Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kabelreparatur im KFZ-Bereich


von Automann (Gast)


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Hallo zusammen,

in meinem Wagen ist das Kabel zwischen Steuergerät und Drosselklappe 
durch Scheuern an einem Plastikgehäuse in Mitleidenschaft geraten. 
Mindestens eine der sechs Adern ist schwer beschädigt. Durch einen 
schlechten oder ganz abreißenden Kontakt geht die Drosselklappe offenbar 
einfach zu, was im Verkehr sehr gefährlich werden kann.

Gibt es hier Erfahrungen, wie man Kabel im KFZ-Bereich am besten 
repariert? Einfach das Kabel vor und hinter der aufgescheuerten Stelle 
abschneiden, ein neues 6-adriges Stück Kabel einsetzen und jeweils mit 
den Adern verlöten? Oder gibt es für den KFZ-Bereich (Vibrationen, 
Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen...) bessere (und trotzdem 
erschwingliche) Alternativen?

vielen Dank im Voraus

von Martin (Gast)


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Litze kürzen, ggf. Zwischenstück einlöten, mit Schrumpfschlauch 
isolieren, ggf. mehrere Schläuche übereinander welche versetzt enden 
sollten. Vorsicht: dabei keine zu schweren "Freischwinger" bauen.

Wenn Kabel mit sehr heissen Stellen in Berührung kommt, kein 
Schrumpfschlauch sondern Litze mit Silokon-Isolierung und 
Silikon-Schlauch überziehen oder anders verlegen.

Gegen Vibration hilft: Scheuerstellen vermeiden, ggf. durch 
Kabelummantellungenschützen. Mit Kabelbindern festbinden (aber bei 
Stellen zwischen z.B. Karosse und vibrierendem Motor genügens Spiel für 
Bewegung lassen (Knickstellen brechen schneller).

von PP (Gast)


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Foto wäre hilfreich,

aber ansich würde ich gucken wie viel spiel im kabel ist, also ob die 
enden sich nach dem durchtrennen z.B. 1cm überlappen könnten,

wenn ja: durchschneiden, schrumpfschlauch (in passender größer über die 
einzelnen leitungen, enden verlöten, schrumpfschlauch erhitzen, ggf. 
einen großen schrumpfschlauch über den gesammten bereich ziehen, so das 
der kabelbaum wieder versiegelt ist (evtl 2 schichten)

wenn nicht: dann halt ein stück dazwischen setzen, selbes verfahren wie 
oben

Gruß PP

von Soul E. (Gast)


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Automann schrieb:

> Gibt es hier Erfahrungen, wie man Kabel im KFZ-Bereich am besten
> repariert? Einfach das Kabel vor und hinter der aufgescheuerten Stelle
> abschneiden, ein neues 6-adriges Stück Kabel einsetzen und jeweils mit
> den Adern verlöten?

Im Motorraum ist Crimpen besser als löten. Schieb die Enden in eine 
passende Aderendhülse und press die mit einer Crimpzange zusammen.

von Jens E. (surfjenser)


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Dafür gibt es auch sogenannte Stoßverbinder zu crimpen/verquetschen.
Aufgescheuertes Ende abschneiden und zwei Stoßverbinder mit einer neuen 
kurzen Ader dazwischen setzen.
Die Stoßverbinder haben in der Regel auch gleich eine Silikonhülle mit 
Heißkleber rundherum, die das bei Erwärmen wasserdicht verschließt.
Es gibt auch Stoßverbinder mit integriertem Lötzinn, sodass man die 
Dinger nur noch warm machen muss. Aber über Löten bei KFZ-Leitungen 
scheiden sich ja die Geister...

von Automann (Gast)


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Danke für die Tipps bis hierhin!

Das mit der Aderendhülse als Alternative zum Löten klingt interessant, 
dafür hätte ich sogar alles da (Hülse+Zange) , sofern ich mit einer 
2.5er hinkomme, und bräuchte keinen Strom am Parkplatz. Schrumpfschlauch 
würde ich natürlich hierbei auch nutzen.

von Guest (Gast)


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Automann schrieb:
> Das mit der Aderendhülse als Alternative zum Löten klingt interessant,

nein, das klingt nach schlimmsten Pfusch.
Endhülsen sind keine Kabelverbinder und funktionieren auch nicht als 
solche.

von MaWin (Gast)


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Automann schrieb:
> Das mit der Aderendhülse als Alternative zum Löten klingt interessant,

Ist aber Schwachsinn. Typisches Autofrickertum.

> dafür hätte ich sogar alles da (Hülse+Zange)

Die einfachen Aderendhülsenzangen verpressen nicht gasdicht, das 
gammelt.

Die üblichen KFZ-isolierten Steckverbinder (blau, rot, gelb..) werden 
mit den Baumarktzangen auch nicht gasdicht verpresst und taugen daher 
auch nichts.

Die besseren unisolierten (Flach-) Steckverbinder (AMP), werden gasdicht 
verpresst und taugen.

von Automann (Gast)


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Habe mal testweise ein (deutlich dünneres) Kabel zerschnitten und mit 
Aderendhülse wieder zusammengefügt. Das sieht mit Schrumpfschlauch (1 
Lage) dann auch erstmal prima aus (Elektr. Widerstand, Reißfestigkeit).

Habe dann mal wild und mit hoher Frequenz an jeweils einem Kabelende 
rumgebogen, während ich die Aderendhülse festhielt. Da bricht es dann am 
Rand der Aderendhülse doch gefühlt recht schnell ab. An der anderen 
Seite habe ich das Kabel verdreht, das brach dann ebenfalls schnell ab.

Daraus lerne ich jetzt, dass die Aderendhülsenmethode nur dann 
funktionieren kann, wenn das Kabel mit mehreren 
Schrumpfschlauchschichten unterschiedlicher Längen (=> Endpunkte 
unterschiedlich) versteift wird, sodass das Kabel an der Hülse nicht 
bewegt wird.

Ob ein verlötetes Kabel an der Lötstelle genauso bricht wie in meinem 
Fall an der Hülse kann ich jetzt nur erraten.

von Andreas (Gast)


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IIRC wird bei Daimler gelötet.
Auch im Motorraum (hatte da mal einen Marderschaden)

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