Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Zusätzlicher Isolationsschutz für Trafos


von Marc (Gast)


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Guten Morgen zusammen,

ich habe mal ne kurze Frage. Gibt es für die Trenntrafos zusätzlicher 
Isolationsschutz.

Wie sieht so ne isolationsschutz aus?

Danke
Gruß

: Verschoben durch Admin
von Amateur (Gast)


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Es gibt Transformatoren für medizinische Anwendungen.
Da gelten höhere Anforderungen.

von Peter R. (pnu)


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Marc schrieb:
> ich habe mal ne kurze Frage. Gibt es für die Trenntrafos zusätzlicher
> Isolationsschutz.

Ja, gibt es.

Eine dickere Isolationslage zwischen pimär und sekundär.
"Abrutschsicherung" am Rande des Wickels.
Füll"drähte" am Rand des Wickels aus isolierendem Garn.
Ausführung in Zweikammerwicklung.
Schon mal bei einem Philips-Scope gesehen: Primär und sekundär auf zwei 
getrennten, ineinander schiebbaren Wickelkörpern mit Thermosicherung 
dazwischen eingeschoben.

Zusätzlich strengere Prüfbedingungen bei Endprüfung, wie höhere 
Prüfspannung, Prüfdauer usw.

von Marc (Gast)


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ok Danke für die Infos

von Gerd E. (robberknight)


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zwei (oder mehr) "normale" Trenntrafos hintereinanderzuschalten sollte 
die Isolationsfestigkeit des gesamten Konstrukts auch erhöhen.

Ist evtl. einfacher zu beschaffen als einer mit ungewöhnlich starker 
Isolation.

von Route_66 H. (route_66)


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Gerd E. schrieb:
> zwei (oder mehr) "normale" Trenntrafos hintereinanderzuschalten sollte
> die Isolationsfestigkeit des gesamten Konstrukts auch erhöhen.

Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Die Isolationsfestigkeit wird 
überhaupt nicht erhöht, es verringert sich nur die Wahrscheinlichkeit 
des Versagens der Isolation.
Diesen neuen Wert muß man dann nach statistischen Gesichtspunkten 
errechnen, er ist nicht einfach nur die Hälfte.

von Oleg A. (oga)


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Falls Du den Trafo selbst baust, ist ein Schnittbandkern eine einfache 
Lösung. Der kann mit 2 Spulenkörper bestückt werden, also sind Primär- 
und Sekundärwindung auf mehrere Kilovolt sicher voneinander isoliert.

von Gerd E. (robberknight)


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Route 66 schrieb:
> Gerd E. schrieb:
>> zwei (oder mehr) "normale" Trenntrafos hintereinanderzuschalten sollte
>> die Isolationsfestigkeit des gesamten Konstrukts auch erhöhen.
>
> Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Die Isolationsfestigkeit wird
> überhaupt nicht erhöht

warum?

Jeder der beiden Trenntrafos hat z.B. insg. 0,5mm Polyimid zwischen den 
Seiten. Warum entspricht die Isolation von beiden Trenntrafos 
hintereinander jetzt nicht der von 1mm Polyimidfolie?

von RC (Gast)


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Weil der erst trotzdem bei einer Feldstärke die > 0,5mm Polyimid abkann 
durchschlägt. Damit wird danach dann auch der zweite beaufschlagt und 
schlägt auch durch.

von Harald W. (wilhelms)


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Oleg Ayranov schrieb:

> Falls Du den Trafo selbst baust, ist ein Schnittbandkern eine einfache
> Lösung. Der kann mit 2 Spulenkörper bestückt werden, also sind Primär-
> und Sekundärwindung auf mehrere Kilovolt sicher voneinander isoliert.

Das wird aber normalerweise nicht so gemacht, da dann der Trafo
"weich" wird, also einen hohen Innenwiderstand hat.

von Gerd E. (robberknight)


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RC schrieb:
> Weil der erst trotzdem bei einer Feldstärke die > 0,5mm Polyimid abkann
> durchschlägt. Damit wird danach dann auch der zweite beaufschlagt und
> schlägt auch durch.

Warum teilt sich die gesamte Feldstärke nicht von Anfang an auf beide 
Trafos auf? Wenn ich 2 Kondensatoren in Reihe schalte, teilt sich die 
Spannung doch auch auf beide auf und liegt nicht an jedem voll an.

von Nosnibor (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> Warum teilt sich die gesamte Feldstärke nicht von Anfang an auf beide
> Trafos auf? Wenn ich 2 Kondensatoren in Reihe schalte, teilt sich die
> Spannung doch auch auf beide auf und liegt nicht an jedem voll an.

Nur wenn die Kondensatoren exakt die gleiche Kapazität haben.
Da beide Kondensatoren die gleiche Ladung bekommen, muß der mit der 
kleineren Kapazität die höhere Spannung aushalten. Wenn man den Effekt 
vermeiden will (z.B. bei Kaskadenschaltungen zur 
Hochspannungserzeugung), muß man Widerstände parallelschalten, um durch 
den Spannungsteiler für geregelte Verhältnisse zu sorgen.

Also: wie präzise wird wohl die Kapazität der Trenntrafo-Isolierung 
bekannt sein? Wie stark streut der Wert? Entsprechend schlecht 
vorhersehbar sind dann auch die Spannungsverhältnisse.

von RC (Gast)


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Da muss man jetzt auch zwischen statisch und dynamisch unterscheiden. Da 
es ein Trafo mit 1:1 ist induziert eine Transiente auf der anderen Seite 
in etwa die gleiche Spannung wie die Transiente selber aufweist. Dann 
wird der Potentialverlauf mit allen relevanten parasitären Effektne 
richtig unschön zu berechnen.

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