Moin, bei der Reparatur eines Gerätes bin ich auf ein Bauteil gestoßen, bei dem mir google nicht wirklich weiter half. Es ist mit 6010 AEG R1F 800 MPC beschriftet. Um es auf korrekte Funktion zu prüfen hätte ich gerne ein Datenblatt dazu ? Ich vermute es ist ein Thyristor. Was wäre denn ein mögliches Alternativbauteil ?
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Das gewünschte Bild vom Bauteil. Es geht um das Bauteil im SO-66 Gehäuse.
Thyristor oder Triac, links unten befindet sich ein Impulsübertrager, das blaue Ding wäre ein Varistor.
Auf dem Bild ist ein R5F800MPC zu sehen. Das ist ein rückwärtsleitender Thyristor, zu dem ich nur eine kurze Datenübersicht gefunden habe: http://www.americanmicrosemi.com/information/spec/?ss_pn=R5F800MPC Aktueller Eigentümer dieses Teils des AEG-Erbes ist Vishay. Arno
Arno H. schrieb: > R5F800MPC zu sehen. Das ist ein rückwärtsleitender > Thyristor, Etwas derartiges hatte ich mir schon gedacht. Irgendwo habe ich noch eine Kurzübersicht der AEG-Leistungshalbleiter, die ich aber ad hoc nicht mehr gefunden habe. Ich weiß aber noch, dass das F in der Bezeichnung für so genannte Frequenzthyristoren verwendet wurde, also Typen mit kurzer Freiwerdezeit, wie sie etwa für Horizontalablenkungen in Fernsehern verwendet wurden. Demnach wäre das ein schneller rückwärtsleitender 5A Thyristor mit 800V Sperrspannung. Hergestellt wurden die Dinger im Halbleiterwerk Belecke am Möhnesee.
ElektroNick schrieb: > ECD gibt 800V/10A an. Was ist das für ein Programm das du da nutzt?? :) ECD = Elektor's Component Database. Habs gerade selber gefunden, danke
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Bis hierhin schonmal vielen Dank für die Mühen! Das ganze befindet sich in einem Weidezaungerät "hot stop b" von Horizont. Leider findet man dazu nicht viele Informationen. Könne ich den Thyristors z.B. gegen FS1209NH austauschen bzw. worauf muss ich bei der Auswahl achten ?
In der ECA-Liste ist er drin, R5F800MPC. F-Thyristor & Diode I max 10A I av 6,4A
Martin W. schrieb: > Könne ich den Thyristors z.B. gegen FS1209NH austauschen bzw. worauf > muss ich bei der Auswahl achten ? Ich habe keine Ahnung, was der FSH1209NH kann, aber für ein Weidezaungerät funktioniert praktisch jeder Thyristor, der mehr als 1A und die erforderliche Spannung (vermutlich ca 300V) schalten kann. Offenbar hat der Hersteller der Schaltung auch das genommmen, was gerade billig zu habn war.
Christian Sch. schrieb: > Was ist das für ein Programm das du da nutzt?? :) > > ECD = Elektor's Component Database. Hier eine PPS zum Runterladen: http://www.elektor.de/Uploads/2012/9/ECD-7.zip Da sieht man ein bisschen was die SW kann - tatsächlich kann sie noch viel mehr. Aber eben mal zum Gucken ... ;-) lg, Nick
Ich habe die ECD schon ein paar Jahre und möchte sie nicht mehr missen! Wenn also noch jemand Fragen dazu hat, kann ich gerne helfen :-) lg, Nick
Nun muss ich mich doch noch einmal melden. Ich habe nun so ziemlich alles ausgetauscht was man nur irgendwie tauschen konnte. Dabei hab ich 3 defekte Kondensatoren und eine kaputte Glimmlampe gefunden und getauscht. Vorsichtshalber hab ich auch den Thyristor getauscht. Beim Messen habe ich nun fest gestellt, das ich immer noch nicht über 1kV am Ausgang komme. Ich denke aber, dass der Impulsgeber ordentlich funktioniert, und auch C1 wird auf 300V geladen. Dennoch zündet die Glimmlampe hinter dem kapazitiven Spannungsteiler nicht. Ist es vielleicht möglich, dass der Übertrager TR1 beschädigt ist, also das die Isolation bei 1kV aufgibt, und darin schon etwas kurzgeschlossen wird ? Falls sowas möglich ist, wie Messe ich das ?
Martin W. schrieb: > Ist es vielleicht möglich, dass der Übertrager TR1 beschädigt > ist, also das die Isolation bei 1kV aufgibt, und darin schon etwas > kurzgeschlossen wird ? Gut möglich. Allerdings verwundert mich der Schaltplan etwas. Bist du sicher, daß er richtig ist? Da ist zum Einen die Glimmlampe auf der Sekundärseite sowie die Verwendung des Zündübertragers TR3. Glimmlampen wurden oft als Triggerelemente für den SCR genutzt, indem sie zündeten, wenn die Spannung an C1 hoch genug war. Dann erübrigt sich auch die Verwendung des VDR R2. Wozu gibt es da einen "Impulsgeber" anstatt einfach zu warten, bis der Spannungswandler den Kondensator weit genug aufgeladen hat? Martin W. schrieb: > Dabei hab ich > 3 defekte Kondensatoren und eine kaputte Glimmlampe gefunden und > getauscht. Wie hast du die Defekte identifiziert und welche Kondensatoren waren das?
lrep schrieb: > Gut möglich. > Allerdings verwundert mich der Sceenshots imhaltplan etwas. > Bist du sicher, daß er richtig ist? Jup, denn ich hab mir den extra so aufgemahlt, um die Schaltung zu verstehen. > Wozu gibt es da einen "Impulsgeber" anstatt einfach zu warten, bis der > Spannungswandler den Kondensator weit genug aufgeladen hat? Dafür gibt es ein komplettes Modul, das nicht im Plan enthalten ist. Jede Menge smd Krams. Ich vermute das hängt damit zusammen, das dann unabhängig vom Batteriezustand der Pulsabstand immer genau eine Sekunde beträgt. Und nicht, wenn die Batterie zu leer für das Zünden der Lampe ist, gar nichts mehr passiert. Zweitens wird irgendwie (keine Ahnung wie das geht) rückwärts gemessen, ob bewuchs am Zaun vorliegt. > Wie hast du die Defekte identifiziert und welche Kondensatoren waren > das? Total zerstört waren C2 und C3, wobei C2 sogar aufgeplatz war. Bei beiden Kondensatoren habe ich, im ausgelöteten Zustand, mit meinem Multimeter nahezu keine Kapazität messen können. C1 hingegen war etwas dubios. Laut meines Messgerätes lag die Kapazität noch bei 2,45µF beschriftet war er aber mit 6,8µF und 420V. Nach meinem Versuch einen neuen zu kaufen, bin ich davon überzeugt, das dieser Kondensator NIE 6,8µF besessen hat. Seine Abmaße sind 22x18x15 der Austauschkondensator, der wenn er auch mit 630V etwas Spannungsfester ist, misst 40x38x19.
Inversdiode am Thyristor fehlt. Sind die Kondensatoren denn ausreichend impulsfest?
hinz schrieb: > Inversdiode am Thyristor fehlt. Nope, die ist eingebaut, aber nicht eingezeichnet(1N4004), was daran liegt, dass der orginal Thyristor die eingebaut hatte.
Martin W. schrieb: > hinz schrieb: >> Inversdiode am Thyristor fehlt. > > Nope, die ist eingebaut, aber nicht eingezeichnet(1N4004), was daran > liegt, dass der orginal Thyristor die eingebaut hatte. Ob die nicht etwas lahm ist?
> hinz schrieb: > Ob die nicht etwas lahm ist? Ich denke das ist egal, da mit dem Originalthyristor genau der selbe Fehler eintritt. Ich denke ich versuche am Wochenende die Spulen mal neu zu wickeln.
Für alle die es noch interessiert: Das Gerät funktioniert wieder. Der Thyristor war eine der wenigen Sachen die offensichtlich noch heile waren! Außer den bereits erwähnten kaputten Kondensatoren, war tatsächlich der Hochspannungstrafo kaputt. Dabei waren 6 Schichten á 85 Wicklungen mit 0.3 mm Draht gewickelt. Die Schichten waren dabei durch durchsichtige Folie (ich vermute PET oder sowas) von einander getrennt. Dabei hatte die unterste Folie ein kleines, eingebranntes Loch. Zur Reparatur hab ich jede Lage mit Teflonband, wie hier in einem anderen Thread empfohlen Isoliert. Zusätzlich hab ich jede Lage mit Epoxidharz getränkt. Da der Trafo kein Standard E-I Kern ist, und er daher nicht so einfach zu öffnen war wie gedacht, ist im Anhang nochmal kurz der Aufbau abgebildet.
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