Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Akkus und Schutzschaltung


von Stephan N. (stenol)


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Hallo,

um in meinen zahlreichen angefangen Projekten mal weiter zu kommen, habe 
ich mich entschlossen nicht mehr länger stiller Mitleser zu sein und 
einen Account registriert.

Das erste Projekt bei dem ich auf Denkanstöße hoffe, behandelt den Umbau 
eines Haushaltsgeräts dessen NiCd-Akkus immer in kürzester Zeit den 
Geist aufgeben. Grund dafür ist neben der Ladeelektronik in Form eines 
Widerstandes, dass der Haushalseinsatz keine Rücksicht auf die 
Pflegebedürfnisse der Akkus nimmt.
Ich habe einen Ähnlichen Umbau schon einmal vor 3 Jahren vorgenommen, 
allerdings hatte ich da mehr Platz und das Ergebnis war nicht optimal. 
Um zu verhindern, euch in die falsche Richtung zu lenken würde ich auf 
die Beschreibung dieser Schaltung daher gerne verzichten.

1. Akku
Zu Ersetzen ist ein 3,6V NiCd-Akku-Pack. Bei meinem ersten Umbau habe 
ich einfach eine 18650 Li-Zelle verwendet. Das geht hier aber nicht, da 
der Einbauraum nur 43mm lang und 40 bis 50mm breit ist (eben der Platz 
den die im Dreieck angeordneten NiCd-Zellen eingenommen haben).
Den genauen Strombedarf kenne ich mangels geeignetem Messgerät nicht, 
liegt aber deutlich über 15A. Ich gehe von mindestens 25A aus. Meine 
Li-Zelle damals hatte ein 120A Rating, ist aber nicht mehr erhältlich.

1a) Was würdet ihr nehmen? Li-Akku oder vielleicht 2 Blei-Zellen?
1b) Gibt es überhaupt Zellen, mit geeigneten Eigenschaften, und wo 
bekomme ich die?

2. Schutzschaltung
Für den Fall, dass ich einen Li-Akku verwende wäre eine Schutzschaltung 
(Unterspannungsschutz) unabdingbar. Aber auch sonst hätte ich gerne eine 
Schaltung die dem Nutzer anzeigt, dass der Akku fast leer ist.

Wie könnte eine solche Schalung aussehen,
- die >25A fast verlustfrei bei nur 2,5V leiten kann und
- bei Unterspannung möglichst keinen Eigenverbrauch hat?


Für ein Paar Tipps wäre ich dankbar.
Falls meine Fragen schon früher mal geantwortet wurden entschuldige ich 
mich, aber ich konnte unmöglich alles lesen.

Freundliche Grüße
Stephan

von D. J. (basteldag)


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Hallo, wie wär´s mal mit nem Bild vom Platzangebot

von Günter Lenz (Gast)


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Stephan N. schrieb:
>Wie könnte eine solche Schalung aussehen,
>- die >25A fast verlustfrei bei nur 2,5V leiten kann und
>- bei Unterspannung möglichst keinen Eigenverbrauch hat?

Über dieses Problem habe ich auch schon öfters
nachgedacht. Am besten die Spannung mit
einer Komparatorschaltung überwachen und
dann mit einem Bistabilen Relais abschalten.
Aber so ein Relais das 25A schalten kann und
mit 2,5V funktioniert wird man wohl kaum bekommen,
das muß man dann selber bauen. Eine Ide wäre
einen FU-Schutzschalter (die gab es ganz früher mal).
Die haben 2 oder 3 Kräftige Kontakte, die kann man
dann noch parallel schalten und dann damit 30A schalten.
Innen ist eine kleine Spule, die sollte dann bei einer Spannung
von 45V abschalten. Die müßte man dann umwickeln damit
das ganze mit weniger Spannung funktioniert. Diese Variante
habe ich für meinen Wohnwagen geplant, wo ich eine 12V Autobatterie
drinn habe. Eine andere Ide ist, ein Schalter (Relais) mit einem
kleinen Getriebemotor zu betätigen. Wenn es einfach und billig
sein soll, Komparatorschaltung und Piezo-Signalgeber.
abschalten muß man dann aber selber.

von oszi40 (Gast)


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Stephan N. schrieb:
> Haushaltsgeräts dessen NiCd-Akkus immer in kürzester Zeit den
> Geist aufgeben

Ohne konkrete Typen ist das nun stochern im Nebel. Bei meinem 
Akkuschrauber habe ich mir überlegt, ob ich x echte NiCd-Ersatzakkus 
ausreichender Kapazität beschaffe oder ihn gleich wegwerfe falls noch 
andere Leiden vorhanden sind. Kannst ja Deinen Typ mal suchen ob etwas 
paasendes dabei ist z.B. 
http://www.akkushop.de/de/akkus/akku-nach-groesse/

von Stephan N. (stenol)


Angehängte Dateien:

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@oszi40:
Wieso? Es interessiert mich doch überhaupt nicht was da z.Z. verbaut ist 
(vermutlich 3 Sub C (⌀23x43mm)) ich will sie ja durch einen Li oder Pb 
Akku ersetzen! Natürlich könnte ich auch einen Ersatzakku vom Hersteller 
kaufen (kostet fast genauso viel wie das Gerät) oder mir einen aus 
Einzelzellen bauen. Habe ich auch beides schon gemacht, bringt aber nix.
Die Kapazität liegt bei 1200 bis 1500 mAh, das würde ich gerne 
überbieten.

@Günter Lenz
Naja, ein Relais umzubauen kommt wohl eher nicht in Frage.
Bei meines ersten Umbau habe ich ein Mosfet verwendt, das befindet sich 
aber ab ca. 3V im Linearbetrieb und erreicht dann ganz schnell >>100°C.

@D. Jäschk
Querschnitt des alten Akku-Packs im Anhang, Länge der Zellen wie erwähnt 
43mm. Dazu kommen noch diverse andere Stellen in denen sich kleinere 
Bauelemente unterbringen ließen.

von Steffen W. (derwarze)


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Zur FET Ansteuerung bietet sich hier, geht ja nur ums Schalten ohne PWM, 
ein Photovoltaic Optokoppler an (APV1121). Die LED darin ist mit 2,5V 
leicht anzusteuern und am Ausgang ist ausreichend Spannung vorhanden um 
den FET voll durchzusteuern.
Wenn auch ein Überladeschutz mit sein soll sind dann aber 2 antiseriell 
verschaltete FET nötig.
Im übrigen gibt es reihenweise ICs die genau für solche Anwendungen 
geschaffen wurden, inclusive FET Ansteuerung und oft auch Ladeanzeige.
Einfach mal auf den Seiten der einschlägigen Analog IC Produzenten 
nachsehen.

von M. P. (phpmysqlfreak)


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Ich habe vor etwa einem halben Jahr den Akku-Sauger eines Nachbarn 
umgerüstet. Verbaut waren 6 NiCD-Zellen in Reihe.
Selbst, wenn das Gerät nur noch zum Laden an der Steckdose steckte, war 
nach einer Minute Schluss. 3 Zellen waren kurzgeschlossen.

Verbaut habe ich dann 18650er mit 2.5Ah, 2S 2P. Ladeelektronik extern 
mit Balancer. Innen drin nen LL-Mosfet und nen Komparator für den 
Unterspannungsschutz. Abgeschaltet wird bei gesamt 5.4V, eingeschaltet 
wird erst wieder bei 7.0V. Die Schutz-Schaltung verbraucht etwa 1 bis 2 
mA.

Zum mechanischen Aspekt kann ich leider keine Angaben machen, da bei mir 
Platz genug vorhanden war.

von Stephan N. (stenol)


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Steffen W. schrieb:
> Zur FET Ansteuerung bietet sich hier, geht ja nur ums Schalten ohne PWM,
> ein Photovoltaic Optokoppler an (APV1121). Die LED darin ist mit 2,5V
> leicht anzusteuern und am Ausgang ist ausreichend Spannung vorhanden um
> den FET voll durchzusteuern.

Oh, die Idee ist gut! Ich hatte schon überlegt, ob ich eine 
Selbstschwingende Greinacher-Schaltung bauen muss und auf ein höhere 
Spannung für das Gate zu kommen.

@Marcel Papst
Ja meiner arbeitet aber nur mit 3,6V (also nur 1 Zelle), und 
Parallelschaltung ist ja auch mit Vorsicht zu genießen.
Wie genau hast du die Schutzschaltung realisiert?

Ich müsste tatsächlich erst mal eine passende Zelle finden - am liebsten 
eine Hypothetische 36430 ;-)
Quaderförmige Zellen würden auch gehen, z.B. 44x43x9mm oder 40x43x15mm. 
Wenn da jemand mögliche Quellen nennen könnte, würde ich mich freuen. 
Bei Reichelt und Farnell bin ich jedenfalls nicht fündig geworden :-(

von Stephan N. (stenol)


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Ich habe zwischenzeitlich das Batterieproblem gelöst, ein Akku der Größe 
26500 passt (obwohl eigentlich zu groß).

Steffen W. schrieb:
> ...
> Im übrigen gibt es reihenweise ICs die genau für solche Anwendungen
> geschaffen wurden, inclusive FET Ansteuerung und oft auch Ladeanzeige.
> Einfach mal auf den Seiten der einschlägigen Analog IC Produzenten
> nachsehen.

Hast du da vielleicht auch ein Beispiel? Viellicht suche ich ja immer 
nach den falschen Suchbegriffen.

von Steffen W. (derwarze)


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Gibt da z.B. von Ti bq26220, bq29312, bq29400, bq78pl114 oder DS2720 von 
Maxim oder AIC1802 um einige zu nennen die mir gerade einfallen. Linear 
und infineon hat sicher auch so Teile.
Sind auf den Herstellerseiten eigentlich nicht schwer zu finden.

von Michael B. (laberkopp)


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Stephan N. schrieb:
> Das erste Projekt bei dem ich auf Denkanstöße hoffe, behandelt den Umbau
> eines Haushaltsgeräts dessen NiCd-Akkus immer in kürzester Zeit den
> Geist aufgeben. Grund dafür ist neben der Ladeelektronik in Form eines
> Widerstandes, dass der Haushalseinsatz keine Rücksicht auf die
> Pflegebedürfnisse der Akkus nimmt.

Dann geht ein LiIon noch schneller kaputt. Ausser er hat eine 
Schutzschaltung. Die könnte na auch NiCd-Akkus (vor Tiefentladung und 
Überladung) schützen.

Ja, ich würde auf LiPoly umbauen, mit Schutzschaltung so daß die 
bisherige Ladeschaltung erhalten bleiben kann. Aber fertige 
Schutzschaltungen erlauben keine 25A da glauben die, der Akku wird 
kurzgeschlossen, also muss man die Schutzschaltung selber aufbauen, mit 
dickeren Transistoren, und schon verstärkt man das Platzproblem.

Ebenso wenn man den NiCd-Akkus einen Ladecontroller wie MAX712 
beistellen will und einen Tiefentladeschutz. Der passt einfach nicht 
rein.

Daher ist wohl die einfachste Lösung: verantwortungsvoll mit den Akkus 
umgehen, nicht dauerladen sondern nach 14 Stunden rausnehmen, nicht 
tiefentladen sondern bei nachlassender Akkuleistung wieder zurück ins 
Ladegerät. Das bekommen 99% der anderen Anwender ja auch hin.

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