Kennt jemand eine Gerätegruppe oder Applikation, in welcher die Röhren den Halbleitern immer noch vorzuziehen sind?
Oleg Ayranov schrieb: > Kennt jemand eine Gerätegruppe oder Applikation, in welcher die Röhren > den Halbleitern immer noch vorzuziehen sind? Sendeendstufen von Radaranlagen fallen mir ein.(Klystrone, Magnetrone) Diese können oft gleich die Frequenzerzeugung mit übernehmen und Bestandteil des Oszillators sein. Eventuell noch Leistungssteller in Schweißgeräten (Thyratrons) und in Galvanikanlagen. Vorteil: Robust und kurzzeitig auch überlastungsfähig. mfG Paul
umm russische Kampjets EMP sicher zu machen wurden die Dinger lange eingesetzt
@ Oleg Ayranov (oga) >Kennt jemand eine Gerätegruppe oder Applikation, in welcher die Röhren >den Halbleitern immer noch vorzuziehen sind? Frag mal die Klempner und Heizungsbauer ;-)
Paul Baumann schrieb: > Eventuell noch Leistungssteller in Schweißgeräten (Thyratrons) M.W. haben Thyristoren die Thyratrons schon vor Jahrzehnten überholt.
Falk Brunner schrieb: > @ Oleg Ayranov (oga) > >>Kennt jemand eine Gerätegruppe oder Applikation, in welcher die Röhren >>den Halbleitern immer noch vorzuziehen sind? > > Frag mal die Klempner und Heizungsbauer ;-) Mit Halbleitern ist da dann wohl so etwas gemeint? http://www.reitmayergmbh.com/wp-content/gallery/kalk/kalk-verengt-rohr2.jpg
Peter L. schrieb: > umm russische Kampjets EMP sicher zu machen wurden die Dinger > lange > eingesetzt Nicht nur dort der Vorteil der EMP Sicherheit war auch auf den russischen Kampfschiffen ein wichtiges Argument für de totalen Verzicht auf Halbleiter zugunsten materialintensiver Röhrentechnik. Bis auf wenige Ausnahmen hatten wir kaum Halbleiter an Bord, dafür umso mehr Röhrentechnik und Elektromechanik z.B. Drehtransformatoren zur synchronen Winkelübertragung, dazu Röhrenverstärker in PID Reglern. Und auch mit Röhren bestückte Analogrechner, sowie auch die ganze Funk und Funkmesstechnik so wie die Schiffsleittechnik alles mit Röhren und elektromechanischen Baugruppen. Da sah man förmlich wie es funktionierte. Ich weiß nicht ob die das heute anders machen? Namastew
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Nixie-Uhren können wahrscheinlich auch in nächster Zeit nicht drauf verzichten. Man könnte sie vielleicht durch einen Display ersetzen, das ein Bild der Nixies anzeigt. ;-) Ansonsten fällt mir da nicht viel mehr ein als: "Man konnte früher zwischen Föhren und Kiefern Hirsche röhren hören. Doch Röhrentechnik ging verloren. Längst haben Hirsche Transistoren."
Paul B. schrieb: > Hut ab! Ein schönes Gedicht. Das ist ja auch nicht von mir. ;-) Ich hab aber nicht rausgefunden, wer das ursprünglich mal verzapft hat, möglicherweise ein gewisser Hansgeorg Stengel.
Oleg A. schrieb: > Kennt jemand eine Gerätegruppe oder Applikation, in welcher die > Röhren > den Halbleitern immer noch vorzuziehen sind? Die Backröhre!
Halbleitern sind nicht vernünftig brauchbar: http://kamelopedia.net/wiki/Halbleiter Das ist das Gleiche wie bei einem halben Schwein: Das fällt auch immer um. mfG Paul
Jedesmal wenn ich mir das ansehe https://www.youtube.com/watch?v=EzyXMEpq4qw bin ich erneut fasziniert
Meine Harnröhre würde ich auch nicht gegen einen Halbleiter austauschen wollen...
Icke ®. schrieb: > Meine Harnröhre würde ich auch nicht gegen einen Halbleiter austauschen > wollen... Das kommt ganz von allein, wenn Du älter wirst...
Harald W. schrieb: > Das kommt ganz von allein, wenn Du älter wirst... Oh, ich dachte immer, da erhöht sich nur der Leckstrom...
Icke ®. schrieb: > Harald W. schrieb: >> Das kommt ganz von allein, wenn Du älter wirst... > > Oh, ich dachte immer, da erhöht sich nur der Leckstrom... Und wohl auch der Spannungsabfall ;)
Icke ®. schrieb: >> Das kommt ganz von allein, wenn Du älter wirst... > > Oh, ich dachte immer, da erhöht sich nur der Leckstrom... Nein, auch der Querschnitt. Stichwort "Altherrenkrankheit". Es sieht dann so ähnlich aus wie mein Bild weiter oben. :-)
Oleg A. schrieb: > Kennt jemand eine Gerätegruppe oder Applikation, in welcher die Röhren > den Halbleitern immer noch vorzuziehen sind? Dafür.... läuft seit 12 Jahren ohne 1g Silizium ("Sand") im Signalweg :-)
Christian J. schrieb: > Dafür.... läuft seit 12 Jahren ohne 1g Silizium ("Sand") im Signalweg > :-) Du meinst diese grünen Dinger? Ich hab gehört, die benutzen Röhren zum Flüssigkeitstransport.
Harald W. schrieb: > Du meinst diese grünen Dinger? außer in Horrorfilmen hab ich die aber noch nie laufen gesehen.
Earl S. schrieb: > Harald W. schrieb: >> Du meinst diese grünen Dinger? > > außer in Horrorfilmen hab ich die aber noch nie laufen gesehen. Ein Hobel läuft ja normalerweise auch nicht. Der obige Threadersteller aber vermutlich schon. :-)
Bei viele elektronisch verstärkten Instrumenten ist die nicht-lineare Charakteristik des Röhrenverstärkers essentieller Teil der Klangbildung. Eine Fender Stratocaster oder Gibson Les Paul klingt erst nach diversen ECC 83 so wie sie soll. "No Silizium in Signal Path" ist hier immer gern genommen, weil es viel viel einfacher zu bedienen ist als ein DSP. Musiker sind Musiker und keine Elektroniker. Eine Hammond orgel wird erst richtig fettig mit Leslie Speaker und zugehörigem Amp (siehe z.B. http://www.captain-foldback.com/Leslie_sub/chorale2.htm). Nord versucht genau diesen Klang nachzubilden. Der Versuch der Schweden ist ganz nett und ein nord Stage (ca. 18 kg) ist ungemein transportabler als eine Hammond B3 mit pedal board und Bank (ca 200 kg ohne Case) samt Leslie (70 kg ohne Case). Auch die Gegenschlagidiophone wie Fender Rhodes, Wurlitzer, Hohner Pianet & Clavinet sind Instrumente deren Klang wir verinnerlicht haben. und mal ehrlich: richtig fettig, treibend & schwitzend klingt Nord nicht. Auch fehlt z.B. das agressiv jammernde Fauchen der rotierenden Hörner der Leslie. Und genau DEN Klang gibt es nur mit Röhre. Wer den scharfen, flächig- kantigen Klang von eines Jupiter 80 (DER Synt der 80'er) sucht, wird mit Sizium sicher glücklicher als mit Röhre. Man kann Streicher auch ganz ohne Klangkörper bauen. ....
Icke ®. schrieb: >> Das kommt ganz von allein, wenn Du älter wirst... > > Oh, ich dachte immer, da erhöht sich nur der Leckstrom... Bei circa der Hälfte der Implementierungen wird gegen Ende der Betriebsdauer der Stromfluss andererseits immer mehr abgeschnürt.
A. K. schrieb: > Bei circa der Hälfte der Implementierungen wird gegen Ende der > Betriebsdauer der Stromfluss andererseits immer mehr abgeschnürt. Oha, ähnlich wie beim Bankkonto gibt also Anreicherungs- und Verarmungstypen...
Sebastian L. schrieb: > Bei viele elektronisch verstärkten Instrumenten ist die > nicht-lineare > Charakteristik des Röhrenverstärkers essentieller Teil der Klangbildung. > Eine Fender Stratocaster oder Gibson Les Paul klingt erst nach diversen > ECC 83 so wie sie soll. "No Silizium in Signal Path" ist hier immer gern > genommen, weil es viel viel einfacher zu bedienen ist als ein DSP. > Musiker sind Musiker und keine Elektroniker. > > Eine Hammond orgel wird erst richtig fettig mit Leslie Speaker und > zugehörigem Amp (siehe z.B. ...bei aller Zustimmung: Da würde es mich mal interessieren, ob es im Musik-Bereich auch so eine Voodoo-Szene gibt. Oder andersherum: Wäre ein Röhrenfan in der Lage zwischen dem Röhrensound und dem DSP-Sound zu unterscheiden? Bei der Hifi-Anlage hat man mit der eingelegten CD natürlich einen Referenzpunkt und kann dann das "anders" klar ausmachen. Bei handgemachter Musik ist natürlich klar, das jede Kombination von Gitarrenspieler, Gitarre, Amp und LS anders klingt. Ein Test müsste also so aussehen, dass man ein Lied hört und dann entscheidet, ob es wohl DSP-Klänge waren oder Röhrensound. Meine Vermutung: Vor Ort wird man gerne die Röhre wg. der einfachen Einstellbarkeit vorziehen. Hört man es auf CD wird man eine sorgfältige DSP-Session nicht von einer Röhren-Session unterscheiden können.
> jede Kombination von Gitarrenspieler, Gitarre, Amp und LS anders kling
Mit starker Betonung auf dem Spieler.
Nur kommt der Punkt aus Talent und Übung, wärend das Equipment über
Geldaustausch läuft.
Peter L. schrieb: > umm russische Kampjets EMP sicher zu machen wurden die Dinger lange > eingesetzt Das ist ein altes Ammenmärchen, das sich, obwohl seit Jahren wiederlegt, hartnäckig hält. Fakt ist, das sobald man in der Lage war IC's herzustellen, dies auch einsetzte: Beispiel Argon-15 (MiG-25RB): http://www.computer-museum.ru/english/argon15.htm Argon-Avionic Computer generell: http://www.computer-museum.ru/english/argon.htm Natürlich hat man vor Verfügbarkeit von Halbleitern Röhren eingesetzt und das vielleicht auch für die Exportvarianten in die Sozialistischen Bruderländer über den Zeitpunkt der Verfügbarkeit technologischer Alternativen beibehalten und auch der Navi-Rechner der Ur-MiG-25 (Produktionsstart 1964) setzte auf Röhren. Analogcomputer waren eben in den 50/60 State of the Art. Aber die Leistungsfähigkeit auf begrenzten Raum mit beschränkter Entwärmungsmöglichkeiten liess die Militärs auf beiden Seiten nach anderen Wegen suchen EMP-Schäden zu vermeiden als das man weiterhin auf Steinzeit-Technik setzte. MfG,
Wolfgang E. schrieb: > Röhrenverstärker - denn ohne Röhren sind sie keine. Hehehe ;O) J. A. schrieb: > Oder andersherum: Wäre ein Röhrenfan in der Lage zwischen dem > Röhrensound und dem DSP-Sound zu unterscheiden? Hier hatte ich neulich schon was zum Thema geschrieben: Beitrag "Re: Elektronenröhren - irgenwo noch sinnvoll ausser zum Spaß oder aus Interesse ?"
Harald W. schrieb: > Nein, auch der Querschnitt. Stichwort "Altherrenkrankheit". Dagegen kann man ja die Amper hochskillen.
> Dafür.... läuft seit 12 Jahren ohne 1g Silizium ("Sand") im Signalweg
Vermutlich mit deutlich mehr als einem Gramm. Denn ohne die Hülle aus
größtenteils Siliziumdioxid würde sich das Vakuum so einer Röhre einfach
verdünnisieren. Und wenn jetzt einer mit Stahlröhren kommt, die hätten
ja nur die technische Überlegenheit ohne die schöne Optik zu bieten.
Worum geht's also nochmal? Genau, um den schönen (Lampen-)Schein. Sonst
kann ich auch eine Nicht-röhrenden Verstärker als Stromverstärker
aufbauen, damit der Vintage 12'-er sich nach Belieben zum Klang der
Gitarre bewegen kann. Nicht falsch verstehen, ich mag eine AC30 Sound,
aber ob der regelmäßig durchgelutschte EL84 haben muß, weil man den so
sehr "über Kante" dimensioniert hat? Und dann hat den mal einer mit
OpAmps nachgebaut. Das hat so "schlecht" funktioniert, daß ihm das einer
aus der Musikbranche gleich weggekauft hat. Vermutlich für die
Schublade. Eil es ja ohne Glühen garnicht geht.
Carl D. schrieb: >Christian J. schrieb: >> Dafür.... läuft seit 12 Jahren ohne 1g Silizium ("Sand") im Signalweg >> :-) > Vermutlich mit deutlich mehr als einem Gramm. Denn ohne die Hülle aus > größtenteils Siliziumdioxid würde sich das Vakuum so einer Röhre einfach > verdünnisieren. NAja, wenn man schon so genau sein will, dann hat Christian dennoch Recht. Denn die Aussage war ja Silizium "IM SIGNALWEG". Und das Röhrenglas befindet sich ja üblicherweise eher nicht im Signalweg. (Wenn man von optischen Sinalen bei Anzeigeröhren absieht...) Gruß Carsten
Carl D. schrieb: > Nicht-röhrende Verstärker Hmm, ob die Röhrenden Hirsche demnächst auch auf Transistoren umsteigen?
Carsten S. schrieb: > Denn die Aussage war ja Silizium "IM SIGNALWEG". Und das Röhrenglas > befindet sich ja üblicherweise eher nicht im Signalweg. Ein nicht unerheblicher Teil des Eindrucks moderner Röhrenverstärker liegt in der imposanten Optik offen verbauter Röhren. Da liegt das Glas sehr wohl im relevanten Signalweg.
Marek N. schrieb: > Das Auge hört mit ;-) Selbstverständlich ;O) Carl D. schrieb: > ich mag eine AC30 Sound, > aber ob der regelmäßig durchgelutschte EL84 haben muß, weil man den so > sehr "über Kante" dimensioniert hat? Und dann hat den mal einer mit > OpAmps nachgebaut. Gibt es zu dem OpAmp-Aufbau irgendwo einen Schaltplan, den man mal begutachten könnte?
Marek N. schrieb: > Das Auge hört mit ;-) Genauer: das Auge ZAHLT mit. Aber solange die, die zahlen und die, die die exorbitante Marge einstecken, sich einig sind, daß es besser klingt. Damit läßt sich schnell der Techniker von (ex-)PM-Leser unterscheiden. Besonders toll wird's, wenn sie MP3's über WLAN durch's Vakuum in ihre Ohren streamen. Geht aber nur wenn keine Komponente unter 4-stellige kostet. Und wer es nicht hört ist ein Unwissender, solange bis von hinten ein kleines Mädchen ruft: „Der Kaiser hat doch nur Unterhosen an! Wo sind die neuen Kleider?“
Christian J. schrieb: > Dafür.... läuft seit 12 Jahren ohne 1g Silizium ("Sand") im Signalweg > :-) Ich hab schonmal an 350V Anodenspanung angefaßt, seitdem mag ich keine offenen Röhrenschaltungen. Die offenen Selener sehen auch sehr gefährlich aus. Du hast bestimmt keine Kinder und die Hausfrau unterdrückt ihren Putzfimmel.
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