Hallo zusammen, ich habe im Garten ein Erdkabel zur Garage liegen. Kommt noch vom Vorbesitzer. Das habe ich damals beim Einzug erst mal alles vom Netz genommen und nun würde ich es gerne mittelfristig reaktivieren. Dazu habe ich heute mal die Kabel grob geprüft (mit Widerstandsmessungen). Es handelt sich um etwa 30 Meter 5x2,5² Erdkabel mit Litzen. Wenn ich die auf beiden Seiten des Kabels nicht angeschlossenen Adern untereinander prüfe komme bekomme ich Widerstände zwischen 3 und 30 MegaOhm. Die Adern sind untereinander also nicht (mehr) perfekt isoliert. Ich gehe davon aus, dass das Kabel damit insgesamt unbrauchbar ist und ich ein neues legen muss? Bevor ich die Schaufel raushole wollte ich aber hier noch kurz nach kompetenten Einschätzungen fragen was die Nutzung/Reparatur des alten Kabels angeht.
Sebastian Haart schrieb: > Wenn ich > die auf beiden Seiten des Kabels nicht angeschlossenen Adern > untereinander prüfe komme bekomme ich Widerstände zwischen 3 und 30 > MegaOhm. Du hast aber nicht zufällig bei der Messung die Klemmen in den Händen gehalten? Das würde widerstandsmäßig auch passen. Ansonsten mal mit "richtiger" Spannung messen: 12V, besser 60V Gleichspannung mit Vorwiderstand anlegen, Strom messen. Aufpassen, daß kein Wechselspannungsanteil draufliegt, wegen der kapazitiven Kopplung. Ansonsten wäre ein Isolationswiderstand von 1Mohm bei 500Vdc! noch in Ordnung, ein Ableitstrom von 3.5mA bei 250Vac! ebenso. Ob es aber bei den hohen Spannungen noch bei dem Widerstand bleibt, kann man nur mit einem Isotester sagen. Auch möglich wäre, daß das Meßgerät mit der relativ hohen Kabelkapazität nicht klarkommt.
Na ja, die Möglichkeit der OHM-Messung mit beiden Fingern gewöhnt man sich erst ab, wenn man auf 230 oder noch schlimmer 400 Volt gegriffen hat...
Blödsinn. Wenn Du bei anliegenden 400V~ eine Widerstandsmessung durchführst, brauchst Du frische Unterhosen, die Messkabel machen einen ziemlich gebrauchten Eindruck und das das Multimeter gibt seinen Messwert in einem unbekannten Indianerdialekt aus.
magic smoke schrieb: > das Multimeter gibt seinen > Messwert in einem unbekannten Indianerdialekt aus. Ja, und der Benutzer hechelt vielleicht noch...
Die einzige richtige Messung für dieses Kabel nennt sich Isolationsmessung...
Dann miss doch den Leckstrom bei offenen Enden. D.h. 230V drauf (gerne mit einem 100W Heizball als Strombegrenzung), Amperemeter in Reihe. Der theoretische Strom ist natürlich Null, praktisch hast Du aber Ladeverluste durch die Kabelkapazität und besagten Leckstrom durch die Feuchtigkeit.
Kabel für feste Verlegung (und dazu gehören auch Erdkabel) haben nach VDE immer massive Leiter. Litzen in Erdkabel habe ich noch nie gesehen.
magic smoke schrieb: > Blödsinn. Wenn Du bei anliegenden 400V~ eine Widerstandsmessung > durchführst, brauchst Du frische Unterhosen, Nomen es omen?
magic smoke schrieb: > Blödsinn. Wenn Du bei anliegenden 400V~ eine Widerstandsmessung > durchführst, brauchst Du frische Unterhosen, die Messkabel machen einen > ziemlich gebrauchten Eindruck und das das Multimeter gibt seinen > Messwert in einem unbekannten Indianerdialekt aus. Wenn's nicht das 3€ Teil von Pollin ist, sollte es das Multimeter ohne Probleme überleben. Würde ich zumindest von all meinem Multimetern erwarten.
Danke für die Antworten. Dass Litze für starre Verlegung laut VDE nicht vorgesehen sind ist mir klar. Die für mich hilfreiche Information wäre ob das zwingend einen Tausch nötig macht. Aber das Kabel liegt nun mal da und der messbare Widerstand kam nicht durch Hautkontakt zustande sondern muss im Kabel selbst liegen. Isolationsmessung hatte ich auch schon gegoogelt aber ich vermutete, dass das beschriebene Ergebnis der Messung (als Spannung lag nur die des Multimeters selbst an und zumindest laut Gebrauchsanweisung ist es auch nicht anders vorgesehen) sowieso ein Ausschlusskriterium für die Nutzung darstellt.
Sebastian Haart schrieb: > Dass Litze für starre Verlegung laut VDE nicht > vorgesehen sind ist mir klar. Wo steht das eigentlich? Ich glaube in Spanien wird in der Wand im Instarohr grundsätzlich Litze verlegt. In vorgefertigten Schaltkästen wird wohl auch in Dtland inzwischen gern Litze verwendet. Aber wo steht, daß Litze in der Wand nicht sein darf?
Das war mal so in der TGL. Hier in Austria werden "Flexleitungen" oft bei Querschnitten über 4 mm2 auch für festverlegte Schutzrohrinstallation verwendet. In der VDE stand das imho nie. Begründet wurde es mit erhöhter Brandgefahr. Bei Schwarzinstallationen wurden oft untaugliche leitungsmaterialien wie zB 300 Ohmantenneleitunen verwendetet. Namaste
Winfried J. schrieb: > untaugliche leitungsmaterialien wie zB 300 Ohmantenneleitunen Die hat doch einen schön grossen Abstand zur Isolation der beiden Adern voneinander. :-)
Harald Wilhelms schrieb: > Die hat doch einen schön grossen Abstand zur Isolation der beiden > Adern voneinander. Und die mußte man nicht einputzen, drübertapazieren reicht. Oder Befestigen mit Nägel, wobei der Kopt idealerweise beiden Adern bis auf wenige µm nahekommt.
Yep, das mit den in mittig festgenagelten Kabel ist cool. Als ich's zum ersten Mal gesehen habe, hab ich meinen Augen nicht getraut. Abriss und Neubau!
Ich glaube die Ursache sind die Kosten. Ist Litze teurer, wenn als Erdkabel verlegt?
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