Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schweißgerät ohne Leistung


von Martin W. (maddinweiss)


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Hallo,

habe ein Schweißgerät von ESS, Model Thyromig 400.

Das Gerät läuft an sich ohne Probleme, bringt jedoch keine Lesitung.
Die Leistung die es bringt kommmt vom Gleichrichter für den Grundstrom 
(V1).
das reicht gerade, dass der Draht ein wenig glüht. Habe den 
Thyristorsatz (V2) bereits gemessen Widerstandstechnisch sperrt alles 
wie es soll.

Problem aus meiner sicht ist die fehlende Ansteuerung des 
Thyristorsatzes, habe keine Spannung messen können. Ich komme auf der 
Mig3 Platine nicht weiter. Übersehe ich etwas was die fehlende 
Anteuerung erklärt?

Die beiden anzeigen an der Front liefern ebenfalls keine vernüftigen 
Werte, wobei das Voltmeter meistens nur eine 1 an vorderster stelle 
anzeigt und mal heftig durch die Gegend sprint.

Ich hoffe ihr habt eine Idee ich bin bald ratlos wo ich noch messem, 
bzw. gucken soll.

Grüße, Martin

von Joe F. (easylife)


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Sicherungen alle in Ordnung?

von Max D. (max_d)


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Thou shall check voltages

Oder zu deutsch: schon alle Versorgungen (ich seh einige 12 V Pins und 
sowas) gecheckt?

von Martin W. (maddinweiss)


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Sicherungen habe ich alle durch, alles gut.

Trafo T2 der auf die MIG3 Platine geht liefert ebenfalls alle 
Spannungen.

von lrep (Gast)


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Martin W. schrieb:
> Sicherungen habe ich alle durch, alles gut.

Auch die im Drehstromgleichrichter V1 eingebauten?

Schau ihn dir einmal genau an:
Die Metallbänder, mit denen die Dioden innerhalb des Gleichrichters 
angeschlossen sind, sind oftmals als Schmelzsicherung ausgebildet.

Dazu haben die Bänder an einer Stelle eine Verjüngung der Breite oder 
ein Bohrloch und an dieser Stelle schmelzen sie bei massiver 
Ünberlastung des Gleichrichters oder beim Kurzschluß einer Diode durch.

von Martin W. (maddinweiss)


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Den Drehstromgleichrichter hab ich auch schon draußen gehabt.
Der ist es nicht. Der bekommt vom Trafo die 3 Phasen mit je 11V
Und liefert am Ausgang gut 15V, was ja auch soweit passen dürfte.

von Peter M. (r2d3)


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Schon einmal den Drehstromgleichrichter durchgemessen?

Bei meinem geschenkten Altgerät waren einige Einpressdioden platt.

Später gab es dann ein Kontaktproblem bei den Steckern der Zuleitung zu 
einem Temperaturfühler, der in einem Alublech des Gleichrichters 
steckte.

von Martin W. (maddinweiss)


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Peter M. schrieb:
> Schon einmal den Drehstromgleichrichter durchgemessen?

Meinst du den Schweißstromgleichrichter oder den 
Grundstromgleichrichter?
Ich habe beide durchgemessen, wie gesagt funktioniert der 
Grundstromgleichrichter ja auch ohne Probleme. Der 
Thyristorsatz(Schweißstromgleichrichter) ist auch ok. Nur leider fehlt 
ihm aus meiner Sicht die Ansteuerung?!

Ich befürchte den Fehler in der Ansteuerung. Nur wo?

von StefanB (Gast)


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Liegen die 11VAC vom Schweißtrafo auch unter Last (Kurzschluss 
Schweißdraht) an? (Bzw. wie sieht es auf der Primärseite des Trafos aus, 
sind die 400VAC auch unter Last da, oder brechen diese zusammen?

Wenn diese dann zusammenbrechen, Trafoschütz prüfen, diese gehen 
aufgrund der Schmutzbelastung und des häufigen Schaltens gerne kaputt 
(hochohmige Kontakte) was dann an einer schlechten Schweíßleistung 
sichtbar ist (kein/kaum Einbrand, Draht glüht nur..)

Ansonsten die Thyristoren im Gleichrichter prüfen. (Am besten unter 
Last).

Der Thyristorsteller startet im Normalfall erst, wenn im Lastkreis der 
Strom zusammenbricht, da müsste irgendwo ein Stromwandler sein, oder es 
wird die Spannung gemessen...

von Martin W. (maddinweiss)


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Die Spannung bricht nach dem Gleichrichter von 15V Leerlauf auf 3-4V 
ein. Jedoch passiert dann am Thyristorsatz nichts. Aber wo du gerade 
sagst, die Spannung und der Strom werden gemessen und es sitzt 
zusätzlich ein Wandler an der ersten Phase von der sekundär Seite des 
Trafos.

Ich werde heute Mittag mal messen, ob ich unter Last noch 400V am Trafo 
habe.
Und Messe mal unter Last ob ich eine Spannung auf den Gates habe, vom 
Thyristorsatz.

Macht der Thyristorsatz nicht schon auf ohne Last? Normal steigt doch 
die Spannung, wenn ich am Poti drehe oder?

von StefanB (Gast)


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ESS Geräte kenne ich nicht so gut, haben nur Merkle und Castolin in der 
Firma, bei denen ist die Spannungsanzeige nur eine "Scheinanzeige" aus 
der Elektronik. Sehe gerade im obigen Schaltplan dass ESS die Spannung 
direkt misst... dann sollte sich die Spannung eigentlich sofort ändern.

Die Ansteuerung der Thyristoren dürfte im Leerlauf nur im µsec. Bereich 
liegen. Unter Last werden die Thyristoren dann länger angesteuert (ist 
meistens eine Art "Phasenanschnittsteuerung").

Ab vorab mal als erstes messen ob die 400V Versorgung des Trafos auch 
unter Last vorhanden ist!!.

Dann mit einem Oszi die Gate-Ansteuerung messen.

evtl. die Thyristoren einzeln mit einer Glühlampe (12V/50W oder 24V) 
überprüfen, evtl. ist ein Feinschluss vorhanden den die Steuerung 
erkennt.
Anleitungen Thyristoren prüfen gibt's genug im Internet.. (Thyristor in 
Reihe mit Lampe an DC-Stpannung, an G einen kurzen +puls, Lampe muss 
leuchten UND weiterleuchten, ausschalten nur durch Unterbrechung des 
Stromflusses möglich...)

Evtl. mal ein Bild vom inneren des Gerätes, besonders der Elektronik 
MIG3.

Gruß Stefan

von Martin W. (maddinweiss)


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So, bin einen ganzen Schritt weiter.
Die Thyristoren sind in Ordnung. kann sie Mittlerweile über die Taste Ug 
oben rechts ansteuern und komme somit schon einmal auf die 
Leerlaufspannung von 60V und habe dann auch die Leistung. Ich kann nicht 
genau sagen was es jetzt war, hab einige Kontakte gereinigt usw.

Soweit so gut, nun nehme ich die Pistole und habe das problem das ich 
nurnoch die 15V habe, sprich die Spannung vom Grundstromgleichrichter.

Warum kann ich die Volle Leistung über Ug direkt am Gerät abrufen aber 
über die Pistole nicht?

von StefanB (Gast)


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Hallo wieder..

es könnten schlechte Kontakte gewesen sein, oder einfach ein 
"Feinschluss" der sich über Drech und Staub am/auf dem Gleichrichter 
gebildet hat..

Zum Problem:

Wenn ich das jetzt richtig verstehe bringt das Gerät Leistung wenn man 
am Gerät schaltet, über die Pistole jedoch nicht...?

Die beiden Taster S3 und S4 müssten dafür verantwortlich sein.

diese beiden Schalten den Trafoschütz K1 ein, damit wird der "große" 
Trafo mit 400VAC versorgt.

Dieses Schütz müsste auch anziehen wenn man den Brennertaster S1/S2 
betätigt (Schaltplan Seite2). Wenn es das nicht macht, bitte prüfen ob 
der Brennertaster bzw. die Kabel im Schlauchpaket in Ordnung sind (wenn 
Schalter betätigt max. 2 Ohm Widerstand!!!).

Siehe Schaltplan oben...

Gruß

von Martin W. (maddinweiss)


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StefanB schrieb:
> Wenn ich das jetzt richtig verstehe bringt das Gerät Leistung wenn man
> am Gerät schaltet, über die Pistole jedoch nicht...?
>
> Die beiden Taster S3 und S4 müssten dafür verantwortlich sein.
>
> diese beiden Schalten den Trafoschütz K1 ein, damit wird der "große"
> Trafo mit 400VAC versorgt.
>
> Dieses Schütz müsste auch anziehen wenn man den Brennertaster S1/S2
> betätigt (Schaltplan Seite2). Wenn es das nicht macht, bitte prüfen ob
> der Brennertaster bzw. die Kabel im Schlauchpaket in Ordnung sind (wenn
> Schalter betätigt max. 2 Ohm Widerstand!!!).

Hallo, stimmt genau.
Der Schütz zieht immer an egal welchen Schalter ich benutze. Er schaltet 
über den Hilfskontakt 13/14 erst die MIG3 frei.

Allerdings, hat der S4 als einziger Taster "direkten" Einfluss auf Mig3 
da er 2 Schaltkontakte besitzt(siehe Stromlaufplan 2)
Der Rest geht erst über die FE13 Platine (siehe Bild).

Gruß

von Nemesis (Gast)


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Ohne Schaltpläne von der Elektronik aussichtslos.

von hugo (Gast)


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Hab das selbe Problem wo ist der Fehler Gleichrichter?

von Armin X. (werweiswas)


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Du solltest nach drücken des Brenner Schalters wenigstens die am 
Typenschild ablesbare Leerlaufspannung am Brenner messen können.
Alles andere führt beim Zünden des Lichtbogens zu Pfusch.

von Christian J. (kimme)


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Hallo,
Ich hab ein Thyromig 400 günstig in der Bucht geschossen.
Der Vorgänger meinte, dass seit 3 Wochen kein Gas mehr durchströmt, er 
keine Lust auf die Reparatur hat und es deshalb loswerden will.
Da habe ich gedacht, dass es für imch als Elektroniker ja jetzt nicht so 
der Akt ist, gewisse Bauteile (Magnetventile etc.) hinsichtlich dieses 
Fehlers zu wechseln.
Scheiße wars.
Entweder bin ich zu dumm, dass Gerät zu bedienen oder es stimmt etwas 
damit nicht.
Zum Fehler:
Das Gerät lässt sich über den Brennertaster nicht einschalten, die grüne 
LED an der Front leuchtet nicht.
Geprüft wurden bis dahin:
Alle Sicherungen
Alle Trafos
außerdem kommt auf der FE 13 am Kontakt a1 Spannung an, wenn ich den 
Brennertaster drücke.
Wasserpumpe läuft, ist gefüllt und es wird auch gekühlt.
Beim drücken der Taster S3 oder S4 zieht K1 an.
Ansonsten rührt sich an dem Gerät gar nichts.
Auf dem Amperemeter steht nur eine 1. und die Werte auf dem Voltmeter 
springen immer hin und her, belaufen sich aber meißt auf 0.
Kann mir irgendjemand mit dem Teil helfen?
Ich kann mir einfach keine Fehler in der Elektronik vorstellen, da es ja 
wirklich vor 3 Wochen noch solide geschweißt hat.

Danke schonmal
Kimme

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