Hallo! Beim Einschalten eines Trafos gibt es ja den "Rush-In-Effekt", also ein hoher Strom beim Einschalten, den man z.B durch synchronisiertes Einschalten vermeiden kann. Jz habe ich mich gefragt, ob es solche Effekte auch beim Ausschalten gibt? Kann da das selbe umgekehrt passieren? Bzw. welche Umstände muss man beim Ausschalten beachten? Leider findet man zum Ausschaltverhalten sehr wenig.. lg.
Beim Nulldurchgang der Spannung einschalten, sonst gibt es Stromspitzen. Beim Nulldurchgang des Stroms ausschalten, sonst gibt es Spannungsspitzen.
>Beim Nulldurchgang der Spannung einschalten, sonst gibt es Stromspitzen
Eben nicht, sondern bei Spannungsmaximum und idealerweise
entmagnetisiertem Kern. Somit wird der Fluß phi = int u(t) dt +
phianfang schon nach 5ms wieder kleiner. Einschalten im Nulldurchgang
kann hingegen 10 ms lang Fluß in der gleichen Richtung aufintegrieren.
Falls dann eine Vormagnetisierung in der 'richtigen' Richtung dazu
kommt, wird der Kern in die Sättigung kommen und sein L verlieren ->
Stromspitze.
Eine Art Outrush kann es nur dann geben, wenn der Kern durch das bzw.
vor dem Ausschalten des Stromes in die Sättigung getrieben wird. Hm? Wie
soll das aus dem eingeschwungenem Zustand heraus gehen ?
Es passiert höchstens, daß der Kern nach dem Ausschalten des Stromes
teilweise aufmagnetisiert bleibt, mit den bekannten Folgen beim nächsten
Einschalten.
Man könnte vielleicht sagen, der Ausschaltvorgang kann den nächsten
Inrush 'vorbereiten' ...
RRR ! =^--^= RRR ! (eingeschwungener Zustand)
...also im Schulversuch schaltet man eine Spule und eine Lampe in Reihe und sieht dann, wie die Lampe langsam heller wird.... Beim Abschalten beobachtet man dann in einer parallel zur Spule angeschlossenen Glimmlampe eine Leuchterscheinung, die auf eine hohe Spannung hinweist.
Wenn man den Aufwand nicht scheut, kann man den Trafokern beim Einschalten ein paar Halbwellen mit einem geringen Gleichstrom vormagnetisieren und danach im Scheitelpunkt (oder leicht davor) der entgegengesetzen Halbwelle einschalten. Das müßte den Einschaltstromstoß minimieren. Allerdings nur den, den der Trafo verursacht. Hängt an dem Trafo ein Gleichrichter mit einer ganzen Armada an Kondensatoren (z.B. Endstufen-Netzteil), verursacht deren Aufladung einen zweiten Einschaltstromstoß, für den der Trafo nichts kann. Dagegen hilft nur eine Softstart-Einrichtung, die den Trafo 1-2 Sekunden mit einem begrenzten Strom betreibt.
Hannes schrieb: > Jz habe ich mich gefragt, ob es solche Effekte auch beim Ausschalten > gibt? Beim Ausschalten will die gespeicherte Energie irgendwo hin und es kommt zur Spannungsüberhöhung. Kann man schön mit einer Graetzbrücke + Elko ohne Last testen.
Und was sollte großartig durch einen (ohmsch belasteten) Trafo fließen, wenn er vorher ohne Remanenz hervorzurufen im Strom- Nulldurchgang ausgeschaltet wurde? - Hier empfehle ich das Nachlesen der physikalischen Grundlagen... Den INRUSH durch Glättungskondensatoren kriegt man nicht durch eine nach Mondphase und Pendel optimierte Einschaltphase minimiert, sondern viel besser durch Begrenzung des Ladestroms der Glättungskondensatoren im Einschaltmoment.
Trafino schrieb: > Und was sollte großartig durch einen (ohmsch belasteten) Trafo > fließen, wenn er vorher ohne Remanenz hervorzurufen im Strom- > Nulldurchgang ausgeschaltet wurde? - Hier empfehle ich das > Nachlesen der physikalischen Grundlagen... Glashaus/Steine
Tote Dioden durch Abschalten von 50kVA Drehstromtrafos im Leerlauf hab ich schon geschafft. Merkt man erst am nächsten Tag beim wieder einschalten und fragt sich was man jetzt grad wieder falsch gemacht hat. Ich war jung... Ein erstaunlich kleiner Varistor und Ruhe war. Da war aber kein Kondensator hinter der Gleichrichterbrücke der die Energie hätte aufnehmen können. viel Erfolg hauspapa
Trafino schrieb: > Hier empfehle ich das > Nachlesen der physikalischen Grundlagen... Hier hat es etwas dazu.
Gauss schrieb: > Hier hat es etwas dazu. Soweit zur Werbung, aber was kosten denn die Dinger. Ich finde nirgends eine Preisangabe.
Peter D. schrieb: > Gauss schrieb: >> Hier hat es etwas dazu. > > Soweit zur Werbung, aber was kosten denn die Dinger. > Ich finde nirgends eine Preisangabe. google schlägt mir vor, eines für 50 ömn in der bucht zu kaufen.
Gauss schrieb: > Trafino schrieb: >> Hier empfehle ich das >> Nachlesen der physikalischen Grundlagen... > > Hier hat es etwas dazu. Die Beschreibung ist sehr gut für das EINschalten. Doch wie sieht es mir dem Ausschalten aus? Hilft da ein TSL auch?
Peter D. schrieb: > Ich finde nirgends eine Preisangabe. Keine Ahnung, habe bisher immer über Vorwiderstand zugeschaltet, wie das FG-Elektronik Teil ESB 12-H. TSE gibt es aber auch von anderen Herstellern, Garlo Gavazzi TSE6 z. B. Der Trafo Hersteller Tauscher hatte (hat?) mal Trafos mit einer zusätzlichen Hilfswicklung welche das gleiche bewerkstelligen sollte, allerdings ohne einen Netzhalbwellenausfall zu berücksichtigen. Trafo Sedlbauer hat sowas auch im Programm, wie der funktioniert weiss ich aber nicht. Genauso wie das Gerät von Block Trafo... usw. Mit dem Ausschalten habe ich mich noch nicht befasst, noch nicht von Problemen gehört, hatte bisher auch keine (nur bis wenige kVA).
J. A. schrieb: > Die Beschreibung ist sehr gut für das EINschalten. > > Doch wie sieht es mir dem Ausschalten aus? Hilft da ein TSL auch? Das Ausschalten macht normalerweise keine Probleme, sodas man da überwiegend auf Schutzmassnahmen verzichtet. Deshalb gibts da m.W. auch keine Fertigprodukte. Man kann natürlich immer einen parallelen VDR einbauen, sollte dabei aber auch an dessen begrenzte Lebensdauer denken.
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