Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Lautsprecherrelais durch MOSFETs ersetzen


von Gerhard (Gast)


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Moin,

habe gerade mit Interesse gesehen, dass ein "High End" 
Verstärkerhersteller dazu übergegangen ist, das klassische 
Lautsprecherrelais (Schutzschaltung und Einschaltverzögerung) durch zwei 
MOSFETs zu ersetzen. Das finde ich interessant, siehe Anhang. Ich 
überlege mir, das in meinen Verstärkern vielleicht auch so zu lösen, da 
die Relais eigentlich eine häufige Fehlerquelle bei älteren Verstärkern 
sind.

Es müsste ja funktionieren, da die Body-Diode in der "falsch rummen" 
Richtung leitet. Somit können zwei antiseriell geschaltete MOSFETS 
natürlich auch Wechselspannung schalten.

Allerdings frage ich mich, wie es mit der Qualität dieses Schalters 
aussieht? Was passiert bei ganz kleinen Spannungen? 
Übernahmeverzerrungen? Wie sieht es mit Frequenzgang und Linearität aus?

Wie müsste die Ansteuerschaltung aussehen? Die Gate-Source-Spannung ist 
in der Anordnung doch irgendwie ziemlich undefiniert?!

Würde mich über Mit-Nachdenker freuen :)

von MaWin (Gast)


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Gerhard schrieb:
> Wie müsste die Ansteuerschaltung aussehen? Die Gate-Source-Spannung ist
> in der Anordnung doch irgendwie ziemlich undefiniert?!

Du musst sie bloss auf S beziehen, also den Verbindungpunkt beider 
MOSFETs.

Gerhard schrieb:
> Allerdings frage ich mich, wie es mit der Qualität dieses Schalters
> aussieht?

Je nach MOSFETs ein paar Milliohm.
Die technischen Daten des Amps sind nicht so überragend, daß deren 
Einfluss auffallen würde.

Gerhard schrieb:
> da
> die Relais eigentlich eine häufige Fehlerquelle bei älteren Verstärkern
> sind.

Eben. Zumal Relais, die mehrere Ampere bei über 100V Gleichspannung 
abtrennen können, auch nicht vom Himmel fallen. Das trennen MOSFETs 
problemloser.

von Gerhard (Gast)


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MaWin schrieb:
> Du musst sie bloss auf S beziehen, also den Verbindungpunkt beider
> MOSFETs.

Naja, und dieser Verbindungspunkt entspricht - bezogen auf Gerätemasse - 
ungefähr dem Ausgangssignal. D.h. er liegt zwischen -38 und +38 Volt 
(wenn die Angabe 90W an 8 Ohm stimmt)... Wenn die Schutzschaltung auf 
Gerätemasse bezogen ist, müsste man da also eine Ansteuerschaltung 
basteln. Darauf bezog sich die Fage.

von Thomas (kosmos)


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Wenn es keine Anforderung gibt die Ausgänge des Verstärkers galvanisch 
zu Trennen nur zu.

von Gerd E. (robberknight)


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Thomas O. schrieb:
> die Ausgänge des Verstärkers galvanisch
> zu Trennen

wovon und wozu?

Untereinander (bei mehreren Ausgängen) oder generell von der Versorgung?

Man könnte z.B. zusätzlich zu den FETs an den Ausgängen ein Relais 
primärseitig vor den Trafo setzen und damit die Versorgungsspannung 
sauber abschalten. Evtl. noch kombiniert mit einem Thyristor+R um die 
Kondensatoren schnell zu entladen.

Damit kann man im Fall der Fälle den ganzen Verstärker relativ schnell 
sauber stromlos bekommen und Schäden und Gefahren begrenzen.

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