 25°C

von Martin R. (martininii)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Nochmal zur Diode (Siehe Bild)


Ich komme aus dem Modellbau und möchte in meinem Modellflugzeug, welches 
mit einem Elektromotor, Regler und Akku ausgestattet ist einen kleinen 
Stützakku einsetzen, falls die Stromversorgung vom Regler für den 
Empfänger wegen Überhitzung oder sonstiges, ausfällt. Dagegen soll der 
zweite kleine Akku halten. Der Regler regelt die Spannung auf 5Volt 
herunter. Der Empfänger kann aber noch mit 2,5Volt arbeiten. Darum nur 
eine Lipo-Zelle. Die einzelne Lipo Zelle soll nur gebraucht werden wenn 
die Spannung der Hauptstromversorgung unter dieser fällt. so wird es 
normal gehandhabt, wie ich es im Modellbauforum gelesen habe.

von Noh einer (Gast)


Lesenswert?

Das ist an der Grenze.

Der Sperrstrom der S330 liegt bei 0,5 mA. Damit würde es so 1000 Stunden 
dauern, die 600 mAh zu laden - ist die selbe Größenordnung wie die 
Selbstentladung. Kann funktionieren. Kann aber auch den Akku 
beschädigen.

Schottky ist für einen Elektromotor eh nicht so ideal. Bei 5A hat sie 
auch 0,7V Spannungsabfall, wie eine normale Diode.

Dazu kommt noch - die Motoren erzeugen Störungen auf der 
Versorgungsspannung. Ab und zu bringen die Motoren die Steuerung 
durcheinander.

Warum nimmst du keine komplett getrennten Akkus? Einen für Antrieb und 
einen für Steuerung?

von Rolf (Gast)


Lesenswert?

Noh einer schrieb:
> Schottky ist für einen Elektromotor eh nicht so ideal. Bei 5A hat sie
> auch 0,7V Spannungsabfall, wie eine normale Diode.

Man könnte die Diode im laufenden Betrieb mit einem guten Mosfet 
überbrücken, um den Spannungsabfall drastisch zu verringern.

von Martin R. (martininii)


Lesenswert?

Der Regler speisst den Motor direkt. Im Regler ist eine separate 
Schaltung welche den Empfänger mit ca 5Volt versorgt. Die Dioden haben 
also nix mit dem Motor zu tun, sind nur in der Leitung für die 
Empfängerstromversorgung. Der Motor ist ein Bürstenloser (Brushless) 
Motor, erzeugt also keine Funkenfeuer.

An eine separate Stromversorgung habe ich natürlich gedacht, aber dazu 
kommt dann das Gewicht wieder, weil dann ein größerer Akku mit der 
5Volt- Regelung (BEC) benötigt werden würde.

Was mir aber evtl in den Kopf ging, kann man das nicht irgendwie mittels 
Relais trennen? Bin kein Elektriniker, darum die Fragen...
Ich dachte da an sowas wie: Relais bekommt Spannung vom Stützakku --> 
Relais schaltet das BEC vom Regler ein. Wenn Stromversorgung vom 
Hauptantriebsakku unterbricht oder zu gering wird, schaltet das Relais 
auf den Stützakku um.

Gibts da was kleines? 2 kleine standard Relais hätte ich da, nur glaube 
ich funktionieren die nicht dafür...

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Martin Rigi schrieb:
> Ich komme aus dem Modellbau und möchte in meinem Modellflugzeug, welches
> mit einem Elektromotor, Regler und Akku ausgestattet ist einen kleinen
> Stützakku einsetzen, falls die Stromversorgung vom Regler für den
> Empfänger wegen Überhitzung oder sonstiges, ausfällt. Dagegen soll der
> zweite kleine Akku halten. Der Regler regelt die Spannung auf 5Volt
> herunter. Der Empfänger kann aber noch mit 2,5Volt arbeiten. Darum nur
> eine Lipo-Zelle.

Ein normaler Regler hat einen BEC die nicht abschaltet wenn der 
Motortreiber wegen Überstrom oder Überhitzung abschaltet, sondern nur 
abschaltet wenn der Empfängerstrom selbst zu hoch wird oder wegen 
Kurzschluss zu gross wird.

Ein normaler BEC hat einen Unterspannungsschalter, der den Motor 
abschaltet, wenn die Akkuspannung zu weit absinkt (bei 3S also unter ca. 
7.5V belastet), aber den BEC noch Strom liefern lässt (weil ohne 
Belastung die Spannung sowieso wieder steigt, und 7.5V immer noch lange 
Zeit genug sind um 5V am Ausgang zu halten).

Modellbauakkus haben selbst normalerweise keine eigene Schutzschaltung.

Also gibt es normalerweise gar nicht die Probleme, die du hier beheben 
willst. Natürlich kann es sein, daß dein Regler+BEC einfach Chinaschrott 
ist, aber dann sollte man das Problem an der Wurzel angehen.

Ansonsten erst mal gucken, ob nicht der BEC-Regler rückstromfest ist, 
also die Typennummer und Schaltung des verwendeten BEC Reglerchips 
rausfinden.

von Forist (Gast)


Lesenswert?

Martin Rigi schrieb:
> ... mit 2400mah und ein 1S mit nur 600mah.

Wenn du schon so schreibfaul bist, drücke wenigstens ab und zu mal die 
Shift-Taste - möglichst im richtigen Moment.

Schließlich war der Namensgeber der Einheit für die Stromstärke eine 
Person.
https://de.wikipedia.org/wiki/Andr%C3%A9-Marie_Amp%C3%A8re

von Logiker (Gast)


Lesenswert?

Forist schrieb:
> Wenn du schon so schreibfaul bist, drücke wenigstens ab und zu mal die
> Shift-Taste

Das ist ja wohl ein Widerspruch in sich selbst.

von Martin R. (martininii)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Ein normaler Regler hat einen BEC die nicht abschaltet wenn der
> Motortreiber wegen Überstrom oder Überhitzung abschaltet, sondern nur
> abschaltet wenn der Empfängerstrom selbst zu hoch wird oder wegen
> Kurzschluss zu gross wird.
>
> Ein normaler BEC hat einen Unterspannungsschalter, der den Motor
> abschaltet, wenn die Akkuspannung zu weit absinkt (bei 3S also unter ca.
> 7.5V belastet), aber den BEC noch Strom liefern lässt (weil ohne
> Belastung die Spannung sowieso wieder steigt, und 7.5V immer noch lange
> Zeit genug sind um 5V am Ausgang zu halten).
>
> Modellbauakkus haben selbst normalerweise keine eigene Schutzschaltung.
>
> Also gibt es normalerweise gar nicht die Probleme, die du hier beheben
> willst. Natürlich kann es sein, daß dein Regler+BEC einfach Chinaschrott
> ist, aber dann sollte man das Problem an der Wurzel angehen.
>
> Ansonsten erst mal gucken, ob nicht der BEC-Regler rückstromfest ist,
> also die Typennummer und Schaltung des verwendeten BEC Reglerchips
> rausfinden.

Hier und da liest man aber das auch mal ein Regler abgebrannt ist. Keine 
Ahnung aus welchen Gründen. Aber wenn es so wäre hätte ich noch eine 
kleine Chance nicht alles zu verlieren. Wenn das Bec vom Regler 
ausfallen sollte, greift wenigstens hoffentlich das Notfall-BEC ein. 
Wenn das der fall ist, gibt der Sender wegen zu geringer 
Empfängerspannung einen Warnton ab und man hat dann evtl Zeit um das 
Modell landen zu können.

Ich habe es jetzt auch so verbaut. Und aus Sicherheit kann ich den 
Notfallakku auch nur bis zu 99% aufladen, um eine Überladung zu 
verhindern. Der Akku ist sowieso nie länger wie 8 Stunden am Stück 
angesteckt

Danke für die zahlreichen geduldigen Antworten!

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.